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Lumin L2

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Es gibt Komponenten-Gattungen, die Hifi-Begeisterte mit Freuden wechseln und quasi unantastbare: Fast jeder probiert mal andere Kabel aus, doch Lautsprecher haben ein nahezu lebenslängliches Bleiberecht. Seit ich einen Melco als netzwerkgebunden Speicher nutze, hat er letzteren Status fast auch erreicht. Doch jetzt macht ihm der Lumin L2 Konkurrenz.

Dass ich mich so selten um andere Network Attached Server (NAS) gekümmert habe, liegt wohl zum einen daran, dass Melco mich mit immer neuen Modellen auf Trab hält, und zum anderen an der – soweit mir bekannt – recht geringen Zahl speziell für audiophile Zwecke entwickelter Modelle. Zudem war es spannend, meinen per Ethernet eingebunden Speicher – inklusive einiger seiner Modifikationen – bei Tests diverser Streaming-Bridges wie dem Hifi Rose oder einem Auralic Aries mit den dort integrierbaren SSDs zu vergleichen. Das ging bisher immer zugunsten der über Ethernet zugespielten Files aus, wenngleich die Unterschiede nicht wirklich gravierend waren und beim Hifi Rose ein wenig geringer als beim Aries. Dennoch kann ich Lumins Entscheidung, der Streaming Bridge U2 die Möglichkeit zur Installation einer Festplatte vorzuenthalten und lieber einen externen NAS, nämlich den L2, anzubieten, gut nachvollziehen. Das ist zwar eine deutlich kostspieligere Lösung als eine Streaming Bridge durch den Zukauf von SSDs und den Einbau durch den Kunden zum Datenlieferanten machen zu lassen, dürfte aber noch ein paar Prozent mehr Wohlklang bringen.

Zudem fungiert der Lumin L2 auch noch als Switch, da er über zwei RJ45-Anschlüsse und zwei Schächte für SFP-Module und damit die Komptibilität mit Lichtwellenleitern verfügt. Das kann selbst für Besitzer von LAN-Switches noch interessant sein, denn die Reihenschaltung von Filtern oder Reclockern – und Switches? – kann durchaus positive klangliche Auswirkungen haben, wie Roland Dietls Test zweier Mutec MC-3+ Smart Clocks USB und meine Beschäftigung mit SOtM- und Waversa-Filtern in Kombination zeigte. Es wird im Folgenden also nicht damit getan sein, allein Files von den Festplatten des Melco mit denen von den SSDs des L2 zu vergleichen. Aber selbst dafür ist es noch zu früh, denn erst einmal muss der L2 mit Platten bestückt sein und diese dann noch mit Musik-Dateien befüllt werden. Lumin bietet seinen NAS in drei Varianten an: einmal ohne Festplatten, dann in einer Vier-Terabyte-Variante, wobei sich die Speicherkapazität auf zweimal zwei Terabyte verteilt und schließlich in einer Acht-Terabyte-Version, bei der ebenfalls zwei Speichemedien Verwendung finden. Auch wenn ab Werk Samsung-EVO-Platten eingebaut werden, will mir der Aufpreis von 1.200 Euro für jeweils vier Terabyte recht hoch erscheinen, selbst wenn er durch Vertriebs- und Händlerspannen leicht zu erklären ist. Wer vor ein wenig Eigeninitiative nicht zurückschreckt, kann die Platten aber nachträglich selbst einbauen, wobei Lumin in seiner ausführlichen Online-Bedienungsanleitung erfreulicherweise sogar Hilfestellung leistet. Einzige Vorgabe: Es sollen zwei identische SSDs sein. Wirklich kundenfreundlich.

Nach dem Einbau der neuen oder vor dem Bespielen der integrierten Speicher sollten diese formatiert werden, was sich im beim L2 aber mit ein paar Klicks leicht erledigen lässt. Lumin hat sich – aus Sicht von Apple-Usern: leider – für das NTFS-Format entschieden. Verbindet man den Lumin per beigepacktem USB-A-auf-USB-3.0-Micro-B-Kabel mit einem Computer, ist er als ganz normale Festplatte ansprechbar. Auf dem Desktop von MacBooks erscheint der Lumin jedoch nicht. Man kann seine Musik-Daten natürlich auch über Ethernet vom bisherigen Speicherort auf den Lumin schicken, aber das dauert deutlich länger als über die USB-Verbindung. Nach ein wenig Recherche habe ich Abstand davon genommen, mein MacBook per Software NTFS-kompatibel zu machen: Ich wollte weder ins Betriebssystem eingreifen noch eine Lösung installieren, die in Tests als ausgesprochen langsam oder sogar datenverändernd eingestuft wird. Ich habe letztlich mein Windows-Laptop hervorgekramt und war sehr positiv überrascht, dass meine etwa 1,6 Terabyte große Musiksammlung von einer externen SSD in nur sieben Stunden auf den Lumin überspielt war. Im Diplay des L2 wurde währenddessen völlig zu recht „super fast“ angezeigt. Die Überspielung der Musikdaten per Ethernet auf die Festplatten des Melco hingegen dauert erfahrungsgemäß deutlich länger als einen Tag.


Als ersten Schritt verband ich den L2 mit einem Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature mit dem PowerSwitch desselben Herstellers und derselben Qualitätsstufe. Der Hifi Rose diente als Renderer und schickte die Daten an Chord Electronics' M-Scaler. Mit der neuesten Version von JPLAY konnte ich den Melco und Lumin L2 parallel als Datenspeicher nutzen. Es wurden auf dem iPad jeweils zwei Versionen eines Albums angezeigt, deren Cover sich nur minimal durch die eingeblendeten Symbole Lumins und des MinimServers, der auf dem Melco läuft, unterschieden. Da bedurfte es nur ein bisschen Fingertippens, um den Einfluss des Speicherortes auf den Klang zu eruieren. Und das war auch gut so, denn die Unterschiede zwischen den beiden netzwerkgebundenen Speichern sind zum Beispiel beim Album aus der Living Concert Series mit Mahlers Symphonie Nr. 5 mit den Duisburger Philharmonikern unter Jonathan Darling minimal: Klangfarben, Raumdarstellung, Grob- und Feindynamik sowie der musikalische Fluss der Wiedergabe lassen bei beiden Datenlieferanten keine Wünsche offen. Nach häufigem Hin- und Hergetippe meine ich, ein paar Millimeter mehr Bühnentiefe beim Melco zu entdecken, während die Darstellung der Instrumente beim Lumin einen Hauch körperhafter und griffiger erscheint. Aber wie gesagt: Selbst über eine sehr hochauflösende Kette sind die Klangunterschiede ausgesprochen gering – die bei den Preisen allerdings nicht ganz so klein: Schon die Serienversion des in dieser Ausstattung nicht mehr erhältlichen Melco mit HDDs war ein Stückchen teurer als die Vier-Terabyte-Version des L2. Beim Melco kommen dann allerdings noch die Investitionen für die beiden von mir inzwischen nachgerüsteten Zwei-Teraybyte-SSDs sowie das Dreifach-Linearnetzteil hinzu. Da hat der Lumin ein klar besseres Klang/Preis-Verhältnis aufzuweisen.

Aber es ist wohl besser, den bisherigen Eindruck noch einmal mit einem weiteren Track zu überprüfen: Viel über rhythmische Eingängigkeit, Spielfreude, Tonalität und auch einiges über Feinzeichnung sowie Raumdarstellung lässt sich anhand von „God Bless The Child“ in der Version des Keith Jarrett Trios auf dem Album Standards, Vol. 1 aussagen. Beim Vergleich von Melco und L2 gibt es bei beiden in keiner der genannten Disziplinen auch nur den geringsten Anlass zu Kritik: Die klanglichen Unterschiede zwischen den beiden streben gegen null. Auch wenn ich nach einigen Wechseln glaube, vom Melco groove das Stück noch einen Hauch intensiver, während es vom Lumin einen Tick luftiger und offener rüberkommt, bin ich mir sicher, dass ich die beiden netzwerkgebundenen Speicher im Blindtest nicht auseinander halten könnte.

Um die Wirkung des im L2 integrierten Switches und die Qualität seiner Medienkonverter vor den Schächten für die SFP-Module einschätzen zu können, wechsele ich vom Hifi Rose zum Lumin U2 – nicht ohne die beiden noch einmal kurz mit ein paar bekannten Tracks gegeneinander zu hören – leider ohne eindeutiges Ergebnis: Zwei der vier Titel gefielen meiner Gattin und mir über den Hifi Rose, der ja noch durch die externe SOtM-Clock und den USB Fiber Optical Hub unterstützt wird, besser, zwei über den U2. Wie minimal die Unterschiede sind, zeigt sich auch daran, dass meine Gattin und ich bei zwei Songs unterschiedliche Streaming Bridges favorisierten. Wie dem auch sei: Da ich nur drei Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature zur Verfügung habe, die die Verbindung vom Switch zum Melco, zum L2 und einem Streamer herstellen, entschied ich mich, für den weiteren Test auf den Hifi Rose zu verzichten.

Jetzt sind also beide Lumins über die besten Ansuz-Ethernet-Kabel mit dem Switch verbunden. Ich spiele Schostakowitschs „Polka“ aus dem Ballet Das goldene Zeitalter mit dem London Symphony Orchestra unter Jean Martinon: Die Instrumente werden ungemein deutlich voneinander differenziert, besonders die weiter hinten im Raum positionierten habe ich nur selten, wenn überhaupt, in dieser Klarheit gehört. Das mag aber auch zum Teil daran liegen, dass die Bühne nicht ganz tief so erscheint wie bei den besten Kombinationen, die in meinem Hörraum gespielt haben. Nachdem ich mir den Klang des Stückes mit dem Lumin-Duo durch dreimaliges Hören eingeprägt habe, entferne ich das Kabel zum Switch vom U2 und verbinde ihn per Lichtwellenleiter mit dem L2 – und dadurch gewinnt die Abbildung deutlich an Tiefe. Das Orchester scheint jetzt auch noch mit einem Tick mehr Spielfreude zu agieren: absolut überzeugend!


Es erstaunt mich doch ein wenig, dass die erst direkt mit dem besten mir bekannten Switch verbundene Streaming Bridge klanglich noch eine Spur mehr zu bieten hat, wenn in ihrer Verbindung zu diesem dann noch das in den L2 integrierte Switch sowie eine Lichtwellenleiter-Strecke liegt. Ist der Grund dafür, dass die Musikdaten nun nicht mehr den Umweg über das Ansuz-Switch nehmen müssen und direkt vom L2 zum U2 gelangen oder ist die galvanische Trennung vor der Streaming Bridge der Grund? Zumindest einen Teil der Antwort müsste ich bekommen, wenn ich nicht auf die Daten auf dem L2, sondern auf die auf dem Melco zugreife. Nimmt die Musik-Datei vom Melco, Patrice Herals „Improvisation“, den Weg zum Ansuz-Switch und von dort über den Umweg über den L2 und den Lichtwellenleiter, kommt sie sehr ansprechend und gefällig rüber. Sie suggeriert aber einen noch minimal tieferen Raum und besitzt ein Quäntchen mehr Dynamik, wenn sie vom Melco zum Switch und von dort direkt zur Streaming Bridge gelangt. Hier scheint einmal auch im Digitalen der kürzere Signalweg der bessere zu sein.

Bleibt noch die Frage, ob beim direkten Anschluss des U2 an den L2 die Ethernet-Verbindung oder die per Lichtwellenleiter die überzeugendere ist. Wenn ein Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature die RJ45-Buchsen statt ein Lichtwellenleiter die SPF Module verbindet, sind nur extrem kleine Unterschiede aufzuspüren. Die elektrische Verbindung bringt einen Tick mehr Tieftonenergie, die optische einen kleinen Hauch mehr Luft um die Instrumente. Da müssen Geschmack und die übrige Abstimmung der Anlage den Ausschlag geben. Aber letztlich dürfte die deutlich günstigere Lichtwellenleiter-Verbindung die bessere Wahl sein.

STATEMENT

Der L2 extrem ist eine wohlklingende und, sofern man die Festplatten selbst erwirbt und installiert, überraschend preisgünstige Speicher-Lösung – nicht nur für Besitzer von Lumin-Streamern und -Streaming-Bridges. Die Kombination von U2 und L2 ist nicht nur rein optisch, sondern auch dank der Schächte für SFP-Module für Lichtwellenleiter eine rundum überzeugende Kombination für alle, die nicht erst nach vielfältigen Tuning-Maßnahmen Musikdateien auf extrem hohem Niveau genießen möchten! Sehr verlockend!
Gehört mit
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil
Streamer Auralic G2.1 mit 2TB SSD, Hifi Rose RS130
Streaming App JPLAY for iOS 1.0.21
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, SOtM sNH-10G
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10
Vorstufe Einstein The Preamo
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 (2x), Rossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20
Herstellerangaben
Lumin L2 Musikserver und Netzwerkswitch
Interner Speicher ohne Laufwerke, 4TB (2x 2TB) oder 8TB (2x 4TB) 2,5" SSD
Unterstützte Formate DSD Lossless: DSF (DSD), DIFF (DSD), DoP (DSD), PCM Lossless: FLAC, Apple Lossless (ALAC), WAV, AIFF, komprimiertes (verlustbehaftetes) Audio: MP3
Anschlüsse USB 3.0 Micro Typ B zum Anschluss an den Computer, 2x Gigabit Ethernet Netzwerk (1000BASE-T) RJ45, 2x SFP nach Industriestandard, 2x USB 3.0 Typ A reserviert für zukünftige Nutzung
Stromversorgung 100-240V Wechselstrom mit automatischer Umschaltung
Farbe schwarz eloxiertes Aluminium, Rohaluminium eloxiert
Abmessungen (B/T/H) 350/350/60,5mm
Gewicht 6kg
Preise 3.500 Euro (0TB), 4.700 Euro (4TB), 5.900 Euro (8TB)

Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
Anschrift Johann-Georg-Halske-Str.11
41352 Korschenbroich
Telefon 02161/61783-0
Web www.iad-audio.de
E-Mail service@iad-gmbh.de

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