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Lyngdorf SDA 2400

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Am Ende wurde es der Lyngdorf SDA-2400 Stereoendstufe dann doch etwas warm ums Herz. Ursächlich für den milden Temperaturanstieg des schwarz eloxierten Aluminiumgehäuse war das nah beim Originalpegel vorgetragene „Bass & Drum Intro“ des vorzüglich aufgenommen Albums Nils Lofgren Band – Live.

Am Limit waren während des Eingroovens mutmaßlich die Nerven meiner Nachbarn, nicht aber die potente Class-D-Verstärkung. Und mit dieser Effizienz bei der Leistungserzeugung ist bereits einer der Tugenden der in Dänemark gepflegten Verstärkerschaltung umrissen. Aber vor dem tieferen Blick in dem Maschinenraum verharrt das Auge auf dem gradlinig gezeichneten Gehäuse. Einzig das Firmenlogo der dänischen Manufaktur sowie eine weiße LED zieren die Front, wobei ein schwaches Pulsieren den Ruhezustand anzeigt. Die Endstufe ist frei von Kühlkörpern oder Lüftungsöffnungen, ihr Wärmehaushalt benötigt derlei Kühlung nicht.

Die asketische Eleganz der sichtbaren Flächen wird nicht mit gleichfalls reduzierten Anschlussmöglichkeiten erkauft. Im Gegenteil, die Rückseite bietet ankommenden musikalischen Signalen ungewöhnlich viele Eingänge, die über einen Schiebeschalter ausgewählt werden. Analoges wird symmetrisch wie unsymmetrisch akzeptiert, aber auch Digitales kann via S/PDIF oder Lichtleiter verbunden werden. Eine für einen Endverstärker ungewöhnliche Option, für ein Lyngdorf Produkt allerdings nicht, ist doch alles Digitale Teil der Firmen-DNA. Als D/A-Wandler wird ein Burr-Brown-PCM-5102A-Chip eingesetzt. Am S/PDIF-Eingang verarbeitet er eine Bandbreite von 192 Kilohertz bei 24 bit. Daneben bekommt die SDA-2400 den Digital-Transceiver WM8804 von Wolfson, auch bekannt als Jitter-Killer, spendiert.

Insbesondere in der Kombination mit einem Lyngdorf-Verstärker ergeben sich vielfältige Einsatzbereiche der digitalen Pforten. Entsprechend vorbereitete Schallwandler könnten klangfördernd im Bi-Amping angesteuert werden. Überdies erlaubt das Menü der dänischen Amps die digitalen Ausgänge mit frequenzgefilterten Signalen zu versorgen – Stichwort „Aktive Frequenweiche“. Aber auch außerhalb der Lyngdorf-Welt ist die Fusion mit einem hochwertigen Quellgerät, an dessen Digitalausgang ein lautstärkereguliertes Signal anliegt, eine spannende Option, wären in einem solchen puristischen Musiksystem doch einige Kabel sowie die Vorstufe obsolet.


Ein weiterer Steller entscheidet über die Form der Außer- wie Inbetriebnahme. Im Modus „Low Power“ schaltet der Kraftspender nach zwanzig Minuten ohne Signal in den stromsparenden Ruhezustand. Und aus eben jenen Zustand erweckt die zuverlässig agierende Elektronik das Gerät auch schon mit leisen Impulsen. Zudem befinden sich auf der Rückseite Ein- wie Ausgänge für eine Trigger-Schaltung, mit der die SDA-2400 de-aktiviert werden kann, ein Feature, das den Dänen für eine „unsichtbare“ Installation vorbereitet. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass der Verpackung ein Montage Kit beiliegt, mit dessen Hilfe der Verstärker in ein professionelles 19-Zoll Rack installiert werden kann. An vergoldeten Klemmen finden Lautsprecherkabel eine kontaktfreudige Heimstätte, gleich ob es sich um eine offene Litze, einen Bananenstecker oder einen Kabelschuh handelt. Und zu guter Letzt gibt es die klassische Kombination aus Kaltgeräte-Einbaubuchse und hartem Netzschalter. Zeit, nicht nur den Deckel des nordisch kühlen Poweramps zu lüften.

Die drei Begriffe „Peter“ + „Lyngdorf“ + „Hifi“ eingegeben in das Suchfeld einer Internet-Suchmaschine, führt zu abertausenden Suchergebnissen und mithin zu der Erkenntnis, dass dieser Mann aus dem Norden Europas eine echte Größe im highfidelen Musik-Geschäft ist. Und er scheint sein Handwerk zu verstehen. Eines seiner Meisterstücke war der mit Lars Risbo 1998 entwickelte erste echte Digitalverstärker des HiFi/High-End-Marktes, der TacT Millennium. Ein Meilenstein im Verstärkerbau und das Fundament auf dem die heutige Firma Lyngdorf Audio fest gründet. Der Vollverstärker verzichtete komplett auf analoge Signalwege und wandelte, sehr vereinfacht ausgedrückt, den digitalen Input erst mit der Verstärkung unmittelbar vor den Lautsprecherausgängen zu analogen elektrischen Wellen. Im aktuellen Lyngdorf-Audio-Portfolio sind die Nachkommen dieses Verstärker-Revoluzzers an dem Kürzel TDAI zu erkennen – Totally Digital Amplifier Integrated. Wiewohl sich die Fertigungsmethoden über die Jahre weiterentwickelt haben, sind die Schaltungen in der Realisierung nach wie vor technisch anspruchsvoll. Zudem gibt es Einsatzbereiche, die diesen konsequenten digitalen Aufbau nicht verlangen. Und so entwickelte Lyngdorf Audio eine „SDA“ bezeichnete Modellreihe – Semi Digital Amplifier. Verzichtet wurde hier auf die reine digitale Ansteuerung, nicht aber auf die aus der TDAI bekannten Class-D-Leistungsverstärkung.


Und wo wir gerade auf der Trennungslinie zwischen Digital und Analog balancieren, das „D“ bei Class-D steht nicht für „Digital“, sondern ist die simple Einordnung in eine Verstärkerklasse. Dennoch ist der inhaltliche Brückenschlag zwischen den Begriffen nachvollziehbar. Einerseits ähnelt die für die Charakterisierung der Technik typische, extrem schnelle Schaltfrequenz, mit denen die Transistoren für die Modellierung des analogen Signales an- und ausgeschaltet werden, den Nullen und Einsen der digitalen Signalverarbeitung sehr. Anderseits sind die vielen mobilen und mit digitalen Daten versorgten Musik-Gadgets ohne die effizienten Class-D Verstärkermodule kaum denkbar. Denn deren hoher Wirkungsgrad reduziert die für eine festgelegte Leistung benötigte Bau- wie auch Akkugröße. Zudem sind raumgreifenden Maßnahmen zur Kühlung verzichtbar. Vorteile, die unzählige weitere Audio-Anwendungen im Consumer- wie auch im professionellen Umfeld möglich machten. Aber gerade dieser „Brot und Butter“-Einsatz beeinflusste die Reputation der Technologie auch einige Zeit negativ.

Als Knackpunkt bei der Performance machte Lyngdorf dabei die schon erwähnte Schaltfrequenz, auch Takt- oder Komperatorfrequenz genannt, aus. In Verbindung mit dem zu verstärkenden Musiksignal ergeben sich je nach Ausführung unterschiedlich lange Schaltimpulse respektive eine spezifische Pulsweitenmodulation (PWM). Mehrheitlich verarbeiten Class-D-basierte Erzeugnisse diese Frequenz abhängig vom Signal selbstoszillierend. Lyngdorf Audio hingegen fixiert den Takt bei den Modellen der SDA- und TDAI-Baureihen. Mit der gewählten Festlegung auf 384 Kilohertz steigen allerdings die ohnehin hohen Anforderungen an die Bauteiltoleranz wie auch an die Stromversorgung, dafür kann unter anderem das klanglich überaus bedeutsame wie auch notwendige Tiefpassfilter weniger rigoros ausgelegt werden.

Wie bei den allermeisten Vertretern der Bauart setzt Lyngdorf bei der Stromversorgung der Class-D-Schaltkreise auf die Allianz mit einem Schaltnetzteil, das gleichfalls praktisch verlustfrei die zugeführte Energie verarbeitet. Um ein möglichst perfektes Zusammenspiel zu gewährleisten, wurde der Trafo speziell für den SDA-2400 entwickelt, der eingangsseitig die Strom- und Spannungsversorgung neu aufbereitet. Aufgrund dessen wird von der Güte der zugeführten Netzspannung nicht viel erwartet, vielmehr rät der Hersteller auf Netzfilter oder Ähnliches zugunsten einer direkten und soliden Verbindung zur Netzsteckdose zu verzichten. Die abgestimmte Kombination der Baugruppen ist, so Lyngdorf Audio, das „Geheimnis“ der Musikalität, die unabhängig von der geforderten Lautstärke, der Dynamik oder den angeschlossen Lautsprechern allzeit geboten werden soll.

Nachdem sich die Endstufe vom Skive Fjord in meinem Musiksystem ausreichend akklimatisiert hat, begann der Hörparcours mit Stille. Keine ungebührlichen akustischen Lebenszeichen verkünden die Betriebsbereitschaft. Weder ein feines elektrisches oder mechanisches trafobedingtes Brummen, noch ein vernehmbares Rauschen wird zu Gehör gebracht – das kenne ich von anderen an meiner Altbau-Stromversorgung betrieben Geräten (ganz) anders. Chapeau! Überhaupt nicht still ist hingegen die Eröffnung von Ani DiFranco CD Live at Babeville. Ihre Setlist beginnt mit „Napoleon“ und der gerade eröffnete Saal in New York tobt – ja, so etwas gab es früher einmal. Spürbar das Adrenalin im Blut der Musikerinnen, die zu Beginn mehr kraftvoll als feingliedrig die Takte intonieren. Im Laufe des Auftritts weicht die Nervosität, und die leisen Töne, wie zum Beispiel bei „Hypnotized“, gewinnen Raum. Das Publikum hängt der amerikanischen Singer-Songwriterin über das gesamte Konzert hinweg begeistert an den Lippen. Eine tolle Live-Atmosphäre reproduziert von dem Endverstärker. Zwischenrufe aus dem Publikum werden ebenso akzentuiert wiedergegeben wie die charakterstarke Stimme der Sängerin oder deren robustes Gitarrenspiel – Ani DiFranco spielt ihr Instrument mit speziellen Metall-Fingerpicks. Ohne jede Anstrengung werden die Dynamiksprünge der Band verarbeitet. Das geht ja gut los.


Bei Cimbalon Unlimited ist der Name Programm. Der im Jazz wie in der Klassik beheimatet ungarische Künstler Miklós Lukács lässt auf seinem Album das Hackbrett furios erklingen. In „Lullaby For An Unborn Child“ wetteifert das klöppelgespielte Saiteninstrument mit dem Schlagzeug. Die Anschläge sind hart, auch und gerade in den höheren Lagen. Die Endstufe meistert die Aufgabe souverän, wird das Geschehen doch präsent wie auch fragil wiedergegeben. Ebenso trüben keine Schärfen den musikalischen Fluss.

Von dieser Achtsamkeit im Hochtonbereich profitieren selbstredend auch Stimmen. Und so ist es ein Vergnügen, dem Vortrag von Nina Simone, Diana Krall oder auch Dietrich Fischer Dieskau zu folgen. Letzterer ist zu hören in der Carmina Burana-Einspielung von Eugen Jochum. Weit wird hier rechts wie links über die Lautsprecher hinaus in Kombination mit einer überzeugenden Tiefenstaffelung die Bühne aufgebaut. Bekanntermaßen ist das Werk des Komponisten durchaus lautstark, zudem wird am Einsatz von großvolumigen Kesselpauken nicht gespart. Straff und neutral werden die Tieftonmembranen der angeschlossen Schallwandler angesteuert, wer hier auf eine verstärkerseitige Aufdickung setzt, wird womöglich enttäuscht. Aber so kann man andererseits dem Spiel auf dem Kontrabass, der Souad Massi bei „Stop Pissing Me Off“ begleitet, mühelos folgen. Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn eine große Anzahl meiner All-Time Favorites ihren Weg in die Playlist finden, denn mitunter sind die Titel alles andere als gut produziert. Komponenten, die sich anschicken, Aufnahmen übertrieben akribisch zu sezieren und dabei das Ohr für die Gesamtdarbietung verlieren, vergällen mir allzu oft den Spaß an den liebgewonnen Schätzen. Hier allerdings wippte der Fuß bei Mike Oldfield und Pierre Moerlen's Gong. Und Everything But The Girl läutet mit Walking Wounded die letzte Runde ein. Denn schließlich – und damit bin ich wieder ganz am Beginn – galt es, die Grenzen des Leistungsvermögens auszuloten. Selbst bei sehr gehobenen Lautstärken an meinen nicht ganz einfach zu betreibenden Lautsprechern verliert das Klangbild nicht seine Contenance. Komprimierungseffekte oder gar Verzerrungen sind der Endstufe fremd. Es wird einfach bei gleichbleibender tonaler Balance lauter. Und so bleibt als Randnotiz festzustellen, dass mit dieser Leistungsfreude die dezente Endstufe gleichfalls gut in ein hochklassigen HomeCinema Setup passen würde.

STATEMENT

Es ist schön, die Lyngdorf SDA-2400 nicht nur für ihren Klang zu rühmen, sondern auch für ihren unprätentiösen Auftritt. So garantiert die geringe Wärmeentwicklung einen jahrelangen gleichbleibenden Musikgenuss sowie ein gutes Gewissen beim Blick auf den Stromzähler. Daneben gefällt das Fehlen von unziemlichen Betriebsgeräuschen, was beileibe nicht für alle highendigen Pretiosen gilt. Aber ganz besonders beeindruckt ihre dynamische, überaus ausgewogene klangliche Performance. Und allein schon damit ist die SDA-2400 ihren Preis mehr als wert.
Gehört mit
Plattenspieler THORENS TD 1600 & TAS 1600
Netzwerkspieler / Vorstufe Linn Akurat DSM
Frequenzweiche Linn Akurate Exaktbox
Lautsprecher Manger Z1
Netzaufbereitung Furman Elite-16 Power Factor E i
Kabel LAN-Kabel Supra, Netzkabel & NF-Kabel & Lautsprecherkabel Chord Company
Möbel Creaktiv
Herstellerangaben
Lyngdorf SDA-2400
Typ Stereo Endverstärker mit integrierten D/A-Wandler
Eingänge analog 1 x Cinch / RCA, Eingangsimpedanz 200 Kiloohm
1 x XLR (symmetrisch), Eingangsimpedanz 10 Kiloohm
Eingänge digital 1 x koaxial SPDIF / RCA, bis 192 kHz/24 bit
1 x Optisch Toslink, bis 96 kHz/24 bit
Ausgangsleistung 2 x 400 Watt / 4 Ohm, 2 x 200 Watt / 8 Ohm
Ausgangsstrom maximal 40 A
Frequenzbereich 0,3 Hz bis 31.000 Hz bei 4 Ohm Last
Leistungsaufnahme Standby: ca. 0,4 Watt
Betrieb ohne Last: ca. 26 Watt
Betrieb maximale Last: ca 500 Watt
Abmessungen (H/B/T) 73/450/372 mm
Gewicht 6,5 kg
Lieferumfang Netzkabel, Trigger-Kabel und Anleitung
Ausführungen Schwarz
Preis 2.300 Euro

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

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