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Chord Electronics 2go

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Angekündigt wurde das Streaming-Modul 2go schon vor langem. Auf den Norddeutschen Hifi-Tagen konnte ich ein frühes Exemplar sehen, und jetzt ist die Ergänzung zum HUGO 2 lieferbar. Sie macht aus der mobilen Wandler-Kopfhörer-Kombination einen Digitalen Audio Player – als Display und Bedienfeld wird allerdings noch ein Tablett oder Smartphone benötigt.

Wie man Roland Dietls Bericht über den HUGO 2 und der Schilderung meiner Erfahrungen mit einem speziellen Chord-Company-Kabel zwischen dem Zweier und Chord Electronics' M-Scaler unschwer entnehmen kann, macht der aktuelle HUGO nicht nur bei mobilen Anwendungen eine sehr gute Figur, sondern kann auch manch arrivierten stationären D/A-Wandler – teils höherer Preisklassen – heftig Konkurrenz machen. Unterwegs erweist sich sein Konzept allerdings als wenig komfortabel: Nur wenn er seine Daten per Bluetooth vom Smartphone bezieht – aber welcher Audiophile kann sich wirklich mit dieser Übertragungsstrecke anfreunden? – braucht man keine zusätzlichen Kabel.

Will man den HUGO jedoch mit hochaufgelösten Musikdaten speisen, muss ein externer Speicher her, sei es ein einfacher DAP, bei dem dann Wandler und Kopfhörerverstärker umgangen werden, oder ein Smartphone, das ebenfalls über Kabel und gegebenenfalls mit Adapter anzuschließen ist. Genau so verhielt es sich eine Qualitätsstufe unter dem Hugo2 mit dem MOJO, der deutlich kompakter ausfällt. Da karikieren zusätzliche Kabel und Zuspieler das mobile Konzept noch stärker. Wohl deshalb ergänzte Chord zuerst den MOJO – was für „mobile joy“ stehen dürfte – um ein kleines feines Streaming-Modul, den POLY, das aus der Wandler/Kopfhörer-Kombination einen Digitalen Audio Player ohne Display machte.


Der 2go ist nun das Gegenstück zum POLY auf dem klanglichen Niveau des HUGO 2: Er kann auf Daten von zwei Micro-SD-Cards mit einer Kapazität von bis zu vier Terabyte zugreifen, Internet-Radio über WIFI oder LAN streamen und auf diesen Wegen auch auf NAS-Laufwerke in Netzwerken zugreifen. Dass er auch über Bluetooth Musikdaten empfangen kann, hatte ich ja bereits erwähnt. Zur Einrichtung des Moduls bietet Chord die GoFigure-App kostenlos im Apple-App- und Google-Play-Store an. Hiermit lässt sich dem 2go ein individueller Name zuordnen, eine Wifi-Verbindung herstellen oder das Streaming Modul als eigener Wifi-Hotspot einrichten.

Auch Firmware-Updates sind per GoFigure möglich. Ja, ich habe auch von den Problemen bei der Bedienung des Poly und anfangs auch des 2go gelesen. Als letzterer Dateien mit der Endung „aiff“ auf der SD-Card nicht, wohl aber auf dem NAS im Netz erkannte, habe ich ein Update auf die aktuelle Firmware 1.0.3 gemacht und schon war der Fehler beseitigt. Danach konnte ich in allen Betriebsarten – ich gestehe, Bluetooth vernachlässigt zu haben, also in fast allen Betriebsarten – nicht die geringste Unregelmäßigkeit feststellen: Bei mir funktionierten alle Verbindungen und die Bedienung über die Fidata-App, die ich dem im Manual des 2go genannten 8player vorziehe, völlig problemlos.

Auch wenn ich auf den beiden Melcos im Wohn- und Arbeitszimmer jeweils gerade mal etwas mehr als 1,3 Terabyte Daten liegen habe, konnte ich der Versuchung widerstehen, zwei 1-Terabyte-SD-Karten zu erwerben, um meine gesamte Musiksammlung für den Test nutzen zu können. Erstens hätte man dann per GoFigure-App zwischen den beiden Karten hin und herschalten müssen und zweitens sind Cards mit dieser Kapazität noch prohibitiv teuer. Zwar kann der 2go theoretisch insgesamt vier Terabyte verwalten, die dafür nötigen 2-Terabyte-Karten konnte ich bisher nirgendwo entdecken. Wie dem auch sei, ich habe eine 512-Gigabyte-Card mit den wichtigsten Alben gefüllt und konnte kurz darauf meine Lieblingsmusik in extrem guter Qualität genießen. Was da von der SD-Card kam, klang – wenn mich die Erinnerung nicht trügt, besser als alles, was je per USB von iPhone oder Laptop zum HUGO gelangte – ganz egal, ob CD-Qualität, High Res oder DSD256.


Ich arbeite ausgesprochen gerne mit dem Audeze-LCD-X-Kopfhörer, aber um feinste Unterschiede zwischen verschiedenen Programmquellen aufzuspüren, verlasse ich mich lieber auf die Göbel Epoque Aeon Fine. Ich verbinde also die Cinch-Ausgänge des Akku-gespeisten HUGO 2 über Audioquests Sky mit der Einstein-Vorstufe und dem Rest der Kette und höre einen Track erst von der SD-Card, dann per WiFi vom Melco N1Z H60/2. Wenn das Signal direkt von der Speicherkarte kommt, versetzt der HUGO 2 den Hörer in einem etwas größeren Aufnahmeraum, dessen Atmosphäre intensiver rüber kommt, und verwöhnt mit einer noch minimal detailreicheren Wiedergabe.

Dieses positive Ergebnis ermuntert mich zu einem ausgesprochen unfairen Vergleich: Statt von der SD-Card bekommt der HUGO sein Signal nun per LAN-Kabel über das Ansuz' PowerSwitch vom Melco NAS. Die unverhältnismäßige Investition in Speicher und LAN-Switch macht der HUGO 2 durchaus deutlich: Zwar wirkt der Raum minimal weniger tief, dafür klingt's per Kabel ein wenig wärmer, der Wandler scheint im Bassbereich einen kleinen Energieschub bekommen zu haben. So macht die Musik noch ein wenig mehr Spaß. Beim Blick auf die Preise für eine SD-Card einerseits und die für Melco, Ansuz und die entsprechende Verkabelung andererseits, ist dieses Resultat aber nichts anderes als ein Riesenkompliment für den 2go!


Da könnte man glatt auf die Idee kommen, Hugo und 2go entgegen allem äußeren Anschein als alleinige heimische Streaming-Lösung zu wählen. Dass dies beim Wandler vor allem in Kombination mit dem M-Scaler durchaus Sinn machen kann, hatte ich ja schon im oben erwähnten Artikel über die dazu notwendigen Spezialkabel der Chord Company beschrieben. Also höre ich den HUGO 2 nun einmal mit dem firmeneigenen Streaming-Modul und Signalen von der SD-Card, das andere Mal mit meiner High-End-Digital-Kette aus Melco, Ansuz und Aries G1. Von diesem geht’s dann direkt per USB-Kabel in den Zweier. Gut, ein Cost-No-Objekt-Wandler, vielleicht sogar noch mit zusätzlichem Upscaler würde vielleicht größere klangliche Unterschiede zutage fördern als der HUGO. Doch auch über diesen wird klar, dass die hochklassigen Zuspieler ihn dazu beflügeln, noch eine Spur druckvoller und plastischer zu agieren, aber gleichzeitig auch, dass der 2go den Boliden klanglich verboten nahe kommt.


STATEMENT

Der 2go macht den HUGO 2 zu einem äußert hochklassigen Digitalen Audio Player. Dass man zu dessen Bedienung noch ein Smartphone benötigt, verschmerzt man sofort, wenn man dieses Dream-Team einmal in einer hochwertigen heimischen Kette gehört hat. Chord Electronics' Duo überzeugt mobil und stationär. Ich hätte es ja wissen müssen: Diese Englischen High-Tec-Spielzeuge rufen sofort diesen unwiderstehlichen Haben-Müssen-Impuls aus!
Gehört mit
NAS Melco N1Z H60/2, Melco N1A/2EX-H60, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic G1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8, Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker Audio Exklusiv R7, Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Kopfhörer-Verstärker Bryston BHA-1
Kophörer Audeze LCD-X und EL-8 Closed
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC, Ansuz Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Darks D-TC Supreme adjustable
Herstellerangaben
Chord Electronics 2go
Kompatibilität damit der 2go als kompletter Streamer arbeitet, ist eine Verbindung mit dem Hugo 2 oder dem 2yu notwendig
Kabellose Verbindung 2,4GHz-WiFi mit großer Reichweite, Bluetooth 4.1 A2Dp
WiFi Betriebsarten Verbindung mit existierendem 2,4GHz-Netzwerk, Hotspot Mode baut eigenes WiFi-Netzwerk auf
Kabelgebundene Verbindung Gigabit Ethernet
PCM- und DSD-Unterstüzung 44,1 - 768kHz bei 16bit - 32bit, DSD64 bis DSD256 (über DoP)
Unterstützte Dateiformate ACC, WAV, FLAC, AIFF, OGG VORBIS, ALAC, WMA, MP3 und mehr…
Inbetriebnahme, Konfiguration, Updates über die kostenlose Gofigure-App im Apple-App- und Google-Play-Store
Musik-Speicher 2 x Micro-SD-Karten-Einschubschlitze, bis insgesamt 4TB
Wiedergabe Roon (Endpoint), DLNA (Server und Renderer), AirPlay, Bluetooth-Audio (A2DP), Tidal, Qobuz, Internet-Radio und mehr in Vorbereitung…
Unterbrechungsfreie Wiedergabe wird unterstützt
Abmessungen 50 x 62 x 22 mm
Gewicht 2go 91 g
Gewicht 2Go + Hugo 2 180 g
Wiedergabezeit circa 12+ Stunden
Ladezeit circa 5 Stunden
Ladestrom und -spannung 2A / 5V, Desktop Modus wird beim Einstecken des Ladekabels aktiviert
Preis 1.200 Euro

Vertrieb
cma audio GmbH
Anschrift Münchener Straße 21
82131 Gauting
E-Mail gmbh@cma.audio
Web www.cma.audio

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