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Waversa WUSB- und WLAN-Isolator-EXT-Reference

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Im Herbst letzten Jahres beschäftigten wir uns eingehend mit Waversas USB-, LAN- und S/PDIF-Filtern EXT-1. Letzteren probierte Roland Dietl in seiner Anlage, ich widmete mich den beiden übrigen, und die brachten so deutliche Verbesserungen, dass ich zwei LAN-Filter erwarb. Nun stellt Waversa die EXT-Reference Versionen vor.

Beim letzten Mal fanden im Artikel nur die USB- und LAN-Filter Erwähnung, da die S/PDIF-Version in gleicher Weise überzeugte. Nun haben Roland Dietl und ich uns die USB- und LAN-Varianten geteilt und berichten unabhängig voneinander darüber. Doch bevor der Kollege seine Erfahrungen mit dem EXT-Reference beschreibt und kurz erklärt, warum die Isolation eines D/A-Wandlers von den vorgeschalteten Komponenten sinnvoll ist, wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, was Dr. Collin Shin, der – wenig auskunftsfreudige – Entwickler des Isolators Stefan Harms, dem Waversa-Produktmanager beim deutschen Vertrieb ATR - Audio Trade, über den Isolator mitteilte: „Die interne Struktur des EXT-Reference unterscheidet sich vollkommen von der des EXT-1. Der EXT-Reference ist kein Filter, verhindert aber, dass Störungen zur angeschlossenen Komponente gelangen. Der EXT-Reference ist zehnmal leistungsfähiger als der EXT-1. Die Technologie beruht auf der Grundlage modernster Quantenphysik. Wir haben mehr als 100 Prototypen entwickelt, von denen einige von CCTV – China Central Television – verwendet werden, um das Rauschen von Kamera-Sensoren und das Pixelrauschen des Fernsehers zu reduzieren.“

Roland Dietl äußert sich zum Glück sehr viel konkreter: Machen wir uns nichts vor: Wer seine Musiksammlung digital verwaltet, hat einen Computer in seiner Anlage und das gilt auch dann, wenn die Geräte HiFi-gerecht hübsch verpackt sind und/oder beschönigend als Streamer, Bridge, Transporter oder ähnliches bezeichnet werden. Computer sind allesamt mehr oder weniger große Dreckschleudern, die ein breites Spektrum an hochfrequenten Störungen erzeugen. Ein besonderes Augenmerk sollte deshalb auf die Entkopplung der Computer-Seite vom hochempfindlichen Audio-Bereich gelegt werden. Doch gerade die im Heimbereich gängigste Verbindung über USB kann dazu erst einmal nicht allzu viel beitragen. In den Spezifikationen dieser Schnittstelle ist eine Störentkopplung der miteinander verbundenen Geräte grundsätzlich nicht vorgesehen. Hinzu kommt, dass USB selbst – was vielleicht weniger bekannt ist – ebenfalls mit einem eigenen leistungsfähigen Prozessor arbeitet, der an dieser Stelle weitere Störgeräusche erzeugen kann.


Vor diesem Hintergrund ist es nicht weiter verwunderlich, dass auf dem Markt eine Fülle unterschiedlichster Geräte zur Optimierung der USB-Strecke zu finden sind. Viele Lösungen beschränken sich allerdings darauf, den gerade jeweils aktuellsten XMOS-Chip-Satz mit einer mehr oder wenig aufwändig konzipierten Stromversorgung zu kombinieren. Einfallsreiche Ansätze sind rar gesät. Und genau an dieser Stelle kommt der Waversa USB Reference ins Spiel. Eine innovative, rein passive Lösung, die zur Resonanzdämpfung in ein massives, aus dem Vollen gefrästes Aluminiumgehäuse verpackt ist. Einmal USB rein, einmal USB raus – mehr Anschlüsse gibt es nicht. Ein Netzteil ist nicht erforderlich, was ich als sehr angenehm empfinde. Beigepackt sind ein etwa 20 Zentimeter langes USB-Kabel sowie ein mit „USB Reclock Gender“ bezeichnetes Adapter-Stück. Weil der Waversa USB Reference „nur“ eine passive Komponente ist, werden auch keine speziellen Treiber benötigt, sondern der Computer „sieht“ durch ihn hindurch direkt den angeschlossenen DAC. Das hat seine Vorteile, denn welche Digital-Formate und Sampling-Raten verarbeitet werden können, wird so grundsätzlich durch den angeschlossenen DAC bestimmt. Für den Hörtest habe ich den Waversa USB Reference zwischen meinen PS Audio DirectStream DAC und meinen Renderer auf Basis eines LattePanda Alpha 864s mit Volumio eingeschleift. Der Renderer wird von einem HDPLEX 200W Linear-Netzteil mit Spannung versorgt und bezieht die Musik über ein eigenes LAN-Netzwerk von meinem bewährten Windows-Server.

Was mir bereits nach den ersten Takten auffällt: Der Klang über den Waversa USB Reference ist außerordentlich musikalisch, rund und räumlich. Im „Concierto Andaluz for 4 Guitars and Orchestra“ von Joaquin Rodrigo mit dem berühmten Romero-Quartett und dem Orchester Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Joaquin Rodrigo: Complete Concertos for Guitar and Harp – Philips Classics) spielen die vier Gitarristen wie aus einem Guss mit atemberaubendem Tempo und kongenial begleitet vom großartigen Orchester. Mit dem Waversa USB Reference haben die Streichereinsätze die notwendige Brillanz, jedoch ohne jeden Anflug von (digitaler) Schärfe oder gar Härte. Die Gitarren besitzen Volumen, klingen wunderbar nach Holz und nicht wie billige „Zigarrenkistchen“. Die räumliche Wiedergabe ist von ausgezeichneter Breite und Tiefe, wobei die im Orchester weiter hinten sitzenden Instrumente gerade im Zusammenspiel mit den Solisten überaus klar zu verorten sind und nicht diffus in einem imaginären Raum verschwimmen. Gerade ein tiefer, aber diffuser Raumeindruck ist für mich im Digital-Bereich inzwischen immer ein sicheres Indiz für unerwünschte Störgeräusche.

Überraschend und überragend sind für mich die Dynamik und Energie in der Wiedergabe. In der exzellenten Aufnahme des „Streichquartetts Op. 76, No. 5, Finale“ von Joseph Haydn (The Nordic Sound - 2L audiophile reference recordings - 24/192) sprüht das Engegård Quartet ja nur so vor Spielfreude. Doch mit dem Waversa USB Reference scheinen die Solisten jetzt noch virtuoser, kraftvoller und jeden einzelnen Ton mit mehr Nachdruck zu spielen, als das ohnehin der Fall ist. Nicht erwartet hätte ich, dass sich diese Dynamik und Energie in einem auffallend straffen und druckvollen Tieftonbereich fortsetzen. In „What's On?“ eröffnet Stilgoe zusammen mit dem Bassisten Tom Farmer und dem Schlagzeuger Ben Reynolds einen rockigen Streifzug durch seine Jugend als Kinobesucher, der zum Mitwippen regelrecht einlädt (Joe Stilgoe: Songs On Film: The Sequel – Linn Records, 24/96).

STATEMENT 1

Der Waversa USB Reference ist aufgrund seiner großartigen Musikalität zweifellos eine der besten Möglichkeiten zur Optimierung der USB-Verbindung.

Soweit der Kollege. Leider sind Rauschen und HF-Einstreuungen bei LAN-Verbindungen mindesten ein ebenso wichtiges Thema wie bei USB: Obwohl Signale aus dem „schmutzigen“ Internet mit seinen Erdungsproblemen in meiner Kette erst nach einer Lichtwellenleiter-Strecke – sprich: einer vollständigen galvanischen Trennung – über ein Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, bei dem höchster Wert auf ableitende Erdungspfade und Filterung gelegt wurde, zum Auralic-Aries-G2.1-Streamer gelangen, brachte ein Waversa-WLAN-Isolator-EXT-1 vor dessen Ethernet-Eingang eine derartige klangliche Verbesserung, dass ich mich nicht wieder von ihm trennen konnte. Doch damit nicht genug: Ich habe gleich zwei EXT-1 gekauft, da der zweite direkt vor dem ersten ADOT-Medienkonverter, der kurz nach dem Router aus dem elektrischen ein optisches Signal macht, einen ebenso positiven Einfluss hatte. Es scheint so, als könne man gar nicht genug filtern oder – Dr. Collin Shins Anmerkung, der EXT-Reference sei kein Filter, berücksichtigend – die Störungen auf andere Weise minimieren.


Ich weiß nicht, ob der EXT-Reference seinen Job zehnmal effektiver erledigt als der EXT-1, aber dass er es überhaupt tut, ist absolut unstrittig und schon nach nicht einmal einer Minute klar: Bei Ravi Shankars „West Eats Meat“ werden die Tablas beim Intro ein Stückchen größer abgebildet und noch besser differenziert, sie erklingen auf einer breiteren und tieferen imaginären Bühne. Der später einsetzende E-Bass groovt noch packender, die Pauken kommen aus der Tiefe des Raumes und besitzen dennoch mehr Wucht. Zudem spricht mich der Song rhythmisch einfach mehr an. Der EXT-Reference macht den Musikgenuss noch intensiver – und das, obwohl ich ihm nicht nur wegen des Verweises auf die Quantenphysik mit großer Skepsis begegnet bin. Auf den ersten Blick – und bei dem muss es bleiben, wenn man den Waversa nicht beschädigen will – scheint sich zudem im Gehäuse vor allen massives Aluminium zu befinden – kein Wunder, dass meine Erwartungen nicht besonders hoch waren. Aber ein kurzer Vergleich mit dem EXT-1 wischt alle Bedenken und Zweifel hinweg.

Den „Infernal Dance“ aus der Firebird Suite mit dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks unter der Leitung von Mariss Jansons genieße ich mit dem EXT-Reference und höre ihn dann noch einmal mit dem EXT-1: Die Dynamik beeindruckt auch weiterhin, der bei der Aufnahme eingefangene Raum scheint nun allerdings etwas kleiner, die Klangfarben eine Spur matter. Der Wiedergabe fehlt ein wenig das Strahlende. Der Wechsel zum EXT-1 wirkt auf mich etwas ernüchternd, die Begeisterung für die fantastische Einspielung nimmt einfach ab – wenn man sie zuvor mit dem EXT-Reference erleben durfte.

STATEMENT 2

Für das segensreiche Wirken des Waversa WLAN-Isolator-EXT-Reference gibt es keine schlüssige technische Erklärung, er ist alles andere als günstig – aber wenn man seinen Einfluss auf eine hochauflösende Kette einmal erfahren hat, möchte man ihn nicht mehr missen. Nicht auszudenken, auf welches Niveau zwei dieser Wunderkistchen die digitale Wiedergabe bringen könnten. Das sollte aber nur ausprobieren, wer anschließend die nötige Investition nicht scheut!

PS: Die verschiedenen Varianten des Isolators EXT-Reference sind bisher nur auf Bestellung lieferbar.

Gehört mit (Roland Dietl)
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y und Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server, Volumio
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
D/A-Wandler PS Audio DirectStream DAC
Vorstufe Erno Borbely, Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Lautsprecher Audioplan Kontrapunkt IV, 2 Velodyne Subwoofer DD-10+
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000
Gehört mit (Dirk Sommer)
NAS Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud
Streamer Auralic G2.1 mit 2TB SSD
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme
Vorstufe Audio Exklusive P7
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Børresen 05 SSE
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Swiss Cables, Audioquest Dragon NF und LS, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x)
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Waversa Isolator-EXT-1 (2x), ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P3 und SBooster BOTW P&P Eco MKII, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME
Herstellerangaben
Waversa WLAN-Isolator-Ext-Reference
Anschlüsse 2 x USB
Abmessungen (B/H/T) 150/37/180mm
Lieferumfang USB-Isolator, kurzes USB-Kabel, USB Reclock Gender
Gewicht 3kg
Preis 4.000 Euro
Herstellerangaben
Waversa WLAN-Isolator-Ext-Reference
Anschlüsse 2 x LAN
Abmessungen (B/H/T) 150/37/180mm
Lieferumfang LAN-Isolator, kurzes LAN-Kabel
Gewicht 3kg
Preis 4.000 Euro

Vertrieb
ATR - Audio Trade
Anschrift Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Schenkendorfstraße 29
D-45472 Mülheim an der Ruhr
Telefon +49 208 882660
E-Mail email@audiotra.de
Web www.audiotra.de

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