Quantcast
Channel: HIFISTATEMENT | netmagazine - Suche
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2420

Finite Elemente Pagode Signature MK II

$
0
0

Mit der Pagode Signature MK II offeriert der Paderborner Spezialist für HiFi-Racks, die Finite Elemente GmbH, eine neue Linie mit besonders attraktivem Preis-Leistungsverhältnis für all jene, die keine Kompromisse eingehen, aber preislich dennoch auf dem Teppich bleiben wollen. Wir haben das Modell E14 unter die Lupe genommen.

In der HiFi-Szene hat die Finite Elemente GmbH dank ihrer seit vielen Jahren erfolgreich am Markt etablierten, konstruktiv enorm aufwändigen HiFi-Rack-Lösungen einen klangvollen Namen. Für mich persönlich sind diese Produkte ein in unsere heutige Zeit transportiertes Paradebeispiel für „Made in Germany“. Quasi aus der guten alten Zeit, als dieser Begriff im Gegensatz zu heute noch einen bedeutsamen Wert hatte. Aber HiFi-Racks, HiFi-Möbel oder Geräte-Basen, was ist denn eigentlich die richtige Bezeichnung für diese, nun, „Lösungen“ von Finite Elemente? Schon beim Durchblättern beziehungsweise Durchscrollen der Produktseiten wird klar, dass es sich hier nicht einfach um profane „Racks“ handelt. Ich persönlich wäre geneigt, sogar liebevoll von einer „Herberge“ für HiFi-Komponenten zu sprechen.

Nach den Linien Pagode Carbon Edition, Pagode Edition MK II und Pagode Master Reference MK II hat Finite Elemente nun die neue Linie Pagode Signature MK II eingeführt, zu der auch unser Testmodell E14 zum Preis von 5490 Euro gehört. Das darf durchaus als freundschaftliche Einstiegsofferte angesehen werden, denn wer ganz oben ins Regal der eingangs genannten Top-Linien der Paderborner greift, kann durchaus den Gegenwert eines gut ausgestatteten Kleinwagens investieren. Stichwort „Pagode“: Jeder Produktlinie ist dieser Namensteil vorangestellt. Wikipedia definiert Pagode wie folgt (Zitat): „Eine Pagode ist ein markantes, mehrgeschossiges, turmartiges Bauwerk, dessen einzelne Geschosse meist durch vorragende Gesimse oder Dachvorsprünge voneinander getrennt sind.“ Wie passend!

Aber auch wer „nur“ fünfeinhalbtausend Euro für vier Ebenen auszugeben bereit ist, um darauf seine HiFi-Komponenten zu positionieren, wird diese Summe einerseits in ein preislich sinnvolles Verhältnis zu seiner Anlage setzen und andererseits einen entscheidenden klanglichen Mehrwert erwarten. Was bekommt der Käufer also geboten? Für einen solchen Preis müsste man einem Rack ja eigentlich schon Komponentenstatus zubilligen, ganz so weit würde ich aber noch nicht gehen. Oder etwa doch? Ich stelle diese Frage noch etwas zurück. Gleichwohl geht es darum, hochwertigen und empfindlichen HiFi-Geräten, insbesondere seien hier Plattenspieler oder Röhrenverstärker genannt, Trittschall und andere lästige, herumvagabundierende Schwingungseinflüsse von der Pelle zu halten, damit die Geräte ihr volles Klangpotenzial abrufen können. Und genau hier greift Finite Elemente tief in die Trickkiste, doch zunächst einmal zu den Formalitäten.


Das hier vorgestellte Modell E14 in naturbelassenem kanadischen Ahornfurnier verfügt über vier Ebenen und hat eine Höhe von 85 Zentimetern, wobei die Bodenebene bis 75 Kilogramm und die oberen Ebenen jeweils bis 25 Kilogramm belastet werden dürfen. Die oberen Ebenen können in Drei-Zentimeter-Schritten über das Raster der Seitenprofile für die Seitenspikes verstellt werden. Hinsichtlich der Gesamthöhe fand ich die 85 Zentimeter für mich ergonomisch perfekt; möglich sind aber auch Höhen von 45, 60, 70 oder 110 Zentimetern sowie mindestens zwei bis maximal fünf Ebenen. Hier sollte also jeder für seine Komponenten das passende Modell beziehungsweise die passende Kombination finden.

Durch das für meinen Geschmack sehr gelungene, schlichte und zeitlose Design in Kombination mit den diversen Oberflächenoptionen integriert sich das Modell E14 in jede vorhandene Umgebung. So weit so gut, aber ich durfte in der Vergangenheit mit HiFi-Racks unterschiedlichster Hersteller und Preisklassen so meine Erfahrungen sammeln hinsichtlich einer vernünftigen Horizontalausrichtung und ich habe mich hin und wieder gefragt, warum das eigentlich so fummelig sein muss. Nicht so bei Finite Elemente! Hier werden höhenverstellbare Kegelfüße mit integriertem Schutzteller verbaut, die gut zugänglich sind und über ausreichendes Höhenspiel verfügen. Dank des mitgelieferten, qualitativ hochwertigen Werkzeugs, das diese Bezeichnung auch verdient, gelingt auch diese Herausforderung spielend leicht: Anstatt das Gewinde per Hand schrauben zu müssen, wird das Verdrehen der Bodenspikes mithilfe eines kleinen Stahlstäbchens, das in eine im Kegel befindliche Bohrung gesteckt wird, realisiert. Alles eitel Sonnenschein also!

Nach der Pflicht folgt jetzt die Kür: die Technik. Grundsätzlich orientiert sich das Design der Signature-Linie an dem der darüber angesiedelten Edition-Serie, verzichtet dabei allerdings auf die dort zum Einsatz kommende „Resonator-Technologie“, die in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Borchert von der Fachhochschule Dortmund entwickelt wurde. Ebenfalls gestrichen wurde die aufwändige Rahmenkonstruktion mit keramikkugelgelagerten Einlegeböden. Stattdessen kommen resonanzoptimierte HCCT-Geräteebenen zum Einsatz, die dank Wabenkerntechnologie nicht nur leicht, sondern auch sehr verwindungssteif sind. Eine Mehrschichtholzplatte bildet den Kern jeder Bodenebene, auf deren Ober- und Unterseite sich jeweils eine Wabenkernmatrix aus sechseckigen Elementen aus Polymer-Kunststoff befindet. Ummantelt wird dieses Konstrukt von einer HDF-Schicht, auf die schließlich das Furnier beziehungsweise der Lack kommt. Bei den oberen Ebenen kommt lediglich eine Wabenkernmatrix zum Einsatz anstatt der Multiplexplatte mit gedoppelter Wabenkernstruktur wie beim Bodenelement.

Finite Elemente verwendet übrigens kanadisches Ahornholz, weil dieses über für das Resonanzverhalten besonders wichtige Eigenschaften verfügt. Dadurch, dass dieser Baum besonders langsam wächst, ist die Struktur des Holzes besonders homogen und gleichmäßig und zum Beispiel härter als europäische Ahornhölzer oder als die noch weicheren Kirschhölzer. Nicht umsonst wird kanadischer Ahorn daher auch als Ton- oder Instrumentenholz verwendet. Jede der oberen Ebenen verfügt an beiden Seiten jeweils über zwei eingelassene Edelstahlspikes mit Konterscheiben. Diese fassen exakt in die in einem Raster angeordneten Mikrobohrungen im seitlichen Aluminiumrahmen. Die sehr detaillierte und gut gemachte Aufbauanleitung empfiehlt hier, die Aluminium-Oberflächen beim Aufbau mit Malerkrepp abzukleben, um ein unachtsames Zerkratzen durch die Spikes während der Montage zu vermeiden.


Offen gestanden war ich ob der relativ nah beieinander liegenden Spikes pro Seite zunächst etwas skeptisch, wie es denn um die Stabilität der oberen Ebenen bestellt sei, wenn ich meine Geräte in Bezug auf ihren jeweiligen Schwerpunkt zu weit außermittig – also auf der Ebene zu weit nach vorne oder hinten – positionieren würde. Aber die Spikes lassen sich wirklich sehr fest anziehen und kontern, da wackelt nichts. Und natürlich gehört kein typischer Röhrenverstärker mit weit hinten auf dem Chassis angeordneten Übertragern und Trafos an den hinteren Rand auf eine der oberen Ebenen. Nein, schwere Kavenzmänner gehören ohnehin auf die höher belastbare Bodenebene. Zur Erinnerung: Die Topebenen vertragen bis zu 25 Kilogramm Gewicht (tatsächlich besitzen sie noch eine rechnerische Reserve von circa 20 Prozent) und selbstverständlich gehören darauf positionierte Geräte möglichst mittig angeordnet.

Das eigentliche Geheimnis dieses Racks liegt jedoch in der Resonanzabstimmung der einzelnen Baugruppen untereinander. Dank dieser „Ausbalancierung“ gibt es keine identischen Eigenresonanzen, die sich potenziell überlagern und damit verstärken könnten. Was mich schlussendlich zu der eingangs aufgeworfenen Frage zurückbringt, ob man einem HiFi-Rack, also ganz profan ausgedrückt einem Möbelstück, Komponentenstatus zubilligen kann. In einem sehr anregenden Telefonat mit Luis Fernandez, dem Gründer, Eigentümer und Entwickler von Finite Elemente, habe ich noch viele weitere, zum Teil vertrauliche Detailinformationen erfahren und konstruktive Zusammenhänge erläutert bekommen. Führe ich mir den hier betriebenen Engineering-Aufwand zusammen mit der Tatsache vor Augen, dass eine möglichst störungsfreie Umgebung die zwingende Voraussetzung für empfindliche HiFi-Komponenten ist, um ihr gesamtes Potenzial abrufen zu können, komme ich durchaus zu dem Ergebnis, dass ein derartiges HiFi-Rack tatsächlich eine HiFi-Komponente ist. Umso gespannter war ich, ob ich einen signifikanten Unterschied zu meinem eigenen Rack von Hi-Fi Racks Ltd feststellen konnte.

Ziemlich schnell ist mir aufgefallen, dass insbesondere empfindliche Röhrenverstärker deutlich gewannen, sobald ich sie auf das Pagode Signature-Rack stellte. Gerade empfindliche Röhren neigen zu intensivem Eigenverhalten, wenn sie zu sehr von Tritt- oder Umgebungsschall angeregt werden. Selbst sirrende, zwitschernde oder zirpende antike Röhren, bei denen ich bislang eher an einen Defekt im inneren Aufbau glaubte, wurden zumindest teilweise wieder nutzbar. Höchst erstaunlich! Störartefakte wurden im Allgemeinen reduziert, so dass der Klang insgesamt klarer und sauberer wurde. Luis Fernandes beschrieb dieses Phänomen mit „der Noise Floor geht runter“, was ich sehr treffend fand. Das alles spielte sich auf einer sehr subtilen Ebene ab, die schwer ganz konkret zu umreißen ist. Vielmehr schien es so zu sein, dass ein Vorhang zur Seite gezogen wurde, wie ein weggerissener Schleier, der nun einen etwas klareren Blick freigab. Oder wie ein sich lichtender Nebelschleier. Gleiches galt auch für Plattenspieler, die noch deutlicher von der resonanzfreieren – oder besser: resonanzoptimierten – Aufstellumgebung profitieren. Die Antwort, ob auch Digitalkomponenten in ähnlicher Weise von einer Aufstellung auf diesem Rack profitieren würden, muss ich mangels geeigneter Geräte und vor allem mangels Erfahrung mit derartigen Geräten schuldig bleiben.


Die beschriebenen klanglichen Verbesserungen konnte ich besonders gut mit ernster Musik erleben, wie zum Beispiel mit Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985). Einzelne Instrumente schienen ihre Position stets wie festzementiert beizubehalten und subtile Verästelungen und Nuancen einzelner Töne schienen mir noch sauberer wiedergegeben zu werden, als ich es gewohnt war. Ich konnte ihnen, wenn ich wollte, noch leichter folgen als bisher. Auch schien mir der Raum in allen Dimensionen „stabiler“ zu sein und der Hintergrund in Pausen oder stilleren Passagen schwärzer zu erscheinen, wodurch vor allem hochtonreichere Instrumente und Töne an Strahlkraft zu gewinnen schienen. All diese Beschreibungen sind aber lediglich mein kläglicher Versuch, das erlebte irgendwie verbal zu transportieren und sie können eigene Eindrücke keinesfalls ersetzen. Wer also aus seiner hochwertigen Musikanlage das letzte klangliche Quäntchen herausquetschen und ihr volles Potenzial heben möchte, der probiert einfach mal ein Rack wie das hier vorgestellte Pagode Signature MK II Modell E14 von Finite Elemente mit seinem eigenen Setup aus. Es könnte sich lohnen.

STATEMENT

Wer auf der Suche nach seinem finalen HiFi-Möbel ist, der wird bei Finite Elemente fündig. Fertigungs- und klangtechnische Perfektion sind in den Genen von Finite Elemente fest verankert und wer mit beiden Beinen auf dem Boden der preislichen Vernunft bleiben möchte, der sieht sich die Hifi-Racks der Einstiegsserie Pagode Signature MK II näher an. Besser geht es gewiss immer, doch sind die Modelle dieser Linie, so wie das hier vorgestellte E14, bereits eine ideale Herberge auch für teure HiFi-Komponenten und der Garant dafür, dass diese ihr klangliches Potenzial voll ausschöpfen können.
Gehört mit
Vorverstärker KECES S4 Stereo Vorverstärker mit Phonovorstufe
Endverstärker EternalArts OTL Mk III Stereo Röhrenendverstärker
Plattenspieler Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO
Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO, Ortofon Quintet Red
Lautsprecher Diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En)
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E
Herstellerangaben
Finite Elemente Pagode Signature MK II
Geräteart HiFi-Möbel
Modell E14 mit 4 Ebenen
Besonderheiten Zwischenebenen verstellbar im 3-cm-Raster, resonanzbedämpfte HCCT®-Wabenkernböden, Edelstahl-Bodenkegel mit integrierten Spiketellern, Sidespike-Technologie
Finish kanadischer Ahorn, Seitenprofile und Logoleiste; Aluminium silbergrau-matt eloxiert
H x B x T 85cm x 66cm x 54cm
Abmessungen Nutzfläche (B x T) 55cm x 50cm (obere Ebenen); 59cm x 54cm (Bodenebene)
Belastbarkeit 25kg (obere Ebenen); 75kg (Bodenebene)
Gewicht 27kg
Ausführungen lieferbar in 7 Holzfinishes bzw. Lackfarben: P01 Ahorn natur (Testversion); P02 Walnuss; P03 Makassar; P04 Palisander; P05 Kirsche; P06 Perlweiss: P07 Perlschwarz; lieferbar in 5 Höhen (45/60/70/85/110cm)
Preis (Testversion) 5490 Euro
Optionen 960 Euro pro zusätzlicher Ebene, 540 Euro Seitenprofile und Frontdekorleiste hochglanzpoliert
Garantie 2 Jahre (5 Jahre bei Online-Registrierung)

Hersteller
Finite Elemente GmbH
Anschrift Am Heimekesberg 11
33106 Paderborn
Telefon +49 5254 64557
E-Mail info@finite-elemente.eu
Web www.finite-elemente.eu

Viewing all articles
Browse latest Browse all 2420