BlockAudio wurde von zwei Hifi- und Musikenthusiasten gegründet, weil die verfügbaren Verstärker ihre Erwartungen in puncto Klang, Verarbeitung oder Preis/Leistungsverhältnis nicht entsprachen. Ihre erste Vor/End-Kombination kostet 70.000 Euro. Nein, das ist kein Grund zum Schmunzeln, kein Widerspruch: Ihre Verstärker überzeugen in allen drei Kriterien.
Jiri Nemec und Dan Oudes arbeiten schon seit 2003 zusammen, sie haben sich für die Lautsprecher-Bausätze von Dynaudio begeistert und gemeinsam Boxen gebaut. Dan Oudes betreibt im Tschechischen Olomouc oder Olmütz den Hifi-Laden AudioStudio und importiert Produkte namhafter Hersteller wie Bryston, Dynaudio, Plinus und Thales. Jiri Nemec ist ausgebildeter Nachrichten- und Mess- und Regeltechniker und arbeitete in Österreich in den Philips-Werken in Wien und Klagenfurt. Sein besonderes berufliches Interesse gilt der Entwicklung von automatisierten Messreihen mit Audio-Precision-Equipment. 2013 gründeten die beiden die Firma BlockAudio und stellten noch im selben Jahr auf den klangBildern in Wien aus, wo ich die beeindruckenden Amps zum ersten Mal sah und im Messebericht recht ausführlich vorstellte.
Egal, ob die in Aluminium natur eloxierten Verstärker damals oder die im schwarzen Nextel-Look in meinem Hörraum: Wer diese ungemein professionell gefertigten Komponenten sieht, würde nie auf die Idee kommen, dass sie aus einer kleinen Manufaktur stammen. Ein faszinierender Aspekt an der Hifi-Szene ist für mich, dass es hier auch Individuen oder – wie in diesem Fall – Zwei-Mann-Firmen mit viel persönlichem Einsatz und entsprechenden Zulieferern gelingen kann, Produkte auf den Markt zu bringen, die es, was Verarbeitung und Fertigungsaufwand anbelangt, durchaus mit Edelprodukten eines Konzers wie Harman aufnehmen können – gut, bei Levinson-Amps hätte man sich wohl für ein weniger schlichtes Design entschieden und für einen etwas höheren Glamour-Faktor gesorgt. Mir persönlich gefällt der bewusst zurückgenommene Gestaltungswille bei den BlockAudio aber ausgesprochen gut. Hier gilt: Form Follows Function.
Im Automobil- oder Uhrenbau bedeutet die Abkehr vor der Serienherstellung und die Hinwendung zur individuellen Manufaktur-Fertigung fast immer eine Vervielfachung des Preises der – zumindest von ihrer Funktion her – vergleichbaren Produkte. Davon kann bei BlockAudio nicht die Rede sein, wie schon ein erster Blick auf die Amps beweist: Für den oben erwähnten Preis bekommt man eine streng kanalgetrennt aufgebaute Vorstufe mit Akkustromversorgungen in einem separatem Gehäuse. Die beiden Mono-Endverstärker sind für 200 Watt in Class-A ausgelegt und bringen je 90 Kilogramm auf die Waage. Aber es geht hier nicht nur um den schieren Materialeinsatz: Jiri Nemec und Dan Oudes legten etwa auch Wert darauf, dass keine sichtbaren Schrauben die schlichte Eleganz ihrer Kreationen stören. Als pars pro toto für die Sorgfalt, die sie jedem Detail ihrer Verstärker angedeihen ließen, mag der Gehäusefuß dienen: Zwei der drei Füße unter jedem Gerät sind höhenverstellbar, damit die Komponente perfekt waagerecht aufgestellt werden kann. Da sei besonders beim Netzteil der Vorstufe wichtig, so Jiri Nemec, da hier die beiden Trafos für die Versorgung der Audio-Platinen hängend gelagert seien. Für den Transport würden sie übrigens durch das völlige Hereindrehen der Füße gesichert. An Stelle eines Spikes enthalten die Füße eine Stahlkugel, über die die Schwingungen auf eine Fläche von zehn mal zehn Millimetern Widia-Werkzeugstahl abgeleitet werden. Zum Schutz der Stellflächen befindet sich unter jedem Fuß ein Stück Filz aus Merino-Wolle. Eine griffig strukturierte Oberfläche rundet das positive Gesamtbild ab.
Das Netzteilgehäuse der Vorstufe beherbergt nicht nur die beide Akkunetzteile für die Audio-Schaltungen, sondern auch noch ein konventionelles drittes, das die Steuerung und das Display der Vorstufe versorgt. Natürlich sind alle drei Netzteile galvanisch voneinander getrennt. Das geht soweit, dass sogar drei Kabel für den Netzanschluss nötig sind – der Line und Power Block dürfte zur Lieblingsvorstufe aller Kabelhersteller werden. Der Audio-Teil der Vorstufe besteht aus vier Blöcken: dem vorderen, der die Platinen für die Kontroll- und Steuerung-Elektronik sowie das Display und Bedienungselemente für die Lautstärke- und Eingangswahl beinhaltet. Rechts und links dahinter befinden sich die Gehäuse für die Signalverarbeitung der beiden Stereokanäle. Der etwas kürzere Block in der Mitte besitzt auf seiner Rückseite die Eingangsbuchsen der – leider unsymmetrischen – Phonostufe und auf der Vorderseite eine ebenfalls unsymmetrische Kopfhörerbuchse. Daher müssen bei deren Nutzung die ansonsten strikt getrennten Massen des linken und rechten Kanals per Relais verbunden werden.
Für die Phonostufe lässt sich per Menü die Verstärkung inklusive der Eingangsimpedanz für Moving-Magnet oder Moving-Coil-Systeme wählen. Ein Subsonic-Filter ist zuschaltbar und für MC-Systeme gibt es Lasten von 10, 15, 30, 40, 50, 70, 100, 200, 300, 600 und 1000 Ohm und für MM-Tonabnehmer Kapazitäten von 50, 100, 150, 200, 250, 300, 350, 400 Picofarad – und das alles bequem per Fernbedienung einstellbar. BlockAudio macht es sich – nur – an dieser Stelle einfach und packt als Signalgeber den Alu-Stick von Apple bei. Der Kontroll-Block der Vorstufe verfügt auch über zwei Buchsen für LAN-Kabel. Wenn diese mit den Endstufen verbunden sind, kann man sie nicht nur ferneinschalten, sondern auch zwischen Class-A-Dauerbetrieb, Auto-Eco- oder Eco-Mode wählen. Im Eco-Mode verbraucht ein Monoblock im Leerlauf 150 statt 500 Watt im Class-A-Betrieb. Fällt die Wahl auf Auto-Eco, wird nach 15 Minuten ohne Musiksignal an den Eingängen der Endstufen auf den – relativ – stromsparenden Eco-Betrieb umgeschaltet und der Ruhestrom erst wieder erhöht, wenn ein Signal anliegt.
Über die Kabelverbindung melden die Monoblöcke auch die Temperatur im ihrem Inneren an die Vorstufe, in deren Display sie dann angezeigt werden. In meinem recht überschaubaren Hörraum sind das leicht 60 Grad, bei geschlossenen Fenstern und entsprechender Raumtemperatur auch schon mal zwei Grad mehr. Damit „heizen“ die Class-A-Boliden noch ein wenig stärker als etwa Einsteins OTLs. Wie gut, dass ich mich mit den OTL- und Class-A-Monos beschäftige, bevor es draußen richtig warm wird. Aber wer sich ein Paar der ebenso fantastischen wie klanglich leicht unterschiedlichen Einsteins oder BlockAudios leisten kann, dürfte auch über einen voluminöseren respektive luftigeren Hörraum verfügen, als meiner es ist… Bevor ich jedoch über meine Erfahrung im Hörraum berichte, könnten einige Informationen zur Technik der BlockAudios nicht schaden, aber die bekommen Sie nicht von mir und auch nicht wie im Test der Kawero! zum Anhören direkt von Entwickler. Denn das Führen eines Interviews samt Bearbeitung an der Digital-Audio-Workstation ist noch aufwendiger, als darüber zu schreiben – und das hat mir freundlicherweise der in Schaltungstechnik ausgesprochen kundige Kollege Roland Dietl abgenommen, so dass mir ein wenig mehr Raum für die Messevorbereitung bleibt:
„Ich hatte Gelegenheit, mich per FaceTime ausführlich mit Jiri Nemec über das hinter den Geräten stehende technische Konzept und die von ihm verwendeten Lösungsansätze zu unterhalten. Diese sind nicht bahnbrechend neu, bestechen aber durch die kompromisslose Umsetzung bis in das kleinste Detail und geben einen guten Eindruck davon, auf was es wirklich ankommt. Beginnen wir mit der Mono-Endstufe, die eindrucksvoll demonstriert, was echter Class-A-Betrieb bei 200 Watt Ausgangsleistung an acht Ohm eigentlich bedeutet, nämlich eine gigantische Verlustleistung von 500 Watt im Leerlaufbetrieb(!), die zu einer enormen Wärmeentwicklung führt und über riesige Kühlkörper auf beiden Seiten des Gehäuses abgeführt werden muss. Für solche Leistungen benötigt man erst einmal eine geeignete Stromversorgung. Jiri Nemec vergleicht das Netzteil einer Endstufe gerne mit dem Hubraum eines Autos und der ist bekanntlich durch nichts zu ersetzen. Dieser Philosophie folgend findet sich in der Endstufe ein gewaltiger 2.500-Watt-Ringkerntransformator, der selbst bei einer Ausgangsleistung von 1.200 Watt an zwei Ohm immer noch etwa zwei- bis zweieinhalbfach überdimensioniert ist. Die Siebung der gleichgerichteten Wechselspannung für den Leistungsteil übernehmen acht Hochleistungskondensatoren mit einer Kapazität von je 47.000 Mikrofarad, so dass eine Gesamtkapazität von knapp 0,5 Farad zur Verfügung steht. Für die Spannungsversorgung des Kleinsignalteils gibt es weitere Netzteile und Siebkapazitäten. In Verbindung mit der weitgehend konstanten Stromabgabe auf Grund des Class-A-Betriebs soll sich das Netzteil wie eine geregelte Spannungsversorgung verhalten.
Die Gleichrichter-Dioden sind mit einer Heat-pipe mit dem Kühlkörper verbunden. Die Audio-Schaltung selbst hat Jiri Nemec relativ einfach gehalten. Sie ist vollständig diskret aufgebaut, gleichstromgekoppelt, hat einen DC-Servo, der Gleichspannungsreste ausregelt, und kommt ohne Kondensatoren im Signalweg aus. Jiri Nemec arbeitet mit durchaus kräftiger Gegenkopplung, ohne die der enorm hohe Dämpfungsfaktor von 5000 nicht zu erreichen wäre. In der Eingangsstufe findet sich ein Differenzverstärker mit JFETs, und die anschließende Spannungsverstärkerstufe ist mit einer Kombination aus MOSFETs und bipolaren Transistoren aufgebaut. In der Ausgangsstufe werkeln auf jedem der beiden Kühlkörper acht bipolare Leistungstransistoren von Sanken mit einer nominellen Verlustleistung von je 200 Watt. Etwas ungewöhnlich ist hierbei, dass keine – wie sonst üblich – komplementären Transistoren zum Einsatz kommen, sondern ausschließlich streng selektierte NPN-Typen verwendet werden. Dies ist eine bewusste Entscheidung der Designer und soll ein Grund für den besonderen Klang des Monoblocks sein.
Mindestens ebenso aufwendig wie das Netzteil der Endstufe sind die der Vorstufe. Jedes der Netzteile, die die Audioschaltungen versorgen, besteht aus einem Ringkerntransformator und 120.000 Mikrofarad Siebkapazität. Darauf folgt dann – wiederum kanalgetrennt – das eigentliche Highlight, ein Batterienetzteil mit wiederaufladbaren Bleigel-Akkus, die genügend Power für etwa 15 bis 20 Stunden Hörgenuss im reinen Batteriebetrieb haben, bevor sie automatisch wieder nachgeladen werden. Im Batteriebetrieb besteht keine Verbindung zur Netzspannung und das Netzkabel könnte theoretisch sogar abgesteckt werden. Von den Batterien geht es dann zu den Audioschaltungen im oberen Gehäuse. Dort kümmern sich zunächst Vierpolkondensatoren von Mundorf um die weitere Siebung und Entkopplung, bevor es dann final in diskret aufgebaute Längsregler geht, die unmittelbar auf den Audioplatinen sitzen. Mit dieser Konzeption trägt Jiri Nemec dem Umstand Rechnung, dass Batterien direkt an Audioschaltungen ohne weitere Maßnahmen keineswegs ein Garant für ausgezeichneten Klang sind.
Auch im Vorverstärker sind alle Audioschaltungen einfach gehalten und diskret aufgebaut. Die Topologie ist dabei ähnlich wie in der Endstufe: Eingangsdifferenzverstärker mit JFETs und Spannungsverstärkerstufe mit MOSFETs. Die Ausgangsstufe mit bipolaren Transistoren arbeitet selbstverständlich im reinen Class-A-Betrieb und hat eine sehr niedrige Ausgangsimpedanz von 25 Ohm. Für den echt symmetrischen Betrieb kommen pro Kanal zwei dieser Verstärkerschaltungen zum Einsatz, so dass sich hier eine Ausgangsimpedanz von 50 Ohm ergibt. Die Lautstärkeregelung ist mit Relais aufgebaut, die digital angesteuert werden und Präzisionswiderstände von Vishay Dale schalten.
Zu einem guten Klang gehören eben nicht nur clevere Schaltungskonzepte, sondern auch hervorragende Bauteile. Block Audio lässt hier nichts anbrennen: Sowohl in der Endstufe als auch im Vorverstärker werden durchweg Bauteile höchster Qualität verwendet. Mindestens genauso wichtig ist aber auch der mechanische Aufbau der Geräte, dessen Einfluss auf den Klang oft unterschätzt wird. Jiri Nemec verfolgt das Konzept, die Wege für das Audiosignal so kurz wie möglich zu halten und auf Kabelverbindungen grundsätzlich zu verzichten. Die Gehäuse selbst haben die Qualität eines Tresors. Wie weit die Liebe zum Detail geht, kann man am Vorverstärker sehen: Die senkrechte Platine mit der Lautstärkeregelung und die Vierpol-Kondensatoren sind über ein gemeinsames T-Stück an das Gehäuse gekoppelt, um Vibrationen zu vermeiden.“
Mein ungemein positiver Eindruck von der äußeren Erscheinung und dem Konzept der BlockAudios deckt sich also mit Roland Dietls Bewertung der Schaltung und ihrer konsequenten Umsetzung und Ausgestaltung mit satt dimensionierten Bauteilen höchster Qualität. Aber „entscheidend ist im Hörraum“ – frei nach Alfred „Adi“ Preißler – und in diesen verfrachteten Jiri Nemec und Dan Oudes ihre Verstärker freundlicherweise nach einen längerem Aufenthalt im Fotostudio persönlich. Dass der zu diesem Zeitpunkt noch von der teilaktiven The Pure okkupiert war und damit eine wirklich aussagekräftige Beurteilung ihrer Verstärker im Bassbereich nicht möglich war, irritierte die beiden nicht im mindesten: Sie brauchten ihre Verstärker nicht in meiner Kette zu hören, um sich hundertprozentig sicher zu sein, dass ihre Amps auch in meinem Hörraum überzeugen würden. Und damit lagen sie hundertprozentig richtig! Auf den Festplatten des Melco habe ich ein wunderbares Album des großartigen Bassisten Christian McBride wiederentdeckt: Gettin' To It. Das erste Stück „In A Hurry“ trägt seinen Namen völlig zu recht. Einer in rasendem Tempo auf dem Kontrabass gestrichenen Phrase folgt ein kurzer Einwurf der gesamten Band mit immerhin drei Bläsern. Da ich bei der Einstellung der Lautstärke nicht gerade übervorsichtig war, lässt mich die Energie des Blechs kurz zusammenzucken. Dabei ist es gar nicht der Durchschnittspegel, der für den Live-Charakter dieses musikalischen Spektakels verantwortlich ist. Ungemein mitreißend wird die Wiedergabe vielmehr durch die unbändige Kraft, mit der etwa einzelne Töne des Trompetensolos aufblitzen. Die BlockAudios stellen die für die Dynamikspitzen nötige Leistung scheinbar ansatzlos und unbegrenzt zur Verfügung. Nein, ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, diesen Song so schnell, mitreißend und dynamisch gehört zu haben.
Nicht weniger Anlass zu haltloser Schwärmerei – und das von einem eher stoischen Westfalen wie mir – bietet „Splanky“, das Gipfeltreffen dreier Tiefton-Stars: Neben Christian McBride sind hier Milt Hinton und Ray Brown zu hören. Das swingende Trio macht die Komposition Neal Heftis zu einem außergewöhnlichen Erlebnis, woran natürlich auch an die Kawero! Classic und die BlockAudios einen beträchtlichen Anteil haben: Die Endstufen haben die Basstreiber der Classic so knallhart im Griff, dass ich mich sehr positiv an die fantastische Tieftonwiedergabe von Einsteins teilaktiver The Pure erinnert fühle: So viel Klangfarben und Melodie hat zuvor kein anderer Verstärker der – wohlgemerkt passiven – Classic entlockt. Wie die Kette den unwiderstehlichen Groove dieser Virtuosen auf den dicken Saiten rüberbringt, ist einfach traumhaft! Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass auch vor 20 Jahren so gut wie keine Produktionen mehr gemacht wurden, bei denen man vollständig auf Limiter und Kompressoren verzichtete, hört sich diese Scheibe respektive deren Daten genauso an: dynamisch völlig unkomprimiert! Die Bläser fetzen, der Bass treibt, der Flügel kommt mit Druck und das perkussive Metall besitzt den nötigen Biss.
Dass Kraftwerke mit hohem Dämpfungfaktor mit Boxen wie Kawero! in Sachen Dynamik und Bassakuratesse leichtes Spiel haben, durfte man annehmen – wenn auch nicht, dass die BlockAudios mit einer solchen Spielfreude zur Sache gehen. Bei Gegenkopplung und hohem Dämpfungsfaktor argwöhnt vor allem der Röhren-affine Audiophile leicht kleine Defizite im oberen Mittelton- oder Hochtonbereich. Deswegen lasse ich die Pegel unverändert und wechsele zu Keith Jarretts Köln Concert, das schon allein wegen des nicht gerade hochwertigen Instruments dazu neigt, ein wenig schrill und nervig zu wirken, wenn die Kette nicht hundertprozentig stimmt. Aber die BlockAudios lassen sich nichts negatives nachsagen: Auch bei hoher Lautstärke kippt das Klangbild nicht, sondern bleibt offen, geschmeidig und weiträumig. Bei vielen Kombinationen kam schon bei geringeren Pegeln der Wunsch auf, den Lautstärkeregler ein wenig nach links zu drehen. Aber nicht bei den BlockAudios. Da stimmt auch, wenn's mal laut wird, die tonale Balance, und den Höhen haftet nicht einmal ein Anflug von Rauigkeit an. Der Flügel steht groß auf der Bühne, singt mal fein und bordet mal vor Kraft über: ein sinnliches Erlebnis.
Kein Test ohne den Weg ins Kloster, nämlich das von Noilac mit seinem halligen Refektorium, im dem Michel Godard mit seinem Kollegen so gern aufnimmt: Natürlich sind auch mit den BlockAudios die Standorte der Lautsprecher bei der „Improvisation“ Patrice Herals nicht zu orten. Vor mir tut ein riesiger Raum auf, im dem die Schläge auf die Pauken und Trommel in der Ferne verhallen. Die Illusion besitzt beste 3D-Qualität. Die Perkussionsinstrumente werden auch in den oberen Lagen ungemein fein und delikat wiedergegeben. Abschließend bestätigt dann auch noch Arild Anderson „If You Look“, dass dem Hochtonbereich der BlockAudios auch nicht der Hauch von Kühle oder gar Analytik anhaftet. Hier verbinden sich Feinzeichnung und Detailverliebtheit aufs schönste mit Farbigkeit und Geschmeidigkeit. Nein, über die Gewalt der Pauken werde ich nicht noch einmal in Lobeshymnen ausbrechen.
Bisher habe ich nur die symmetrischen Eingänge der Vorstufe benutzt, entweder um die Signale des Wandlers oder die der symmetrischen Phonostufe aufzubereiten. Jetzt verbinde ich das Signal vom Plattenspieler mit den Cinch-Buchsen des Phonoeingangs und lege seit langer Zeit mal wieder Berlioz' Symphonie Fantastique als Stereo Laboratory Reissue der London Classics auf: Das Orchester im Breitwand-Format ist eine kleine Sensation für sich, die Bühne hat Tiefe und die Dynamik ist schlicht fantastisch. Was sollte Einsteins The Turntable's Choice da noch besser machen? Die beiden vollsymmetrischen Mono-Phonostufen bezaubern mit einer noch feineren Durchzeichnung, einer noch tieferen Bühne und mehr und wärmeren Klangfarben, steht aber allein schon mit fast 10.000 Euro in der Preisliste. Dennoch: Das Phonoteil der BlockAudio agiert dynamisch noch eine Spur plakativer.
STATEMENT
Die Verstärker-Kombination vom BlockAudio ist bestens verarbeitet, mit extrem hochwertigen Bauteilen gefertigt, klingt hervorragend und darf daher als preiswert im besten Wortsinne gelten. Und dann dieser Punch im Bass! Die BlockAudios sind für mich schon jetzt die Verstärker-Entdeckung des Jahres.
Gehört mit
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Tonbandmaschine | Studer A80 |
Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo, Einstein The Tonearm |
Tonabnehmer | Lyra Olympos und Etna, Einstein The Pickup |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
NAS | Melco HA-N1ZH60, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon,Cardas Audio Clear Network |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
BlockAudio Line & Power Block
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Verzerrungen | THD+N <0,0005%, IMD <0,0007% bei 6Vrms am Ausgang |
Frequenzgang | DC-300kHz -0,5dB, DC-20kHz -0,01dB |
Fremdspannungsabstand | >130dB A-gewichtet, >128dB ungewichtet, bezogen auf Nenn-Ausgangsspannung |
Kanaltrennung | unendlich (>130dB) |
Spannungsverstärkung | +12dB symmetrisch, +18dB unsymmetrisch |
Eingangsimpedanz | 40kΩ symmetrisch, 20kΩ unsymmetrisch |
Ausgangsimpedanz | 50Ω symmetrisch, 25Ω unsymmetrisch |
Max. Ausgangsspannung | 20Vrms symmetrisch, 10Vrms unsymmetrisch |
Eingänge | 4 x XLR (symmetrisch), 5 x Cinch (unsymmetrisch) |
Ausgänge | 2 x XLR (symmetrisch), 2 x Cinch (unsymmetrisch) |
Akkubetriebszeit | >15 Stunden |
System-Fernbedienung | ja, mit BlockAudio-Endstufen, Neutrik RJ45 |
Leistungsaufnahme | max. 150 W beim Laden. 50W im Leerlauf, <0,5W bei Standby |
Netzspannung | 230/115V Wechselstom, 50/60Hz, fabrikseitig voreingestellt |
Abmessungen (B/H/T) | jeweils 460/105/360mm für Line-Stufe und Netzteil |
Gewicht beider Geräte | 28kg, ~40kg inklusive Verpackung |
Herstellerangaben
BlockAudio Mono Block
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Dauer-Ausgangsleistung RMS | 500W an 4Ω, 250W an 8Ω, bis 200W Class-A |
Verzerrungen | THD+N <0,01% bei Nennleistung, min. 0,002%, IMD <0,003% |
Frequenzgang | DC-300kHz ± 3dB, DC-20kHz ±0.01dB |
Fremdspannungsabstand | 120dB A-gewichtet, 117dB ungewichtet, bezogen auf Nenn-Leistung |
Dämpfungsfaktor an 8 Ω | >5.000, DC-20kHz |
Spannungsverstärkung | +26dB oder +20dB wählbar |
Eingangsempfindlichkeit | 2,25 Vrms für +26dB Verstärkung |
Eingangsimpedanz | 20kΩ symmetrisch, 10kΩ unsymmetrisch |
Eingänge | 1 x XLR (symmetrisch), 1 x Cinch (unsymmetrisch) |
Ausgänge | 2 Paar Lautsprecherterminal |
System-Fernbedienung | ja, mit BlockAudio-Vorstufe, Neutrik RJ45 |
Leistungsaufnahme | max 1.200W, 500W im Leerlauf, 50W im Leerlauf im Eco-Mode, 0W bei Standby |
Netzspannung | 230/115 V Wechselstom, 50/60 Hz, fabrikseitig voreingestellt |
Abmessungen (B/H/T) | 500/275/600mm |
Gewicht | 90 kg, ~110 kg inklusive Verpackung |
Gesamtpreis | 70.000 Euro (Vorstufe inkl. Akkunetzteil, zwei Mono-Endstufen) |
Hersteller
BLOCKAUDIO s.r.o.
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Anschrift | Vodární 1179/1A 779 00 Olomouc Tschechische Republik |
Telefon | +420 604 514 282 |
ms@blockaudio.com | |
Web | www.blockaudio.com |