Die meisten Hersteller lassen sich bei der Entwicklung nicht gern in die Karten gucken und und lehnen es daher ab, ihre Kreationen vor Produktionsbeginn in unserer Erlkönig-Rubrik zu präsentieren. Audio-Exklusiv-Inhaber Andreas Schönberg hingegen traut sich, nun auch das zweite Modell der Referenz-Serie in Gröbenzell vorab zu vorzustellen.
Das war schon vor etwa dreieinhalb Jahren mit der vollsymmetrischen Referenz-Vorstufe R7 so: Er weckte mit einem noch sehr rudimentär aufgebauten Labormuster durch einen kurzen Hörtest bei mir höchste Erwartungen und bei Ihnen durch die optischen Eindrücke im besten Falle jede Menge Neugier. Meine Erwartungen erfüllte ein frühes Serienexemplar dann voll und ganz – vorrangig durch die perfekte Balance zwischen Neutralität und hoher Auflösung einerseits und satten Klangfarben sowie Spielfreude andererseits. Zudem macht die Fülle von symmetrischen und unsymmetrischen Ein- und Ausgängen diese Vorstufe für mich nahezu unverzichtbar. Bei der gerade begonnenen Beschäftigung mit Subwoofern wäre ich ohne zwei gleichwertige XLR-Ausgänge pro Kanal einfach aufgeschmissen gewesen!
Doch nun zu den Monoendstufen der Referenz Line: Schon bei der auf der hifi deluxe 2019 gezeigten Vorstudie stand als Name das Kürzel „R14“ fest. Es war damals auch schon zu erkennen, dass die Audio-Exklusiv-Konstrukteure viele kleine Sieb-Elkos wenigen großen vorziehen. In den fast zwei Jahren danach ging es um die Feinabstimmung durch die Wahl verschiedener Kondensatoren und die endgültige Festlegung der Ausgangsleistung. Die wie die Vorstufe vollsymmetrisch in Hybrid-Technik aufgebaute Monoendstufe wird 500 Watt an acht und 700 Watt an vier Ohm leisten. In der Spannungsverstärkung kommen drei Röhren zum Einsatz. Den Strom liefert eine bipolare Transistorstufe. Die Elkos, die sich unmittelbarer Nähe zu den Leistungstransistoren befinden, werden mit Folien-Kondensatoren gebrückt.
Bei den Bauteilen lassen sich Andreas Schönberg und sein Entwickler weder von gerade gehypten Herstellernamen beeindrucken noch von Kosten abschrecken: Sie verwenden Reinkupfer-Lautsprecherterminals von Mundorf, „True Copper“-Koppelkondendatoren von Intertechnik, Spezial-Widerstände von TKD und PrP und Mundorf-Folien- und Intertechnik-Kondensatoren für die Hochvoltversorgung. Ein Multifunktionsdisplay informiert über die Startsequenz und etwaige, von den Schutzschaltungen detektierte Störungen wie beispielsweise Gleichstrom-Offset. Die beiden Erlkönige, die Andreas Schönberg und sein Mitarbeiter dann samt passenden d.C.d. Basen in meinen Hörraum wuchten, haben optisch mit der R7 Vorstufe noch wenig gemein. Das Gehäuse reicht für die Entwicklung der Elektronik völlig aus, besitzt aber noch nicht ansatzweise die Rigidität der Aluminium-Konstruktion der Vorstufe. Nach den Erfahrungen mit dessen Versuchsaufbau verspricht der Audio-Exklusiv-Chef für die Serienversion einen noch minimal schnelleren und knackigerer Tieftonbereich.
Aber schon jetzt begeistern mich die Monos mit einem grundsoliden, präzisen und enorm druckvollen Tieftonbereich, der die bekannten Test-Files zu einem Hochgenuss werden lässt. Hinzu kommt eine sehr weit ausgedehnte Bühnendarstellung. Und an Details und Klangfarben mangelt es ebenfalls nicht. Schade, dass ich die Endstufen nach dem Warmlaufen gerade mal eine gute Stunde hören kann. Wenn sich die ersten Eindrücke bestätigen, dürfte der vereinbarte Test eher Vergnügen den Arbeit werden. Bis es dann in zwei, drei Monaten soweit ist, will Andreas Schönberg nicht nur das Gehäuse in seine abschließende Form bringen, sondern die Verkabelung von der Cinch- respektive XLR-Buchse zur Eingangsschaltung sowie die Verbindung von den Endstufenplatinen zu den Lautsprecherterminals optimieren. Der Paarpreis soll übrigens bei 35.000 Euro liegen.
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