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IsoTek Evo3 Genesis One

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Jeder Audiophile weiß, dass die Klangqualität seiner Kette nicht unwesentlich von der Sauberkeit der Energie abhängt, mit der sie betrieben wird. Leider sind die Ergebnisse von Tests nicht eins zu eins auf die heimische Kette übertragbar, dafür sind die Gegebenheiten regional zu unterschiedlich. Im breit gefächerten Angebot von IsoTek dürfte es aber für jedes Problem eine Lösung geben.

Schließlich beschäftigt sich Keith Martin seit nun fast 20 Jahren mit Produkten zur Verbesserung der Stromversorgung von Hifi-Anlagen. Um präzise zu sein: Der studierte Industriedesigner gründete die Firma vor 17 Jahren im englischen Winchester. Dort werden die IsoTek-Komponenten auch heute noch entwickelt. Gefertigt wird inzwischen in der Slowakei, die Finanzen verwaltet eine Dependance in der Schweiz. IsoTek exportiert momentan in über 45 Länder und stattet mit seinen Produkten nicht nur HiFi- und Musikliebhaber aus, sondern auch eine ganze Reihe von Aufnahme- und Mastering-Studios. Momentan reicht das Portfolio vom Netzkabel Initium für knapp 80 Euro bis zum Genesis Regenerator aus der Ultimate Serie für beinahe 18000 Euro. Dabei gibt IsoTek sehr konkrete Empfehlung dazu, welche Produkte für Anlagen in welchen Preisregionen noch sinnvoll erscheinen.

Bei der Verbesserung der Netzqualität gibt es verschiedene Stufen: Es beginnt mit der nahezu verlustfreien Energieversorgung durch Netzkabel aus möglichst reinen Materialien und mit großen Querschnitten sowie Kontakten mit geringen Übergangswiderständen bei Steckern und Netzleisten und geht über passive Filter bis zu Netzregeneratoren oder -generatoren. Bei ersteren wird wie etwa bei PS-Audios P5 die Wellenform der Netzspannung mit einem idealen Sinus verglichen, das Differenzsignal erzeugt, entsprechend verstärkt und zur Netzspannung hinzuaddiert, so dass diese sich fast vollständig dem Ideal annähert. Der Vorteil dieser Schaltung ist, dass lediglich das Differenzsignal generiert werden muss, der Regenerator also viel weniger Leistung bereitstellen muss, als wenn er die gesamte Energie für den Sinus erzeugen müsste. Genau das tun aber Netzgeneratoren: Sie richten die verschmutzte Netzspannung gleich und eine Endstufe verstärkt dann die perfekte Sinusschwingung aus einem hochpräzisen Frequenzgenerator zu sauberem Wechselstrom. Die Komponenten der Anlage können also nur die Energie verbrauchen, die die Endstufe des Netzgenerators bereitzustellen vermag – womit die Arbeitsweise des Evo3 Genesis One bereits beschrieben wäre. Der Evo3 liefert 100 Watt frisch generierten Strom aus einem Hypex-Electronics-UcD250LP-Modul, das von einen kräftigen, linearen Netzteil gespeist wird. Dem Ausgang des Class-D-Verstärkers ist noch ein Ringkerntrafo als Ausgangsübertrager sowie ein Filternetzwerk nachgeschaltet. Danach folgt dann eine einzige Steckdose für den Verbraucher. Intern ist der Evo3 mit massivem versilberten PCOCC-Kupferleitern mit FEP-Mantel und virtuellem Luft-Dielektrikum verkabelt. Sein Display gibt Aufschluss über Aus- und Eingangspannung, die Frequenz und die Verunreinigung des ankommenden Stroms und die minimalen Verzerrungen sowie die Leistungsabgabe am Ausgang. Der Genesis One ist auch ohne die Anzeige erhältlich, was seinen Preis dann um 20 Prozent auf 2000 Euro senkt. In beiden Varianten ist ein IsoTek Premier Netzkabel im Lieferumfang enthalten. Das Konzept des Evo3 überzeugt ebenso wie seine Umsetzung.


Der Netzgenerator kommt in einem bestens verarbeiteten langen, schmalen Gehäuse und findet leicht neben der Anlage Platz. Und dennoch ist seine Integration in meine Kette gar nicht so einfach. Die wird nämlich von drei nebeneinander liegenden Steckdosen gespeist: Eine versorgt über eine Sun-Leiste die Endstufen, die zweite über ein älteres Sonic-Line-Filter alle Digitalkomponenten, und die dritte ist mit dem PS Audio P5 verbunden, der den Strom für die Analogkomponenten aufbereitet. Zu allem Überfluss habe ich vor Jahren einmal bei einer Optimierungsaktion die drei Stecker mit ein wenig Würth Karosserie-Dichtband am Übergang zu den Steckdosen vor Vibrationen geschützt, was eindeutig hörbar war. Wenn ich den Evo3 nicht über ein Verlängerungskabel mit einer weiter entfernten Steckdose verbinden will, bleibt mir nichts anderes übrig, als die klebrige Masse zumindest vom Stecker des Sonic-Line-Filters zu entfernen, um eine Dose freizumachen. An diese kann ich dann den Genesis One parallel zu den Endstufen und zum PS Audio anschließen und ausprobieren, wie die ein oder andere Analog-Komponente auf den Netzgenerator reagiert.

Ich beginne mal mit der Phonostufe, der symmetrischen Variante von Einsteins The Turntable's Choice. Um ohne Verteiler mit nur einem Ausgang des P5 auszukommen, hatte ich schon vor Jahren die beiden Kabel der kanalgetrennten Netzteile in einem Stecker zusammengeführt. Das macht den Wechsel zum Evo3, der ja – wie erwähnt – ebenfalls nur eine Steckdose zum Anschluss bieten, sehr einfach. Ebenso leicht ist es, die Wirkung des IsoTek wahrzunehmen, der, wie sein Display verrät, gerade mal 25 Watt an die Einsteins liefert: Das Klangbild besitzt dank des IsoTek einfach mehr Schwärze, der Hintergrund ist ruhiger. Daher kommen Impulse ansatzlos und noch beeindruckender rüber. Die Abbildung gerät ein wenig größer, der imaginäre Raum besitzt ein Stückchen mehr Tiefe. Was aber noch wichtiger ist als die Vorteile in den genannten Disziplinen: Die Wiedergabe wirkt lebendiger, mitreißender und subjektiv lauter. Man fühlt sich dem Live-Erlebnis ein bisschen näher. Sehr beeindruckend! Denn die Ausgangssituation für diesen Vergleich war nicht einfach nur Strom aus der Steckdose für die Phonoentzerrer. Sie wurden ja schon von einer ihnen allein vorbehaltenen Gruppe des PS Audio Netzregenerators versorgt, bevor der Evo3 zum Einsatz kam.

Die Verbesserungen beim Phonoentzerrer ermutigen mich, es auch einmal mit der Vorstufe auszuprobieren. Aber Einsteins The Preamp ist einfach zu gierig: Er verlangt mehr Strom, als der IsoTek zu liefern vermag. Der gibt sich in diesem Falle stur und zeigt nur „E 2“ an: Überlastung. Dann probiere ich es eben mit dem Brinkmann LaGrange. Der Plattenspieler wird während der Sommermonate nur über sein Transistornetzteil versorgt. Das reichlich Wärme abstrahlende Röhrennetzteil kommt nur im Winter und für den Test dann später an die Reihe. Die transistorisierte Stromversorgung liefert übrigens nicht nur die Energie für den Motor, sondern auch die für die Lagerheizung – auch wenn die Röhren die Spannung für den Antrieb regeln. Aber soweit sind wir ja noch nicht.


Wenn das Transistornetzteil seine 35 Watt statt aus dem PS Audio P5 vom IsoTek bezieht, erlebt man ähnliche klanglich Verbesserungen wie zuvor bei der Phonostufe, was hier aber für mich schwerer erklärlich ist: Schließlich wird ja nur der Motor mit saubererem Strom versorgt und der ist ja noch einmal über den Riemen vom Plattenteller entkoppelt. Aber wie dem auch sei: Der Evo3 verhilft den LaGrange zu einer größeren Abbildung, die Tiefe der imaginären Bühne nimmt zu, und die Musiker scheinen ein paar Beats pro Minute schneller und rhythmisch noch akzentuierter zu spielen: Die Platten machen so einfach noch mehr Spaß!

Inzwischen ist es draußen ja schon wieder ein wenig kühler geworden, so dass es nicht schaden kann, das Röhrennetzteil für den LaGrange wieder in Betrieb zu nehmen, und zwar zuerst wie üblich in Verbindung mit dem P5. Die Verbesserungen durch das Rönt sind qualitativ und quantitativ etwa gleich gleich groß wie die oben beschriebenen durch den IsoTek vor dem Transistornetzteil. Wenn das Röhrennetzteil dann seinen Strom vom IsoTek bezieht, gibt es einen ganz leichten Zugewinn an Offenheit und Lebendigkeit. Im Tiefton-Bereich tut sich allerdings mehr: Der Evo3 verleiht der Wiedergabe merklich mehr Druck. Insgesamt sind die Verbesserungen durch den IsoTek vor dem Transistornetzteil aber größer als vor der Röhrenstromversorgung, die ja letztendlich auch nichts anderes ist als eine spezielle Stromaufbereitung für den Plattenspielermotor.

Natürlich möchte ich auch wissen, wie die Digitalkomponenten auf den IsoTek reagieren. Da mit dem Wiederanschluss des Sonic-Line-Netzfilters alle drei Steckdosen belegt sind, bleiben für die Experimente mit dem IsoTek nur eher ungewöhnliche Anschlussvarianten, die es dem Netzgenerator aber gewiss nicht einfacher machen dürften, sich zu profilieren: Als erstes soll er die Versorgung des Chord-DAVE-Wandlers übernehmen, wobei ich den IsoTek zwischen dem Sonic Line und dem DAC einschleife: Der DAVE konsumiert moderate 29 Watt und lässt dank des Evo3 bei Keith Jarretts Köln Concert noch das ein oder andere Knarzen des Klavierhockers mehr hören. Auch die Anschläge waren in dichten Passagen besser zu differenzieren und erklangen dynamisch feiner abgestuft. Allein letzteres würde für mich die Investition in den IsoTek rechtfertigen! Bei großen Räumen wie dem Refektorium des Klosters in Noirlac auf Le Concert Des Parfumes bringt der IsoTek in puncto Ausdehnung zwar kein Vorteile, sorgt mit seinem enormen Druck im Tiefbass für eine etwas gefälligere tonale Balance.


Dann schaue ich noch einmal kurz, wieviel Watt der Melco N1ZH/2 komsumiert, denn vielleicht klappt es ja, alle Digital-Komponenten statt über das Sonic-Line-Filter mit seinen drei Gruppen allein über den IsoTek zu versorgen. Leider nicht: Der IsoTek bleibt beim Einschaltversuch bei seinem ablehnenden „E 2“. Abschließend schalte ich den Evo3 dann noch zwischen das Sonic-Line-Filter und die Streaming Bridge von Auralic: Der Aries Femto wird von einem Sbooster-Linear-Netzteil gespeist und auch dieses profitiert hörbar vom IsoTek, so bei Van Morrisons „Whatever Happened To PJ Proby?“ vom Album Down The Road. Die Vielzahl der Instrumente wird besser voneinander differenziert und der recht „giftige“ Sound der Mischung wirkt ein wenig geschmeidiger. Was will man mehr? Am liebsten wären mir für meine Kette nicht nur ein, sondern mindestens ein halbes Dutzend Evo3 – und dann noch ein oder zwei mit doppelter oder dreifacher Leistung…

STATEMENT

Ich habe es dem IsoTek wirklich nicht leicht gemacht, denn ich habe ihn nie im Vergleich mit Strom direkt aus dem Netz gehört: Die Analog-Komponenten wurden vorher mit vom PS Audio P5 aufbereiteter Energie versorgt. Und über den Evo3 Genesis One klang es trotzdem deutlich besser. Auch bei den Digital-Komponenten brachte der IsoTek Verbesserungen, obwohl dieser zuvor mit Strom aus einem passiven Filter gespeist wurde. In jedem Anwendungsfall konnte der Evo3 in meiner Kette voll überzeugen. Selbst Schuld, wer ihn nicht daheim ausprobiert – und damit höchstwahrscheinlich jede Menge Potential seiner Anlage verschenkt!
Gehört mit
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, Acoustical Systems Aquilar
Tonabnehmer Lyra Etna und Olympos, Transrotor JR Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Network Enhanced Transport Rockna Wavedream NET
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord DAVE, Rockna Wavedream Signature
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Eintein The Poweramp, Ayon Epsilon
Lautsprecher LumenWhite DiamondLight, Stenheim Alumine Five
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
IsoTek Evo3 Genesis One
Anzahl der Steckdose 1+ Link-Buchse
Leistung des Sinusgenerators 100W
Netzeingang 10A IEC C14
Netzspannnung 100 bis 240V modellabhängig
Netzfrequenz 50 bis 60Hz modellabhängig
Abmessungen (H/B/T) 75/25/470mm
Gewicht (verpackt) 10kg
Preis 2500 Euro inklusive Premier Kabel

Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
Anschrift Am Brambusch 22
44536 Lünen
Telefon +49 231 9860285
E-Mail avid@mkidc.eu
Web www.idc-klaassen.com

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