Quantcast
Channel: HIFISTATEMENT | netmagazine - Suche
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2407

Bergmann Audio Galder, Magne ST und Odin

$
0
0

Dass ich die Laufwerke und Tonarme von Bergmann Audio sehr schätze, dürfte hifistatement-Lesern nicht verborgen geblieben sein. Als sich dann in einem Gespräch mit Johnnie Bergmann und Werner Obst, seinem deutschen Vertrieb, herausstellte, dass es bisher keinen Vergleich zwischen Magne und Odin Tonarm gibt, war dieser Test beschlossene Sache.

Grund für die hohe Wertschätzung der dänischen Analog-Spezialitäten ist vor allem die Beschäftigung mit dem Sleipner, der für mich auch heute noch neben dem Continuum Caliburn und dem LumenWhite Mystere zu den drei besten luftgelagerten Laufwerken zählt, die ich je in meinem Hörraum hatte. Das aktuelle Topmodell bei den Tangential-Tonarmen, der Odin, der auch für den Einsatz auf nicht firmeneigenen Laufwerken konzipiert wurde, bewies dann auf meinen LaGrange, dass er einen Platz in der Liga der weltbesten Arme beanspruchen darf. Mindestens ebenso beeindruckend wie die klanglichen Leistungen der Bergmann-Produkte, ist die Art, wie sie entstehen. Bei einem Besuch in Hobro konnte ich mich von der ungeheuren Fertigungstiefe bei Bergmann Audio überzeugen. Johnnie Bergmann Rasmussen kauft Aluminium-Blöcke und -Profile und stellt daraus alle für die Arme und Plattenspieler benötigten Teile her. Das Galvanisieren oder die Pulverbeschichtung übernimmt dann eine darauf spezialisierte Firma. Die Endmontage findet natürlich wieder am Firmensitz statt. Zugekauft werden lediglich die Motoren, die Pumpen für die Kompressoren und die Platinen mit der Steuerungselektronik.

Der Galder ist das momentane Top-Modell und bietet die Möglichkeit, bis zu vier Tonarme zu installieren. Die Motorbasis ist vom eigentlichen Chassis getrennt. Der Kompressor für das Tellerlager liefert genug Luft, um auch noch einen von Bergmann Audios Tangential-Tonarmen zu betreiben. Der Teller des Galder wird horizontal durch eine Stahlachse geführt, die in einer Buchse aus einem sehr reibungs- und verschleißarmen Polymer läuft. Der Teller schwebt auf einem dünnen Luftkissen, wodurch das Lager in der Vertikalen entlastet wird. Außerdem soll das Luftkissen eine gute Entkopplung von der Stellfläche bewirken. Der Galder wird ganz nach Kundenwunsche mit einem Plattenauflage-Gewicht oder einer Vakuum-Ansaugung für die Platte geliefert.


Das Chassis wird ebenso wie die Motorbasis aus einem vollen Aluminium-Block gefräst. Die Oberflächen sind pulverbeschichtet. Das Chassis ist mit einer zehn Millimeter starken Aluminium-Bodenplatte verschraubt, die auf drei speziellen, höhenverstellbaren Füßen mit je vier Keramikkugeln ruht und auf der auch die Motorbasis Platz findet. Zwischen dieser und der Bodenplatte sind Entkopplungselemente montiert. Auf der Motorbasis befinden sich auch die Bedienungselemente: zwei große Tasten zum Start des Laufwerks mit 33⅓ oder 45 Umdrehungen pro Minute und zwei kleine Taster zur Geschwindigkeits-Feineinstellung. Beim ersten Druck auf eine der großen Tasten startet der Kompressor, beim zweiten dann der Motor, der durch abermaliges Betätigen der entsprechenden Taste gestoppt wird. Nach zwei Minuten schaltet sich der Kompressor dann automatisch aus. Der Kompressor des Galder ist natürlich nicht völlig geräuschlos, aber ebenso wie die der bisher getesteten Bergmann-Komponenten so extrem leise, dass man ihn bedenkenlos im Hörraum unterbringen kann.

Der Galder, der im Hörraum steht, ist mit einem System zur Ansaugung der Platte an den Teller ausgestattet. Prinzipiell bin ich keine Freund der Vakuum-Technik. Klanglich ist dagegen nicht das Geringste einzuwenden und einfacher bekommt man leicht verwellte oder schüsselförmig gebogene LPs auch nicht plan auf den Teller. Allerdings muss man bei der Verwendung eines solchen Systems aller penibelste Plattenhygiene walten lassen: Am besten wäscht man die Scheibe vor jedem Abspielen und reinigt auch jedesmal den Plattenteller. Dabei geht es gar nicht um Staukörnchen, die dem Diamanten bei seinem Weg durch die Rille begegnen, sondern um die Seite der Platte, die mit dem Teller in Kontakt kommt. Wird diese durch den Unterdruck auf den Teller gezogen, können etwa vorhandene Staubpartikel in die Oberfläche respektive in die Rille gedrückt werden. Ob und wie stark die Platte dabei beschädigt wird, hängt natürlich davon ab, wie hoch der Anpressdruck ist. Hier hat Johnnie Bergmann das rechte Maß getroffen: Einerseits werden auch recht wellige Scheiben noch sicher angesaugt, andererseits ist der Druck so niedrig, dass das Vakuum zum Plattenwechsel nicht ausgeschaltet werden muss: Man kann den Puck, der das Mittelloch um die Tellerachse luftdicht verschließt, ohne großen Kraftaufwand von der Platte nehmen. Das ganze System wirkt wohlüberlegt.

Eigentlich hatte Werner Obst, der den Galder und die beiden Arme nach Gröbenzell brachte, geplant, auch zwei gleiche Tonabnehmer von Miyajima im Gepäck zu haben, so dass man lediglich das Tonarmkabel zwischen Odin und Magne umzustecken brauchte, um die beiden Arme zu vergleichen. Gegen diesen Ansatz spricht aber theoretisch, dass man nicht sicher sein kann, dass die Exemplarstreuung zwischen den beiden Tonabnehmer im Vergleich zu den erwartbar geringen klanglichen Unterschieden zwischen den Bergmann-Armen vernachlässigbar ist, und praktisch, dass eines der beiden Systeme plötzlich dringend für andere vertriebliche Aufgaben benötigt wurde. Also baute Werner Obst den Galder mit den zwei gegenüberliegenden Armen auf, justierte das Saboten L erst im Odin und anschließend im Magne.


Dort blieb der mir bisher unbekannte Tonabnehmer dann für ein paar Tage, damit ich mich mit seinem Klang vertraut machen konnte. Auch wenn ihn Werner Obst als ein schwer zu handhabendes System bezeichnet, gehört er klanglich zu den extrem umgänglichen Vertretern seiner Spezies: Trotz seiner immensen Detailfreudigkeit und der weit ausgedehnten Raumdarstellung bleibt er auch bei weniger gelungenen Aufnahmen immer auf der angenehmen Seite. Die satten Klangfarben schließen sicher aus, dass das Klangbild trotzt der hohen Auflösung ins Blutleere und (Über-)Analytische kippt. Das Saboten L verbindet eine sehr präzise Durchzeichnung auf's Feinste mit Spielfreude und musikalischem Fluss. Vielleicht sollte ich mich doch einmal eingehender mit dem Portfolio von Miyajima beschäftigen. Doch zurück zu den drei Bergmännern.

Auch wenn beide Arme voreingestellt sind, dauert es je eine Weile, bis das System zum ersten mal vom Magne in den Odin wechselt – zumindest, wenn man zuvor noch einmal die Auflagekraft, den VTA und die Einhaltung des tangentialen Weges bei der Abtastung überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Aber auch nach 20 Minuten Stille ist klar, dass sich das Saboten L im drei Gramm schwereren Odin besser aufgehoben fühlt: Nun verwöhnt es mit noch ein wenig Mehr Luftigkeit, Dynamik, einem Hauch mehr Druck im Bass und scheint – subjektiv empfunden – noch einen Tick schneller zu agieren: eine absolut überzeugende Kombination! Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass es den einen oder anderen Tonabnehmer gibt, der mit dem leichteren Magne ST besser harmoniert als mit dem Odin. Auf diesen zu stoßen, wäre allerdings reine Glücksache – und deswegen verzichte auf weitere Tonabnehmer-Montagen im Magne.


Jetzt kann ich es ja ruhig zugeben: Schon bevor ich gehört habe, dass der Odin klanglich noch ein bisschen mehr zu bieten hat, tendierte ich zu einer klaren Empfehlung für diesen: Die noch solidere Bauform und vor allem die deutliche bequemere Art der Höheneinstellung machen ihn zu meinem Favoriten: Wer in einen Galder mit passendem Arm investiert, dürfte an einer Lösung „für die Ewigkeit“ interessiert sein. Und da macht es keinen Sinn, wegen der vergleichsweise geringen Einsparung bei der Entscheidung für den Magne auf eine Menge Komfort bei der Justage zu verzichten. Schön, dass der Odin nicht nur in Sachen Bedienungsfreundlichkeit, sondern auch beim Klang noch etwas mehr zu bieten hat!

Bevor ich einen meiner bekannten Tonabnehmer in den Odin baue, gönne ich mir aber noch einmal eine Plattenseite mit dem Miyajima Saboten L: den vierten und fünften Satz der Symphonie Fantastique mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Georg Solti als Reissue der London Classics Stereo Laboratory Serie. Galder, Odin und Saboten L lassen die Aufnahme von Kenneth Wilkinson zu einem elementaren Ereignis werden: eine einzige Schwelgerei in Raum, Klangfarben und Dynamik. Das Trio entfesselt im Tieftonbereich Urgewalten und verliert dennoch nie die Kontrolle. Die imaginäre Bühne reicht weit in die Tiefe, und Pauken kommen mit beinahe beängstigendem Druck. Ein Hochgenuss!

Einen solchen bescheren einem die Bergmänner auch, wenn im Odin ein gerade von der Generalüberholung zurückgekommenes und noch nicht eingespieltes Lyra Etna montiert ist und der Teller des Galder Keith Jarretts Standards, Vol. 1 angesaugt hat. Das Trio begeistert mit Spielfreude und Groove, die Wiedergabe strotz vor Details – darunter jede Menge Rauminformationen –, ohne von Melodie oder Rhythmus abzulenken. Mit dem wohlvertrauten System wird es für mich leichter, die klanglichen Meriten der Bergmann-Kombination zu benennen: Sie geht so gut wie gar nicht in das klangliche Endergebnis ein, denn sie fügt der Wiedergabe nur sehr wenige klangliche Artefakte hinzu – weniger habe ich bisher nur beim Continuum samt Cobra Arm und natürlich beim Sleipner gehört.


Abschließend habe ich dann noch die erste Seite von Rameaus Une Symphonie Imaginaire gehört – eine hervorragende Digital-Aufnahme der Deutschen Grammophon, die Clearaudio als LP veröffentlichte. Klangfarben, Raum und vor allem die Schwärze des Hintergrundes machen die Scheibe zu einem Ohrenschmaus. Zur groben Einschätzung dieser bezaubernden Klänge habe ich die Ouvertüre dann noch einmal auf dem Brinkmann LaGrange mit einem Thales Symplicity II gehört, in dem zwar auch ein Lyra, diesmal aber ein Olympos SL montiert ist. Dieses Trio verwöhnt mit noch ein wenig mehr Luft um die einzelnen Instrumentengruppen, präsentiert die Musik aber nicht ganznso fließend wie die Bergmanns samt Etna. Tangentiale Abtastung und die Luftlagerung des Tellers haben eben ihren ganz besonderen Reiz. Ganz nebenbei bemerkt wäre ein Laufwerk mit so wenig Eigenklang und der Möglichkeit, bis zu vier Arme zu installieren, natürlich nicht nur ein klanglicher Hochgenuss, sondern auch ein vielversprechendes Arbeitsgerät…

STATEMENT

Der Galder ist eine ideale Basis für die hauseigenen Tangentialtonarme, aber auch eine Empfehlung für alle Drehtonarme: Er ist klanglich absolut unauffällig und ermöglicht es Armen und Systemen, ihre charakteristischen Vorzüge bestens zur Geltung zu bringen. Der Odin übertrifft den Magne nicht nur deutlich, wenn es um die Einfachheit der Justage geht. Das ist eher eine Zugabe für aktive Analog-Fans. Die höhere Investition garantiert hier auch noch mehr Musikgenuss. Galder und Odin bilden klanglich ein Dream-Team.
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12
Tonabnehmer Lyra Olympos SL und Etna, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic, Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest, Swiss Cables
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1000, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Bergmann Audio Galder
Plattenspieler  
Prinzip Luftlager-Design, Vakuum-Ansaugung oder Plattenklemme, bis zu vier Tonarme möglich (linear oder tangential), Ausgang für luftgelagerten Tonarm
Chassis Aluminium Druckguss
Teller/Lager Aluminium-Teller schwebt auf Luft, 3-mm-Acryl-Matte, zentriert durch eine Stahl-Achse in einem Polymer-Lager mit niedriger Reibung
Tellergewicht 11,8kg
Füße höhenverstellbar, Aluminium/Ceraball-Konstruktion
Abmessungen (B/H/T) 480/365/190cm
Gesamtgewicht 38kg

Motorbasis
 
Motor tachogeregelt mit hochpräzisem Feedback-Kontroll-System, 33 und 45

Luftversorgung
 
Kompressor leiser, sauberer, trockener und gleich mäßiger Luftstrom
Staubfilter auswechselbar, für Reinigung und Austausch leicht zugänglich
Abmessungen (T/B/H) 465/225/235mm
Gewicht 15,6kg
Preis 15.000 Euro, Vakuumsystem 3275 Euro, Zusatzbasis 180 Euro
Herstellerangaben
Tonarm Odin
Prinzip Tangential-Tonarm mit Luftlager
Armrohr Aluminium und Carbon, innenbedämpft
Gegengewicht entkoppelt
Einstellungen Vertikaler Abtastwinkel, Überhang, Azimut, Auflagekraft
Verkabelung hochwertige Kupferlitze
Clips Gold-beschichtetes Kupfer
Anschluss DIN
Effektive Masse 14g
Gewicht 1.180g inklusive Montageplatte
Montageplatte Aluminium
Abmessungen (H/B/T) 70/265/290mm

Kompressor
 
Besonderheiten sehr leiser, sauberer, trockener und gleichmäßiger Luftfluss, austauschbarer Staubfilter
Abmessungen (H/B/T) 135/155/330mm
Gewicht 5,7kg
Preis 8.000 Euro, 5.300 Euro ohne Kompressor
Herstellerangaben
Tonarm Magne
Prinzip Tangential-Tonarm mit Luftlager
Armrohr Aluminium und Carbon, innenbedämpft
Gegengewicht entkoppelt
Einstellungen Vertikaler Abtastwinkel, Überhang, Azimut, Auflagekraft
Verkabelung hochwertige Kupferlitze
Clips Gold-beschichtetes Kupfer
Anschluss DIN
Effektive Masse 11g
Gewicht 1.2g inklusive Montageplatte
Montageplatte Aluminium
Abmessungen (H/B/T) 20/90/151mm

Kompressor
 
Besonderheiten leiser, sauberer, trockener und gleichmäßiger Luftfluss, austauschbarer Staubfilter
Abmessungen (H/B/T) 135/155/330mm
Gewicht 5,7kg
Preis 6.000 Euro, 3.500 Euro ohne Kompressor
Herstellerangaben
Miyajima Saboten L
Prinzip MC-Stereo-Tonabnehmer mit „Cross Ring“-Methode
Impedanz 16 Ohm
Ausgangsspannung ca. 0,23 mV
Frequenzbereich 20 Hz bis 32 kHz
Auflagekraft 3,0g
Nadel Line Contact
Nachgiebigkeit ca. 8 x 10-6 cm/dyne bei 10 Hz
Gewicht ca. 9,5g
Korpus kamerunischen Ebenholz
Preis 5280 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de

Viewing all articles
Browse latest Browse all 2407

Trending Articles


Girasoles para colorear


mayabang Quotes, Torpe Quotes, tanga Quotes


Break up Quotes Tagalog Love Quote – Broken Hearted Quotes Tagalog


Patama Quotes : Tagalog Inspirational Quotes


Pamatay na Banat and Mga Patama Love Quotes


5 Tagalog Relationship Rules


INUMAN QUOTES


Re:Mutton Pies (lleechef)


FORECLOSURE OF REAL ESTATE MORTGAGE


Sapos para colorear


Tagalog Quotes About Crush – Tagalog Love Quotes


OFW quotes : Pinoy Tagalog Quotes


Long Distance Relationship Tagalog Love Quotes


Tagalog Quotes To Move on and More Love Love Love Quotes


BARKADA TAGALOG QUOTES


Best Crush Tagalog Quotes And Sayings 2017


Vimeo 10.7.0 by Vimeo.com, Inc.


Vimeo 10.7.1 by Vimeo.com, Inc.