Die bei uns noch recht unbekannte japanische Marke Soulnote hat bei mir auf der letztjährigen High End einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Als mir dann unser Chef-Redakteur vor einiger Zeit angeboten hatte, den D-2 D/A-Wandler zu testen, habe ich mich nicht zweimal bitten lassen.
Wenn Ihnen Soulnote bislang nicht viel sagt, ist das nicht weiter schlimm, könnte sich aber mit dem Lesen der folgenden Zeilen ändern. Wer mehr über den Chefentwickler von Soulnote, Hideki Kato, erfahren möchte, dem empfehle ich das hoch interessante Interview in Hifistatement zur Lektüre. Wenn Sie sich noch tiefer mit der „Design-Philosophie“ des Entwicklers beschäftigen möchten, finden Sie einen in gutem Deutsch verfassten Bericht. Die Ideen und Erklärungen von Hideki Kato sind äußerst lesenswert und die praktischen Umsetzungen in aller Regel weit abseits ausgetretener Pfade. Doch was wirklich in der Praxis dahinter steckt, kann nur ein ausführlicher Hörtest klären. Machen wir uns an die Arbeit. Und die beginnt damit, die Geräte (!) aus der Redaktion in meinen Hörraum zu verfrachten. Unser Chef-Redakteur hat nicht erwähnt, dass die externe X-3-Master-Clock mit zum Lieferumfang gehört und der D-2 allein 17 Kilogramm auf die Waage bringt – mehr als so mancher ausgewachsene Verstärker.
Die Überraschung setzt sich zu Hause angekommen fort: ein „klapperndes“ Gehäuse – ja Sie lesen richtig. Nachdem ich beim Auspacken alle eingeklemmten Dämmstreifen entfernt habe, stelle ich zu meiner Überraschung fest, dass nicht alle Gehäuseteile wirklich fest miteinander verbunden sind. Ja geht’s noch? Doch dass die Verschraubungen der Deckplatte nicht festgezogen sind, ist ein Teil der Design-Philosophie. Im praktischen Betrieb klappert bei den Soulnote Geräten natürlich nichts, und stehen die Geräte erst einmal im Regal, ist diese Besonderheit schnell vergessen. Schneller anfreunden kann ich mich mit den Spikes, die in die Bodenplatte statt normaler Füße eingeschraubt werden können; auch dass ein Spike direkt unter dem Ringkerntransformator zur Ableitung möglicher Vibrationen platziert ist, überzeugt mich.
Der D-2 verfügt über einen USB-, zwei Cinch- (S/PDIF) und zwei XLR- (AES/EBU) Eingänge, also insgesamt fünf Eingänge. Der USB-Eingang akzeptiert PCM bis 32 Bit/ 768 Kilohertz und DSD512. Die übrigen Eingänge verarbeiten PCM bis 24 Bit/192 Kilohertz sowie DSD64. Auf der analogen Ausgangsseite stehen entweder ein unsymmetrischer Cinch-Ausgang oder ein symmetrischer, mit XLR-Buchsen ausgeführter Ausgang zur Verfügung. Mit einem kleinen Schalter kann die Belegung der Kontakte 2 („positiv“) und 3 („negativ“) bei den XLR-Buchsen umgedreht werden, um unterschiedlichen Arten der Pin-Belegung in Europa und USA Rechnung zu tragen und damit immer die korrekte Phasenlage zu gewährleisten. Die Auswahl der digitalen Eingänge erfolgt mit einem Drehschalter auf der rechten Hälfte der Frontseite, wobei der gewählte Eingang über sechs kleine rote Leuchtdioden visualisiert wird. In der oberen Mitte des Geräts sehen wir ein Display, das bei Verwendung des USB-Eingangs die Abtastrate des Eingangssignals anzeigt. Die Einheit der Sampling-Frequenz – Megahertz oder Kilohertz – wird durch zwei kleine rote Leuchtdioden neben dem Display angezeigt. Das Display können wir mit einem kleinen Druck-Schalter auch abschalten.
Auf der linken Hälfte der Frontplatte finden wir drei weitere kleine Druck-Schalter. Der mit „INV“ beschriftete Schalter lässt uns die analoge Ausgangsphase invertieren. Mit dem daneben liegenden Schalter „LPF“ können wir einen einfachen analogen Tiefpassfilter über ein Relais zuschalten, der Signale bei 100 Kilohertz um acht Dezibel abschwächt. Allerdings kann dieser Schalter nur verwendet werden, wenn sich der Tiefpassfilterschalter auf der Rückseite in der Position „MAN“ befindet. Dann wirkt der Filter aber auch bei der Wiedergabe von PCM-Daten. Wenn wir das nicht möchten, bringen wir den Tiefpassfilterschalter auf der Rückseite des Geräts in die Position „ON (DSD)“; damit wird der analoge Tiefpassfilter automatisch nur dann eingeschaltet, wenn ein DSD Signal eingespeist wird. Über den Schalter „OSF“ können wir zwischen dem Oversampling (FIR)- und dem Non-Oversampling (NOS)- Modus wählen. Im NOS Modus leuchtet eine grüne und im FIR Modus eine rote Leuchtdiode.
Der D-2 ist ein klassisches Doppel-Mono-Design mit vollständig getrenntem Aufbau. Die Trennung geht soweit, dass es auf der Rückseite einen kleinen Schalter gibt, mit dem von Stereo auf Mono links oder Mono rechts umgeschaltet werden kann für den Fall, dass man die Kanaltrennung mit einem zweiten D-2 auf die Spitze treiben möchte. Pro Kanal ist die Signalführung von Anfang bis Ende symmetrisch aufgebaut. Das Herzstück des D-2 ist der ESS9038 PRO Wandler-Chip von ESS Technology. Sie runzeln die Stirn: Habe ich nicht gerade etwas von jenseits ausgetretener Pfade geschrieben. Ja es stimmt, der ESS9038 PRO ist weit verbreitet, aber es kommt immer darauf an, was man aus so einem komplexen Bauteil macht. Im D-2 kommen gleich vier Exemplare dieses Chips zum Einsatz: jeweils ein kompletter ESS9038 PRO für den positiven und einer für den negativen Zweig der symmetrischen Signalführung, macht zwei Chips für den linkem und zwei für den rechten Stereo-Kanal.
Eigentlich würde dafür ein einziger ESS9038 PRO locker ausreichen, da dieser acht integrierte Wandler enthält. Soulnote steuert dagegen alle acht internen Wandler parallel an und führt deren Ausgangsströme zusammen. Damit erhält man satte 120 Milliampere am Ausgang. So kann Soulnote die folgende Strom-Spannungswandlung mit einem simplen Widerstand ausführen und die puristisch, vollkommen diskret aufgebaute Ausgangsstufe ohne globale Gegenkopplung direkt ansteuern. Kürzer und einfacher kann man den Signalweg nicht designen. Zum puristischen Konzept passt auch, dass auf eine wie auch immer geartete Lautstärkeregelung auf digitaler oder analoger Ebene verzichtet wurde. Dafür ist nach Meinung von Soulnote ein Vorverstärker zuständig. Ach ja, auf eine Fernbedienung müssen wir ebenfalls verzichten.
Aber der Purismus geht noch wesentlich weiter. Im D-2 wird nur ein Bruchteil der im ESS9038Pro enthaltenen Funktionalitäten genutzt. So beschränkt man sich bei den angebotenen Oversampling-Filtern auf ein Fast Roll-Off Linear Phase Filter (FIR1) und ein Fast Roll-Off Minimum Phase Filter (FIR2), die nur über den „FIR“-Schalter auf der Rückseite des Geräts umgeschaltet werden können. Häufiges Wechseln der Filter ist also nicht vorgesehen und macht nach meiner Erfahrung auch keinen Sinn. Die eigentliche Besonderheit aber ist der NOS-Modus (Non-Oversampling), bei dem die internen Digital-Filter umgangen werden. Diese Variante war mir beim ESS9038 PRO bisher nicht geläufig, doch ein Blick in das Datenblatt zeigt, dass es diese Möglichkeit tatsächlich gibt.
Durch das Weglassen der Digitalfilter wird nach Meinung von Hideki Kato die zeitliche Präzision der Musikwiedergabe hörbar verbessert. Der Vorteil liegt sozusagen darin, dass die (unvermeidbaren) Nachteile der Digitalfilter, wie Ringing-Effekte, eliminiert werden. Damit werden Artefakte vermieden, die im Ursprungssignal nicht vorhanden sind. Im Endergebnis soll sich so ein Wandler-Konzept mit minimalem Bauteileaufwand, kürzesten Signalwegen und geringst-nötiger Signalbeeinflussung realisieren lassen. Es soll an dieser Stelle aber nicht verschwiegen werden, dass die Messdaten von NOS-Konzepten direkt aus dem Gerät kommend und ohne die letzte Filterstufe, das menschliche Gehör, gemessen naturgemäß schlechter sind als die von Konzepten mit Oversampling, insbesondere was den Signal/Rausch-Abstand und Verzerrungen betrifft. Der Hörtest verspricht spannend zu werden. Ein weiterer Nachteil des NOS-Modus und dem damit einhergehenden Verzicht auf jegliche Filter ist, dass die Präzision des Wandler-Chips noch weit mehrals sonst von der Präzision des Taktgebers abhängt. Auch darauf werde ich im Hörtest gleich noch einmal zurückkommen.
Der interne Taktgeber des D-2 basiert auf einem hochleistungsfähigen TCXO mit 10 Megahertz Taktfrequenz und sehr niedrigem Phasenrauschen. Um aus dem 10-Megahertz-Takt die für den D/A-Wandler benötigten Taktfrequenzen zu erzeugen, benötigt man einen „Umwandler“. Hier kommt ein digitaler Frequenz-Synthesizer zum Einsatz, dessen Funktion besteht darin, eine beliebige Taktfrequenz auf der Grundlage eines Referenztaktes zu erzeugen. Es ist unmittelbar einleuchtend, dass der dem D/A-Wandler auf dieser Basis zur Verfügung gestellte Takt nicht nur von der Präzision der Clock selbst, sondern eben auch von der Qualität der Synthetisierung abhängt. Gerade Jitter und das daraus resultierende Phasenrauschen sind stark von der Leistung des digitalen Frequenz-Synthesizer abhängig. Im D-2 kommt deshalb an dieser kritischen Stelle ein ganz spezieller Synthesizer-Baustein von Texas Instrument zum Einsatz, der hauptsächlich in der Mobilfunk-Infrastruktur, in Radar-Anwendungen sowie in Test- und Messgeräten eingesetzt wird und der mit ultraniedrigen Jitter-Werten glänzt.
Darüber hinaus bietet der D-2 die Möglichkeit zum Anschluss einer externen 10-Megahertz-Masterclock. Bei Verwendung eines externen Taktgebers wird die interne Taktversorgung des D-2 abgeschaltet, um mögliche Vibrationen und das Risiko einer gegenseitigen Beeinflussung vollständig auszuschließen. Die Umschaltung erfolgt mit einem kleinen Schiebeschalter auf der Geräterückseite. Da man aber Frequenzen im Megahertz-Bereich nicht mal einfach so mit jedem x-beliebigen Schalter schalten kann, erfolgt die eigentliche Umschaltung über ein spezielles Hochfrequenzrelais. Soulnote bietet auch eine passende externe 10-Megahertz-Masterclock, den Taktgenerator X-3, an. Hier ist der Purismus auf die absolute Spitze getrieben. Das Gerät besteht nur aus einem großen Netzteil und einer kleinen Platine mit dem Takt-Generator. Alle unnötigen Schaltungsteile wie LEDs, Relais, wurden entfernt, um mögliche Störquellen auszuschalten. Deshalb gibt es auch nur einen einzigen Ausgang mit einer Buchse in SMA-Ausführung mit einer Spezifikationen bis über 20 Gigahertz. Das Herzstück des X-3 ist ein SC-Cut-OXCO (Thermostatic Bath Type Crystal Oscillator) mit extrem niedrigem Phasenrauschen, der für seine außergewöhnliche Klangqualität ausgewählt worden sein soll. Für die Ausgangswiderstände, die ebenfalls einen großen Einfluss auf die Klangqualität des Taktgebers haben sollen, werden extrem hochwertige Präzisions-Folienwiderstände ohne Gehäuse (naked foil resistor) verwendet. Der für den Quarzoszillator benötigte Strom wird von einem überdimensionierten 200VA-Ringkerntransformator, extrem schnellen Gleichrichterdioden und einer Vielzahl kleiner, parallel geschalteter Kondensatoren geliefert. Der Spannungsregler ist ein Design ohne Gegenkopplung ganz im Sinne der Philosophie von Soulnote.
Ich habe den D-2 über USB und das SOt-USB-Hub tX-USBultra an meine Diretta Lucia Piccolo Bridge angeschlossen, welche die Musikdaten über ein eigenes LAN-Netzwerk von meinem bewährten Windows-Server mit JPLAY bezieht. Als erstes geht es mir um die Frage: Oversampling oder Non-Oversampling. Für derartige Fragestellungen greife ich immer wieder gerne auf das „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck des Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) zurück. Die ausdrucksstarken Streichereinsätze zu Beginn und in der Mitte werden mit verschiedenen Filtern mit mehr oder weniger Strahlkraft und Schärfe gezeichnet, die Bläser erklingen mal mehr oder weniger diffus im Raum stehend oder sind hinsichtlich ihrer Größe und Platzierung im Orchester klar umrissen und die Räumlichkeit der Aufnahme kommt mehr oder weniger tief mit Klarheit und Prägnanz oder eben ohne.
Mit „FIR 1“ (Fast Roll-Off, Linear Phase) ergibt sich eine große räumliche Tiefe und die Bläser stehen gut geordnet im Raum. Den Streichern fehlt vielleicht ein Tick Geschmeidigkeit, aber das ist Geschmackssache. Mit dem „FIR 2“-Filter (Fast Roll-Off, Minimum Phase) dagegen klingt der D-2 jetzt etwas klangfarbenstärker sowie rhythmisch und dynamisch mit der gewissen Portion Feingeist. Die räumliche Tiefe ist in etwa die Gleiche wie mit dem „FIR 1“-Filter, nur dass sich in den musikalisch dichten Passagen nun eine gewisse Luftigkeit um die einzelnen Instrumente einstellt, die den D-2 stets durchhörbar, aber niemals aufdringlich klingen lassen.
Damit könnte man wirklich zufrieden über viele Stunden Musik hören - wenn, ja wenn da nicht der NOS-Modus wäre. Denn damit wirkt die räumliche Abbildung im Intermezzo das „Intermezzo from Goyescas“ auf mich noch einmal wesentlich natürlicher, gerade die Bläser-Einsätze in der Mitte des Stücks sind plötzlich dermaßen klar zu verorten, wie ich es so nicht gewohnt bin. Hinzu kommen Feinheiten, die ich bisher so klar nicht gehört habe. Klingt der D-2 im NOS-Modus deshalb „analytischer“, also etwas kälter und härter, als mit den Oversampling-Filtern? Nein, das pure Gegenteil ist der Fall! Die Streicher höre ich ungemein strahlend, aber ohne den geringsten Anflug von Härte, Celli und Kontrabässe erklingen sonor und mit viel Körper und die Bläser wirken kräftiger und klarer umrissen. Allerdings scheint mir der Oversampling-Modus einen Tick dynamischer. Bei dem ruhig getragenen Intermezzo spielt dieser Unterschied eher keine Rolle. Bei der Live-Aufnahme von „Heart Still/Beating - 2 The Night“ von Otmar Liebert und seiner Begleitband Luna Negra (Ottmar Liebert & Luna Negra – Viva!) empfinde ich das etwas anders. Die Live-Version klingt ziemlich anders als die Studio-Aufnahme und gerade das Schlagzeug steht mehr im „Vordergrund“ und treibt das Stück nach vorne. Hier hat der Oversampling-Modus etwas mehr „Attacke“ zu bieten, was dem Charakter des Stücks für meinen Geschmack besser entspricht. Doch ganz gleich, für welchen Modus ich mich entscheide, Fakt ist, dass ich plötzlich viel mehr von all den kleinen Feinheiten höre, die der Aufnahme erst richtig den Live-Charakter verleihen. Interessant ist, dass dieser Unterschied bei Aufnahmen mit höherer Sampling-Frequenz vollständig verschwindet. Hören wir die exzellente Aufnahme der „Habanera: Fantasia From Carmen“ (2L), die mir in 352 Kilihertz vorliegt. Von fehlender Dynamik im NOS-Modus kann jetzt nicht mehr die Rede sein. Der Klang wird als Ganzes gestrafft und nochmals runder und der räumliche Eindruck ist superb. Das Wechselspiel zwischen den vielfältigen Schlaginstrumenten und dem übrigen Orchester wird so zu einem spannenden Erlebnis.
Und dann passiert etwas Faszinierendes. Ich habe zwischenzeitlich die Clock X-3 mit dem D-2 über das speziell dafür vorgesehene Soulnote RCC-1 Kabel verbunden und sitze staunend vor meiner Anlage. Der NOS-Modus ist eingeschaltet und der D-2 erklingt völlig unspektakulär, aber von den ersten gespielten Tönen an fließt die Musik mit einer nie gehörten Leichtigkeit durch meinen Hörraum, die süchtig macht. Der zuvor noch wahrgenommene Unterschied in der Dynamik bei Aufnahmen in Red-Book -Qualität, wie dem gerade gehörten „Heart Still/Beating - 2 The Night“, ist vollständig verschwunden. Ich frage mich unwillkürlich, ob das denn noch die gleiche Aufnahme sein kann, was sie natürlich ist. Und so langsam dämmert mir, warum der Top DAC D-3 von Soulnote nur den NOS-Modus anbietet und ohne externe Clock überhaupt nicht betrieben werden kann.
Doch was fasziniert mich an der D-2/X-3-Kombi so? Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass ich mit den üblichen Klangbeschreibungen, wie Bass- und Höhenwiedergabe oder Räumlichkeit nicht weiter komme. Diese Bereiche sind mit dem D-2 herausragend, aber irgendwie anders. Lassen Sie mich am Beispiel Bass exemplarisch beschreiben, was ich meine: Bei dem Intro zu dem All-Time-Hit „Hotel California“ von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over - XRCD) beeindrucken viele DACs mit einem wuchtigen Bassbereich. Im Vergleich dazu empfinde den Bass beim D-2 als etwas schlanker, dafür aber wirklich abgrundtief. Natürlich ist der Frequenzgang bei allen DACs gleich, so dass eigentlich kein Unterschied bestehen dürfte. Das kann auch nicht mit einem höheren Pegel an meinen Subwoofern ausgeglichen werden, da dies offensichtlich keine Frage der Lautstärke ist. Hier geht es ganz ohne Zweifel um „Timing“. Auch im Intro zu „Cold Cold Heart" (Norah Jones: ’Til We Meet Again (Live)) kommen Bass und Schlagzeug mit dem D-2 dermaßen druckvoll in den tiefsten Lagen, dass ich fast glaube, die Musiker säßen vor mir.
Genauso beeindruckend ist, wie mit dem D-2 in der Einleitung zu „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß (Richard Strauss - Michel Schwalbé / Berliner Philharmoniker · Herbert von Karajan - Also sprach Zarathustra) die tiefen Bassinstrumente zu einem eindrucksvollen Bassteppich verschmelzen und welchen kraftvollen inneren Druck der große Paukenwirbel entfaltet. Was die Räumlichkeit dieser Aufnahme angeht, vermittelt der D-2 nicht wesentlich mehr Ausdehnung in der Tiefe als andere DACs und trotzdem ist der Raumeindruck ein völlig anderer. Das kommt mir so vor, als käme man nicht über die Eingangstür zum Konzertsaal hinaus, bestenfalls zu einem der hinteren Plätze. Mit dem D-2 sitzen wir dagegen auf einem hervorragenden Platz mitten im Saal. Jetzt können wir hören und fühlen, wie im Teil „Das Grablied“ die anschwellenden ersten Geigen aus dem Körper des Orchesters heraus zu schweben scheinen und ihre Geschmeidigkeit dann durch das übrige Orchester mit beachtlicher Robustheit durchbrochen wird. Das können Sie sich in etwa so vorstellen, wie wenn man sich in einem 3D-Film eine 3D-Brille aufsetzt und damit die räumliche Tiefenwirkung sichtbar wird.
Hören wir zum Abschluss den dritten Satz aus dem „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo in der exzellenten Aufnahme mit Narciso Yepes als Solist und dem Orchester Orquesta Sinfónica De La R.TV. Española unter der Leitung von Odón Alonso (Joaquín Rodrigo: De Aranjuez & Fantasía Para Un Gentilhombre - HDTT5307/352kHz). Mit dem D-2 ergibt sich eine Dreidimensionalität, die alle Instrumente auf der Bühne greifbar werden lässt. Gerade in den wundervollen Dialogen der Solo-Gitarre mit den anderen Soloinstrumenten des Orchesters befördert dies den Eindruck einer besonders großen Tiefe der Aufnahme. Die Substanz und Farbe der Instrumente, insbesondere die der zehnsaitigen Konzertgitarre von Yepes, begeistern. Einfach großartig!
STATEMENT
Ein solcher DAC begegnet einem wirklich nicht alle Tage! Die Kombination aus Soulnote D-2 D/A-Wandler und Soulnote X-3 Clock / Taktgenerator ist eine phantastische Musikmaschine. Klanglich ein Traum und weit abseits des üblichen Mainstreams! Gehört mit | |
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge oder Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, JPLAY iOS App, Upplay, JRiver Media Center 24, MinimServer, Roon Server, Volumio |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely, Omtec Anturion |
Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben D-2 D/A-Wandler | |
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Digital-Eingänge | S/PDIF (AES/EBU, RCA bis 24/192kHz und DSD64); USB-PC “B” Type (bis 24/768kHz und bis DSD512) |
Clock Eingang | 10MHz (BNC50 Ohm) |
Analog-Ausgänge | 1x XLR symmetrisch, 5,6 Vrms; 1x RCA unsymmetrisch, 2,8 Vrms |
Gewicht | 17 kg |
Abmessungen | 430(B) × 160(H) × 405(T)mm |
Preis | 8.500 Euro |
Herstellerangaben X-3 Clock / Taktgenerator | |
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Clock Ausgang | 1 x SMA |
Ausgangsfrequenz | 10MHz |
Ausgangsimpedanz | 50 Ohm |
Ausgangspegel | 1,0Vp-p |
Gewicht | 7,5 kg |
Abmessungen | 430(B) × 111(H) × 376(T)mm |
Preis | 5.000 Euro |
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
service@iad-gmbh.de |