Wenn Hifistatement nicht wie im letzten Mai an der High-End-Society-Aktion „Sounds Clever“ teilnimmt, präsentieren wir auf Messen, bei denen wir einen Raum haben, Klangvergleiche zu Themen, die eher mit der Aufnahmeseite zu tun haben. Auf den Norddeutschen Hifi-Tagen wird es unter anderem um Playback Designs Sonoma und den Audiphile Optimizer gehen.
Vor fast zwei Jahren hatte ich Ihnen einen Song von Michel Godards Album Soyeusement in drei verschiedenen DSD-Formaten zum kostenlosen Download angeboten. Den von Playback Designs' A/D-Wandler Pinot erzeugten Datenstrom verwandelte das ebenfalls von den amerikanisch/deutschen Digitalspezialisten bereitgestellte Programm Sonoma in ein File. Wie mir Bert Gerlach, einer der Entwickler, mitteilte, läuft dieses ausschließlich auf Windows-Rechnern. Da hilft weder Boot Camp noch Parallels auf einem Mac.
So habe ich mir dann ein i7-Notebook mit Windows 10 angeschafft. Und in unserer Sounds-Clever-Anlage tat es dann als nahezu kostenneutrale Programmquelle ebenfalls gute Dienste, da nach den Regularien nur die spezielle Audio-Software zum Anlagebpreis hinzu gerechnet werden musste. Dazu zählte neben dem JRiver Media Center 24 die damalige Version des Audiophile Optimizers. Im Streben nach bestem Klang hatte unser Digital-Audio-Spezialist Roland Dietl aber nicht nur diese beiden Programme, sondern auf einer speziellen Partition auch Windows Server aufgespielt. In Kombination mit dem Audiophile Optimizer laufen dann, wie ein Blick auf die aktiven Tasks zeigt, mehr als 50 Prozebt weniger Programme im Hintergrund als bei Windows 10. Bei einem ersten Test in meiner Kette im Hörraum war ich wirklich überrascht, welche Klangqualität sich mit einem speziell für den Audio-Einsatz konfigurierten Notebook erreichen lässt.
Nicht lange danach beschäftigte mich die Frage, wie groß der Einfluss des verwendeten A/D-Wandlers auf die Qualität eines Files ist. Unter dem Titel „Wie wird das Digitale analog?“ bot ich Ihnen drei Varianten ein und desselben Songs an, die mit Wandlern aus recht unterschiedlichen Preisklassen vom selben Mastertape erstellt wurden. Vor etwa drei Monaten berichtete Roland Dietl dann über die aktuelle Version des Audiophile Optimizers und kurz darauf über die Kombination des neuen Optimizers mit Windows Server. Wenn die Wiedergabe so beträchtlich von dieser Betriebssystemvariante profitiert, könnte sie doch auch einen positiven Effekt auf die Sonoma-Aufnahme-Software haben, spekulierte ich. Aber dabei wollte ich es nicht belassen.
Also brachte Roland Dietl mein ZenBook auf den neusten Stand und ich digitalisierte wieder einen Song von Soyeusement, diesmal „Villa Erba“. Bei der ersten Variante wurde das Notenbook über sein Netzteil gespeist und Sonoma lief auf Windows. Die zweite Version unterschied sich in Sachen Stromversorgung nicht, das Aufnahmeprogramm arbeitete nun aber unter Windows Server mit dem Audiophile Optimizer. Der war auch bei der dritten Aufnahme mit von der Partie, die Energie kam nun aber nicht aus einem Schaltnetzteil, sondern aus einem PowerAdd mit 23.000 Milliamperestunden. Um es dem Notebook nicht zu leicht zu machen, entschied ich mich für DSD-Files mit 11,3 Megahertz. Die könnte man ja dann herunterrechnen, damit auch Besitzer nicht ganz so hochauflösender Wandler am Vergleich teilnehmen können – dachte ich zumindest. Denn vergleichen müssen Sie schon selbst. Denn leider kann ich die Frage, ob sich der geschilderte Aufwand lohnt, beim besten Willen nicht beantworten.
Während ich die drei Files erzeugte, fand bei mir gerade eine große Boxen-Rotation statt: Ein Pärchen, das im Wohnzimmer zwischengeparkt war, ging an den Hersteller zurück. Daran, dass dazu zwei Flightcases mit einem Gewicht von je über 100 Kilogramm über zwei Treppen zum Aufzug geschafft werden mussten, erinnert mich mein Knöchel noch immer recht nachdrücklich. Der Transport der etwa ebenso schweren Schallwandler aus dem Hörraum auf die Parkposition im Wohnzimmer gestaltete sich hingegen problemlos. Und der Hersteller der neuankommenden Lautsprecher zeigte sich bestens vorbereitet: Für seine beiden 200-Kilogramm-Schwergewichte hatte er einen elektrischen Treppensteiger mitgebracht. Sie können Sie also schon auf den Test eines ebenso schweren wir akustisch ansprechenden Lautsprechers mit recht hohem Wirkungsgrad freuen.
Doch zurück zu den drei DSD-Files: So einfach herunterrechnen, wie ich mir das gedacht hatte lassen sie sich nicht. Weder der angesehene Sample Rate Converter von Weiss noch der von Xivero oder Tascams Hi-Res Editor können DSD in DSD umrechnen – wenn man den Umweg über PCM vermeiden will. Wer keinen QuadDSD-fähigen Wandler sein eigen nennt und die Norddeutsche Hifi-Tage besucht, braucht sich nicht zu grämen: Im Hifistatement-Raum 335 können Sie die Unterschiede – wenn es sie denn gibt – jederzeit hören. Und bis dahin werde ich auch native DSD64-Files erzeugt haben und online stellen.

Windows 10, Schaltnetzteil Windows Server, Schaltnetzteil Windows Server, Akku
PS: Immer mal wieder werden wir gefragt, ob man die Musik-Dateien denn nun auf dem Computer anhören oder doch auf der eigenen Festplatte speichern könne. Natürlich ist letzteres möglich. Hier erst einmal eine kleine Bedienungsanleitung für Mac-User: Führen Sie einen sogenannten Sekundärklick durch, je nach Trackpad-Einstellungen durch Tippen mit einem Finger unten rechts auf das Trackpad oder an beliebiger Stelle durch Tippen mit zwei Fingern. Bei der Magic Mouse kann man den Sekundärklick mit Druck auf die rechte (Standardeinstellung) oder linke Maus-Hälfte ausführen. Daraufhin erscheint ein Auswahlfenster, in dem man „Verknüpfte Datei laden‟ oder „Verknüpfte Datei laden unter‟ anklickt. Schon wird die gewünschte Datei heruntergeladen. Wie es unter Windows funktioniert, hat Wolfgang Kemper für Sie notiert: Mit der rechten Maustaste das Download-Symbol anklicken und „Ziel speichern unter...‟ auswählen. Dann erscheint das Fenster, in dem Sie den Speicherort bestimmen können. Dort den „Speichern‟-Button anklicken und schon läuft´s.