Ich habe es nicht zu verantworten, dass dieser Bericht deutlich später erscheint als geplant. Nach den ersten Verbesserungen am bekannten AQ-Switch konnte Norman Lübke, der Entwickler bei Aqvox, gar nicht mehr aufhören, die SE-Version immer weiter zu optimieren. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Dass man bei einer digitalen Wiedergabekette, in der LAN-Verbindungen benutzt werden, nicht nur auf die Kabel, sondern auch auf die Qualität der Switches achten sollte, hat der Kollege Roland Dietl bei seiner Beschäftigung mit dem AQ-Switch bereits ausgeführt. Ich habe mich auch mit vermeintlichen Kleinigkeiten, wie den LAN Detoxer RJ45 Kappen auseinandergesetzt – und damit den ein oder anderen Kommentar in den einschlägigen Foren provoziert. Dort dürfte wohl auch die Tatsache, dass ein Switch, das in der Original-Version um die 30 Euro kostet, in der für die Anwendungen in Hifi-Ketten optimierten Aqvox-SE-Version aber mit knapp 800 Euro in der Preisliste steht, für Skepsis, wenn nicht gar für die völlige Verteuflung des Produkts sorgen – wahrscheinlich, ohne es jemals gehört zu haben. Aber wenn die mit dem AQ-Switch-SE zu erzielenden klanglichen Verbesserungen im richtigen Verhältnis zu dem dafür nötigen finanziellen Aufwand steht, spricht meines Erachtens nach nicht das Geringste gegen die Beschäftigung mit der SE-Variante: Bei der Themenwahl erlegt sich Hifistatement keinerlei Beschränkungen auf.
Ebenso verständlich aus Sicht des Herstellers wie wenig hilfreich für unseren Artikel ist es, dass Aqvox seine Veränderungen im Inneren des Switch nicht gut sichtbar präsentiert: Schon bei der bekannten Version sind alle Modifikationen vergossen und das Gehäuse des SE wurde innen zusätzlich noch mit Kautschuk bedämpft. Außerdem erhielt das SE-Switch einen zehnmal präziseren Oszillator. Alles weitere auf der Website von Aqvox, denn mehr technische Informationen als Norman Lübke dort preisgibt, konnte ich ihm auch nicht entlocken. Dabei hätte er so viel zu erzählen – wenn der denn wollte.
Vom Artikel des Kollegen inspiriert hatte ich das „einfache“ AQ-Switch ausprobiert und mit Bedauern festgestellt, dass es bei mir im Hörraum deutlich besser klingt, wenn ich statt der direkten Verbindung vom Router zum Melco-NAS zur Aries-Streaming-Bridge alle drei Komponenten über das Switch verkabelte. Nach dieser Erfahrung rief ich dann bei Aqvox an, um zwei Switches für Roland Dietl und mich zu bestellen, wurde aber auf eine bessere Version verwiesen, die dann etwa eine Woche später eintraf. Die Variante zwei – die Bezeichnung SE war noch nicht offiziell – habe ich mit der ersten verglichen: Mit dem neuen Switch schien die Musik in einem größeren Raum zu spielen, das Verebben von Hall war länger nachzuvollziehen, und die Position der Instrumente wurde besser fokussiert. Auch dynamisch und in Sachen Details brachte das neue Modell eindeutige Verbesserungen. Mit der Bitte um einige technische Erklärungen kündigte ich dann bei Aqvox einen Test an. Norman Lübke war strikt dagegen, da er gerade eine Idee zur weiteren Optimierung hatte. Bald darauf traf die Version drei ein, die ich dann zusammen mit meiner Gattin als Ohrenzeugin hörte, denn ich erwartete recht kleine Unterschiede und wollte keinesfalls einem Anflug von Autosuggestion erliegen. Aber schon nach den ersten Takten des ersten Test-Tracks stand für meine Gattin – und mich – fest, dass die Numero drei ein weiterer deutlicher Schritt in die oben beschriebene Richtung war.
Aber wieder stand Norman Lübke von einem Test ablehnend gegenüber: Er hatte inzwischen noch einen weiteren Ansatzpunkt für Verbesserungen gefunden. Doch – um die Geschichte ein wenig zu beschleunigen – legte das Vierer-Switch zwar nochmal in puncto Räumlichkeit zu, wirkte dynamisch aber ein wenig verhaltener. Diese Einschätzung teilten übrigens einige Besucher in meinem Hörraum, denen ich die beiden Switches demonstrierte. Meine kritischen Anmerkungen konnte Norman Lübke allerdings nicht aus dem Konzept bringen, denn noch immer waren seinen Arbeiten an dem Projekt nicht abgeschlossen, und er bekannte offen, bei den unzähligen Hörversuchen zwischenzeitlich wohl auf eine falsche Fährte gekommen zu sein. In der Variante fünf sei das kleine Problem behoben. Ich habe dann aber auf die Variante sechs gewartet und nach dem Eintreffen in Gröbenzell eine ganze Zeit lang gewartet, bevor sie mit einigen Vorgängermodellen verglichen habe: Ich bin fest davon überzeugt, dass die Numero sechs, für die inzwischen der Name AQ-Switch-SE gefunden wurde, die beste Switch ist, die Aqvox je gefertigt hat. Dabei dreht es nicht übrigens nicht nur um diese selbst: Auch am Steckernetzteil wurden laut Hersteller noch einige Tuningmaßnahmen vorgenommen.
STATEMENT
Selbst wenn Sie in Ihrer digitalen Kette bei den LAN-Verbindungen ohne Switch auskommen könnten, probieren Sie die AQ-Switch-SE unbedingt einmal risikolos – vier Wochen Rückgaberecht – aus: Ich jedenfalls möchte den damit möglichen Zugewinn an Bühnengröße, Detailfülle, Dynamik und Durchzeichnung in keinem Fall mehr missen!
PS: Ich habe am letzten Tag, an dem ich an diesem Artikel gearbeitet habe, noch einmal bei Aqvox angerufen: Norman Lübke hat mir hoch und heilig versprochen, dass er sich während des gesamten kommenden Jahres nicht mehr mit der AQ-Switch-SE beschäftigen wird. Nach seinem bisherigen Kenntnisstand sei das Gerät völlig ausgereizt. Aber selbst wenn er seine Meinung ändern sollte, ist das kein Grund, mit dem Kauf auf eine neue Version zu warten. Aqvox bietet nämlich Updates für seine Produkte an: Das von der AQ-Switch auf die AQ-Switch-SE wird 400 Euro kosten und damit nicht mehr, als der Preisunterschied zwischen beiden Versionen beträgt. Wenn das nicht kundenfreundlich ist!
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco |
D/A-Wandler | Chord DAVE |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Eintein The Poweramp, Ayon Epsilon |
Lautsprecher | LumenWhite White Light Anniversary |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon, Cardas Audio Clear Network, |
Zubehör | PS Audio Power Regenerator P5, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Aqvox AQ-SWITCH-SE
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Spezifikationen | Galvanische Trennung: LAN-Isolation durch Signaltransformatoren mit 1500 Volt Spannungsfestigkeit Spezielle Signal-Entstörung und Optimierung Interne Ultra-Low-Noise Stromversorgung Jitter Reduction ReClocker Signal Shaper EMI Eleminator De-Noiser LAN-Signalverstärker Abschirmendes Metallgehäuse mit Kautschuk bedämpft Status LEDs für Speed, Active und Lock Stromsparender Betrieb Externes Netzteil mit Eurostecker (modifiziertes/optimiertes Originalnetzteil) – Weltweit 100-240V Wechselstrom Die Phase ist am Netzteil deutlich durch das seitliche AQVOX Logo markiert. Verbessert Bild- und Tonwiedergabe (alle Video- und Audioformate, alle Auflösungen) |
Abmessungen (B/T/H) | 16,2/10,5/3,1 cm (H 2,7 cm ohne Füße) |
Gewicht | 0,7 kg |
Preis | 800 Euro |
Hersteller
AQVOX AUDIO DEVICES
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Anschift | Steilshooper Str. 118 22305 Hamburg (Barmbek) |
info@aqvox.de | |
Web | www.aqvox.de |