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Wireworld Ultraviolet 8, Starlight 8, Platinum Starlight 8 USB 2.0

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Die Kabel von Wireworld aus Florida genießen schon lange einen ausgezeichneten Ruf. Mit Wireworld assoziiert man meist recht kostspielige Kabel für verschiedene Anwendungen. Dies mag wohl zutreffen, aber die Amerikaner bieten auch für kleines Geld erstaunlich viel Klangqualität.

Vor Jahren hatte ich das Vergnügen, mich mit Signalkabeln von Wireworld für die Geräteverbindung zu beschäftigen, was mit dem Erwerb sehr kostspieliger aber auch erfreulich preisgünstiger Cinch- und XLR-Kabel aus dem umfangreichen Portfolio endete. Diese Investition habe ich bis heute nie bereut. Bei Vergleichstests mit Alternativen anderer Hersteller konnten sich die Wireworld in meiner Anlage stets behaupten. Ihre Stärken liegen in der Auflösung und dem damit verbundenen Detailreichtum in der Musik und den schönen Klangfarben bei sehr ausgewogener Tonalität, die nie mit Härte oder Nervigkeit einhergeht. Das gilt für alle Kabeltypen von Wireworld, die ich bislang hören konnte. Auch Dirk Sommer fand seinerzeit Gefallen am Wireworld-LAN-Kabel Platinum Staerlight. Heute geht es in meinem Bericht um drei USB-Kabel. Das preisgünstigste unter ihnen, das Ultraviolet 8 USB 2.0 kostet in der einen-Meter-Test-Länge gerade mal 60 Euro. Es handelt sich um ein Flachkabel, wie die beiden anderen Modelle auch. Die drei Kandidaten unterscheiden sich äußerlich durch die Farbgebung des Isoliermaterials und teils durch die Stecker. Während das Ultraviolet 8 und das Starlight 8 mit den gleichen USB-A und USB-B Steckern mit 24 Karat vergoldeten Kontakten ausgestattet sind, besitzt das relativ kostspielige Platinum Starlight 8 darüber hinaus Stecker mit Carbon-Korpus. Für dieses zahlt man 600 Euro bei einem Meter Länge. Das ist nicht wenig Geld, jedoch gemessen an meinem Habst Ultra-3 oder auch am Siltech Royal Signature Golden Universal preisgünstig.

Ich muss zugeben, dass ich wenig euphorisch an diesen Test heranging. Gewohnt bin ich, den Antipodes Oladra über die I2S-Schnittstelle mit meinem umgebauten PS Audio Directstream DAC zu hören, verbunden mit einem Audioquest Dragon 48 HDMI-Kabel. Eine aufwändige Konfiguration, die aber so auch musikalisch richtig was bietet. Für den Test benutze ich Roon als Server und Player separat auf dem Antipodes. Bezogen auf diesen Standard erwartete ich nicht viel von dem günstigen Wireworld Ultraviolett, da allein der USB-Ausgang des Antipodes weniger gut ist als der I2S. Ich befürchtete also wenig erquickliche Hörstunden. Aber, Sie ahnen es, dem war ganz und gar nicht so. Denn das Ultraviolett klang überraschend schön und gut. Zwar war die räumliche Staffelung deutlich weniger ausgeprägt, aber das lässt sich verschmerzen, wenn andere Klangqualitäten so offensichtlich hörbar werden. Was ich oben bereits über die RCA- und XLR-Kabel kurz sagte, offenbarte sich hier wieder – trotz des erfreulich bescheidenen Preises. Vor allem waren es die Klangfarben in den obersten Tonlagen, die mich in Staunen versetzten, weil sie keine Härten oder Nervosität mit sich führten. Die Höhen wurden nicht überbetont, und Stimmen mit Farbe nuancenreich wiedergegeben. So erlebte ich Birgit Minichmayr mit der großartigen Darbietung von acht Shakespeare Sonetten auf ihrem ACT-Album As an Unperfect Actor, wo sie diesem Albumtitel, begleitet vom Pianisten Bernd Lhotzky und der Gruppe Quadro Nuoevo, so gar nicht gerecht wird und stattdessen kunstvoll mit ihrer Stimme fasziniert. Ich hatte also durchaus viel Vergnügen mit dem Ultraviolett und möchte es jedem ans Herz legen, der nicht viel Geld auszugeben bereit ist. Denn es klingt homogen, ausgewogen und mit erbaulichen Klangfarben, so dass Langzeithören schon in dieser Preisklasse Freude macht. Ich hatte erwartet, dass mein sehr gut auflösendes digitales Setup dazu führt, dass das Ultraviolet 8 klanglich wie ein Nadelöhr wirkt, verengend und zuschnürend. Dieser Eindruck entsteht jedoch kaum, und zwar überwiegend hinsichtlich der nicht ganz so großen Bühne.


Technisch ähneln sich die drei Wireworld USB 2.0 Kabel. Ein wichtiges Merkmal ihres Aufbaus ist die Isolierung mit Composilex 3, einem Material, das eigens bei Wireworld für diesen Zweck entwickelt wurde und, wie der Name andeutet, bereits in der dritten Entwicklungsstufe angewendet wird. Composilex 3 ist laut Wireworld bestens geeignet, um Reibungsrauschen zu unterbinden, das zwischen sich berührenden Materialien entstehen kann. Es sei anderen hochwertigen Stoffen überlegen und führe zu einer deutlich geringeren Berührungsspannung. Hörbar werde dies in der Sauberkeit des Signals. Nach meinen Hörerfahrungen mit verschiedenen Wireworld Kabeltypen, in denen Composilex Anwendung findet, ist oder war dies nachvollziehbar. Denn gerade dieser feine saubere Klang ist typisch für die Kabel aus der Entwicklung von Davis Salz und seinem Team. Das Ultraviolet USB besitzt versilberte OFC-Leiter die im Symmetricon®-Design zueinander verlaufen. Dies ist weniger aufwändig als die von Wireworld bekannte DNA-Helix, geht aber hinsichtlich der elektromagnetischen Abschirmung in die gleiche Richtung. Ähnliches gilt für den Uni-PathTM-Aufbau des Starlight 8, das im Aufbau ansonsten dem Ultraviolet 8 sehr gleich scheint. Alle drei USB-Kabel besitzen eine separate, abgeschirmte Stromführung für die üblichen fünf Volt, um deren Einfluss auf das digitale Nutzsignal möglichst zu eliminieren.

Als ich das Ultraviolet 8 gegen das Starlight 8 austauschte, war hinsichtlich der Tonalität kein signifikanter Unterschied auszumachen. Das sehe ich als ausgesprochen gutes Zeichen hinsichtlich der Entwicklungs-Seriösität. David Salz legt offenbar schon in der unteren Preisklasse wert auf tonale, musikalische Authentizität. Warum also mehr ausgeben als 60 Euro? Die Frage beantwortet der Höreindruck schon nach wenigen Takten Musik unabhängig vom Genre. Es ist die räumliche Tiefe, die imaginäre Bühne, die Staffelung und Ordnung im Klang-Bild. Für, je nach Länge, etwa den doppelten Preis des Ultraviolet erhalten Sie mit dem Starlight 8 dieses zusätzliche Vergnügen. Hierin liegt nach meiner Erfahrung der relevante Unterschied. Dieser Gewinn an Staffelung lässt natürlich auch Instrumente und Stimmen klarer zueinander abgegrenzt auftreten und öffnet so noch besser den Blick auf Nuancen. Dies überzeugt besonders bei orchestralen Werken wie den Sinfonien von Brahms in den beeindruckenden Aufnahmen unter dem Dirigat von Herbert Blomstedt mit dem Gewandhausorchester Leipzig, die bei Qobuz in Highres-Qualität geboten werden. Diese Musik gewinnt mit dem Starlight 8 eindeutig, weil ihre Großartigkeit durch räumliche Tiefe und Differenzierung unterstrichen wird. Der Mehrpreis scheint mir für das Starlight 8 gut angelegt. Aber ich sag es gerne: Selbst nach dem Genuss dieses Kabels mit seinem klanglichen Mehrwert ist ein Zurück auf das Ultraviolet 8 nicht schmerzhaft. Das musiziert plakativ, weniger gestaffelt, ist in den Klangfarben auf Augenhöhe, vermittelt aber die Details in der Musik wegen der reduzierten räumlichen Anordnung nicht so zugänglich.

Jetzt kommt das Spitzenmodell, das Platinum Starlight 8 an die Reihe. Konstruktiv unterscheidet es sich durch massive Silberleiter, die entscheidend die Preisdifferenz begründen und die wertvollen Karbon-Stecker. Optisch ist in seiner grau-silbernen Optik unauffälliger als das rote Starlight 8 oder das violette Ultraviolet 8 und auch nicht dicker. So eignet es sich bestens zum Understatement und gibt sich nur wenig imposanter als manches Billig-USB-Kabel. Das gilt jedoch allein für die Optik des Kabels und keineswegs für seine klanglichen Fähigkeiten. Es erinnert mich sehr an meinen Test der AudioQuest HDMI 48 Kabel vor einigen Monaten, wo das sauteure Dragon alles hinter sich ließ und eine Klangbeschreibung überflüssig machte, ja beinahe absurd erscheinen ließ. Ein ähnliches Gefühl hatte ich nun, als ich das Platinum Starlight 8 erlebte. Eines ist klar: Es disqualifiziert die preiswerten Geschwister keineswegs. Denn die musikalische Ähnlichkeit ist ausgeprägt und die Verwandtschaft hörbar.


Aber diese Art und Weise, mit der das Platinum Starlight 8 den Bruckner darstellt, ist große Klasse. Witzigerweise wirkt der Raum nicht weiträumiger als beim Starlight sondern eher geschlossener, homogener. Vergleichend wirkt das Starlight 8 analytisch transparent, und beim Platinum möchte ich sagen: Ja, so klingt ein Orchester. Trotz der musikalischen Geschlossenheit offenbart das Platinum die Klangfarben nuanciert, aber unprätentiös. Wie selbstverständlich erlaubt es, einzelnen Instrumenten zu folgen, ohne dabei messerscharf zu sezieren. Seine Kunst besteht auch darin, diese Detail-Feinzeichnung mit einer musikalisch stimmigen Wärme in Einklang zu bringen, was mir bei meinem geliebten Habst in den hohen Tonlagen hin und wieder mal fehlt. Besonders erwähnen möchte ich die Bass-Wiedergabe. Denn die scheint mir mit dem Platinum manchmal sogar packender als mit meinem etatmäßigen Setup. Der Bass ist trocken, mit authentischer Farbe, was besonders tieffrequentem Schlagzeug oder auch einem Tom-Tom hinsichtlich ihres Realismus dienlich ist, und beim Hören positiv auffällt. Nicht nur die Klangfarben, auch die Dynamik, die dieses Wireworld vermittelt, macht das Musikhören zu einem spannenden Vergnügen. Das Platinum vermittelt Ruhe. Da ist nichts Auffälliges, keine Attitüde. Es generiert die Basis und die schwarze Wand, auf der und vor der sich die Musik entfalten kann, je nachdem wie gut sie aufgenommen wurde. Diese Neutralität ist das Gegenteil von Langeweile. Immer wieder lassen mich Details in ihrer Feindynamik und Klangfarbe, eingebunden in den musikalischen Kontext, aufhorchen. Da hat man viel Spaß an langen Hörabenden, und das ist es ja, worauf es ankommt.

STATEMENT

Alle drei Wireworld USB 2.0 überzeugen durch die gleiche tonale Balance, die für jede Art von Musik stimmig und ehrlich scheint. Allein deshalb überzeugt schon das günstige Ultraviolet 8 mit seiner plakativen Darstellung. Das immer noch nicht kostspielige Starlight 8 qualifiziert sich darüber mit mehr Transparenz und Bühne. Die Krönung ist das Platinum Starlight 8, das die Musik mit der ihr innewohnenden Großartigkeit zeigt.
Gehört mit Anlage 1
Musik-Server/Player Antipodes Oladra mit Roon Server und Sygnalist HQ-Player
Netzwerk Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon
DA-Wandler PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine
Vorverstärker Audio-gd Master 1 Vacuum
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100
Equalizer LA-Audio EQ231G für Bass
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Habst USB Ultra-3, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Blue und Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen, Huesmann Earth Conductor Silver Edition Small mit Silber-Geräte-Erdung
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
Wireworld Ultraviolet 8 USB 2.0
Metallurgie versilberte OFC Leiter
Technologie Symmetricon®-Design, isolierte, gefilterte Stromleiter
Isolierung Composilex 3
Varianten A zu B, A zu Micro
Preise 0,6m: 50 Euro
1 m: 60 Euro
2 m: 70 Euro
3 m: 80 Euro
Herstellerangaben
Wireworld Starlight 8 USB 2.0
Metallurgie versilberte OFC Leiter
Technologie Uni-PathTM Design, isolierte, gefilterte Stromleiter
Isolierung Composilex 3
Varianten A zu B, A zu Micro
Preise 0,6m: 100 Euro
1 m: 120 Euro
2 m: 145 Euro
3 m: 170 Euro
Herstellerangaben
Wireworld Platinum Starlight 8 USB 2.0
Metallurgie massiver Silber- Leiter
Technologie Uni-PathTM Design, isolierte, gefilterte Stromleiter, Carbon-Stecker
Isolierung Composilex 3
Varianten A zu B, A zu Micro, C zu A, C zu Micro
Preise 0,3m: 460 Euro
0,6m: 520 Euro
1 m: 600 Euro
2 m: 800 Euro
3 m: 1000 Euro

Vertrieb
Phonar Akustik Kai Henningsen GmbH
Anschrift Industriestr. 8 – 10
24963 Tarp
Telefon +49 4638 89240
E-Mail info@phonar.de
Web www.phonar.de

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