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Ansuz Acoustics Digitalz D-TC Supreme, Mainz D2 und Darkz D-TC Supreme

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Beim Bericht über Ansuz' PowerSwitch D-TC Supreme hatte ich mich allein auf das Switch konzentriert, die Spannungsversorgung jedoch nicht berücksichtigt, denn die ist nur für firmeneigene Ethernet-Kabel wie die Digitalz D-TC Supreme nutzbar. Deshalb geht es hier um diese, ein Ansuz-Netzkabel und sehr spezielle Füße: einmal PowerSwitch mit allem.

Wie schon im Artikel über das PowerSwitch ausgeführt ist dieses eine Kombination aus LAN-Switch und Stromversorgung für die Kabel der D2-, D-TC- und D-TC-Supreme-Linien. Es gibt zehn Buchsen für vierpolige 3,5-Millimeter-Klinkenstecker. An den Kontakten des Steckers konnte ich – wie berichtet – unterschiedliche, sehr niederfrequente Wechselspannungen messen. Diese werden von fünf sogenannten „Analog Dither“-Schaltungen generiert und wirken auf das Dielektrikum der LAN-Kabel ein, wie mir Ansuz-Acoustics-Chefentwickler Michael Børresen erklärte. Schon vor mehr als 75 Jahren sei bekannt gewesen, dass identische Radaranlagen am Boden nicht ganz so weit „sehen“ könnten wie die auf Schiffen oder in Flugzeugen. Grund dafür sei eine weniger stabile Stromversorgung aus dem jeweiligen Bordnetz. Leichte Schwankungen bewirkten hier eine höhere Reichweite respektive Auflösung. Deshalb beeinflusse man bei den hochwertigen Ansuz-Kabeln das Dielektrikum, um eine bessere Signalübertragung zu erreichen. Warum Ansuz aber gleich fünf „Analog-Dither“-Schaltungen einsetzt, weshalb man zur Verbindung mit dem Signalkabel vierpolige Stecker benötigt, wie der Aufbau des Digitalz D-TC Supreme genau aussieht und welche von dessen Komponenten mit welchen Spannungen verbunden sind, verriet Michael Børresen allerdings nicht. Da Reisen in nicht allzu ferner Zukunft wieder möglich sein dürfte, erhoffe ich mir weitere Erkenntnis von einem Besuch in Aalborg.

Auch wenn es diese – zugegebenermaßen rudimentären – Erklärungen zum „Analog Dither“ für mich noch interessanter machen, die Digitalz D-TC zu hören, muss ich mich noch ein wenig gedulden, denn andere Testobjekte haben Vorrang. Für eines von ihnen benötige ich allerdings das Audioquest-Tornado, das momentan das PowerSwitch mit dem Netz verbindet. Also probiere ich als erstes das Ansus-Mainz-D2-Netzkabel aus, das mir zwar Morten Thyrrested zur Verwendung mit dem PowerSwitch empfohlen, ich beim Test aber erst einmal außen vor gelassen hatte. Das D2 ist in der oberen Hälfte der Ansuz-Hierarchie angesiedelt, unterhalb von D-TC und D-TC Supreme. Dennoch steht es mit 8.000 Euro in der Preisliste. Da sollte schon ein deutlicher klanglicher Zugewinn gegenüber dem Audioquest Tornado festzustellen sein, um das D2 positiv würdigen zu können. Glück gehabt, das Ansuz bringt am PowerSwitch wirklich noch einmal ein wenig mehr von allem: einen noch tieferen Raum, eine greifbarere, plastischere Abbildung, ein bisschen mehr Schub im Tieftonbereich und scheinbar noch mehr Motivation der Musiker. Mit diesem Mainz am PowerSwitch macht die Musik einfach noch mehr Spaß.


Nicht, dass mich das verblüfft hätte: Damals, beim Test des SOtM Switch samt 10-Megahertz-Clock kam Oliver Göbel aus reiner Neugierde vorbei und hatte für das Keces-Netzteil, das die Clock versorgte, eines seiner Lacord-Statement-Power-Netzkabel mitgebracht, was wir dann auch am Linearnetzteil, das gerade mal ein Zehntel so teuer ist wie das Stromkabel, ausprobierten: Die SOtM-Kombination klang damit noch einmal einen Hauch besser. Über dieses Experiment habe ich bisher – aus wohl verständlichen Gründen – nichts veröffentlicht. Aber wenn man sich erst mit der höchsten Ausbaustufe von Ansuz' digitaler Signalverteilung beschäftigt, lebt es sich danach völlig ungeniert. Da kann ich auch gleich beichten, dass sogar die Phasenlage der Göbelschen Netzstrippe hörbar war. Der Kollege Roland Dietl pflegt bei solchen gemeinsamen Erfahrungen zu sagen: „Die extrem hohe Auflösung der Kette ist gewiss nicht nur ein Segen.“ Aber sie ist enorm hilfreich, wenn man wissen will, was überhaupt technisch respektive klanglich möglich ist.

Nachdem sich die famose Jeff-Rowland-Kombination auf dem Weg zurück zum Vertrieb befindet, ich endlich mal wieder eine Menge LPs genossen habe und alle Digital-Komponenten ihre Energie über Audioquests Niagara 1200 beziehen, ist es Zeit für die Beschäftigung mit den Digitalz-D-TC-Supreme-Ethernet-Kabeln. Da sie für die Verwendung mit einem PowerSwitch oder einer PowerBox konzipiert wurden, werde ich sie auch nur mit angeschlossener Wechselspannungsquelle hören. Dazu verbinde das dem D-TC-Supreme beiliegende vierpolige Käbelchen mit einer der Buchsen des PowerSwitch, das seine enormen Fähigkeiten zuvor in Verbindung mit den Göbel Lacorde Statement Ethernet unter Beweis gestellt hatte. Das erste D-TC Supreme ersetzt das Göbel zwischen Switch und Router: Sofort kann ich mich über einen Tick mehr Schub im Tieftonbereich freuen. Die tonale Balance verschiebt sich leicht, das Klangbild wirkt nun etwas wärmer und runder. Das beste daran: Darunter leiden die vorzügliche Raumdarstellung und die enorme Detailfreudigkeit nicht im mindesten.

Bevor ich allzu lange darüber grübele, ob der nun minimal gedecktere Hochtonbereich der Wiedergabe nicht einen Hauch Frische nimmt, tausche ich das Kabel zwischen Melco und PowerSwitch. Subjektiv empfunden spielt die Combo zwei drei Beats pro Minute schneller, der Bass hat nichts von seiner Wucht verloren und obenrum kommt eine Spur mehr Luftigkeit ins Spiel, die aber weder von Rauigkeit noch übertriebener Analytik begleitet wird. Jetzt kann ich das Quäntchen mehr Druck im Bass genießen, ohne dass sich die Balance dadurch verschieben würde. Bei der Suche nach einem Teststück für den letzten Kabeltausch, den zwischen Switch und Auralic Aries G1, blieb ich bei Arild Andersens Album If You Look Far Enough und dem Track „If You Look“ hängen: ungeheuer dichte Perkussion, spacige Synthiesounds und Bass. So differenziert wie jetzt habe ich die Glöckchen, Schellen und das übrige Blech nie gehört. Die tiefen Trommeln in der zweiten Hälfte des Stücks kommen mit – über die Göbel Epoque Aeon Fine – nie gehörter Wucht und die Klangflächen erstrecken sich breit und tief in den Raum. Nein, für einen aussagekräftigen Vergleich ist das über dreiminütige, beeindruckende Klangspektakel einfach zu komplex. Dank des PowerSwitch und der beiden Ansuz-Ethernet-Label würde ich auch beim dritten und vierten Hören gewiss noch das ein oder andere Detail hier und eine neue oder intensivere Klangfarbe dort entdecken.


Da greife ich liebe auf Wohlvertrautes zurück: „God Bless The Child“ in der Version des Keith Jarrett Trios auf Standards, Vol. 1. Nach den ersten Takten merke ich, dass ich die Lautstärke bei Einsteins The Preamp, der ja über keine Pegelanzeige verfügt, eher ein wenig leiser als meist üblich gewählt habe. Dennoch entwickelt der Song einen unwiderstehlichen rhythmische Sog, die Durchzeichnung ist grandios. Und dabei ist das dritte Digitaz D-TC Supreme noch nicht mit im Spiel. Sobald es das ist, bringt es noch ein wenig mehr Klarheit ins Klangbild, das Trio entwickelt einen noch intensiveren Groove, und die Bass-Drum kommt weiterhin mit Druck: ein Riesengenuss. Ich höre anschließend ein paar meiner unvermeidlichen Teststücke, nur um sicherzugehen, dass das Mehr an Klangfarben, Druck, Raum und Auflösung nicht irgendwann ins Unangenehme, Nervöse kippt: Tut es definitiv nicht. Die bekannten Songs erscheinen mir frischer und spannender als je. Einfach fantastisch!

Da mich das PowerSwitch und die passenden Ethernet-Kabel wirklich überzeugt haben, schrecke ich jetzt auch vor dem Einsatz der passenden Ansuz-Füße nicht mehr zurück. Zudem machten die serienmäßigen Füße des PowerSwitch auf mich nicht den aller überzeugendsten Eindruck. Morten Thyrrested versicherte mir aber, dass die ungedämpften Alufüße, die man als Ringe mit umgedrehtem, flachen U-Profil beschreiben könnte, den üblichen Gummifüßen deutlich überlegen seien. Die beste Aufstellungsvariante seien die Darks D-TC Supreme, die mit 1.200 Euro in der Preisliste stehen – pro Stück! Sie beständen aus drei Scheiben sehr hochwertigen Titans, die dann im Technological Institute in Aarhus in einem Teilchenbeschleuniger mit Lagen aus Zirkonium, Wolfram, Aluminium-Titan-Nitrit beschichtet würden. Der Prozess dauere aktuell 62 Stunden – auf der Webseite sei noch das einfachere, kürzere Verfahren beschrieben – und führe zu einer extrem harten Oberfläche. Die Scheiben stünden über Titankugeln miteinander in Kontakt. Für die Verbindung zwischen den Darks D-TC Supreme und dem PowerSwitch benötigt man noch einmal je drei Titankugeln.

Während des ersten Artikels über das PowerSwitch stand dieses einfach auf dem Melco, da im Artesania-Audio-Rack keine Ebene mehr frei war. Diesmal teilt es sich mit dem Synergistic Research Active Ground Block SE einen der speziellen, bei Artesania erhältlichen Regalböden. Alle bisher geschilderten positiven Veränderungen durch das Mainz D2 und die Digitalz D-TC Supreme waren mit den serienmäßigen Füßen klar wahrzunehmen. Nachdem dreimaligen Hören von Schostakowitwschs „Polka“ aus der Ballet Suite, Opus 22 stelle ich nun die vier Darks D-TC Supreme samt ihren je drei Titankugeln unter die Füße des PowerSwitch. Das bringt ein klein wenig mehr Offenheit, einen Zuwachs an Raumtiefe und eine etwas stärker akzentuierte Feindynamik. Aber die Verbesserungen sind wirklich marginal.


Deshalb probiere ich es noch einmal mit der „Improvisation“ aus Le Concert Des Parfums. Das Stück hatte ich noch nicht in der Kombination des PowerSwitch mit Mainz, den drei Digitalz und den Darkz gehört – und bin wirklich begeistert. Dann entferne ich die kostspieligen Füße wieder. Wie so oft wird auch hier der Unterschied deutlicher, wenn man von der besseren Version einen Schritt zurück macht. Der Verzicht auf die Darkz nimmt der Abbildung viel von ihrer Dreidimensionalität: Die Ausdehnung der Bühne in Breite und Tiefe bleibt fast gleich, die Höhe des Raumes schrumpft jedoch stark. Da ist der damit einhergehende Verlust von ein wenig Solidität im Bassbereich und eines Hauchs an Offenheit viel leichter zu verschmerzen. Der Wechsel von den serienmäßigen Füßen auf die Darkz mag nicht sofort zwingend zu erscheinen, wenn man sich aber nur drei oder vier Titel lang an die Darkz unter dem PowerSwitch gewöhnt hat und diese dann entfernt, wird einem fast schmerzlich bewusst, in welchem Maße die Darkz dem Klang zuträglich waren.

Im ersten Artikel über das PowerSwitch hatte ich erwähnt, dass mich Lars Kristensen, einer der Hauptanteilseigner von Ansuz Acoustics, vor Jahrzehnten mit Vorführungen beeindruckte, in denen er Kabel verwendetet, die sich preislich über dem Gesamtwert der guten, aber erschwinglichen Kette bewegten. Ich hatte nicht vor, ihm bei der Beschäftigung mit dem PowerSwitch nachzueifern. Und die Summe des gesamten hier beschriebenen Ansuz-Equipments zur Verteilung digitaler Signale ist auch noch ein gutes Stück vom Wert der gesamten Anlage entfernt, liegt aber schon über dem Preis von Wandler samt Up-Sampler. Nicht ideal, aber ich wollte einfach mal wissen, was in Sachen digitale Signalverteilung so möglich ist. So schnell werde ich mich zu so etwas nicht wieder hinreißen lassen. Versprochen.

STATEMENT

Am Ende des Bericht über das PowerSwitch war ich fest davon überzeugt, dass es klanglich das Ende der Fahnenstange markiert. Da habe ich mich geirrt. Denn bei der Kombination von Kabeln, Switch und mechanischen Elementen aus dem Portfolio von Ansuz ergeben sich klare Synergieeffekte. Im firmeneigenen Umfeld erreicht das PowerSwitch ein noch höheres klangliches Niveau. Aber eigentlich ist es wenig sinnvoll, eine Komponente hervorzuheben: Für mich ist Ansus Acoustics' Lösung zum Thema Signalverteilung per Ethernet schlicht einmalig gut!
Gehört mit
NAS Melco N1Z H60/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic G1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3,, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Ansuz Acoustics Digitalz Ethernet Cable DT-C Supreme
Preis 6.600 Euro
Herstellerangaben
Ansuz Acoustics Mainz D2
Preis 8.800 Euro
Herstellerangaben
Ansuz Acoustics Darks Resonance Control T2 Supreme
Preis 1.200 Euro pro Stück
Herstellerangaben
Ansuz Acoustics Titanium Balls für Darks
Preis 16 Euro pro Stück

Hersteller
Ansuz Acoustics
Anschrift Rebslagervej 4
DK-9000 Aalborg
Web ansuz-acoustics.com

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