Quantcast
Channel: HIFISTATEMENT | netmagazine - Suche
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2396

English Electric EE1 Plus

$
0
0

Schon wieder ein Netzwerk-Isolator von English Electric? Vor erst einer Woche stellte ich hier den EE1 vor, nun geht es um die Plus-Version. Ja, zweimal English Electric nacheinander, weil wir gern aktuell sind: Die Chord Company wird den EE1 Plus auf der am 21.02. beginnenden Bristol Hifi Show präsentieren. Gleichzeitig geht dieser Artikel online.

Das konnte natürlich nur klappen, weil Mika Dauphin, dessen Drei-H-Vertrieb hierzulande die Produkte der Chord Company – und damit auch die von English Electric – unter seine Fittiche genommen hat, uns sein allererstes Exemplar überließ, Patrick Mitchell, Chords Export Sales Manager, einige technische Details preisgab, noch bevor eine offizielle Pressemitteilung in Deutsch veröffentlicht wurde, und wir diesmal auf Fotos aus unserem Studio verzichten. Der EE1 Plus ist doppelt so teuer wie die einfache Variante. Er wird mit dem gleichen C-stream Digital-Streaming-Kabel geliefert und besitzt ein aus dem Vollen herausgearbeitetes Aluminiumgehäuse, das auf zwei schwingungsdämpfenden Füßen ruht. Wie zu erwarten befindet sich im Plus die gleiche kleine Platine wie im EE1 mit einem Übertrager, der Ein- und Ausgang galvanisch trennt, und einigen passiven Bauteilen zur weiteren Filterung von hochfrequenten Störungen.

Darüber hinaus wurde in das Aluminiumgehäuse eine recht breite Rinne gefräst, die über Kabel mit der Platine in Verbindung steht, deren Inhalt aber nicht zu erkennen ist, da er vergossen wurde. Laut Patrick Mitchell befinden sich darin Spulen und Kabel wie sie auch in Chords GroundARAYs zum Einsatz kommen. Letztere hatten mich bei einem Test derart überzeugt, dass ich ein Pärchen für die Anlage im Wohnzimmer erworben habe. Die Spulen und Kabel im GroundARAY und im EE1 Plus seien recht anfällig für Mikrofonie, erklärte der Sales Manger, was der Grund dafür gewesen sein, sie komplett zu vergießen. Auch die beiden relativ aufwendigen Füße und das recht schwere Gehäuse dienten dazu, Vibrationen von den passiven Bauelementen fernzuhalten. Das gelinge sogar noch effektiver, wenn man die Schrauben der Füße um etwa eine Viertelumdrehung lockere. Zudem sei natürlich eine stabile Standfläche hilfreich.


Da es in den Artesania-Racks recht eng zugeht, werde ich mich später um eine klangfördernde Aufstellung kümmern und schleife den EE1 Plus erst einmal anstelle des Waversa Isolators zwischen Ansuz PowerSwitch und dem Auralic Aries G2.2 in meine Kette ein, um ihm eine zweitägige Einspielzeit zu gönnen. Während ich die ersten Zeilen dieses Artikel tippe, läuft New Folks, ein Duo-Album mit Bassist Martin Wind und Philip Catherine an der E-Gitarre: Warme Bass-Sounds, eine ungemein klare, nur leicht angezerrte Gitarre, leises Mitsingen oder -summen Catherines sowie jede Menge Spielfreude und ein packender Groove sorgen dafür, dass ich alle feinsinnigen Dialoge dieses musikalisch wie klanglich überzeugenden Albums anhöre. Wenn Sie nicht so viel Zeit haben, hier ein Anspieltipp: „Blues In The Closet“.

Bei der „Polka“ aus Schostakowitschs Ballet The Age Of Gold mit dem London Symphony Orchestra unter Jean Martinon fühlt man sich einem Orchester auf einer großen und vor allem tiefen Bühne gegenüber, das dank der originellen Instrumentierung in vielfältigen, eher silbrigen Klangfarben erstrahlt. Das Stück spricht einen mit seiner Fröhlichkeit auch rhythmisch sofort an. Die Präzision der Akzentuierung nimmt allerdings minimal ab, wenn statt des Plus der „einfache“ EE1 die Signalaufbereitung vor dem Aries übernimmt. Der günstigere Isolator lässt auch den Aufnahmeraum einen Tick kleiner wirken. Schon dieses eine File macht deutlich, dass der EE1 Plus hochfrequente Verunreinigungen und Rauschen noch stärker unterdrückt als der Isolator ohne GroundARAY. Natürlich bringt auch der Wechsel vom English Electric Plus zum Waversa Isolator-EXT1 leichte klangliche Veränderungen mit sich, die sich aber nur schwer in Worte fassen lassen, doch letztlich keinen Qualitätsunterschied darstellen. Gefühlsmäßig tendiere ich bei diesem Stück dennoch eher zum EXT1 – wohl weil mir die Wiedergabe mit diesem im Signalweg schon seit langem vertraut ist.

Gut, dass ich noch einmal Patrice Herals „Improvisation“ auf Michel Godards Le Concert Des Parfums gehört habe, eigentlich nur, um meine bisherige Einschätzung zu bestätigen. Um so überraschter bin ich, als die Ausmaße des Refektorium des Klosters von Noirlac, in dem Patrice Herals Trommeln und Perkussionsinstrumente aufgenommen wurden, noch ein Stückchen beeindruckender wirken, wenn der EE1 Plus statt des Waversas im Spiel ist. Bei diesem Track ist der Plus eindeutig der Isolator meiner Wahl. Dabei hing er wegen der beengten Platzverhältnisse hinter dem Aries und des starren Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature mehr in der Luft, als dass er einen soliden Stand gehabt hätte. Den findet er zwischen Adot-Medienkonverter und Ansuz PowerSwitch, nachdem ich den aktiven Synergistic Research Ground Block SE abgebaut habe.


Vor mehr als 20 Jahren war Jonas Hellborgs Solo-CD The Silent Live nicht nur eine meiner Lieblingsscheiben, sondern auch bei Tests immer wieder im Einsatz. Dann habe ich sie irgendwann mal gerippt, das File aber nur sehr selten gespielt. Da sich meine Kette in der Zwischenzeit deutlich weiterentwickelt hat, bin ich von „Wounded Knee“ ziemlich angetan: Mit dem Waversa vor dem Aries strotzt die Bassgitarre nur so vor Druck. Dennoch ist das Klangbild extrem durchsichtig und der virtuelle Raum erscheint wohldefiniert und glaubwürdig groß. Die Transienten der hart angerissenen Saiten wirken ungemein realistisch. Mit dem nun korrekt aufgestellten EE1 Plus zwischen Adot und dem Ansuz Switch scheint Jonas Hellborg plötzlich ein bisschen mehr Spass an seinem Tun zu haben und das Tempo minimal angezogen zu haben. Der gesamte Track hat an Intensität gewonnen. Die Steigerung durch denn zusätzlichen EE1 Plus im Signalweg ist dabei deutlich größer als etwa der Unterschied zwischen dem English Electric Plus und dem Waversa EXT1, wenn sie abwechselnd an derselben Stelle der Wiedergabekette eingeschleift werden. Vor dem Ansuz PowerSwitch möchte ich den zusätzlichen EE1 Plus nicht mehr missen! Eigentlich bin ich mit der aktuellen Konfiguration rundum zufrieden – hätte Patrick Mitchell nicht gesagt, dass das leichte Lockern der Füße zu noch zu mehr Wohlklang führen würde. Auch wenn es noch so unwahrscheinlich erscheinen mag und ich mich damit dem Verdacht der Voodoo-Gläubigkeit aussetze: Ich habe danach eine Veränderung wahrgenommen, und zwar zum Besseren. Dabei lasse ich es jetzt besser bewenden…

STATEMENT

Der English Electric EE1 ist gut, der EE1 Plus eindeutig besser. Daher ist er in hochauflösenden Ketten der Isolator der Wahl!
Gehört mit (Hörraum)
NAS Melco N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil
Streaming Bridge Auralic G1
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker WestminsterLab Quest
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, Swiss Cables, Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 (2x)
Herstellerangaben
English Electric EE1
Preis 800 Euro inkl. 0,75m C-stream Digital-Streaming-Kabel

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Viewing all articles
Browse latest Browse all 2396