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KECES S4 Stereo

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KECES bringt mit seinem brandneuen S4 einen bezahlbaren High-Tech-Vorverstärker auf den Markt, der als spezielles Feature über einen optischen Eingang für Tonabnehmer von DS Audio verfügt. Darüber hinaus besticht er mit seinem von A bis Z stimmigen Gesamtkonzept, welches selbst einen Röhrenfreak wie mich vollends begeistert.

Kennen Sie KECES? Womöglich schon, mir hingegen sagte dieser Markenname bis dato wirklich gar nichts. Eine unverzeihliche Wissenslücke meinerseits, wie mir spätestens im Verlauf meiner intensiven Beschäftigung mit diesem Gerät klar wurde. Die Marke KECES wurde 2002 gegründet und gehört zur Huikang Electronic Co., Ltd., welche in Neu-Taipeh in Taiwan ansässig ist. Den einzelnen Buchstaben des Namens werden auf der Webseite die Attribute Key Components, Elegant Design, Cutting-edge technology, Excellent Acoustics und Superb Quality zugeordnet. Ob es sich dabei um die offizielle Herleitung des Markennamens oder eher um Marketing handelt, konnte ich indes nicht ergründen, immerhin würden die meisten Hersteller diese Eigenschaften für ihre Geräte als passend ansehen. Allerdings verfügen wohl die wenigsten HiFi-Manufakturen am Markt über die Fähigkeit, die wesentlichen Schlüsselkomponenten ihrer Geräte selbst zu produzieren – im Gegensatz zu KECES. Wer versteht, was er macht, hat mit einer hohen Fertigungstiefe und der damit verbundenen Möglichkeit, Bauteile maßgeschneidert für die eigenen Anforderungen auslegen zu können, natürlich große Vorteile.

Der Anspruch von KECES lautet, High End HiFi-Geräte zu produzieren, die im besten Sinne „Preis-wert“ sind. Der KECES S4 wechselt für 4000 Euro den Besitzer, dafür bekommt der Käufer tatsächlich eine Qualität und eine Ausstattung geboten, die beim Wettbewerb für dieses Preisniveau eher die Ausnahme, denn die Regel sind. Das Netzteil ist ausgelagert und in einem separaten Gehäuse untergebracht, was technisch ja unbedingt Sinn macht, um die empfindliche Phonosektion nicht etwaigen Streufeldern des Netzteils auszusetzen. Beide Gehäuse haben identische Maße und lassen sich ohne Weiteres aufeinanderstapeln, optisch ist das schon mal sehr gelungen. Das dreieinhalb Millimeter dicke Stahlblech der Frontblende sowie der Seitenteile ist aus einem Stück gefertigt. Links und rechts der Front biegt sich das Stahlblech mit einem Radius von circa einem Zentimeter und läuft als Seitenteil bis zur hinteren Gehäusekante weiter. Die haptische Anmutung der beiden Gehäuse sowie deren allgemeine Verarbeitung haben schon was von Tresorqualität! Es klappert rein gar nichts und die Gehäuse sind sehr verwindungssteif. Man könnte fast meinen, hier waren keine Elektrotechniker, sondern Maschinenbauer am Werk. Und auch optisch treffen diese dreißig Zentimeter schmalen Gehäuse mit ihrem eleganten Design (sic!) genau meinen Geschmack. Chapeau! Der KECES S4 ist übrigens noch so neu, dass der S4 auf der Webseite des Deutschlandvertriebs (kecesaudio.de) bei Erscheinen dieses Berichts noch nicht geführt wird. Wer weitere Hintergrundinformationen sucht, der muss die Firmenwebseite besuchen (kecesaudio.com).

Ich bin zwar nicht gerade ein Erbsenzähler, aber dürfte ich einen Wunsch äußern, dann wäre es folgender: Ich wünsche mir eine einheitliche Farbgebung zwischen beiden Gehäusen. Die Schriftzüge auf dem Netzteilgehäuse sollten nicht weiß, sondern goldfarben sein, wie auf dem Vorstufengehäuse. Konsequenterweise wären die Gehäusefüße sowie der Lautstärkeregler dann auch gold- und nicht silberfarben, wiederum passend zu den goldenen KECES-Logos in der Mitte der Fronten. Und die LEDs sowie das Display zur Lautstärkeanzeige auf der Vorstufe wären rot statt blau, so wie die Power-Leuchte auf dem Netzteilgehäuse. Das ist aber auch schon das einzige Haar, das ich in der Suppe gefunden habe. Versprochen.


Anschlussseitig lässt der KECES S4 keine Wünsche offen: Neben zwei symmetrischen XLR-Line-Eingängen stehen RCA-Buchsen für einen Line-Eingang sowie für MM- beziehungsweise MC-Phonosignale und einen Phonoeingang für optische Tonabnehmer von DS Audio bereit. Über Mäuseklaviere lassen sich praxisgerechte Werte zum Abschluss der Tonabnehmer einstellen. Darüber hinaus gibt es zwei RCA-Line-Ausgänge sowie einen symmetrischen XLR-Line-Ausgang. Stichwort optische Tonabnehmer von DS Audio: Mangels eines entsprechenden Tonabnehmers werde ich diesen Eingang nicht testen, sondern mich auf die Phono-MM- beziehungsweise -MC-Sektion beschränken. Aber keine Sorge: Dirk Sommer wird der Line-Stufe des KECES S4 sowie der Sektion für optische Tonabnehmer von DS Audio in einem zweiten Test auf den Zahn fühlen.

Im Inneren erfolgt der Aufbau konsequent symmetrisch: Die Vorverstärkerplatinen in SMD-Technik sind in Doppel-Mono-Bauweise ausgeführt und für den linken und rechten Kanal huckepack übereinander eingebaut. Ein Schmankerl ist die aufwändig mittels R-2R-Netzwerk realisierte Lautstärkeregelung. Die 128 logarithmischen Lautstärkestufen werden per Relais geschaltet und quittieren die Regelung mit entsprechenden klickernden Schaltgeräuschen. Das macht übrigens besonders viel Spaß mit der qualitativ hochwertigen Metallfernbedienung, die über alle Steuerfunktionen verfügt: Bei gedrücktem Lautstärkeknopf klickern die Relais mit hoher Geschwindigkeit durch die einzelnen Lautstärkestufen. Aus Jux und Dollerei ließ ich die Relais ein paar Male rauf und runter klickern, ohne anliegendes Signal, einfach, weil es so schöne Klicker-Geräusche machte. Just erinnerte ich mich an einen Satz, den ich kürzlich irgendwo gelesen hatte: Man ist nie zu alt zum Kind-Sein…

Das Netzteil verfügt über einen satt dimensionierten, streufeldarmen Ringterntrafo, ansonsten sind mir hier keine Besonderheiten aufgefallen, gleichwohl KECES als ausgewiesener Netzteilspezialist gilt. Hauptsache, die Phonosektion wird durch das separate Gehäuse vor etwaigen Einstreuungen durch das Netzteil geschützt.

Für den Hörtest hatte ich keinerlei Vorbehalte hinsichtlich eines technologischen Crossovers, wenn man so will. Da bei mir gerade die übertragerlose Röhrenendstufe EternalArts OTL Mark III gastiert, kam mir diese Old-School-Röhre gerade recht, um eine Liaison mit der modernen High-Tech-Vorstufe KECES S4 einzugehen. Und tatsächlich funktionierte es in der Praxis sowohl hinsichtlich der Verstärkungsfaktoren als auch hinsichtlich der generellen Klangcharakteristika ganz prächtig, soviel vorweg. Für die Hörsessions nutzte ich das MM-System Ortofon 2M Silver und das MC-System Ortofon Quintet Red.

Generell war ich etwas erstaunt, dass ich bei diesem Gerät eine Burn-In-Phase erlebte, die ich sonst eigentlich nur von Röhrengeräten kenne. Nach dem Einschalten war der KECES S4 zwar grundsätzlich nach circa zehn Minuten „voll da“, aber insgesamt nahm ich über eine Gesamtdauer von ungefähr dreißig Betriebsstunden stetige kleine Veränderungen im Klang wahr, bis sich sozusagen der Vorhang gänzlich gelüftet hatte. Womöglich handelte es sich bei meinem Gerät um ein ziemlich taufrisches direkt aus der Fertigung.


Bereits nach wenigen Musikstücken war mir klar: Hier spielt ein sehr ausgewogener, stimmiger und neutraler Vorverstärker. Jedweder Eigenklang war dem KECES S4 fremd. Irgendwie war dieser Vorverstärker klanglich unsichtbar, im besten Sinne ohne konkrete Signatur, äußerst durchlässig für alles, was auf der Platte war und damit sehr nahe am Ideal des verstärkenden Stücks Draht. Ich identifizierte keinerlei Störartefakte, nahm ein extrem niedriges Rauschniveau wahr sowie einen schwarzen Hintergrund, vor dem die musikalische Darstellung perfekt kontrastierte.

Das Stück „Hells Bells“ von AC/DC (Back in Black, Atlantic Records, 1980) offenbart mir grundsätzlich unmittelbar jede Schwäche im Tieftonbereich, daher höre ich es zum Testen immer wieder gerne. Sowohl via MM als auch via MC schepperten die wuchtigen „Höllenglocken“ zu Beginn des Intros richtig schön fett, schwarz und fundamental, das können in dieser Form nur qualitativ sehr hochwertige Phonovorstufen. Gitarrenriffs, Drums und auch Brian Johnsons Gesang wurden stets glasklar und sauber voneinander abgegrenzt, niemals verschmierten Töne oder Impulse oder entstand gar ein „Klangsumpf“. Nein, der KECES S4 behielt stets die Kontrolle und Übersicht über das Klanggeschehen. Wenn ich wollte, konnte ich kleinsten, noch so feinen instrumentalen Verästelungen und Geräuschen folgen. In der Tendenz schien mir das gesamte Klangbild ganz leicht auf der silbrig timbrierten Seite angesiedelt, was das hohes Differenzierungsvermögen dieses Geräts zu unterstreichen schien.

Die Rockbalade „Ride on“ von AC/DC (Dirty Deeds Done Dirt Cheap, Atlantic Records, 1976) sorgte dann wieder für Gänsehaut. Der aufnahmetechnisch außerordentlich großzügige (künstliche) Raum gab jedem Instrument ausreichend Luft zum Atmen und transportierte vor allen Dingen diese charakteristische Leichtigkeit in Bon Scotts Stimme mit selbstverständlicher Authentizität. Scotts kraftvoller Gesang war sehr energiegeladen und damit für mich ein weiterer Beleg für die blitzsaubere elektrische und schaltungstechnische Auslegung des Geräts, insbesondere der Phonosektion. Grundsätzlich war die Bühne dabei eher in die Breite, denn in die Tiefe gezogen.

Etwas leichtere Kost stellten etliche kultige 12“-Scheiben der Electro-Popper Depeche Mode mit Stücken wie „Precious“ (Mute Records, 2005) oder „Shake the Disease“ (Mute Records, 1985) dar. Das stabile Tieftonfundament sorgte für wuchtige, kraftvolle Bässe, gleichwohl wieselflink und niemals aufgebläht. Der Spaßfaktor dabei war schon sehr groß. Ein wenig feinsinniger ging es weiter mit den Cranberries. Dolores O´Riordan sang „Ode to my Family“ (No Need to Argue, Island Records, 1994) oder „Linger“ (12“, Island Records, 1993) und schnell wurde klar, dass das Hochtonspektrum sowie der für den Stimmenbereich so wichtige Mittelton den untersten Oktaven in nichts nachstanden. Feinste Hochtonauflösung ohne Anflug jeder Härte mit sauber artikulierten Sibilanten schaffen in dieser Form nur wirklich gute (Phono-)Vorverstärker.


Das klangliche Farbniveau über das gesamte Hörspektrum würde ich in der Tendenz eher auf der silbrig-kühlen als auf der gülden-warmen Seite ansiedeln, gleichwohl insgesamt von extremer Neutralität geprägt, ohne ausgeprägten Eigenklang. Saubere Rhythmik und eine gewisse spielerische Leichtigkeit waren weitere Attribute, die ich dem KECES S4 zuordnete, wie sich auch bei „All I want is you“ von U2 zeigte (Rattle and Hum, Island Records, 1988). Dieses grandiose Stück aus U2s Joshua-Tree-Phase ist von einer ungemein intensiven inneren Spannung geprägt und genau diese zu transportieren, gelang dem KECES S4 sehr gut.

Qualitativ nehmen sich der MM- und der MC-Zeig nichts und die Unterschiede in den Darstellungen über das MC-System Ortofon Quintet Red sowie über das MM-System Ortofon 2M Silver unterschieden sich lediglich in marginalen Nuancen. Allenfalls feinste Verästelungen im Hochtonbereich wurden über den MC-Zweig noch etwas seidiger und feinsinniger aufgelöst, wo der MM-Zweig hier und da einen etwas gröberen Pinsel verwendete.

Unter dem Strich handelt es sich beim KECES S4 um einen qualitativ in jeder Hinsicht außergewöhnlich guten Vorverstärker, der aus meiner Sicht über ein überragendes Preis-Leistungs-Verhältnis verfügt. Eine derart erwachsende Klangqualität in Verbindung mit großartiger, sehr solider Verarbeitung und derart umfassender, praxisgerechter Ausstattung findet man für 4000 Euro kaum am Markt.

STATEMENT

Der KECES S4 ist ein technisch hochmoderner und ausgereifter Vorverstärker, der neben Line-, MM- und MC-Signalen als besonderes Feature auch Signale optischer Tonabnehmer von DS-Audio verarbeitet. Die hervorragende Verarbeitungsqualität, die umfassende Ausstattung und nicht zuletzt der neutrale, schnörkellose und blitzsaubere Klang sind in Kombination in dieser Preisklasse äußerst selten anzutreffen.
Gehört mit
Endverstärker EternalArts OTL Mark III
Plattenspieler Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO
Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO, Ortofon Quintet Red
Lautsprecher Dynamikks! Model 12
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E
Möbel Hi-Fi Racks Ltd
Herstellerangaben
KECES S4 Stereo Preamplifier
Geräteart Vorverstärker mit Phono MM/MC/optisch
Verstärkungsfaktor MM: 52dB; MC: 72dB; optisch: 32dB
Klirrfaktor (THD) MM: <0,02%; MC: <0,05%; optisch: <0,04%; RCA: <0,0015%; XLR: <0,0015%
Fremdspannungsabstand MM: 78dB (A-gewichtet); MC: 70dB (A-gewichtet); optisch: 75dB (A-gewichtet); RCA: 110dB (A-gewichtet); XLR: 110dB (A-gewichtet)
Eingänge 1x RCA MM/MC; 1x RCA optisch; 1x RCA Line; 2x XLR Line
Ausgänge 2 x RCA Line; 1x XLR Line; 1x 4-PIN-XLR für Kopfhörer
Eingangsimpedanz MM: 47kOhm; MC: 56/100/220/470 Ohm / 47kOhm; optisch: >10kOhm; RCA/XLR: 170kOhm
Gehäusefarbe schwarz (Material Aluminium)
Abmessungen (B x T x H) 300mm x 279mm x 66mm (beide Gehäuse)
Gewicht 4,5kg (Netzteil); 3,5kg (Vorverstärker)
Maximale Leistungsaufnahme 90W; 0,5W im Standby
Sonstiges Fernbedienung
Preis 4000 Euro

Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Anschrift Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Telefon 08466 905030
E-Mail r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de

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