Die niederländische Kabelmanufaktur Siltech hat ihr umfangreiches Angebot an Cinch- und XLR-Kabeln in interessanten Preisklassen aktualisiert. Diese neuen, aber auch das etablierte Crown Princess konnte ich ausgiebig testen. Können sie ähnlich beeindrucken wie kürzlich die Siltech-USB-Kabel?
Auf diesen Test habe ich mich so gefreut, wie es nur selten vorkommt. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Zu Beginn des Jahres beschäftigte ich mich mit drei Siltech-USB-Kabeln und war von deren Qualität derart angetan, dass ich mir das Siltech Royal Signature Universal II für mein privates Hörvergnügen gönnte. Aber auch die preisgünstigeren Modelle von Siltech überzeugten seinerzeit mit ihrer Musikalität und hinterließen den erfreulichen Eindruck, in ihren jeweiligen Preisklassen etwas Besonderes zu sein. Zur Erinnerung: Siltech und CrystalConnect sind die beiden Marken des Familienunternehmens International Audio Holding BV im niederländischen Elst. CrystalConnect orientiert sich im Preisniveau oberhalb von Siltech. Aber auch Siltech bietet im Sortiment mit der Tripple Crown Serie Kabel, die für viele wohl dank ihrer Preisauszeichnung außer Reichweite sein dürften. Ich schließe mich hier ausdrücklich ein. Dies ist umso schwerer zu ertragen, sobald man Siltech-Kabel längere Zeit gehört hat und sich an ihre Vorzüge zu gewöhnen beginnt. Dennoch: Schon oder gerade das günstige Explorer 45USB war damals die große Überraschung. Da liegt es nahe, weitere Kabel aus dem umfangreichen Siltech-Angebot auszuprobieren, die qualitativ und preislich ähnlich im Portfolio angesiedelt sind. Deshalb bat ich Werner Kempf, der für den Vertrieb von Siltech in Deutschland zuständig ist, um drei vergleichbare Cinch- respektive XLR-Signal-Kabel. Dieser Wunsch sollte, so erfuhr ich von Werner Kempf und auch von Peter de Leeuw, seines Zeichens COO für beide Marken und Sohn des Firmenchefs Edwin van der Kley Rynveld, nicht so bald erfüllt werden. Denn es gäbe neue Modelle, die man gerne besprochen sähe. Das freute mich natürlich auch, denn man darf in diesem Zusammenhang wohl auf klangliche Weiterentwicklungen hoffen. Diese Information bezog sich in erster Linie auf die neue Classic Legend-Serie, die im Mai vorgestellt wurde und die ich nun mit Cinch-Steckern und als XLR-Version bekam. Aber auch das am wenigsten teure Explorer SG 280i ist erst seit kurzer Zeit im Siltech-Programm.
Der technologische Hintergrund, auf dem die drei Cinch-/XLR-Kabel beruhen ist großteils identisch mit dem der USB-Leitungen. Wesentlich ist hierbei neben der Metallurgie der Leiter der Aufwand der Isolierung. Beginnen wir in der Betrachtung mit dem kostspieligsten der drei, dem Crown Princess, das seit dem 35-jährigen Siltech-Jubiläum, die Firmengründung war 1983, angeboten wird. Die beiden verdrillten Leiter aus der Silber-Gold-Legierung G7, der siebten Entwicklungsstufe dieses Leiter-Konzepts, werden dreifach isoliert. Die arretierbaren Siltech-SST Cinch-Stecker des Crown Princess besitzen Kontaktflächen aus monokristallinem Silber. In meinem USB-Test habe ich einiges Grundsätzliches über die Siltech-Metallurgie geschrieben. Darum hier nur kurz: Die minimalen Brüche in einem hochreinen Silber, das eben nicht 100 Prozent sondern nur 99,99xxx Prozent Reinheit hat, werden mit dem Übergangsmetall Gold aufgefüllt. So entsteht ein homogener Leiter. Dies soll dank des daraus resultierenden ungehinderten, bruchfreien Signalflusses erhebliche klanglich Vorteile zur Folge haben und sogar die Langlebigkeit steigern. Dass die im Crown Princess verwendete G7-Legierung inzwischen nicht der aktuelle Entwicklungsstand ist – die neuen Classic Legend erreichen jetzt das Level G9 – tut der großartigen Musikalität dieses Kabels keinen Abbruch, wie der Hörtest beweisen wird. Denn andere Faktoren sind ebenso relevant. Der enorme Forschungs-Aufwand, den die Niederländer in das Thema Isolierung seit Jahrzehnten investieren, hat seinen Anteil am großartigen Klang des Crown Princess. Hier erreicht man die hochgradige Isolierung mit gleich drei ausgesuchten Materialien: Kapton von DuPont, DuPont Teflon und Peek – das steht für Polyether-Ether-Keton – ebenfalls von DuPont. DuPont wiederholt zu erwähnen ist deshalb nicht unwichtig, weil deren Patentschutz teils abgelaufen ist und in Fernost Werkstoffe mit gleicher oder ähnlicher Bezeichnung produziert werden. Wie mir Edwin Rynfeld am Telefon versicherte, ist die Original-Qualität von DuPont bisher unerreicht. Die drei Isolatoren schützen die beiden verdrillten G7-Leiter gegeneinander und vor allem gegen Einflüsse von Außen, möglichst ohne dabei als Dielektrikum Einfluss auf die Signalqualität zu nehmen. Die Isolierung durch diese teils sehr schwierig zu verarbeitenden Kunststoffe sind ein wichtiger Aspekt zur Eliminierung jeglicher Art elektrischen Rauschens. Die gemeinsame abschirmende Wirkung von Teflon, PEEK und Kapton ist ebenso bedeutsam und klanglich relevant wie die mechanische Dämpfung durch diese drei Werkstoffe. Zudem muss beides gleichbleibend über die gesamte Länge des Kabels gewährleistet sein. Jedes einzelne Siltech Kabel erfährt im Werk eine abschließende Prüfung mit einer speziellen Computer-Analyse, die nur extrem engen Toleranzen erlaubt. Diese Endkontrolle stellt den Abschluss der teils manuellen, teils mit besonders aufwändigen Werkzeugen und Maschinen ausgeführten Herstellung dar. Erst dann werden Siltech Kabel in der hochwertigen, doch nicht übertrieben luxuriösen oder teuren Verpackung an den Kunden versandt. Ein zusätzlich um das mit dunkelblauem Geflechtmantel umgebene Crown Princess verschraubtes, der mechanischen Beruhigung dienendes, massive Messing-Gewicht – Barrel genannt – erhält seinen seidenen Glanz durch eine Nickel-Beschichtung. Es trägt die Typenbezeichnung und die Laufrichtungsangabe. Die Laufrichtung der Kabel wird durch den Anschluss der Abschirmung bestimmt. Bei den Cinch-Ausführungen der Classic Legend-Serie und dem Crown Princess sind die jeden einzelnen der beiden Leiter umhüllenden Geflechte aus versilbertem Kupfer senderseitig verbunden. Beim neuen Explorer sind die Abschirmungen sender- und empfängerseitig angelötet. Somit hat das Explorer SG keine Laufrichtung. Es spielt sich ein und sollte somit logischerweise in seiner Richtung unverändert genutzt werden. Am Siltech-Schriftzug auf der NFC-Leder-Applikation kann man sich die Richtung merken. Die Abschirmungen der beiden Leiter unterscheiden sich qualitativ in ihrer Dichte des Geflechts. So heißt die des Crown Princess „Wide-Range-Shielding“, die des Classic Legend SG „Super-Shielding“ und die des Explorers SG „Special-Shielding“. Zusätzlich trägt das Verdrillen der beiden abgeschirmten Silber/Gold-Leiter ganz beträchtlich zur Vermeidung von elektrischen Einstreuungen bei.
Während das beeindruckende Crown Princess nur ein Masse-Barrel am Ende des Kabels trägt, sind auf dem neuen Classic Legend sowohl in der XLR- wie auch in der Cinch-Ausführung je zwei dieser Beruhigungs-Massen von 7,5 Zentimeter Länge montiert. Sie dienen auch gleichzeitig als Übergang vom mit schwarzem Geflecht umhüllten Kabel zu den schlankeren, blauen Endstücken. Die Classic Legend Neuentwicklung soll dank ihres besonders guten Verzerrungsverhaltens, hoher Unempfindlichkeit gegenüber RF- und magnetischen Einstreuungen und seiner niedrigen Kapazität eine der Wirklichkeit entsprechenden Tonalität besitzen, was im späteren Hörtest auch bestätigt werden wird. Siltechs Classic Linie hat seit 1997 eine lange Geschichte und wurde im Laufe der Zeit stets weiter optimiert. So startete man damals mit der G3-Silber/Gold-Legierung. Heute hat das Classic Legend mit G9 als erstes im Siltech-Portfolio diesen homogensten der Edelmetallmixe. Dessen Vorteil besteht auch in einer verkürzten Einspielzeit, weniger als hundert Stunden sollen zum Erreichen der maximalen Musikalität bereits genügen. Noch bemerkenswerter ist die Langzeit-Qualitäts-Konstanz all dieser Silber/Gold-Legierungen, die – so ist bei Siltech zu lesen – einem Kupferleiter deutlich überlegen sei, der vergleichsweise rasch abbaue. Im Gegensatz dazu verbessere die Dauer der Nutzung die Qualität der Silber/Gold-Legierungen. Dieses bei den Siltech-Entwicklern „Positive-Aging“ genannte Verhalten sei ein Ergebnis der kontinuierlicher Forschung des Unternehmens in Elst. Die Dicke der zwei koaxial verdrillten Leiter liegt beim Classic Legend 680i zwischen dem dünneren 380i und dem noch materialintensiveren 880i. Die Isolierung ist aus den zwei DuPont-Materialien PEEK und Teflon in drei Schichten aufgebaut. Da Teflon, wenn es in stärkeren Lagen verwendet wird, wegen seiner Weichheit zur Mikrofonie neigt, konstruierten die Siltech-Entwickler hier ein Sandwich aus zwei dünnen Teflon-Schichten mit PEEK als Zwischenlage. Auch das neue Explorer SG 280i basiert auf Silber/Gold-Leitern, jedoch wie das klanglich und preislich überragende Crown Princess in G7-Qualität, da die G9-Legierung erst seit wenigen Monaten existiert. G8 gibt es übrigens nicht. Die beiden Leiter des SG 280i sind ebenfalls koaxial verdrillt, die Isolierung besteht hier aus Kapton und Teflon. Die SCC85 Cinch-Stecker sind mit Gold beschichtet.
Damals beim Test der drei Siltech USB-Kabel waren die musikalischen Unterschiede zwischen ihnen deutlich. Auch bei den drei Signal-Verbindungen ist das so. Allerdings gibt es bei diesen mehr Einsatzmöglichkeiten als bei einer USB-Leitung. Mein Plan sieht vor, sie zwischen dem D/A-Wandler und meinem Vorverstärker zu hören, sowie als Verbindung zwischen Vorverstärker und Endstufen. Die Entscheidung, welches Kabel ich zuerst in meiner Anlage erleben möchte, fiel nicht leicht. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass in meinem Setup – und das gilt wohl ganz allgemein – Geräte und Kabel im Miteinander agieren. Will sagen: es gibt Kompensationseffekte, und Kabel haben ebenso wie hochwertige Geräte ihre tonalen Eigenschaften, die sie im Gesamtarrangement in vergleichbarem Maße wie diese zur Geltung bringen.
Um mir den Einstieg zu erleichtern, besuchte ich meinen Freund T.B., der in einem akustisch guten Raum in seiner aufwändig und sensibel abgestimmten Anlage eine AirTight Vorstufe ATC-5 und die AirTight ATM-2 Plus Endstufe einsetzt. Zur Zeit verbindet er diese mit Luna Orange Cinch-Kabeln. Wohl wissend, dass letztere nicht das musikalische Ende einer Fahnenstange darstellen und er hier durchaus Verbesserungspotential vermutet, freute er sich auf meinen Besuch, vor allem wegen der Siltechs, von denen wir beide nun einiges erwarteten. Zwischen AirTight Vor- und Endstufe eingesetzt unterschied sich das Siltech Explorer SG 280i tonal nicht sehr vom kanadischen Luna Orange, für das man aber immerhin 20 bis 25 Prozent mehr bezahlen muss. Beide Kabel zeichnete eine angenehme Grundtonwärme aus, die das Siltech noch mit einer leicht besseren Prägnanz kombinierte, was vor allem klassischer Musik, wie auf Ludwig Streicher Spielt Bottesini dem Kontrabass, zugute kam. Die Hochtonauflösung paarte angenehm warmen Klang mit einer Durchzeichnug, die nichts vermissen ließ. Die Reproduktion bei den von Miles Davis-Drummer Tony Williams angeschlagenen Becken in „Elegy“ vom Album Tribute To Miles von 1994 gefiel uns. Das relativierte sich, als wir dann zum Classic Legend 680i wechselten. Da waren wir doch überrascht vom quantitativen wie qualitativen Mehrwert. Gut, den Preis sollte man bei einer fairen Bewertung nicht vergessen, aber es tat sich mächtig was hinsichtlich Offenheit und tonaler Ausgewogenheit. Mehr Licht kam in die Musik, die Becken ertönten plastisch mit viel Glanz und klangen lange nach. Das Classic Legend begeistert durch eine hohe Klarheit und frappierende Unauffälligkeit über das gesamte Frequenzspektrum, so dass ich es charakterlos zu nennen wage. Das verstehen Sie bitte ganz und gar positiv im Sinne von verfärbungsfrei und unbelastet von auch nur den geringsten Eigenarten. Es war uns beiden Hörern so, als könnte man diesem Siltech an keiner Stelle irgendeine Über- oder Unter-Betonung nachsagen oder ihm ein eigenes Merkmal zuschreiben. Es spielt genauso wenig unterkühlt wie warm. Ich weiß nicht, ob ich jemals einem Kabel gelauscht habe, das so wenig „hörbar“ war. Was bringt jetzt das mehr als doppelt so teure Crown Princess noch? Machen Sie diesen Test besser nicht. Es ist wieder einmal so eine Situation, wo ich fürchte, diesen Test teuer bezahlen zu müssen – wegen des Haben-Wollens. Ich möchte nur drei Eigenschaften nennen, die einfach grandios sind: Die Freistellung einzelner Instrumente und Stimmen im Raum, wo scheinbar nichts auf den Instrumenten-Nachbarn überspringt ist eine Klasse für sich. Bei Händels Giustino von Harmonia Mundi, gestreamt bei Qobuz in CD-Qualität, ist dies ebenso faszinierend wie die naturgetreuen Klangfarben und Konturenschärfe bei den tiefen Streichern. Da zeichnet das Explorer – ich erinnere: ein Zehntel des Preises – im Vergleich schön angenehm warm, das Crown Prinzess bringt die Saiten ohne Härte mit fesselnder Dynamik zu Gehör. Und da ist noch etwas, was kein anderes Kabel so konnte, auch kein ebenfalls verfügbares 3000-Euro-Kabel eines Mitbewerbers: Im „Titel Body & Soul“ von Nnenna Freelons Album Live reproduziert das Crown Princess das Glissando der Sängerin so authentisch voluminös, farbintensiv und lebensecht wie kein anderes.
Nun wollte ich die Kabel in meiner eigenen Umgebung hören und verband zuerst meine Audio-gd-Master-9-Vorstufe und meine AirTight-Mono-Endstufen mit dem Explorer. Als Tonquelle wählte ich mein Wadia Laufwerk und den Sonic-Frontiers-Röhren-DAC. Diese Tonquelle ist in puncto Transparenz sicher nicht Stand der Technik, besitzt jedoch eine hohe Musikalität. Mein Gedanke war festzustellen, ob die drei Siltechs ihre bei meinem Freund bewiesenen Eigenschaften auch bei weniger gutem Frontend – der Plattenspieler von T.B. kostet allein über 60.000 Euro – und insgesamt auch in einer weit weniger aufwändigen Anlage zur Geltung bringen. Den Sonic Frontiers schloss ich mit der XLR-Version des Classic Legend an, das ich ja als einziges auch als symmetrische Variante zur Verfügung habe, so dass stets zwei Kabelpaare aus dem Hause Siltech im Spiel waren. Die phänomenale Neutralität des Classic Legend, wie ich sie zuvor bei T.B. erlebt hatte, scheint mir an dieser Stelle genau richtig. Gewechselt werden sollten allein die drei Kandidaten zwischen Vor- und Endstufen. Als erstes zeigte das Explorer SG 280i sein Können und demonstrierte auch hier sofort seinen sehr angenehmen, leicht warmen musikalischen Charakter. Nach einigen CDs zum Einhören wählte ich „Calypso Minor“ aus dem Album Sotho Blue von Abdullah Ibrahim & Ekaya für den direkten Vergleich. Die eingängige Bassmelodie inszenierte das Explorer mit schönen Konturen, die Bläsersätze mit Posaune und den verschiedenen Saxophonen erschallten farbenprächtig, differenziert und dynamisch. So macht Hören Spaß. Hier geht es mit Wohlklang und Spielfreude zur Sache. Beim Wechsel zum Classic Legend erlebe ich Ähnliches, wenn auch nicht gar so ausgeprägt wie in der Audio-Kette meines Freundes. Das leicht Warme des Explorer wechselt zu nuancenreicher Neutralität. Die Bläser bekommen bei ihren Attacken mehr Biss und könnten einen ermüdeten Feierabendhörer vorm Einschlafen bewahren. Keinerlei Härte ist zu bemerken, auch nicht bei diesen Dynamik-Explosionen. Die Saiten des von Belden Bullocks gezupften Basses klingen rund. Wer jemals daran gezweifelt hat, hört dies jetzt dank frappierender Plastizität. So wie sich das Explorer und das imposante Classic Legend rein äußerlich deutlich unterscheiden, so eindrucksvoll stellt sich auch der klangliche Mehrwert des 680i dar..
Auch wenn die schöne, gelungene musikalische Abstimmung des Explorer den Wechsel wieder zurück leicht erträglich macht, vermisse ich doch, mit wie viel filigraner und mit mehr Raum ich die Musik zuvor mit dem Classic Legend erlebte. Ich legte Nnenna Freelon „Body & Soul“ in den Wadia und erfreute mich der sauberen Darbietung. Wunderschön zeichneten die beiden Classic Legend nun die einzelnen Instrumente und stellten sie glasklar auf die wohlgeordnete imaginäre Bühne. Es war leicht, Details zu erkennen, die ich in dieser Anlage mit den Epsilon Bändchen-Lautsprechern so klar, fein und strukturiert noch nicht erlebt habe. Dazu trug sicher auch das gleichwertige Classic Legend zwischen Wandler und Vorverstärker bei. Das Duo überzeugt durch bestechende Genauigkeit, glänzt präzise und frei von aggressiven Nebentönen mit körperlichen Stimmen, spannend und zu langen Hörabenden auffordernd. Das Classic Legend 680i möchte ich nicht wieder hergeben. Der Schritt von hier zum luxuriösen Crown Princess zeigte nicht den Abstand wie ich ihn bei meinem Freund wahrgenommen hatte. Das Crown Princess scheint dann doch für dieses Setup etwas überdimensioniert. Doch Zweifel kommen auf, je länger ich es erlebe. Diese Stimmwiedergabe ist einfach „unschlagbar“. Auch hier höre ich wieder ganz deutlich, wie bei der Tonlagen-Veränderung Nnenna Freelons das stimmliche Volumen mitgeht und eine überzeugende, ja begeisternde Körperhaftigkeit der Sängerin suggeriert. Das wirkt so authentisch, dass ich allein an diesem Kriterium die Qualität des Crown Princess festmachen möchte. In der Ordnung der Instrumente, der Transparenz und Feinzeichnung und auch im feindynamischen Verhalten ist der Abstand zum Classic Legend 680i an dieser Stelle in Anbetracht der Preisunterschiedes von 1607 zu 4169 Euro nicht so zwingend. Ich bin gespannt, ob sich die bisherigen Eindrücke bei der Verbindung meines PS Audio DirectStream-DAC mit der Audio-gd Vorstufe in meiner anderen, analytischeren Anlage bestätigen werden.
Wieder beginne ich mit dem Explorer SG 280i und finde die oben beschriebenen Merkmale wieder. Trotz der hohen Auflösung dieser Anlage fügt sich das Explorer erfreulich stimmig, der Musik dienlich ein und macht das Hören zum Vergnügen. Deutlicher als in meiner bescheideneren Anlage überzeugt dann das neue Classic Legend 680i mit seiner einzigartigen Neutralität und der Vergrößerung und besseren Durchleuchtung der imaginären Bühne. Und doch: Wieder zieht das Crown Princess dank seiner phänomenalen Feindynamik und Klangfarben-Wahrhaftigkeit den beiden davon. Einen Sieger gibt es dennoch nicht, wenn man die Preise bedenkt. Als ich die Kabel beim Umbau im Sonnenlicht sah, fiel mir auf, dass auch die schwarze Ummantelung des Explorers ein wenig ins Bläuliche changiert. Deshalb erinnere ich mich bei seinen musikalischen Fähigkeiten genauso wie bei den zwei anderen an die Worte von Franz Liszt, der seinerzeit seine Musiker aufforderte: „Meine Herren, bitte spielen Sie doch etwas blauer!“
Noch etwas: Es gibt eine Siltech App, auf der man sich registrieren lassen kann und die über Neuheiten im Programm informiert wird – wenn man das denn möchte. Auch die Garantie von fünf Jahren wird mit dieser App aktiviert, sobald man per NFC aus der Leder-Manschette, die an jedem Kabel optisch attraktiv angebracht ist, den individuellen Code einliest.
STATEMENT
Abhängig vom Preis steht jedes dieser drei Siltech Signal-Kabel für musikalisches Hörvergnügen. Das neue Siltech Classic Legend 680i beeindruckt dazu mit frappierender, mir bisher unbekannter Neutralität. Es musiziert ohne Härte, jedoch, wie auch das günstige Explorer SG 280i, mit fesselnder Spielfreude. Die Großartigkeit des Crown Princess entspricht seinem Preis und sucht ihresgleichen.
Gehörtmit (Anlage 1)
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Computer | Intel Nuc Pentium Silver 1,5 GHz, SSD mit Linear-Netzteil, Daphile-Player 21.01 und Qobuz |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Sunlight |
Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Siltech Royal Signature Universal II USB, Habst DIII AES/EBU, Audioquest Jitterbugs, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
Gehört mit (Anlage 2)
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CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
DA-Wan | Sonic Frontiers SFD-1 |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | AirTight ATM-3 |
Lautsprecher | Analysis-Audio Epsilon |
Zubehör | Genesis Silver Spiral LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
Herstellerangaben
Siltech Explorer SG 280i
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Metallurgie | G7 |
Aufbau | Koaxial verdrilltes Paar |
Isolierung | DuPont Teflon, DuPont Kapton und Special-Shielding |
Leiter | 2 |
Preise für XLR oder SST-Cinch | 1,0m 475 Euro 1,5m 635 Euro 2,0m 795 Euro 2,5m 955 Euro 3,0m 1.115 Euro jede weitere 0,5m: 160 Euro |
Herstellerangaben
Siltech Classic Legend 680i
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Metallurgie | G9 |
Aufbau | Koaxial verdrilltes Paar |
Isolierung | DuPont Teflon, DuPont Polyether Ether Ketone (PEEK) und Super-Shielding |
Leiter | 2 |
Preise für XLR oder SST-Cinch | 0,75m 1.315 Euro 1,0m 1.607 Euro 1,5m 2.191 Euro 2,0m 2.775 Euro 2,5m 3.359 Euro jede weitere 0,5m: 584 Euro |
Herstellerangaben
Siltech Crown Princess
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Metallurgie | Reines monokristallines Silber, G7 |
Aufbau | Verdrilltes Paar |
Isolierung | DuPont Kapton, DuPont PEEK, DuPont Teflon und Wide-Range-Shielding |
Leiter | 2 |
Preise für XLR oder SST-Cinch | 0,75m 3.359 Euro 1,0m 4.169 Euro 1,5 m 5.769 Euro 2,0 m 7379 Euro 2,5 m 8.979 Euro 3,0 m 10.589 Euro jede weitere 0,5m: 1609 Euro |
Hersteller
Siltech
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Anschrift | Edisonweg 8 6662 NW Elst The Netherlands |
Web | siltechcables.com/de/ |
Ansprechpartner | Werner Kempf +49 1520 2055552 werner@internationalaudioholding.com |