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Ansuz PowerSwitch und Digitalz D-TC Gold Signature

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Vor mehr als drei Jahren habe ich Ihnen an dieser Stelle das Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme und die passenden Digitalz Ethernet-Kabel vorgestellt. Die Kombination übertraf nicht nur klanglich, sondern leider auch preislich alles, was mir auf diesem Gebiet bisher begegnet war. Inzwischen entwickelte Ansuz die neue Gold-Signature-Linie.

Schon im August 2021 zeigten Lars Kristensen, einer der Mitinhaber der Audio Group Denmark, und Morten Thyrrestrup, der Sales Manager für Europa, bei einem Besuch in Gröbenzell neben den Darkz Z2 Signature und den Prototypen der Sortz eine noch nicht endgültige Version des Digitalz D-TC Gold Signature Ethernet. Und nicht nur das: Ich konnte den Prototypen des LAN-Kabels auch kurz in meine Kette einschleifen – und zwar anstelle des bisher rundum überzeugenden Digitalz D-TC Supreme zwischen dem Medienkonverter und dem PowerSwitch. Obwohl dies höchstwahrscheinlich klanglich nicht gerade die exponierteste Strecke der Ethernet-Verbingung ist – wir hörten Dateien vom Melco und keinen Stream aus dem Internet –, bewirkte das fast fertige Gold Signature eine noch glaubhaftere Raumillusion sowie mehr Offenheit und sattere Klangfarben. Der Einsatz von Gold und Zirkonium machte sich also durchaus positiv bemerkbar.

Bei meinem letzten Besuch in Aalborg war dort nicht nur die gesamte Kette mit Gold-Signature-Verbindern verkabelt, auch das PowerSwitch hatte eine Überarbeitung erfahren. Da sich der geplante Test der Vor- und Endstufe der 880-Serie noch ein wenig verzögern wird, habe ich während der High End dann recht spontan das Switch samt passenden Kabeln zum Test bestellt. Wie bei allen Komponenten der Audio Group Denmark (AGD) mit ihren Marken Aavik, Ansuz, Axxess und Børresen kommen auch im Digitalz D-TC Gold Signature die immer weiterentwickelten Rauschunterdrückungs-, Resonanzkontroll- und Dither-Technologien zum Einsatz. Wie schon erwähnt, profitiert das aktuelle Topmodell vom exklusiven Einsatz von Gold und Zirkonium. Es verfügt wie das D-TC Supreme auch über acht aktive Tesla Spulen aus je 70 Zentimeter langem Draht, die direkt auf den äußeren Teil des Kabels gewickelt sind und das Signal vor der Absorption von HF-Einstreuung aus der Luft schützen. Dadurch wird Rauschen absorbiert, wobei die aktive Version etwa drei- bis viermal effizienter ist als die passive Kabel-Teslaspule. Bei beiden Kabelmodellen wird auch die Isolierschicht aus Teflon elektrisch aufgeladen.


Eines der drei Alleinstellungsmerkmale unter den Ansuz-Ethernetkabeln sind beim Gold Signature die zwölf Doppelwendelspulen oder Double Inverted Helix Coils (DIHC). Die Idee hinter dieser Technologie ist es, die geringstmögliche Induktion zu gewährleisten: Wenn die Spule und die Gegenspule eng in einem Doppelspiralmuster gewickelt sind, kann die Induktion erheblich reduziert werden. Darüber hinaus besitzt das Gold Signature noch zwei Doppelwendelspulen aus Gold-Signature-Draht. Der Zusatz von Gold soll zu einer weiteren Verbesserung der Resonanzkontrolle beitragen und einen noch gleichmäßigeren Signaltransport gewährleisten. Drittens und letztens nennt Ansuz in einer Tabelle aller bei Ethernetkabeln zum Einsatz kommenden Technologien für das Gold Supreme noch zwei „Active Zirconium Cable Anti Aerial Resonance Tesla Coils“. Dazu wird auf der Website ausgeführt: „Auf der Grundlage seiner Studien über die Eigenschaften von Zirkonium und seiner jüngsten Erfahrungen mit der Verwendung von Zirkonium hat Ansuz eine Tesla-Spule mit einem aktiven Zirkoniumkabel gegen den Antenneneffekt von HF-Resonanzen entwickelt. Das neue Design umfasst nicht weniger als drei Zirkoniumstäbe. Darüber hinaus wurde auch die Tesla-Spule selbst erweitert. Die Gesamtlösung verbessert die Signalverarbeitung drastisch – sowohl in Bezug auf die Beseitigung von Rauschen als auch auf die Kontrolle von Resonanzen. Das aktive Zirkoniumkabel wird ebenfalls direkt auf den äußeren Teil des Kabels gewickelt.“ Zur Wirkung der oben erwähnten aktiven Tesla-Spulen kommt hier also noch die Dämpfung mechanischer Resonanzen hinzu.

Beim Switch wird auf den ersten Blick klar, woher der Name der neuen Geräte- und Kabel-Linie kommt: Das Ansuz-Logo auf dem Leder-bezogenen Gehäuse erstrahlt hier ebenso in Gold wie die Unterschriften von Lars Kristensen und Michael Børresen, dem Chefentwickler der AGD. Wenn man etwas genauer hinsieht, entdeckt man die Signaturen natürlich auch auf den beiden „Gehäusen“ an beiden Enden der Kabel. Der Namenszusatz „Gold“ verweist natürlich auch auf den Goldanteil in den Leitern. Die Herausforderung bei der Entwicklung soll darin bestanden haben, die optimale Menge an Gold in der Komposition mit Silber und Kupfer zu finden. In der Beschreibung des Gold-Signature-Ethernet-Kabels findet man zum Ergebnis lediglich die Angabe, dass die Leiter aus abgeschirmtem, vergoldetem und versilbertem Kupfer bestehen.

Doch nicht einmal zurück zum Gehäuse des Switches. Es besteht wie das des D-TC Supreme – anders als ich beim Verfassen des Bericht vor Jahren in Ermangelung von Informationen des Herstellers vermutete – nicht aus Metall, sondern einem innovativen Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis. Inzwischen hat die AGD ihre Informationspolitik erfreulicherweise grundlegend geändert, und ich weiß, dass vor allem Lars Kristensen den Einsatz von Aluminium aus klanglichen Gründen wenn immer möglich vermeidet. Um mechanische Schwingen noch effektiver als durch das Komposit-Gehäuse allein von den Schaltungen fernzuhalten, hat Ansuz dem Gold Signature eine zusätzliche Bodenplatte spendiert, die als Sandwich aufgebaut ist. Das Basismaterial ist eine schwere, kompakte Laminatplatte mit Titanschichten auf der Ober- und Unterseite. Die Grundplatte ist außerdem mit Ansuz Feet ausgestattet, um Ansuz Darkz verwenden zu können, die allerdings nicht im Lieferumfang enthalten sind. Es ist also ein leichtes, den Preis für das Switch durch dieses Zubehör noch deutlich nach oben zu treiben.


Während im PowerSwitch D-TC Supreme fünf Dither-Schaltungen arbeiteten, sind es im Gold Signature nur vier, allerdings solche der inzwischen dritten Generation. Noch einmal kurz für alle, denen die Idee hinter der analogen Dither-Technologie nicht – mehr – geläufig ist: Sie stammt ursprünglich aus dem Radarbereich, wo sie für eine größere Reichweite sorgte. Hier senden aktive Tesla-Spulen pulsierende Signale mit genau definierten Frequenzen. Diese Signale werden gegenphasig gesendet. Dadurch soll das Musiksignal deutlich verstärkt und das Grundrauschen eliminiert werden. Nach weiteren Analysen und Studien – und viel Hören – hat Ansuz durch die Optimierung der effektivsten Frequenzen nun die dritte Generation dieser Technik entwickelt.

Die Supreme- und die Gold-Signature-Varianten verfügen jeweils über zwei aktive Kabel-Tesla-Spulen und zwei Anti Aerial Resonance Tesla Coils. Beim neuen Topmodell wurde die Anzahl der quadratischen, als Leiterbahnen auf die Platine aufgebrachten aktiven Tesla-Spulen um 50 auf insgesamt 140 erhöht. Und auch bei den aktiven Tesla-Spulen gibt es Unterschiede: Statt 60 aktiver Tesla-Spulen sind es beim Gold Signature nur deren 32, dafür sind aber 31 Active Zirconium Tesla Coils hinzugekommen. Deren Zirkoniumstab soll das Resonanzverhalten der Spule deutlich verbessern und dadurch noch mehr Feininformationen offenbaren.

Da ich die Unterschiede zwischen den Switches und den Kabeln unbeeinflusst hören möchte, entferne ich den Waversa Isolator-EXT-1, den ifi-Audio-LAN-Isolator und auch die beiden Ansuz' Sortz aus meiner digitalen Wiedergabekette. Auch das Erdungskabel zum Synergistic Research Active Ground Block SE habe ich vom PowerSwitch D-TC Supreme abgesteckt. Vor dem Beginn des Vergleichs habe ich das PowerSwitch und die drei Kabel aus der Gold-Signature-Serie natürlich einige Tage lang im Dauerbetrieb eingespielt. Bei der Installation fiel auf, dass das Digitalz jetzt mit sehr hochwertigen Kabeln für die Verbindung mit dem Spannungsausgang des PowerSwitch geliefert wird. Für den Transport der von Dither-Schaltungen generierten niederfrequenten Wechselspannungen stehen wie bei den dünnen Käbelchen im Lieferumfang des D-TC-Supreme vier Leiter zur Verfügung. Auf den Versorgungskabeln für das Digitalz D-TC Gold Signature gibt es nun sogar Richtungspfeile.


Nach intensivem Hören einer Testscheibe schleife ich wie damals beim Ausprobieren des Prototyps ein Gold Signature zwischen dem ADOT-Medienkonverter und dem PowerSwitch D-TC Supreme ein: War ich zuvor vom klanglichen Ergebnis – wohl der Entfernung der bisher bewährten Tuning-Maßnahmen geschuldet – ein wenig enttäuscht, versöhnte mich das D-TC Gold Signature wieder mit dem Klang meiner digitalen Kette. Das Gold Signature ließ den Verzicht auf Sortz, die Isolatoren und die zusätzliche Erdung komplett vergessen. Die Duisburger Philharmoniker waren nun mit mehr Engagement bei der Sache, das Theater am Marientor wies mindestens wieder die vertrauten Ausmaße auf – wenn die Bühne nicht sogar noch ein wenig tiefer wirkte: absolut überzeugend!

Nicht mehr ganz so dramatisch sind Unterschiede, wenn das zweite Gold Signature den Melco mit dem Supreme Switch verbindet: Die Tiefenstaffelung gelingt noch ein wenig präziser, einzelne Schallereignisse wie Schläge auf die Triangel lassen noch mehr Struktur erkennen und Instrumente respektive Instrumentengruppen werden noch eine Spur besser differenziert und von mehr Luft umgeben. Bevor ich dazu komme, was das dritte Gold Signature zwischen Switch und Aries G2.1 noch bringt, sollte ich vielleicht anmerken, dass mich auch mit „nur“ zwei Gold Signature im Signalweg bei Mahlers Symphonie Nr. 3 die Darstellung des Raumes vor allem in der Höhe eindeutig an das erinnerte, was ich beim Besuch in Aalborg über die M3 und M6 erlebte. Auch in Sachen Feinzeichnung und rhythmischer Präzision blitzte in meiner Kette immer wieder etwas von dem auf, was mich in der kompletten Aavik-Ansuz-Børresen-Kette so fasziniert hatte.

Doch nun zum dritten Gold Signature Ethernet in der Kette: Der Zuwachs an Raum, Details und Mikrodynamik war zwar eindeutig feststellbar, war aber keinesfalls plakativ. Das zusätzliche Gold Signature enthüllte dafür aber sattere Klangfarben und hatte eine nur schwer zu beschreibende Stimmigkeit – um nicht zu sagen: Natürlichkeit – zur Folge: Je mehr der Top-Kabel und -Komponenten der AGD sich in einer Kette tummeln, desto homogener wird deren Wiedergabe. Doch bevor ich nun auch noch das PowerSwitch D-TC Gold Supreme ins Spiel bringe, gönne ich mir einen meiner Lieblingstitel von Eberhard Weber: „Pendulum“ vom gleichnamigen Solo-Album. Hier ist der Bassist dank Studiotechnik gleich mehrfach zu hören. So druckvoll, fein durchgezeichnet, dynamisch und vor allen Dingen emotional ansprechend habe diese fast neunminütige Schwelgerei in tiefen Tönen zuvor nicht genießen können. Das Upgrade von den Digitalz D-TC Supreme auf Gold Signature hebt die Leistungen meiner Digitalkette klar auf ein höheres Niveau. Aber ganz unabhängig davon, mit welcher Kette Sie hören: Wenn Sie tiefe Töne und Rhythmus mögen, sollten Sie sich Pendulum nicht entgehen lassen. Übrigens, bei moderater Zimmerlautstärke ist es nur halb so schön!


Bei der „Improvisation“ von Patrice Heral auf Le Concert Des Parfums kann ich schon vor dem Wechsel auf des neue PowerSwitch über diese Wucht und Präzision im Bassbereich nur staunen. Das D-TC Gold Signature bringt dann im Mittelhochtonbereich einen ähnlichen Energieschub, wie ihn die Basswiedergabe bei diesem Titel durch die Digitalz Gold Signature erfahren hat: Der Raum wirkt riesig, auch in der Höhe. Die Luft scheint darin zu vibrieren, wenn tiefe Pauken und helle Perkussion den Raum anregen, er ist aber – bis auf die Grillen im Hintergrund – nach dem Verhallen der Impulse auch vollkommem ruhig und still. Seien es Detailfreudigkeit, Durchzeichnung, Dynamik – vor allem im Feinbereich –. Struktur und Lebendigkeit: Von allem gibt es dank des PowerSwitcht D-TC Gold Supreme ein wenig mehr. Und das ist alles andere als eine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, welch extrem hohes Niveau der Ausgangspunkt war. Dennoch sind es nicht die Verbesserungen in den genannten Hifi-Kriterien und die Abwesenheit von jeglicher Nervosität, die mich so begeistern, sondern die nun erreichte Homogenität der Wiedergabe und vor allem Dingen ihre gesteigerte Emotionalität.

STATEMENT

Vor drei Jahren war ich fest davon überzeugt, dass Ansuz mit dem D-TC Supreme PowerSwitch und den Digitalz klanglich – und preislich – das Ende der Fahnenstange erreicht hat. Dank der beständigen Weiterentwicklung der proprietären Ansuz-Technologien und wohl vor allem dem Einsatz von Gold und Zirkonium geht nun noch ein ganzes Stück mehr. Ich habe weder ein besseres Switch als das D-TC Gold Signature noch ein besseres Ethernet-Kabel als das D-TC Gold Supreme gehört: einfach überwältigend!
Gehört mit
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil
Streamer Auralic G2.1 mit 2TB SSD
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, SOtM sNH-10G
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10
Vorstufe WestminsterLab Quest
Endstufe Einstein The Poweramp, WestminsterLab-Rei-Monos
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x), Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1 (2x), ifi Audio LAN Isolator, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20
Herstellerangaben
Ansuz PowerSwitch Gold Signature
Abmessungen(B/T/H) 272/397/97mm
Gewicht 4kg
Eingänge Netzanschluss IEC C14 230/110 V, LAN
Ausgänge LAN, 9 x Spannungen für Kabel
Preis 20.000 Euro
Herstellerangaben
Ansuz Digitalz Gold Signature
Standardlänge 2m
Stecker RJ45
Preis 11.000 Euro

Hersteller
Audio Group Denmark
Anschrift Rebslagervej 4
DK-9000 Aalborg
Web audiogroupdenmark.com

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