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Raidho TD1.2

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Die dänische Marke Raidho ist weltbekannt für ihre High-End-Lautsprecher. In der Topreihe TD ist die TD1.2 das „kleinste“ Modell. Gehen Sie mit mir der spannenden Frage nach, wie groß und gut ein Kompaktlautsprecher wirklich spielen kann, wenn der Aufwand auf die Spitze getrieben wird.

Meine Erwartungen sind hoch und die Neugier ist groß. Die Lautsprecher sind rasch aufgebaut und an die in meinem Hörraum bewährte Stelle platziert. Das klingt schon recht gut, erfüllt aber meine hohen Erwartungen nicht einmal annähernd. Ich hätte es wissen müssen, hier ist Einspielen angesagt – das Handbuch spricht von 250 Stunden. Gönnen wir der TD1.2 diese Zeit und beschäftigen uns derweil mit der Technik dieses Lautsprechers, die es in sich hat. An erlesenen Zutaten haben es die Macher der TD1.2 nicht fehlen lassen. Und da ist nichts von der Stange – alle Chassis sind selbstverständlich komplette Eigenentwicklungen und werden in Handarbeit mit hohem Zeitaufwand gefertigt.

Beginnen wir mit dem Bändchen-Hochtöner, einem der Markenzeichen aller Lautsprecher von Raidho. Bei einem Bändchen-Lautsprecher ist die gesamte Membran elektrisch leitfähig und übernimmt somit auch die Funktion der Schwingspule. In der Regel wird dazu eine hauchdünne rechteckige, gefaltete Metallfolie eingesetzt. Auf Grund der geringen Leiterlänge ist die Impedanz dieses Bändchens sehr niedrig (0,2 Ohm bis max. 1 Ohm). Daher wird zusätzlich ein Anpassungsübertrager benötigt, um den Verstärker von der extrem niedrigen elektrischen Impedanz zu isolieren. Kaum ein Verstärker treibt nämlich gerne eine nahezu kurzgeschlossene Last an.


Eine Alternative zu diesem Konzept ist, auf eine vollständig leitfähige Membran zu verzichten und stattdessen eine hauchdünne Kunststofffolie zu verwenden, auf die Leiterbahnen aufgebracht sind. Bei dieser Technik – die auch Raidho verwendet – ist es leichter, eine Impedanz im normalen Bereich zwischen 4 und 8 Ohm zu realisieren, da hier längere und dünnere Leiterbahnen möglich sind, die mäanderförmig auf der Membran verlaufen. Lautsprecher die mit diesem Konzept arbeiten, werden auch als „Quasi“-Bändchen oder Magnetostaten bezeichnet. Die von Raidho verwendete Folie soll mit nur 20 Milligramm rekordverdächtig leicht und ganze 11 Mikron dick sein. Die in der TD1.2 eingesetzte Version des „Bändchens“ hat zusätzlich ein besonders kräftiges Magnetsystem spendiert bekommen, das die Empfindlichkeit gegenüber dem Vorgängermodell um drei Dezibel erhöht. Die akustisch optimierte Kammer hinter der Folie soll zu einer weiteren Reduzierung der Verzerrungen um 35 Dezibel im Vergleich zu den bereits extrem niedrigen Werten der bisher verwendeten Version führen.

Fast noch aufwendiger als der Bau des Bändchens ist die Produktion des Tiefmitteltöner mit 11,5 Zentimeter Durchmesser. Von Anfang an hat Raidho bei der Membrantechnologie auf Verbundwerkstoffe gesetzt. Die Vorteile sind die individuelle Ausbalancierung zwischen hoher Steifigkeit auf der einen und hoher innerer Dämpfung auf der anderen Seite. Bei der in der TD1.2 verwendeten Technologie wurde der Aufwand auf die absolute Spitze getrieben. Die Basis der Membran ist ein Aluminiumkonus mit Keramikbeschichtung. Hinzukommen Schichten mit Tantal, das extrem hart und steif ist, und – ja, Sie lesen richtig – mit Diamant. Raidho spricht hier von 10 Mikrometer respektive 1,5 Karat Diamant auf jeder Membran. Die Tantal-/Diamantschichten sollen die Resonanz um 36 Dezibel gegenüber Keramik reduzieren und 50-mal steifer als eine reine Keramikmembran sein. Gleichzeitig soll damit die Resonanzfrequenz auf 20 Kilohertz angehoben worden sein. Das Ergebnis dieses enormen Aufwands soll perfektes Einschwingverhalten ohne messbare Verzerrungen sein. Der Antrieb basiert auf Neodym-Ringmagneten mit optimiertem Magnetfeldverlauf, die im Zusammenspiel mit der in Flachdraht gewickelten Unterhang-Titanschwingspule dafür sorgen, dass im Inneren des Schallwandlers ein extrem starkes Magnetfeld entsteht. Dies soll zu einer drastischen Steigerung der dynamischen Leistung führen. Der getriebene Aufwand hört jedoch bei den Chassis noch lange nicht auf. Die Frequenzweiche wurde für die TD1.2 komplett neu entwickelt, wobei der Fokus auf einem korrekten Phasengang bei allen Frequenzen und optimalem Impulsverhalten lag. Dabei kommen wenige, aber sehr hochwertige Bauteile von Mundorf zum Einsatz. Die Verdrahtung ist Point-to-Point ohne Platine ausgeführt.

Jedes Chassis ist in einem eigenen massiven Aluminiumrahmen montiert, der mit vier Schrauben auf der Schallwand fixiert ist. Die Rahmen sind abgerundet, um Beugungseffekte an der Vorderseite des Lautsprechers zu vermeiden. Die Schallwand ist zur Phasenoptimierung leicht angewinkelt. Das geschwungene, auf Resonanzarmut optimierte Gehäuse verjüngt sich nach hinten leicht und wird durch ein dickes Rückgrat aus Aluminium verstärkt, in dem sich Bassreflexöffnungen befinden. Die optimierte Frequenzweiche und das vorstehend beschriebene neue Treiberdesign sollen zu einer erheblichen Verbesserung des Wirkungsgrads führen – bisher nicht gerade eine der Stärken von Raidho-Lautsprechern. Im Betrieb bin ich mit der bescheidenen Leistung meiner Omtec CA 25 problemlos ausgekommen.


Die 250 Stunden Einspielzeit sind mittlerweile vorbei und ein neuerlicher Hör-Check ist fällig. Die Basswiedergabe der TD1.2 ist nun präziser und die oberen Frequenzbereiche haben sich deutlich geöffnet. Was bleibt ist ein etwas eingeengter Klangcharakter und eine räumliche Abbildung, die mir einfach nicht exakt genug ist. Auch die Integration zwischen Tiefmittelton- und Hochtonbereich könnte noch homogener sein. Ich gönne der TD1.2 deshalb eine weitere Einspielzeit von etwa 200 Stunden.

In der Zwischenzeit werfen wir noch einen Blick auf die dazugehörigen Ständer. Die Ständer sind ein cleveres Design in Bezug auf Ästhetik und die gewählten Materialien und sie sind so leicht, wie sie aussehen. Der Gedanke dahinter ist, dass der Ständer so wenig Energie wie möglich speichern soll. Die Schwingungsentkopplung erfolgt auf zwei Ebenen mit beweglichen Isolationselementen, die jedes für sich etwas Spiel besitzen. Der Lautsprecher sitzt nicht direkt auf der oberen Platte, sondern ist durch kleine, auf Metallkugeln gelagerte Scheiben vom Ständer entkoppelt. Der Ständer selbst wird über vier Füße in einer Kugel- und Pfannenanordnung vom Fußboden entkoppelt. Der gesamte Ständer ist allerdings weniger starr, als man normalerweise erwarten würde und erinnert mich an eine Art Blattfeder. Verstärkt wird dieser Eindruck durch das hohe Gewicht der Lautsprecher, welche die Ständer bei der leichtesten Berührung schwingen lassen. Ein weiterer Aspekt ist die Höhe der Ständer, die mit ihren 78 Zentimetern die Lautsprecher optisch ungewöhnlich hoch stehen lassen. Ein Quercheck bei der in Dirk Sommers Hörraum stehenden Børresen Acoustics 05 Silver Supreme Edition ergibt allerdings ziemlich genau den gleichen Abstand zwischen der Unterkante des Bändchen-Hochtöners vom Fußboden.

Nachdem ich zwischenzeitlich den Eindruck gewonnen habe, dass die TD1.2 jetzt von Tag zu Tag immer noch besser werden, scheint mir der richtige Zeitpunkt gekommen, sich mit der Aufstellung der TD1.2 intensiver zu befassen. Als optimal erweist sich in meinem Hörraum eine große Basisbreite von mehr als drei Metern. Das ist mehr als sonst bei mir üblich, dafür will die TD1.2 stark eingewinkelt werden. Hier ist etwas Geduld erforderlich, um das richtige Verhältnis von Basisbreite und Einwinklung zu finden. Dann allerdings rastet das Klangbild regelrecht ein und wir werden mit einer außergewöhnlich breiten Klangbühne ohne das gefürchtete Loch in der Mitte belohnt. Im nächsten Schritt beschäftigen wir uns noch mit dem richtigen Neigungswinkel, der bei der TD1.2 aufgrund des Abstrahlverhaltens des Bändchens ebenfalls unsere Aufmerksamkeit erfordert. Je nachdem, ob unsere Hörposition eher hoch oder niedrig ist, müssen die Lautsprecher möglicherweise stärker nach vorne oder hinten geneigt werden. Dies ist hörbar, wenn den Höhen entweder ein wenig Energie fehlt oder umgekehrt, wenn die Höhen zu intensiv sind. Wenn Sie niedrig sitzen, versuchen Sie, den Lautsprecher hinten leicht anzuheben – wenn Sie hoch sitzen, stellen Sie die Neigung mehr nach hinten ein. Der richtige Neigungswinkel beeinflusst darüber hinaus auch die Abbildungspräzision.


Die TD1.2 ist – wie wir gleich noch sehen werden – in vielerlei Hinsicht ein Wunderwerk, aber im Bassbereich kann sie schon aus physikalischen Gründen eben keine Wunder vollbringen. Ich gehe davon aus, dass jeder, der sich für einen Kompaktlautsprecher interessiert, sich dieser Limitierung bewusst ist. Deshalb verzichte ich auf rechtfertigende Beschreibungen wie „angesichts der Größe“ oder ähnlichem. Nur so viel: bei einer großen Bandbreite von Pop- Jazz- und Klassik-Aufnahmen liefert die TD1.2 ein überaus zufriedenstellendes Tiefton-Fundament mit einem sauberen und schnellen Bass. Wer mehr will, dem empfehle ich einen oder besser zwei gute Subwoofer.

Und ab jetzt wird es ein wenig überschwänglich. Für das gerade beschriebene Aufstell-Procedere habe ich die entsprechenden Teststücke auf der Sheffield „XLO Test & Burn in CD“ verwendet. Bereits an dieser Stelle war mir aufgefallen, wie außerordentlich realistisch die Stimme des Sprechers von der TD1.2 wiedergegeben wird. Der Sampler Jazz Ballads (Jazz Ballads - 2xHD 24/44,1) bietet ausgezeichnete Aufnahmen schöner Jazz-Balladen in der Interpretation erstklassiger Sängerinnen. Fasziniert höre ich mir „The very thought of you“ mit Emilie-Claire Barlow an. Die Sängerin steht exakt zwischen den Lautsprechern und man kann ihre Präsenz im heimischen Hörraum geradezu fühlen. Genauso beeindruckend ist, wie genau und klar die TD1.2 die Unterschiede in den Stimmen einer Holly Cole, Amanda Martinez oder Jill Barber herausarbeitet. Doch nicht nur das: Es wird auch deutlich, dass die Aufnahmen in unterschiedlichen Studios entstanden sind – mal sehr intim, mal eher direkt und dann wieder eher leicht distanziert aufgenommen, was den Reiz dieses Samplers unter anderem ausmacht.

Die TD1.2 verleiht jeder einzelnen Stimme dieses gewisse „menschliche Element“, das diese damit so ungewöhnlich authentisch und unverwechselbar erklingen lässt. Das schafft eine besondere Verbindung mit dem Zuhörer und lässt mich glauben, dass ich live dabei bin, wenn am Anfang von „Tennessee Waltz“ Allan Taylor den Kollegen Chris Jones nach der richtigen Tonart frägt und dann knarzend seine Gitarre nachstimmt. Wenn dann auch noch genau herausgearbeitet wird, dass Allan Taylor näher am Mikrofon sitzt und seine Stimme deshalb direkter kommt als die von Chris Jones, wird schnell klar, was für ein überragender Lautsprecher die TD1.2 in diesem Bereich ist.


Diese Fähigkeiten der TD1.2 kommen auch der Wiedergabe akustischer Instrumente in vollem Umfang zu Gute. Auf dem Album Pepe Romero Flamenco! kann man sehr gut hören, welches Können und welche musikalische Reife Pepe Romero bereits in jungen Jahren hatte. Bei dem Stück „Jota“ verbindet sich höchstes technisches Können mit großartiger Musikalität. Der Klang der Solo-Gitarre ist mit der TD1.2 rund und voll, gleichzeitig kommen die Saiten-Anschläge schneller, präziser und dynamischer als ich es sonst gewohnt bin. Genauso überzeugend ist für mich, wie der Hochtonbereich ohne Bruch an den phantastischen Mitteltonbereich anzuschließen vermag. In den Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD) klingen die Streicher bis in die höchsten Tonlagen samtig und geschmeidig ohne den kleinsten Anflug von Härte.

Hinzu kommt die unglaubliche Schnelligkeit in der Wiedergabe. In der exzellenten Aufnahme des „Streichquartetts Op. 76, No. 5, Finale“ von Joseph Haydn (The Nordic Sound - 2L audiophile reference recordings - 24/192) sprüht das Engegård Quartet nur so vor Spielfreude und mit der TD1.2 befinden wir uns buchstäblich im Zentrum des Streichquartetts. Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass genau nicht alle Ecken und Kanten angenehm hörbar glatt gebügelt werden.

Wenn bei Ihnen nun der Eindruck entstehen sollte, dass die TD1.2 nur bei der Wiedergabe von Stimmen, Soloinstrumenten oder kleinen Besetzungen ihre Stärken hat, dann kann ich Sie beruhigen. Gerade auch bei orchestraler Musik ist die TD1.2 in ihrem Element. Dass sich das Klangbild vollständig von den Lautsprechern löst und eine große räumliche Tiefe besitzt, habe ich als selbstverständlich in dieser Klasse vorausgesetzt. Großartig aber ist, in welcher Form die TD1.2 das macht. In der klanglich exzellenten Einspielung der „7. Symphonie“ von Ludwig van Beethoven mit dem Budapest Festival Orchestra (Beethoven: Symphony No. 7 - Channel Classics, 24/96) unter Iván Fischer entsteht nicht nur in der Tiefe, sondern gerade auch in der Breite eine gewaltige Klangbühne. Direkt hinter den Lautsprechern links und rechts außen werden virtuelle Konzertsaalwände geschaffen, die dem Klangbild eine feste Begrenzung geben und die Tiefenstaffelung der einzelnen Instrumentengruppen ist exzellent. Es besteht auch in Fortissimo Passagen niemals ein Zweifel wo welches Instrument seinen Platz hat – nichts wird verwischt oder zudeckt.


Eine der herausragenden Eigenschaften der TD1.2 ist die – bei richtiger Aufstellung – gewaltige Klangbühne, die so manchen ausgewachsenen Standlautsprecher zum Zwerg degradiert. Das heißt aber nicht, dass die TD1.2 nun jede Aufnahme auf CinemaScope im Breitwandformat bis an die äußersten Lautsprechergrenzen vergrößert oder gar auseinander zerrt. Hören wir zum Beweis die schöne Aufnahme der „Symphonie Nr. 3“ von Franz Schubert mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra unter der Leitung von William Steinberg (Schubert Symphony No. 3 and 8 - William Steinberg - Pittsburgh Symphony Orchestra Spain – HDTT 24/352.8). Auch hier zeichnet die TD1.2 ein Klangbild mit großer räumlicher Tiefe, das sich aber in der Breite eben nicht ganz bis zu den Lautsprechern erstreckt – und damit bleiben die Proportionen der Aufnahme gewahrt. Das ist in etwa so, wie wenn bei der Wiedergabe eines Films links und rechts vom Bild schwarze Balken angezeigt werden.

Doch mit der TD1.2 kann man nicht nur klassische Musik hören. Ein gutes Beispiel ist „Nothing’s Changed“ (Joe Stilgoe: New Songs for Old Souls – Linn Records, 24/96): Hier singt sich Joe Stilgoe durch eine fetzige Bläserwand, während das exzellent eingefangene Schlagzeug so richtig Druck macht. Die Bläser strahlen ohne dass sie „beißen“ und Joe Stilgoe steht präsent im Raum vor dem in Breite und Tiefe exzellent gestaffelten Orchester. Im täglichen Betrieb erweist sich die TD1.2 als hoch empfindlicher Seismograf für Änderungen an meiner Anlage. Beispiele gefällig: Was passiert, wenn ich die Strecke vom Router zu meinem SOtM-Switch in Lichtleitertechnik ausführe? Welchen Einfluss haben die Ansuz Acoustics Sortz Abschlussstecker gegen Rauschen an ungenutzten Geräteeingängen (Testbericht ist in Arbeit)? Kann man Unterschiede zwischen den verschiedenen Qualitätsstufen der Stecker hören? Ja, die TD1.2 zeigt jede noch so kleine Änderung wie in einem Brennglas. Doch lassen Sie uns lieber noch einmal in die Musik eintauchen.

Was mir nach längerer Hörzeit immer wieder ins Ohr sticht, ist wie spielerisch leicht die TD1.2 Feinheiten offenlegt. Wir können mit der TD1.2 auf dem Album Remember Love des Saxophonisten Houston Person und des Bassisten Ron Carter die entspannende Stimmung genießen oder auch genauer zuhören. Dann hören wir in „Love Is Here to Stay“ nicht nur die Anblasgeräusche, die das Saxophon von sich gibt, sondern auch wie Houston Person zwischen den Passagen tief Luft holt. Doch es sind nicht nur diese Feinheiten, die mich bei der TD1.2 begeistern. Etwas ganz Besonderes ist diese außergewöhnlich realistische Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten. Ich habe lange überlegt, wie ich diese Eigenschaft der TD1.2 am besten umschreiben kann: „Kantenschärfe“, welche die Ränder von Instrumenten nicht verfließen lässt oder leicht unscharf zeichnet, trifft den Punkt wohl am ehesten.


Im engen Zusammenhang damit steht die Fähigkeit der TD1.2, feindynamische Abstufungen innerhalb eines Raumes wiederzugeben. Bei der „Spanischen Ouvertüre Nr. 1: Capriccio brillante über „La Jota Aragonesa““ von Mikhail Glinka mit Vladimir Jurowski und dem London Philharmonic Orchestra (Valdimir Jurowski: 10 years) lausche ich bei beim Crescendo des Orchesters fasziniert den nacheinander folgenden Forte-Einsätzen der einzelnen Instrumentengruppen, während andere noch im Piano verweilen; besonders beeindruckend ist das, wenn hintere Instrumentengruppen, wie beispielsweise die Pauken, bereits im Fortissimo angelangt sind und die noch leise Pizzicato spielenden und im Orchester vorne sitzenden Violinen davon nicht verdeckt werden. Hinzu kommt auch hier wieder die großartige Tonalität: Violinen erklingen mal samtig und geschmeidig, dann wieder streng, Blechbläser strahlend ohne Schärfe, Holzinstrumente je nachdem holzig knarrend oder weich und rund.

Sie merken es, die TD1.2 hat mich restlos begeistert. Mir graut deshalb bereits vor dem Tag, an dem sie wieder zurück muss. Deshalb noch ein kleiner musikalischer Spaß zum Abschluss: Louie Armstrong and The Dukes of Dixieland (HDTT DSD128). Louie spielt hier wunderbare Trompeten- und Gesangssoli auf Klassikern, die nicht zu seinem üblichen Repertoire gehörten, wie „Dixie“, „New Orleans“ und „Sweet Georgia Brown“, die er nie zuvor aufgenommen hatte. Die Klangbühne ist wieder großartig, man kann genau erkennen, wo sich die Instrumente im Raum befinden, und Louie singt direkt zwei Meter vor uns!

STATEMENT

Wow – was für ein Lautsprecher! Aufwand, Verarbeitung und das klangliche Ergebnis setzen Maßstäbe.
Gehört mit
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y und Diretta Target Bridge mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC
Plattenspieler Platine Verdier
Tonarm Souther TRIBEAM
Tonabnehmer Clearaudio Veritas
Vorstufe Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000
Herstellerangaben
Raidho TD1.2
Konzept 2-Wege-System mit Bass Port
Frequenzgang 45Hz - 50kHz
Impedanz 8 Ohm
Wirkungsgrad 87 dB 2.828 V/m
Abmessungen 200 x 360 x 410 mm (B x H x T)
Gewicht 15 kg
Preis 20.500 Euro (schwarz);
In Walnut Burl High Gloss oder jeder RAL Farbe EUR 22.900;
Ständer 2.500 Euro

Hersteller/Vertrieb
Raidho Acoustics
Anschrift co/Dantax Radio A/S
Denmark
9490 Pandrup
Bransagervej 15
Telefon +45 98 24 76 77
E-Mail sales@raidho.dk‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬‬
Web raidho.dk

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