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Rosson Audio Design RAD-0

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Selbst wenn dieser Artikel bei Ihnen einen „Haben-Wollen-Impuls“ auslösen sollte: Ein identisches Exemplar werden Sie nicht erwerben können, denn Rosson Audio Design fertigt ausschließlich Unikate. Allerdings sind lediglich die beiden Gehäuseringe jedes RAD-0 einzigartig. Die Technik und der Klang sind immer auf demselben hohen Niveau.

Wenn Ihnen der RAD-0 mit seinen keilförmigen Ohrpolstern und den großen runden Gehäusen für die magnetostatischen Treiber seltsam vertraut vorkommt, dürfte das daran liegen, dass Firmengründer Alex Rosson zuvor schon an der Entwicklung der Audeze-Kopfhörer beteiligt war. Er hat sein ganzes bisheriges Leben im Studiobusiness verbracht. Als Musiker und Toningenieur ging er in vielen der renommiertesten Studios in Los Angeles ein und aus. Er arbeitete fast ein Jahrzehnt lang als einer der besten Mastering-Ingenieure von Technicolor, bevor er Mitbegründer und CEO von Audeze wurde. Als sich die amerikanischen Magnetostaten-Spezialisten dann vermehrt mit Gaming-Kopfhörern beschäftigten, rief er Rosson Audio Design ins Leben und präsentierte den RAD-0. Auf der Webseite des Herstellers findet man zwar ein über 20-minütiges Video über die Herstellung der individuell gestalteten Gehäuseringe, aber nur spärliche Hinweise zur Technik des RAD-0: Die Treiber hätten einen Durchmesser von 66 Millimetern, die Membran bestehe aus einem Komposit-Material, das Layout der Leiterbahnen sei ungewöhnlich und die elf N52-Neodym-Magnete seien zu einem speziellen Array angeordnet. Die fertigen Treiberpaare würden 15 Tage lang mit einem Schalldruck von 120 Dezibel eingespielt. Die fertig montierten Kopfhörer würden dann einem abschließenden Test unterzogen um sicherzustellen, dass die Abweichung zwischen rechtem und linken Kanal kleiner sei als ±0,3 Dezibel.

Bei der Konstruktion des Kopfbandes sei es darum gegangen, trotzt der bauartbedingt nicht gerade leichten magnetostatischen Treiber ein angenehmes Tragegefühl zu garantieren. Durch die gebogene Form des Kopfbügels, die richtige Andruckkraft und die entsprechende Polsterung der Ohrmuscheln sei dies erreicht worden. Das Ziel bei der Gestaltung der Gehäuseringe sei von Anfang an gewesen, ein ästhetisches Design zu schaffen, das des erstklassigen Klangs der Treiber würdig sei. Dank Materialien wie Micarta, einem Faser-Kunststoff-Verbund, stabilisierten Edelhölzern, Steinen, Edelsteinen und anderen ungewöhnlichen Materialien, die man in die Gussformen einpassen kann, dürfte kein Ring wie der andere sein. Die Ringe gäben dem Besitzer eines RAD-0 die Chance, seinen Stil und seine Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Wer's braucht.


Wichtiger scheint mir, dass der RAD-0 in einem stabilen Case ganz im Stil der bekannten Pelican-Cases geliefert wird. Darin befindet sich üblicherweise ein textilummanteltes Kabel mit 3,5-Milimeter-Klinkenstecken für die beiden Ohrmuscheln und die Programmquelle sowie ein 3,5-auf-6,3-Millimeter-Klinkenadapter. Erfreulicherweise hat mir der Vertrieb auch noch ein Kabel mit einem vierpoligen XLR-Stecker zur Verwendung mit symmetrischen Kopfhörerverstärkern beigelegt. Ich muss zugeben, dass mir die verriegelbare Steckverbindung am Audeze LCD-X besser gefällt als die kleinen Klinkenstecker. Viel wichtiger ist allerdings, dass Kabel und Stecker des RAD-0 völlig frei von jeglichen Mikrofonie-Effekten sind, währen die Audeze-Verbindungen ein kleines bisschen anfälliger dafür sind.

Dank des Lightning-Anschlusses des iPhones komme ich gar nicht erst in Versuchung, den Nobel-Kopfhörer direkt damit zu verbinden. Den Lightning-Klinkenbuchsen-Adapter habe ich schon nach den ersten Experimenten mit dieser Anschlussvariante irgendwo verräumt. Meine Minimal-Konfiguration besteht daher aus dem 11er, einem Lightning-USB-Adapter und dem Audioquest Dragonfly Cobalt. Der treibt den RAD-0 völlig problemlos. Gerade mit der Musikauswahl für unterwegs – etwas mehr Rock und Blues als sonst in meiner Jazz-lastigen Sammlung – macht die genannte Kombination jede Menge Spaß. Van Morrisons Alben Down The Road und Too Long In Exile reißen einen sofort mit: ein rundes, warmes Klangbild ohne jeglichen Anflug von Rauigkeit und voller rhythmischer Spannung. Da fällt es schwer, die Füße still zu halten. Und das geht nicht nur mir so. Meine Gattin wollte auch mal kurz reinhören und äußerte sich anschließend anerkennend über die Tieftonwiedergabe des RAD-0. Bei einem kurzen Höreindruck blieb es allerdings nicht.

Als ich des Testobjektes dann wieder habhaft wurde, probierte ich es mit etwas härterem Stoff: Tribute To Lester vom Art Ensemble Of Chicago. Die Kombination aus Perkussion und Bass auf „Sagaredi“ scheint wie für diesen Kopfhörer gemacht. Hier kann er aufs feinste seine hervorragende Impulswiedergabe, sein sattes Tieftonfundament und seine beeindruckende Durchzeichnung demonstrieren. Selbst das überdrehte Saxophon-Solo auf „As Clear As The Sun“ war dank der satten, eher zum Dunklen tendierenden Farben des RAD-0 zwar nicht unbedingt Nerven-Balsam, aber locker bis zu Ende zu hören, ohne gestresst zu werden. Toll, auf welch hohem Niveau der Rosson selbst mit einer so preisgünstigen Wandler/Verstärker-Kombination wie dem Cobalt agiert!


Noch ein wenig besser duchhörbar, mit mehr Luft um die Instrumente und rhythmisch noch einen Hauch akzentuierter kommt beispielsweise Keith Jarretts „God Bless The Child“ rüber, wenn statt des Cobalt Chord Electronics' MOJO Wandlung und Verstärkung übernimmt. Die Wiedergabe wirkt einfach ein bisschen souveräner. Über eine – besonders bei aktivierter Crossfeed-Schaltung – realistischer wirkende Raumanmutung und eine noch bessere Transienten-Wiedergabe darf man sich freuen, wenn der HUGO 2 die Signale aus dem iPhone für den RAD-0 aufbereitet. Einerseits ist es überraschend wie stimmig und angenehm der Rosson schon mit einem Dragonfly musiziert, andererseits macht er jede Verbesserung in Sachen Zuspieler unmissverständlich klar. Und deswegen werde ich ihn abschließend am bestens bewährten Bryston BHA-1 ausprobieren. Zuvor gönne ich mir aber noch „Born To Be Wild“ vom Album Unio der BassMonster, erstens, weil es abgesehen vom Intro ein Beispiel für tieftönende Virtuosität voller Esprit ist und zum anderen, weil ich wissen möchte, wie der alles andere bassschwach abgestimmte RAD-0 mit dieser Fülle an tieffrequenter Energie umgeht: Er lässt sich davon nicht im mindesten beeindrucken und differenziert die vier Viersaiter ganz hervorragend. Schon nach ein paar Takten ist jeder Gedanke an Hifi-Kriterien vergessen und ich schwelge in Melodien aus der Jugendzeit: Nach dem Steppenwolf-Song geht’s mit der tieftönenden Version von „Child In Time“ weiter: nicht nur, aber ganz besonders über den Rosson sehr empfehlenswert!

Weiter geht’s wie angekündigt über den Bryston, der nach dem DAVE und vor Einsteins The Preamp in die Kette eingeschleift ist. Dank höher auflösender Quelle und feiner symmetrischer Verstärkung bezaubert der RAD-0 nun mit noch mehr Feinzeichnung, Dynamik und Farbigkeit. Da bleiben wirklich keine Wünsche offen. Den Langzeittragekomfort teste ich mit Strawinskys Le Sacre Du Printemps mit den Duisburgern Philharmoniker unter Jonathan Darling. Mir als – von Aufnahmesitzungen einmal abgesehen – nicht besonders geübtem Kopfhörer-Anwender wird der Rosson auch am Ende des Balletts noch nicht lästig. Und das gilt nicht nur für den physischen Aspekt der Nutzung. Akustisch ist der RAD-0 für längeren Musikgenuss geradezu ideal: Die Wiedergabe wirkt vollmundig und ist mit einem kleinen Schuss Wärme angereichert, fasziniert aber dennoch mit ihrer Detailverliebtheit und Dynamik: entspannt und spannungsgeladen zugleich.

Ich weiß nicht, ob es vorrangig am RAD-0 oder den ungemein stimmigen Aufnahmen der Living Concert Series liegt, ich bleibe entgegen aller Gewohnheit noch bei der Klassik, genieße Rimski-Korsakows Scheherazade – ebenfalls in einem Konzertmitschnitt der Duisburger Philharmoniker – und bin noch immer sehr von den Klangfarben, der Offenheit und der Spielfreude des RAD-0 angetan. Auch nach weit über einer Stunde gibt es keinen Grund zur Kritik am Tragegefühl des Rosson. Vielleicht habe ich mich bei den – wie gesagt – gar nicht einmal so vielen Einsätzen des Audeze LCD-X ja schon an das etwas höhere Gewicht eines Magnetostaten mit großer Membranfläche gewöhnt.


Dieser ist ein paar Gramm schwerer als der Rosson, übt aber weniger Druck über die Ohrmuscheln aus. Dennoch vermittelt der RAD-0 ein angenehmeres Gefühl, wenn man ihn über einer Brille trägt. Beim Audeze nehme ich sie nach kürzester Zeit ab, beim Rosson ist dies nicht zwingend notwendig. Klanglich können die beiden Kopfhörer den gemeinsamen Stammbaum keineswegs verleugnen. Sie unterscheiden sich eher in Nuancen. So arbeitet der RAD-0 vor allem im Tiefbassbereich ein wenig exakter und macht es dadurch leichter, Basslinien zu verfolgen. Seine höhere Präzision erkauft er sich erfreulicherweise nicht mit einer generell schlankeren Abstimmung: Er verbindet Genauigkeit mit Druck. Der Rosson brilliert auch mit einer etwas offeneren Abbildung. Wie gesagt, die Unterschiede sind nicht riesig, aber klar auszumachen. Ingesamt ist der RAD-0 dem Audeze LCD-4 – vorausgesetzt, die Erinnerung an meinen bisherigen Lieblings-Magnetostaten trügt mich nicht – ähnlicher als dem LCD-X. Und im Vergleich zum Vierer ist der Rosson trotz seinen beträchtlichen Preises fast schon ein Schnäppchen.

STATEMENT

Wer ein hervorragend klingendes und fein verarbeitetes Unikat für den individuellen Musikgenuss sucht, der dürfte um den Rosson Audio Design nicht herumkommen. Für wahre Kopfhörer-Aficionados, denen es allein um den Klang geht, ist der RAD-0 mindestens genauso interessant: Er verbindet den vollen, fast körperhaften Klang großer Magnetostaten mit extrem hoher Auflösung und Präzision. Ausgesprochen verlockend!
Gehört mit
NAS Melco N1Z H60/2, Melco N1A 60HA/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic G1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE, Mytek Brooklyn DAC+ und Manhattan II
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kopfhörerverstärker Bryston BHA-1
Kopfhörer Audeze LCD-X
Smartphone Apple iPhone 11, 128GB
Mobiler DAC/Amp Audioquest Dragonfly Cobalt, Chord Electronics MOJO und HUGO 2
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3,, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable
Herstellerangaben
Rosson Audio Design RAD-0
Bauform Ohr umschließend, offen
Ohrkissen, Kopfband nachhaltig (vegan)
Kabel 3,5-mm-Klinken auf 3,5-mm-Klinke, plus 3,5-mm-auf-¼-Zoll-Adapter
Wandlertyp Magnetostat
Wandlerdurchmesser 66mm
Frequenzgang 20Hz bis über die Hörgrenze
Totale harmonische Verzerrungen <0,1%
Impedanz 29Ω
Gewicht 550-615g abhängig von Material und Finish
Preis 3.300 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

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