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Accustic Arts Mono II

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Das schwäbische Traditionsunternehmen Accustic Arts feiert heuer seinen 20. Geburtstag. Während man sich im Fernen Osten schnell einen guten Ruf erwarb und auch kommerziell sehr erfolgreich war, blieb der Prophet im eigenen Land weniger präsent. An den Produkten liegt es gewiss nicht, wie die Mono II beweisen.

Es war eher eine Entscheidung der früheren Firmenleitung, sich vorrangig auf den Export zu konzentrieren. Vor zwei Jahren erwarb dann Hans-Joachim Voss die Firma und kümmerte sich natürlich erst einmal weiter um die Auslandsgeschäfte. In einem zweiten Schritt bemüht er sich nun verstärkt um den deutschen Fachhandel. Und dafür konnte er einen anerkannten Vertriebsprofi gewinnen: Werner Möhring, der auch ein Teil von G8 And Friends ist. Mit dem Vorschlag, sich mal wieder mit einen Gerät von Accoustic Arts zu beschäftigen, rannte Hans-Joachim Voss bei mir offene Türen ein: Die positive Einstellung zur Firma beruht übrigens nicht hauptsächlich auf der Tatsache, dass die Schwaben von Beginn an eine nicht geringe Affinität zu Studio-Szene und im Toningenieur Milan Sajé, der sowohl im renommierter Studio Bauer in Ludwigsburg als auch in seinem eigenen und dem in den Räumen von Accustic Arts tätig ist, einen erfahrenen Berater haben. Milan Sajé ist für die Produktion der fünf, teils auch auf Vinyl vorliegenden Alben „Uncompressed World Vol. I bis Vol. V“ verantwortlich, die auf dem Label Accustic Arts Audiophile Recordings erschienen sind. Nein, auch wenn ich bei einem Besuch in Laufen im Jahr 2008 intensiv mit Milan Sajé fachsimpeln – vom Verzicht auf Kompression muss man mich nun wirklich nicht überzeugen – und damals sogar noch eine technische Rarität von ihm erwerben konnte, sind es doch vor allem die Komponenten, die meine positive Einstellung zu Accustic Arts begründen: Kurz nach dem Firmenbesuch und -bericht hatte ich die Gelegenheit – und das Vergnügen – mich mit dem Accustic Arts Drive II und dem Tube-DAC II zu beschäftigen. Das mechanisch ungemein aufwändige, 18 Kilogramm schwere Laufwerk und der Wandler mit der damals sehr ungewöhnlichen 32-Bit-Signalverarbeitung und seiner Röhrenausgangsstufe haben mich klanglich sehr nachhaltig beeindruckt.

Im Firmensitz in Laufen am Neckar sind nicht nur die Produktion für sämtliche Elektronikkomponenten, Verwaltung und Vertrieb, Lager, ein Prüf- und Messzentrum sowie – wie bereits erwähnt – ein Tonstudio mit Aufnahmeraum, sondern auch das Entwicklungslabor untergebracht. Accustic Arts arbeitet je nach Geräteart mit verschiedenen Entwicklern zusammen. Schon eine einzige Komponente wie beispielsweise ein Wandler erfordert ja die unterschiedlichen Kenntnisse von Elektronik-, Digital- und Software-Spezialisten. Die Einbeziehung externer Fachleute führt aber keinesfalls zu klanglicher Beliebigkeit. Die Entwickler prägen den Klang der Geräte und sorgen für Kontinuität: So ist etwa der Elektronik-Fachmann seit Gründung der Firma für das Schaltungsdesign aller Verstärker zuständig. Freundlicherweise erklärte er sich bereit, mir vor dem Test telefonisch ein paar Informationen zu geben, die nicht auf der Accustic-Arts-Homepage zu finden sind. Dort wird übrigens auch der – zumindest für mich – orthographisch ein wenig gewöhnungsbedürftige Firmenname erklärt: Er setzt sich aus „ACCUrate acouSTIC ARTS“ zusammen, was man mit „richtige Klangkunst“ übersetzt.

Doch wieder zurück zum Mono II, dem zweitgrößten Verstärker in der Referenz-Linie der Schwaben, den ich ausgewählt habe, da er mit einer Leistung von 300 Watt an acht und 500 Watt an vier Ohm mehr als genug Leistung für meine Kette zur Verfügung stellt und im Gegensatz zum 60 Kilogramm schweren Topmodell Mono III „nur“ 25 Kilogramm auf die Waage bringt. Erst im Gespräch mit dem Entwickler habe ich dann erfahren, dass der Mono II trotz seines XLR-Eingangs kein symmetrisch aufgebauter Verstärker ist. Wählt man den symmetrischen Eingang, wird das Signal mit einem IC von Burr Brown desymmetriert und anschließend genauso behandelt wie das, das über den Cinch-Eingang in die Endstufe gelangt. Man könnte nun trefflich darüber streiten, ob es besser wäre, Einsteins vollsymmetrisch aufgebauten The Preamp über den Cinch-Ausgang zu verlassen und damit die Desymmetrierungsstufe des Accustic Arts zu umgehen oder diese zu nutzen und dafür in den Genuss der weniger störanfälligen symmetrischen Signalführung auf den sechs Meter langen Kabeln zwischen Vor-und Endstufe zu kommen. Da ich keine unsymmetrischen NF-Kabel in dergleichen Qualität wie meine XLR-Verbindungen besitze, erspare ich mir weitere Grübeleien über das Thema, lasse in der Kette alles so, wie es ist, und ersetze schlicht Einsteins The Poweramp durch die beiden Accustic Arts Mono II.

Nach dem Cinch-Eingang respektive der Desymmetrierungsstufe gelangt das Signal in einen Class-A-Stromverstärker von Burr Brown. Diesem folgt, wie der Accustic-Arts-Entwickler erklärt, eine extrem lineare, mit sechs kennlinienselektierten Hochfrequenz-Transistoren aufgebaute Class-A-Stromspiegel-Treiberstufe, die auch gleich den relativ hohen Ruhestrom und den DC-Nullpunkt für die zwölf ebenfalls kennlinienselektierten MOSFET-Endstufentransistoren definiere. Die Endstufe produziere nur einen sehr geringen Klirr. Zudem bestehe das Klirrspektrum zu 99 Prozent aus K2, also harmonischem Klirr, den das Ohr als angenehm empfindet. Für die Schutzschaltung habe er eine spezielle Frequenzkurve definiert, so dass etwa eine Servoschaltung zur Vermeidung von Gleichstrom am Ausgang obsolet sei. Kondensatoren im Signalweg habe er ebenfalls vermieden. Die Kondensatoren neben dem Signalweg seien ausschließlich Wima-FKP- respektive Polypropylen-Kondensatoren mit einer Toleranz von maximal einem Prozent. Bis auf die Source- und Boucherot-Widerstände kämen auch nur solche in Metallschicht-Ausführung mit einem Prozent Toleranz zum Einsatz. Auch beim Boucherot-Widerstand in induktionsarmer Metalloxidschicht-Ausführung betrage die maximale Abweichung vom Sollwert ein Prozent. Die Source-Widerstände seien induktionsarme Metallband-Ausführungen mit Keramikgehäuse.

Ein sehr hoher Aufwand wird auch beim Netzteil betrieben. Der nach Accustic-Arts-Spezifikationen gefertigte 1200-VA-Ringkerntrafo ist mit einer zusätzlichen Kupferbandwicklung statisch geschirmt, vergossen, mit Mu-Metall magnetisch geschirmt und besitzt getrennte Wicklungen für die jeweils positiven und negativen Versorgungsspannungen für die MOSFET-Endstufe und die Eingangs- und Treiberstufen. Deren Anteil an der Gesamtkapazität von mehr als 80000 Mikrofarad wird durch eine einem Gyrator ähnliche, neu entwickelte Kapazitäts-Multiplizier-Schaltung vervielfacht. Für die Gleichrichtung beider Spannungen werden ultraschnelle Schaltdioden eingesetzt. Der Die Mono II besitzt einen hohen Dämpfungsfaktor. Für ihren Entwickler hat der absolute Wert nicht die höchste Priorität – der liege je nach Messmethode zwischen 400 und 1000 –, sondern die Tatsache, dass der Dämpfungsfaktor über den Hörbereich hinaus linear ist. Das mache den angeschlossenen Lautsprechern ihre Arbeit leichter.

Ein bisschen mehr Arbeit hat der Autor, als er die nicht gerade leichten Mono-Blöcke vom Fotostudio in den Hörraum verfrachtet. Die Mühen werden aber schon bei den ersten Takten aus dem noch kalten Accustic Arts belohnt: Schon jetzt ist hörbar, dass sich die Monos bruchlos in meine Kette einfügen. Da gibt es keinerlei Irritationen oder Auffälligkeiten. Und das ist nicht selbstverständlich, schließlich sind die Komponenten der Anlage inklusive vielfältigem Zubehör über Jahre hinaus aufeinander abgestimmt worden. Bevor ich zu einem Vergleich mit einer meiner üblicherweise verwendeten Endstufen komme, lebe ich sehr zufrieden eine ganze Weile mit den Accustic Arts. Sie spielen so richtig und vertraut, dass ich mich auch beim Test der Aqvox Detoxer, ohne groß darüber nachzudenken, auf sie verlasse. Sie agieren einerseits so hoch auflösend, dass man hervorragend mit ihnen arbeiten kann, und andererseits so stimmig und homogen, dass ich ihnen auch nur so zum Genuss gern zuhöre. Mit der Zeit fällt mir dann doch eine kleine Besonderheit auf: Die Monos haben die Bässe der Kawero! ausgesprochen fest im Griff, was aber keineswegs zu einem etwas schlankeren Tieftonfundament führt. Im Gegenteil! Die Mono II verbinden aufs schönste jede Menge Energie mit exakter Kontrolle.

Ich hatte schon völlig vergessen, dass es die Accustic Arts sind, die in meiner Kette für die Leistung sorgen, als ich Helmut Baumgartner noch schnell ein paar kürzlich wiederentdeckte Rock-Songs vorspielte, bevor er sich in seinem Studio an die Arbeit machte. Ihn begeisterten allerdings die Endstufen weit mehr, als die rauen, wenig audiophilen Rock-Klänge – und zwar aus einem Grund, der mir wegen der gelungenen Integration der Monos in meine Kette gar nicht mehr bewußt war: Die Accustic Arts sind anderes als die Ayons mit nominell 150 oder Einsteins The Poweramp mit 140 Watt an vier Ohm wahre Kraftpakete, stellen sie an der genannten Impedanz doch 500 Watt zur Verfügung. Erfahrungsgemäß wird es aber mit zunehmender Leistung immer schwieriger, Transistorendstufen auch im Hochtonbereich geschmeidig und stimmig klingen zu lassen, weswegen Helmut Baumgartner nach dem Blick ins Innere der Mono II mit ihren zwölf Endstufen-Transistoren und dem satten Ringkerntrafo von ihrem fein aufgelösten und dennoch völlig stressfreien und angenehmen Hochtonbereich extrem positiv überrascht war. Ich gebe gern zu, den Mono II völlig ohne Erwartungshaltung – oder soll ich schreiben: viel unbedarfter? – begegnet zu sein. Bei des Kollegen Anmerkung musste ich jedoch mit Schrecken an den Test der wunderbaren Göbel Epoque Fine denken, deren Impedanzsenke die zur Leistungsverstärkung eingesetzten Brinkmann Monos außer Gefecht setzte. Die dann eilig für letzten notwendigen Höreindrücke organisierten Amps waren die wohl stärksten – und teuersten – Endstufen, die je in meinem Hörraum standen. Sie hatten mit der Epoque zwar leichtes Spiel, kamen musikalisch aber bei weitem nicht an die gestressten Brinkmanns heran. Seitdem hege ich gegenüber leistungsstarken Endstufe prinzipiell eine gewisse Skepsis. Die Mono II habe ich allerdings gehört, bevor ich mich mit ihren technischen Daten beschäftigte. Sie klingen einfach wie extrem feine Endverstärker mit moderater Leistung – trotz ihrer 500 Watt. Sehr beeindruckend!

Vor dem Vergleich mit The Poweramp kümmere ich mich noch um möglichst gute Arbeitsbedingungen für Accustic Arts: Da sie ihre Energie wie alle Endstufen in meinem Hörraum über die bewährten Netzleitungen von Swisscables: das Reference Plus beziehen, bleibt mir nur noch, etwas für die Aufstellung zu tun: Momentan sind die Harmonix Beau Tone Million (TU-666M) meine Favoriten. Die haben bisher noch jeder Endstufe zu klanglichen Höhenflügen verholfen. Aber einen der beiden Sätze benutze ich unter den Kawero! Classic, so dass ich auf meine zweite Wahl, die Beau Tone (TU-666ZX) zurückgreife. Arild Andersons „If You Look“ vom Album If You Look Far Enough begeistert mit sehr farbigen Perkussionsinstrumenten, machtvollen Pauken und dräuenden elektronischen Klängen schon, als die Mono II direkt auf dem Fliesenboden stehen. Die Hamonix-Füße verhelfen ihnen aber zu einer noch deutlich breiteren und etwas tieferen virtuellen Bühne. Die Differenzierung der unterschiedlichen Glöckchen, Schellen und Rasseln gelingt nun noch besser: Die Instrumente scheinen im Raum zu stehen, die Lautsprecher sind nicht mehr zu orten. Wirklich gut!

Der Vergleich mit Einsteins The Poweramp offenbart keine Qualitätsunterschiede, die klanglichen Differenzen liegen im Bereich von Nuancen: The Poweramp wirkt einen Hauch schneller und minimal wärmer. Die Raumabbildung gelingt den Accustic Arts mindestens ebenso groß und offen, wenn nicht gar noch eine Spur weiträumiger. Die Transistor-Monos verwöhnen auch mit minimal mehr Druck und Kontrolle im Tieftonbereich, dafür scheint der Aufnahmeraum ein oder zwei Grad niedrigerer temperiert zu sein. Sie merken schon, hier geht es um recht subtile Geschmacksfragen. Weit weniger subtil sind die Unterschiede in der Leistung, die die Mono II und die Einstein zur Verfügung stellen können. Ich bin mit beiden wunschlos glücklich!

STATEMENT

Die Accustic Arts sehen gut aus und sind hervorragend verarbeitet. Sie klingen so, wie man es sich von einer kleinen, feinen High-End-Endstufe wünscht. Das sind sie aber nicht: Die Kraftwerke stellen an vier Ohm 500 Watt zur Verfügung. Eine solche Leistung mit einem so geschmeidigen, stimmigen Klang zu verbinden, ist wirklich etwas besonderes. Meine Hochachtung! Wie war das noch gleich mit den Mono III…
Gehört mit
Tonbandmaschine Studer A80
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo, Einstein The Tonearm
Tonabnehmer Lyra Olympos und Etna, Einstein The Pickup
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord DAVE
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swiss Cables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon,Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Accustic Arts Mono II
Spannungsverstärkung 31,0 dB
Transformatorleistung max. 1200 VA (Watt)
Lade- bzw. Siebkapazität ca. 80.000 μF
Eingangsimpedanz 2 x 20 kΩ (symmetrisch, XLR), 100 kΩ (unsymmetrisch, Cinch)
Ausgangsleistung max. 700 Watt bei 2 Ω, max. 500 Watt bei 4 Ω, max. 300 Watt bei 8 Ω
Anstiegs-/Abfallzeit 3,0 μs bei 4 Ω Last  (Rechteck 20 kHz, 12 Vss)
Übersprechdämpfung 111 dB bei 1 kHz
Störspannungsabstand -104 dBA (bezogen auf 6,325 V)
Intermodulationsverzerrung 0,007 % bei 10 Watt an 4 Ω
Klirrfaktor (THD+N) 0,0012 % an 4 Ω Last bei 1 kHz  und 10 Watt
Leistungaufnahme ca. 100 Watt (im Leerlauf)
Abmessungen (H/B/T) 350/240/430 mm
Gewicht ca. 25 kg
Preis 16.000 Euro
Hersteller
ACCUSTIC ARTS Audio GmbH
Anschrift Hoher Steg 7
74348 Lauffen
Telefon +49 7133 974770
E-Mail info@accusticarts.de
Web www.accusticarts.de

Magnat RV 4 Röhren-Hybrid-Verstärker

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Magnat stellt mit dem RV 4 einen Vollverstärker in Hybrid-Technik vor. Streaming und der Anschluss digitaler Quellen ist ebenso möglich wie die Verstärkung feinster Phonosignale.

Das audiophile High-End-Konzept sieht man dem neuen RV 4 Röhren-Hybrid-Verstärker von Magnat schon auf den ersten Blick an. Der hochwertige Stereo-Verstärker übernimmt den Röhren-/Transistor-Gedanken und markante Designelemente seines legendären Vorgängers RV 3 und entwickelt diese konsequent weiter. Zusätzlich bietet der RV 4 nun auch eine komfortable Bluetooth-Anbindung inklusive aptX und verbindet so audiophile High-End-Ansprüche mit komfortablem Audio-Streaming. Für Puristen stehen natürlich auch zahlreiche klassische analoge und digitale Eingänge sowie ein hochwertiger Phono-Pre-Amp für MM- und MC-Tonabnehmer zur Verfügung. 

Das audiophile Herz des Magnat RV 4 schlägt laut und deutlich in der Vorstufe: Hier kommen zwei hochwertige, über 60 Stunden eingebrannte und sorgfältig selektierte E88CC-Röhren aus russischer Produktion zum Einsatz. So garantieren die Magnat-Ingenieure, dass der RV 4 den bei HiFi-Freunden hochgeschätzten warmen Röhrenklang liefert. Die nötige Leistung liefert die Endstufe mit hochwertigen Transistoren von Sanken (Japan). Hier stehen pro Kanal 150 Watt Sinus-Ausgangsleistung zur Verfügung. Die Impulsleistung des RV4 beträgt sogar stolze 500 Watt. 

Der Magnat RV 4 bietet zahlreiche digitale Anschlussmöglichkeiten und macht damit vom HiFi-Puristen über den Schallplatten-Liebhaber bis zum Streaming-Fan alle Zielgruppen glücklich. Der integrierte Phono-Pre-Amp besitzt separierte Eingänge für MM- und MC-Systeme und bietet so die Möglichkeit, die geliebte Plattensammlung in bester Qualität zu genießen. Über das integrierte Bluetooth-Modul kommen Streaming-Freunde auf ihre Kosten: Dank aptX wird die digitale Musiksammlung von Smartphone, Tablet oder Notebook vom RV 4 in CD-Qualität empfangen. Die notwendige D/A-Wandlung übernimmt auch hier der integrierte Burr-Brown-D/A-Wandler. Wer bei den Zuspielern lieber auf eine klassische Kabelverbindung setzt, freut sich über vier Hochpegeleingänge und zwei digitale Inputs (optisch und koaxial). Die digitalen Quellen dürfen bis zu 192kHz/24Bit liefern und werden vom highendigen Burr-Brown D/A-Wandler in bester Klangqualität umgesetzt.

Wer sich nicht zwischen reinrassigem HiFi und dynamischem Heimkino entscheiden möchte, der muss das auch nicht tun – zumindest nicht beim Magnat RV 4. Der High-End-Stereo-Verstärker verfügt über einen Main-In-Eingang. So kann er als hochwertige Stereo-Endstufe für die Frontlautsprecher oder auch für beliebige andere Kanäle problemlos in ein bestehendes Surround-Sound-Setup integriert werden. RV-4-Besitzer genießen so nicht nur eine gesteigerte System-Gesamtleistung, sondern sichern sich auch besten Stereo-Klang für ihre Frontlautsprecher.

Das außergewöhnliche Audio-Konzept des Magnat RV 4 zeigt sich – wie schon bei seinem Vorgänger – bereits auf den ersten Blick: Die markanten Röhren leuchten im Betrieb in einem warmen Orange, die obenliegenden Kühlkörper verleihen dem High-End Receiver ein markantes Äußeres. Über den aktuellen Status, Lautstärke und Quellenwahl informiert dabei, jederzeit und aus allen Blickwinkeln gut lesbar, ein OLED-Schönschriftdisplay. Es fügt sich mit seiner runden, organischen Form hervorragend in das edle Gesamtdesign des RV 4 ein. Das Vollmetallgehäuse mit 8-mm-Frontplatte und die Bedienelemente aus massivem Aluminium runden den absolut hochwertigen Gesamteindruck des High-End-Verstärkers ab. Der Magnat RV 4 ist ab sofort im Handel und Online erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 2.999 Euro.

Vertrieb
Magnat Audioprodukte GmbH
Anschrift Lise-Meitner-Straße 9
50259 Pulheim
Telefon +49 2234 8070
Fax +49 2234 807399
E-Mail info@magnat.de
Web www.magnat.de

Neue Player-Flaggschiffe von AVM

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Gleich zwei neue Player-Modelle schickt AVM an den Start: Die beiden Topspieler der badischen Manufaktur gehören zur OVATION Serie, AVMs oberster Produktlinie. Neben dem exklusiv für AVM gefertigten TEAC Pure-CD-Laufwerk mit Slot-in-Mechanik und der 803-T-Röhren-Line-Stage bieten beide Modelle nicht weniger als sechs Digitaleingänge.

Der netzwerkfähige MP 8.2 Media Player unterstützt zudem die Musikdienste TIDAL und Qobuz und lässt sich mit AVMs RC-S-App für iOS und Android komfortabel steuern. Die XLR- und RCA-Ausgänge sind wie bei allen AVM-Playern in der Lautstärke regelbar. Beide Player sind in den Standardfarben Silber und Schwarz erhältlich und werden in einem robusten Flightcase geliefert. 9.490 Euro (MP 8.2) respeltive 8.490 Euro (CD 8.2).

Hersteller
AVM Audio Video Manufaktur GmbH
Anschrift Daimlerstraße 8
76316 Malsch
Telefon +49 7246 4285
E-Mail info@avm.audio
Web www.avm-audio.com

Keces P8

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After having occupied me with the well-priced Soul-M, combined to the Keces DC-116 power supply, I finally bought that server for my wife's audio system. The purchase of two power supplies, astonishingly, wasn’t recommended by Keces’ distributor Robert Ross – the review, by the way, also imposed a must-have-impulse on colleague Peter Banholzer, who, already, was a proud owner of a Mytek Brooklyn.

However, the owner of the German Keces distribution company didn’t suddenly loose confidence in one of the manufacturers he was representing, but rather had the opportunity to listen to the new P8 power supply right before the High End show. And since then, he has been convinced that it is capable to realize significantly bigger improvements than the replacement of a standard power supply against the Keces DC-116 could. The P8 is even larger, heavier and more expensive than the DC-116. It also comes up with a solid, well-engineered metal enclosure and, in addition, with a large white-lettered display, which offers information on the given voltages at the two outputs and the current power consumption of the connected components. Furthermore, there Is a USB port that provides up to one ampere of current. Using the ifi iDefender 3.0 to simply provide clean power via the USB connection to the converter, then the P8’s third output is a welcome extra feature. However, the big Keces is not as flexible as the DC-116, which internally allows the adjustment of the two outputs to a multitude of voltages. Here, there are two models with only one output, one model offering the choice between 9 and 12, the other model between 19 and 20 volts. In addition to that there are four so-called "dual versions", in which then each of the two voltages can be varied to a small extent by means of a switch.

Similar to the power supplies from SBooster, when buying a P8 it is very much determined by the voltage(s) of the connected component. But even in these fast-moving digital times, you surely are not intending to exchange your components in an annual cycle, aren’t you? During the test procedure, however, this looks a little different. Since I would like to compare the "big" Keces power supply with the DC-116, the latter supplying power to the living room’s audio system hosting the SoulM music server and the Mytek Brooklyn DAC, I ordered a dual version offering 19 and 12 volt options. The two safety switches on the back allow for reducing the voltage of the first output down to 18 and for the second output down to 9 volts. As aforementioned, further adjustments are not possible. The Mutec MC-3+ Smart Clock USB is not only responsible for processing the digital signal between the server and the converter, but also isolates the two devices galvanically. So at this point I dispense with the Defender3.0, so the 5 volts output of the P8 remains unused.

As it is normal with a power supply, it’s the voluminous toroidal transformer together with the two smoothing capacitor banks that instantly catch one’s attention. Transformer and electrolytic capacitors are separated by a heat sink, on which some of the active components are mounted for voltage regulation. Three more of these are mounted to the right side of the enclosure. Design and workmanship of the circuit boards offer no grounds for complaint..


Altough having already included my wife’s audio system into my testing work at some point before, I should nevertheless find here some words to describe its sound characteristics, particularly in light of the fact that I am intending to solely depend on it for this test run. For a long time the excellent Acapella Violon VI lacked appropriate front-end components. Thanks to Einstein’s The Poweramp and Brinkmann’s Marconi, we now also have a reasonable amplification at our command. Using Swiss Cable Reference cabling almost throughout the system – ah, not the Plus version here, as in this combination it would create too much pressure in the lows –, ensures the necessary speed, openness and good spatial imaging. The audio system in the listening room – this one living up to a quite different price range – offers an even better resolution, reveals somewhat more detail, and shows slightly more agility in the lower frequencies, despite doing this in a more slender way. This can make bad recordings sometimes sound a little "scraggy”. Especially because of the more pushy bass, the living room’s system, if compared to my "working tool", usually is better liked by visitors less infected by the hi-fi virus. For me, it is always some kind of disillusioning to hear that even the most expensive diamond tweeters or high-class ribbon tweeters do not have an earthly chance of ever achieving the lightness and colourfulness of the ion tweeters used in the Acapellas. Certainly, the living room system could perform in a more harmonious way, if, for example, the loudspeakers were positioned in the room just as uncompromising symmetrical as those in the listening room. But, in the living room – as already mentioned time and again before – I bear a more advisory function rather than the absolute hi-fi sovereignty. Since this doesn’t apply to me only, our living room installation comes certainly closer to the reality in typical German living environments than the almost perfect conditions in my listening room.

As the integration of the system in the living room rather follows the rules for room comfort – i.e. the Acapella’s left horn has a substantially shorter distance to sidewall and roof slope as the right one –, I therefore haven’t developed enough experience in evaluating components in that system compared to the system in the listening room. However, at least I simplify my choice of music by starting with Ravi Shankar’s "West Eats Meat": The tabla intro evolves with much pressure in the lows, but at a bit slower pace than in the listening room. The timpani in the track’s main section overflow with energy, the bass grooves and creaks, while the colourfulness of the percussion is simply fantastic. However, the sound does not free itself entirely from the speakers and the spatial array has a slight spin to the left - not very surprising, if we put into consideration that the left speaker is notably closer to the limiting walls. Surprisingly, the change of the SoulM’s power supply brings quite a benefit, even in this particular discipline: Due to the now better resolution, the reverb tails now sound a lot more distinctive, and therefore illuminate also the right side to a higher degree. Also to my surprise, the larger power supply creates a wider and more stable stage. And the echoes of the voice now vanish even a little further back into the depths of the room. With the P8 the performance gets even more detailed and the tonal colours – already one of this system’s best qualities – ablaze even a little more expressive. From now on I wouldn’t want to miss Keces’ bigger power supply anymore.


One of the positive aspects in streaming for me – the respective settings of the app have to be activated of course – is the fact that while searching for certain tracks one regularly encounters long forgotten covers: This time, the bird on the cover of Albert Mangelsdorffs Triplicity, with Arild Anderson on bass and Pierre Favre on drums, made me pause for a moment. The virtuoso’s trombone, while played through SoulM, Keces, Mutec and Mytec, and not to forget the Acapellas, sounded incredibly powerful and energetic, yet still colourful and fluent. In "Green Shading Into Blue", it is Arild Anderson's gripping double-bass playing with its percussive attacks and melodic passages that particularly fascinates. After savouring this short indulging trip into jazzy euphony, I get back to one of the usual test records: On Patrick Heral's "Improvisation", taken from Le Concert De Parfums, the P8 lets the SoulM create a much deeper room and unwind the playback substantially faster, while the low frequency range of drums and timpani sounds more flashy and nuanced - yes, this simply reveals more character. This isn’t a question of marginal differences, such as those caused by the use of better component feet. Here the improvements are much more drastic: Sonically speaking, I probably never came across a better spent 300 euros – as this is the price difference between the Keces DC-116 and the P8. However, at this moment I shouldn’t be too enthusiastic with such exuberant praise: There is no guarantee that the better sound probably doesn’t relate to the fact that now separate Keces power supplies are used for converter and server.

So I disconnect the Mytek Brooklyn from the DC-116, and connect it to the P8 instead and re-play the "Improvisation", since I have just been listening to it: The increase in spatial depth is almost unbelievable! From the Melco, the Aries Femto and the Chord DAVE I know into which spaciousness this track can take you, but from the SoulM and the Mytek, combined with Keces and Mutec, I yet haven’t heard such an impressive spatial imaging. Impressive, how meticulously the Violon VI reveals any improvement carried out at the front-end. To mention that the Brooklyn immensively benefits also in all other hi-fi disciplines from the power supply effected through the P8, seems to me quite pointless here. Instead, I better start enjoying some well-known and rediscovered records in extremely high quality also in the living room now!

STATEMENT

The fact that the quality of a power supply significantly influences the sound is known by everyone who even randomly is involved in hi-fi and high-end. Of course, this is also the case with digital source components. But that the Keces for just about 700 euros transforms already very good components like the SoulM and the Mytek Brooklyn into affordable high-end jewels, I never would have thought this could be possible: This is a real experience!
Gehört mit
Music server SoulM w/ Keces DC-116
Clock generator Mutec MC-3+ Smart Clock USB
D/A converter Mytek Brooklyn w/ Keces DC-116
Pre amp Brinkmann Marconi
Power amp Eintein The Poweramp
Loudspeaker Acapella Violon VI
Cables Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference
Accessories Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix feet, Audioquest Jitterbug, Franc Audio accessories and Acoustic System feet
Herstellerangaben
Keces P8
DC output voltage Single versions: 9/12V, 19/20V, Dual versions: 5/7V and 9/12V, 9/12V and 12/15V, 9/12V and 18/19V, 9/12V and 20/24V additionally 1 x USB (5V, 1A)
DC connector 2,1mm Barrel, adapter supplied by distributor
AC input voltage 115V 60Hz / 230V 50Hz, switchable
Enclosure Aluminium
Dimensions (W/H/D) 300/78/240mm
Gewicht kg
Price 700 euros
Distributor
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Address Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Germany
Phone +49 8466 905030
Email r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de

Hijiri 'Takumi'

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Als ich mich vor etwa einem Jahr mit den Hijiri-'Nagomi'-Netzkabeln beschäftigte, musste ich den Rat des Herstellers, sie in einem mit Harmonix-Produkten getunten Raum zu verwenden, ignorieren. Dennoch hinterließen sie den allerbesten Eindruck. Da haben es die 'Takumi'-Kabel nun besser: Inzwischen ist Harmonix aus meinem Hörraum nicht mehr wegzudenken.

Für alle, die den Bericht über die 'Nagomi' nicht gelesen haben, hier noch einmal kurz der Zusammenhang zwischen Harmonix und Hijiri: Beides sind Marken der Combak Corporation, die auch noch die Encore Monitor-Lautsprecher, Reimyo Elektronik und Enacom Entstör-Komponenten im Angebot hat. Während man bis vor einiger Zeit die bestens beleumundeten Kabel ebenfalls unter dem Namen Harmonix anbot, etablierte man inzwischen die Marke Hijiri, um den Kabelkreationen von Kazuo Kiuchi ebenso viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen wie seinen Harmonix-Gerätefüßen und -Raum-Tuning-Maßnahmen. Am ganzheitlichen Ansatz hat natürlich auch die neue Marke nichts geändert: Nur wenn die Geräte, der Raum und die Kabel resonanzoptimiert seien, erreicht man – so Kazuo Kiuchi – die höchsten klanglichen Weihen.

Beim Test des 'Nagomi'-Netzkabels konnte ich in Ermangelung weiterer Hijiri-, Harmonix- und Enacom-Geräte den Empfehlungen des Harmonix-Chefs – wie gesagt – nicht im mindesten entsprechen. Inzwischen sieht es da schon besser aus: Zwar werden die Komponenten in den beiden im Wortsinne bodenlosen Artesania Audio Racks von Teflon-Kegeln getragen, aber zumindest die Endstufen und die Lautsprecher stehen über Harmonix-Füße mit dem Boden in Kontakt. Der Raum wurde mit einem Satz Room Tuning Disks und die Lautsprecher mit Tuning Tips optimiert. Klanglich dürften die Voraussetzungen für die Beschäftigung mit den großen Hijiris, den Nachfolgern der Harmonix X-DC Studio Master “Million” Maestro, also deutlich besser sein als beim Test der 'Nagomi'-Netzkabel.

In keiner Weise gebessert hat sich allerdings die Faktenlage. Daran hat die Tatsache, dass mich Kazuo Kiuchi in Begleitung seines Vertriebes Ed Doggen kurz vor Beginn der diesjährigen hifideluxe für einige Stunden besuchte, leider auch nichts geändert. Wir haben uns wirklich angeregt unterhalten und auch zur Zufriedenheit von Kiuchi san in meinem Arbeitszimmer ein paar Songs gehört. Besonders interessiert war er an einigen Plattenproduktionen, von denen er eine in Japan veröffentlichen möchte. Dazu sollte man wissen, dass die Arbeiten, die schließlich in den Harmonix-Produkten Form annahmen, vor etwa 40 Jahren in Aufnahmestudios begannen. Kazuo Kiuchi ist bis heute aktiv an der Produktion von CDs im XRCD-Decoding-Verfahren beteiligt und präsentierte kürzlich auch die erste Harmonix-Mastersound-LP: Duke Jordans So Nice Duke, eine bisher unveröffentlichte Three-Blind-Mice-Aufnahme aus dem Jahre 1982, die in einem mit Harmonix-Produkten optimierten Studio gemastered wurde und hierzulande bei Sieveking Sound zu haben ist.


Aber auch über den Umweg über die Tonträgerproduktion waren Kazuo Kiuchi keine Fakten zu seinen Kreationen zu entlocken, die über das, was in Katalog und Internet zu finden ist, hinausgehen. Aber ich gebe nicht auf und habe für die Zukunft ein Interview mit dem Entwickler und Firmenchef verabredet. Da sollte zumindest die ein oder andere zusätzliche Information bei herumkommen. Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als Ihnen kurz die bekannten Fakten zu referieren: Die Leiter der Hijiris bestehen aus speziell gefertigten Kupferdrähten mit definierter Laufrichtung, die selbstverständlich die RoHS-Anforderungen erfüllen. Die IEC-Buchse ist eine Wattgate 350i RH, besitzt also Kontakte mit Rhodium-Beschichtung. Auch der Schukostecker stammt von Wattgate, es ist das Modell 390i RH. Die Wattgates dieser höchsten Qualitätsstufe sind übrigens kryo-behandelt. Das Hijiri 'Takumi' ist in fünf Standard-Längen zwischen einem und drei Metern lieferbar, Sonderanfertigungen sind möglich. Das Kabel kommt so daher, wie man es etwa von Luxusuhren her kennt: Eine stabile, weiße Karton-Box schützt die eigentliche, wertvolle Verpackung, in diesem Fall eine zweifarbig lackierte Holzkiste mit geschnitztem Deckel, wie sie in abgewandelter Form auch für die Plattenteller-Auflage 'Tribute' TU-800M Verwendung findet. In dem Holzkörper, der das Kabel in der Mitte umschließt, befinden sich bei Hijiri keine Ferritringe, sondern eben die Dinge, mit denen Kazuo Kiuchi das Kabel „stimmt“. Konfektionierung und „Stimmung“ sollen ausschließlich in Handarbeit erfolgen.

Auch wenn die Kabel eingespielt sind, empfiehlt Ed Doggen, sie ein paar Stunden unter Strom zu lassen, bevor man sie einer kritischen Würdigung unterzieht. Aber um einen halben Tag zu warten, bin ich viel zu neugierig. Ersten haben bisher alle Combak-Komponenten in meiner Kette einen positiven Eindruck hinterlassen und zweitens habe ich bisher keine Netzkabel in dieser Preisklasse in meiner Anlage hören können. Ich habe die also die großen Hijiri mit den beeindrucken, vor kurzem getesteten Accustic Arts Monos phasenrichtig verbunden und die Endstufen etwa anderthalb Stunden vorgeheizt, um ganz sicher zu sein, dass der geplante Vergleich nicht mehr von der Aufwärmphase beeinflusst werden kann. Dann habe ich wieder die Swisscable Reference mit den Endstufen verbunden und zweimal Schostakovitsch' „Polka“ gehört, bevor ich zu den 'Takumi' gewechselt habe – und noch bevor der etwas über zwei Minuten dauernde Tanz zu Ende war, stand eindeutig fest, dass die Harmonix für noch mehr Atmosphäre, musikalischen Fluss und, ja, letztlich Genuss sorgen! Obwohl die Kette auch zuvor schon rhythmisch nichts anbrennen ließ, spielte das London Symphonie Orchestra nun einen Tick engagierter, exakter auf den Punkt. Noch beeindruckender als die Verbesserungen im gesamten Klangbild fand ich aber die Menge zusätzlicher Feinstinformationen über einzelne Instrumente. Dabei ging es nicht nur um eine schärfere Abgrenzung voneinander und die exakte Platzierung auf der nun etwas größeren imaginären Bühne, sondern um feinere dynamische und rhythmische Differenzierungen der einzelnen Instrumente respektive Instrumentengruppen. Das wichtigste bei der zusätzlichen Fülle an Informationen ist aber, dass sie keinesfalls allein für sich stehen, sondern harmonisch in ein stimmiges Ganzes eingebunden sind. Natürlich habe ich noch eine ganze Reihe anderer, nicht vom übermäßigen Einsatz bei Tests leicht fad gewordene Songs gehört, aber der erste Eindruck hat sich nicht geändert: So gut wie mit den beiden 'Takumi' an den Endstufen habe ich meine Kette bisher nicht gehört.

Da Harmonix empfiehlt, die Anlage immer vom Ende her zu optimieren – gut, dass zumindest Lautsprecher und Endstufen in meinem Hörraum auf Harmonix-Füßen stehen – bleibe ich noch ein wenig bei den letzten Geräten in der Kette und probiere das 'Takumi' nun auch an Einsteins The Poweramp: Ich wähle den letzten Satz von Saint-Saëns Symphonie Nr. 3 unter dem Dirigat von Charles Munch und bin von der kraftvollen und großen Darstellung von Orgel und Orchester beinahe überwältigt. Ich hatte lange nichts so Monumentales gehört und in der Zwischenzeit scheint meine Wiedergabekette einigr Fortschritte gemacht zu haben. Ginge es um Bombast-Rock würde ich schreiben, vor mir baute sich ein „Wall Of Sound“ auf: Bei aller Energie vermisse ich ein wenig Feinzeichnung – aber noch wird The Poweramp ja noch über ein Swisscable mit Strom versorgt. Das Hijiri bringt dann die vermisste Ordnung ins Geschehen: Die Instrumente haben auf der etwas ausladenderen Bühne mehr Platz und wirken deshalb besser voneinander getrennt. Deutlich mehr Präzision – bei gleichem Druck – herrscht auch im Tieftonbereich. Die tiefen Register der Orgel besitzen deutlich mehr Kontur. Einen Hauch mehr Energie besitzt auch der Hochtonbereich, ohne überbetont zu wirken. Trotz aller Klarheit und Feinzeichnung braucht man auch beim den 'Takumi' nicht auf Dramatik und Emotion zu verzichten. Im Gegenteil!


Da ich die Netzkabel der Vorstufe nur bei ausgeschalteten Endstufen wechseln möchte und die Einsteins immer eine gewisse Zeit brauchen, bis ihr Selbsttest abgeschlossen ist, übernehmen nun wieder die Accustic Arts Mono II die Verstärkung. Selbstverständlich beziehen sie ihren Strom ab sofort über die Hijiris, Einsteins Vorstufe ist noch über das Swisscable Reference mit dem Netz verbunden. Von den Festplatten des Melco fließen die Daten von Nancy King und Glen Moores Version der „Ode To Billy Joe“ vom Album King On The Road zum DAVE; Der Kontrabass treibt heftig knarzend, und Rob Scheps Saxophone groovt melodiös. Dank der trockenen Akustik der Aufnahmeumgebung sind Details wie Griffgeräusche sehr klar zu hören. Der Raum wirkt allerdings recht klein. Die sehr direkte und ungeschönte Aufnahme rückt Nancy Kings perkussive vokale Einwürfe ganz zu Beginn und später ihre Phrasierung in den Fokus, ohne sie überzubetonen. Mit dem 'Takumi' gewinnt die imaginäre Bühne minimal an Größe und die räumliche Beziehung von Musikern und Sängerin werden deutlicher. Es gibt nun auch ein paar mehr rhythmische Äußerungen Nancy Kings zu entdecken. Die Griffgeräusch Glen Moores sind nun noch dichter in den Sound des Basses integriert: Auch The Preamp profitiert deutlich von den Hijiris Topmodell.

Als mir Olaf Adam, der Geschäftsführer des deutschen Chord-Vertriebs G8 & Friends, die CD-Laufwerk- und Upsampler-Kombination Blu MK II zum Test brachte, diskutierten wir auch über die Schaltnetzteile – schon seit Jahrzehnten eine Spezialität von Chord-Chef John Franks – im DAVE und Blu. Der Ex-Kollege vermutete, diese würden Unterschiede von Netzteilen eher nivellieren, was allerdings meinen sehr positiven Erfahrungen beim Test der Hijiro 'Nagomi' widerspricht, die leider schon länger wieder beim Vertrieb sind. Aktuell wird der DAVE über ein Swisscable Reference versorgt. Was lag also näher als zu hören, ob das 'Takumi' am DAVE ebenso deutliche Verbesserungen bringt, wie bei den Verstärkern? Schaltnetzteil hin oder her: Auch beim DAVE sorgt das 'Takumi' für mehr Frische, Offenheit, Drive und Raum. Das große Hijri überzeugt schon nach wenigen Takten so sehr, dass man es nicht mehr hergeben möchte. Ein wenig realistischer – mit Blick auf den Preis – formuliert: ein Traumkabel!

STATEMENT

Ob Transistor- oder Hybrid-Endstufe, Röhrenvorverstärker oder High-Tech-Wandler mit entsprechendem Schaltnetzteil: Ich habe bisher in meiner Kette keine anderen Netzkabel gehört, die den Geräten so viel Wohlklang entlocken wie die Hijiri 'Takumi': eine weitere Meisterleistung von Kazuo Kiuchi!
Gehört mit
Tonbandmaschine Studer A80
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, AMG 12JT Turbo, Einstein The Tonearm
Tonabnehmer Lyra Olympos und Etna, Einstein The Pickup
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
CD-Laufwerk Chord Electronics BLU MK II
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Ayon Epsilon mit KT150, Eintein The Poweramp
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon,Cardas Audio Clear Network
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Hijiri 'Takumi' Netzkabel
Preis 4500 Euro für 1,5m

Vertrieb
Daluso
Anschrift Ed Doggen
Op den Dijk 30
NL-6102 EX Echt
Telefon +31 611 354725
E-Mail info@daluso.de
Web www.daluso.de

Dali GmbH

DALI CALLISTO: das neue kabellose Lautsprechersystem

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Das neue kabellose digitale Lautsprechersystem DALI CALLISTO wurde entwickelt, um eine Brücke zwischen traditionellem HiFi und den neuen, cleveren und innovativen Technologien zu schlagen.

Mit dem Downloaden und Streamen von Musik und Filmen hat sich die HiFi-Welt dramatisch verändert. Millionen von Musiktiteln lassen sich per Fingertipp abspielen, große, über unansehnliche Kabel miteinander verbundene Audiogeräte, haben in modernen Wohnräumen keinen Platz mehr. Anspruchsvolle HiFi-Fans setzen auf hochwertige Lautsprecher, die sich direkt von Mobilgeräten ansteuern und bequem bedienen lassen.

Die kabellosen Lautsprecher DALI CALLISTO 1 und 6 verbinden sich über eine 24-Bit-/-96-kHz-Funkstrecke mit der zentralen Komponente des Systems, dem DALI Sound Hub. Dieser verfügt über eine ganze Reihe von Eingängen mit automatischer Signalerkennung: Bluetooth, optisch und Koax digital, analog oder USB. Das Bluetooth-Modul ist dabei so empfindlich, dass es auch dann die Verbindung zum Quellgerät aufrecht erhält, wenn der Hub in einem Regal oder Schrank steht.

Das gesamte Lautsprechersystem wurde von DALI entwickelt. Die hohen Ansprüche an eine optimale Qualitätskontrolle, geringe Toleranzen und eine exzellente Klangqualität sollen es zudem erfordern, manche Produkte direkt in der eigenen Fabrik zu fertigen. So entstanden neue Tiefton- und Hochtonchassis, die hervorragend mit den integrierten Verstärkern harmonieren. Da DALI so den gesamten Signalweg kontrollieren kann, wurden die Chassis eigens für das CALLISTO System optimiert und lassen sich in konventionellen passiven Lautsprechern nicht verwenden.

Die neuen CALLISTO Tiefmitteltöner verfügen über 165 mm große Holzfasermembranen mit einem optimierten SMC-Magnetantrieb, während die Hybrid-Hochton-Module in beiden Modellen mit einer ultraleichten 29-mm-Gewebekalotte und einem Hochtonbändchen ausgestattet sind. Der kräftige, direkt mit den Chassis verbundene Class-D-Zweikanalverstärker leistet 300 Watt und soll ein ausgesprochen transparentes, detailreiches, harmonisches und gut getimtes Klangbild liefern, wie man es zu diesem Preis bislang wohl nicht realisieren konnte.

Mit der Markteinführung der CALLISTO Serie startet DALI eine weltweite Kooperation mit dem kanadischen Audiospezialisten Lenbrook International. Dessen hochauflösendes BluOS-Multiroom-System ermöglicht in Verbindung mit drahtlosen Lautsprechern und einem WLAN-Netzwerk eine bequem per App steuerbare HD-Musikwiedergabe. Alle künftigen Streaming-Produkte von DALI werden über eine BluOS-Anbindung verfügen.

Das DALI CALLISTO Musiksystem erlebt auf der IFA 2017 in Berlin auf dem DALI-Messestand vom 1. bis 6. September in Halle 1.2. seine Weltpremiere.

Vertrieb
Dali GmbH
Anschrift Berliner Ring 89
64625 Bensheim
Telefon +49 6251 9448077
E-Mail kontakt@dali.dk
office@maschlanka.de
Web www.dali-speakers.com

Audeze LCDi4

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Noch vor wenigen Jahren erreichte ein edler Kopfhörer nur einen kleinen Kreis von Musikliebhabern. Dann eroberten Smartphones die Welt und in deren Kielwasser wurden die kleinen Lautsprecher im Ohr richtig hipp: Heute ist ein ambitionierter In-Ear Hörer wie der Audeze LCDi4 kein Exot mehr. Er ist vielmehr eine Proklamation des guten Tons, der guten Musik.

Einhundertvierunddreißig Takte in Es-dur bilden das „Vorspiel“ von Richard Wagners Opernzyklus Der Ring des Nibelungen. Vier Minuten und fünfunddreißig Sekunden dauert das Absinken von der Oberfläche zum sagenumwobenen Rheingold. Je tiefer uns die Partitur herabtauchen lässt, desto wilder und malerischer umfliesst das feuchte Element den Hörer. Von Beginn an begleitet ein ebenmäßiger Ton, gespielt von den Kontrabassisten der Berliner Philharmoniker, die Reise zum gut gehüteten Schatz. Es sind zuerst die Hörner, die dem dunklen Fundament Farbe geben, und nach und nach komplettiert sich das musikalische Kollektiv, bevor als Auflösung die drei Rheintöchter ihr böses Spiel mit Alberich beginnen. Das ist pathetisch aufgeladene große Kunst. Es sind nicht nur Frequenzen oder Rauminformationen, die transportiert werden, es sind Empfindungen. Und gerade dieser, in der Reproduktion so schwer zu fassende Teil lässt manche Musikanlage straucheln. Nun obliegt es zwei zwölf Gramm leichten Schallwandlern, ganz dicht an den Hörnerven alles richtig zu machen und diesen wohligen Schauer zu erzeugen.

Drehen wir vor der Klärung die Zeit ein wenig zurück. Während der letzten HIGH END sah ich auf dem audioNext-Stand mehrfach den bestens gelaunten Geschäftsführer Carsten Hicking mit einem auffälligen Ohrhörer im Kopf. Angesprochen auf seine gute Laune, präsentierte er mir den neuen Audeze LCDi4 In-Ear Hörer, der eine eigene Serie innerhalb der Produktpalette begründet. Indes sind die Ähnlichkeiten zu den drei Hörern der iSINE Serie augenfällig. Traditionell betitelt Audeze seine Flaggschiffe mit den drei Buchstaben LCD. Carstens Hinweis auf die aus Magnesium gefertigten Gehäuse, sowie die Nennung des durchaus gehobenen Verkaufspreises, bestätigten die Positionierung innerhalb der Range. Ich gebe zu, es ist in dieser Situation ein Privileg, flugs einen Test vereinbaren zu können. Ein paar Wochen später klingelte das freudig erwartete Paket an meiner Tür. Perfekt verpackt lagen die beiden zierlichen Wandler inmitten von allerlei Zubehör. Auffällig das edle lederne Transportcase sowie die Bügel, mit denen die Treiber am Ohr fixiert werden.


Obligatorisch für einen In-Ear Hörer, die verschieden großen Ohraufsätze. Maßgeblich für das Klangerlebnis ist hier die Wahl der richtigen Größe, müssen doch die Hörkanäle gute abgedichtet werden. Für einen mobilen Hörer äußerst praxisgerecht, das solide geflochtene 1,20 Meter lange Verbindungskabel aus hochreinen versilberten Kupferlitzen mit stabilisierenden Kevlaer-Fasern. Bedenken, ob sich ein Mikrophon in die Strippe verirrt hat, zerstreut der vergoldete 3,5-Millimeter-Klinkenstecker mit seinen drei Polen. Hier geht es ums Musikhören, nicht ums Telefonieren. Eine knackig sitzende Steckverbindung an den Treibern sichert zudem Kabel wie Hörer vor zu viel unkontrollierter Zugkraft. Im Betrieb füllen die leichten – Magnesium sei dank – überzeugend verarbeitet klingenden Ohrstecker die namensgleichen Muscheln. Dank der Bügel, soviel sei nach einigen Stunden des Hören schon verraten, hält der LCDi4 gut fixiert seine Stellung. Auch wüstes Head-Banging sollte so kein Problem sein. Darüberhinaus tarieren die hinter den Ohrmuscheln geführten Halter das etwas höhere Gewicht komfortabel aus.

Die magnetostatische Schallerzeugung trägt halt ein wenig auf. Eine andere Art der Tonbildung wäre allerdings für eine Schöpfung aus dem Hause Audeze kaum vorstellbar, füllen doch 20 Jahre Forschung auf diesem Gebiet die Wissensspeicher des Unternehmens. Es wundert also nicht, dass es die Mannen von Audeze trefflichst verstehen, eine sehr, sehr dünne Folie zwischen vor- und rückseitig positionierten Magneten zu spannen.

Die beschriebene Technik eignet sich in der Theorie perfekt, Luft zum Schwingen anzuregen. Die Kunststoffhaut kann mittels ihrer äußerst geringen Masse – sie ist leichter als die Luft, die sie verdrängt – ansatzlos präzise kolbenförmige Impulse erzeugen. Beste Voraussetzungen für die Übertragung eines sehr weiten dynamischen Frequenzbereiches. Aber der gleichmäßige Hub setzt ein homogenes, starkes Magnetfeld sowie eine kongruente Leitfähigkeit der Membrane voraus. Ersteres löst Audeze mit einen Fluxor-Magnetic getauften Antrieb, der annähernd die doppelte magnetische Flussdichte herkömmlicher Neodym-Magnete besitzt. Beim zweiten hauchdünnen Baustein der Tonerzeugung sichert ein Vakuum das gleichmäßige Aufbringen einer nanodicken leitenden Metallschicht. Um die Kontrolle über die aufwendigen Produktionsprozesse zu wahren, wird der LCDi4 ausschließlich im Stammwerk unweit von Los Angeles an der amerikanischen Westküste produziert. Paarweise Selektion versteht sich in dieser Liga von selbst. Lohn aller Mühen sind erstklassige technische Daten.


Es bedarf freilich mehr, um das Kulturgut Musik zu genießen, denn wir wollen berührt werden. Und die Wiedergabe von Herbert von Karajans Arbeit am Dirigentenpult hat mich berührt. Außergewöhnlich, wie detailliert und anmutig der Strich der Baßsaiten wiedergegeben wird, erstaunlich, welcher Raumeindruck entsteht – ungeachtet der Nähe der Schallerzeugung zum Trommelfell. Und wie sich die einzelnen Instrumentengruppen tonal einwandfrei aus dem Orchestergraben erheben: fabelhaft mit Gänsehaut-Garantie. Ein iPhone treibt den LCDi4 in diesem Moment schon lange nicht mehr an, die Versorgung mit elektrischen Signalen fällt der großen immobilen Kette im Hörraum zu. Hier läuft der Hörer zu Höchstleistungen auf, ein Befund, der sich im Laufe der Hörsession früh abzeichnete.

Wobei schon zu Beginn der Testrunde, als ein Handy mit iTunes die Quelle stellt, die große Neutralität auffällt, mit der Stimmen und Instrumente wiedergegeben werden, exemplarisch nachzuvollziehen bei „Consider Me Gone“ mit Sting und Christian McBride am Bass. Gemessen am Anspruch gerät der Vortrag allerdings etwas schlapp – aber da geht noch mehr. Der Wechsel der App (nePlayer) erlaubt mir lustvolles Surfen durch die heimische Musikbibliothek, zugleich fallen die Formatgrenzen auf dem Smartphone aus Cupertino. Audeze bester In-Ear quittiert die Verbesserung unverzüglich. Der imaginäre Raum wird größer und Stings gealterte Stimme wirkt mit ihren Verästelungen lebensechter – aber da geht noch mehr.

Nun tritt mit der Verkabelung des Fiio der erste ernsthafte Sparringspartner an, um den LCDi4 zu Höchstleistungen anzutreiben. Sein besserer Wandler, seine Fähigkeit, Hochaufgelöstes abzuspielen, und der leistungsfähigere Verstärker, all das goutiert der LCDi4 ebenso unaufgeregt wie deutlich. „In The Flesh“ von Pink Floyds Livealbum Is There Anybody Out There schallt mit Wucht gut ausdifferenziert in die Hörkanäle.

Gut abgehangen im Achtziger-Jahre-Verlies, Sagas „How long“ und das legendäre Drum-Solo „A brief case“ vom Livealbum In Transit. Augenblicklich entführt die Kombi in die Diskotheken der Jugend. Aber in der rauchgeschwängerten Luft waren die Bässe damals nicht so knackig, der Synthie-Groove nicht so treibend, und die mühelose Abgrenzung der beiden Drummer, die mir der LCD jetzt bietet, kommt in meiner Erinnerung so auch nicht vor.


Zwischenbilanz: Wird ein normales Smartphone als Musiklieferant gesetzt, dann muss es wohl kein LCDi4 sein. Vermutlich sind die günstigeren Geschwister iSINE 10 oder 20 aus dem Portfolio von Audeze für iPhone-Nutzer sogar die bessere Wahl. Wird doch für beide als Verbindungsalternative das Lightning-Cable angeboten, dessen Besonderheit ein den Bordmitteln deutlich überlegener integrierter D/A Wandler nebst Verstärker ist. Kommen spezialisierte mobile Musik-Player zum Einsatz, dann legitimiert deren Leistungsfähigkeit einen LCDi4 mühelos - aber da geht noch mehr.

Der Sprung zur „großen Anlage“ führt zunächst zu der im Vorverstärker eingebauten Klinkenbuchse. Erneut verbessert sich das musikalische Spiel in allen Belangen, aber die In-Ears verlangen wieder nach mehr. Die vorerst letzte Station ist der separate Headamp. Ob Jazziges vom Archie Shepp Quartett, ob Souliges von Quincy Jones / Barry White, ob Gediegenes von Bill Callham, jeder Track bezaubert. Der überzeugende virtuelle Raumeindruck passt nun ganz und gar nicht mehr zu einen In-Ear, die Auflösung ist bestechend, aber niemals klinisch, zudem lässt die Natürlichkeit die musizierenden Protagonisten immer greifbarer werden. Nach Richard Wagner drängt sich der Verdacht auf – da geht noch was. Während ich im Kopf eine Liste von Kopfhörerverstärkern und mobilen Abspielgeräten erstelle, die ich ordern müsste, ereilte mich der Hinweis, dass es einem Kollegen nach meinem Testmuster dürstet. Aus der Traum – dem Berufsgenossen wünsche ich allerdings genauso viel Spaß wie ich ihn hatte!

STATEMENT

Ja, der LCDi4 ist ein Ausrufezeichen, eine Ansage. Ein Coup, mit dem Audeze herausstellt, zu welchen musikalischen Höhenflügen ein In-Ear-Hörer fähig ist. Sein Können kann nur durch das Front-End limitiert werden, und so bleibt als einzige echte Schwäche der gehobene Preis der potentiellen Kombination.
Gehört mit
Mobile Quellen iPhone mit nePlayer, FIIO X5-II
Computer Audio NAS-Laufwerk Qnap HS 210, Minim Server, Router Speedport W 724 V
Streaming Server Minimserver
Steuerung Lumin für Apple iPad, Linn Kazoo
Netzwerkspieler, Vorverstärker Linn Majik DSM
Kopfhörer Sennheiser HD 800
Netzaufbereitung Furman Elite-16 Power Factor E i
Kabel Monster Cable LAN, Linn NF, Naim Audio Lautsprecherkabel, Netzleiste Music Line
Möbel Phonosophie Tripod
Herstellerangaben
Audeze LCDi4 In-Ear
Typ Audiophiler Premium In-Ear-Kopfhörer
Prinzip Magnetostatischer Treiber, halboffen
Frequenzband 5 Hz - 50.000 Hz
Schalldruck max. > 120dB
Klirrfaktor < 0,2 % bei 100 dB, über das gesamte Frequenzband
Belastbarkeit 3 W
Wirkungsgrad 105dB/1mW
Anschlussstecker Verstärker Stereo-Klinke 3,5 mm
Anschlussstecker Hörer Hochwertige Steckverbindung 2-pin
Impedanz 35 Ohm
Gewicht ca. 12 Gramm (pro Seite)
Kabel Verbindungskabel ca. 120 cm, versilbertes PremiumKupferkabel (OCC)
Lieferumfang 6 Paar Ohrstücke (diverse Größen) Transportbox aus Leder, Ohrbügel, Reinigungsbürste, Kabel Clip
Preis 3.000 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de

Acoustical Systems stellt das Fideles vor

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Mit Stolz präsentiert Acoustical Systems das erschwingliche und gänzlich neue High-End-Tonabnehmersystem Fideles. Der Name Fideles ist ein Lateinisch-Deutsches Kunstwort und soll für „originalgetreu, agil und lebendig“ stehen.

Das Fideles besitzt – völlig ungewöhnlich für seine Preisklasse – einen Systemkörper aus Titanium Timet 100, der auf einzigartige Art Festigkeit mit niedrigem Gewicht verbinden und über eine unvergleichliche Fähigkeit zur Energieableitung verfügen soll. Der Korpus besitzt zwei Reihen mit je drei Gewinden, so dass das System in jedem Tonarm mit korrektem Überhang montiert werden kann. Das relativ niedrige Gewicht sorgt für ein perfektes Zusammenspiel mit eine großen Zahl von Tonarmen mit mittlerer bis geringer effektiver Masse. Das Fideles bietet eine hohe Abtastfähigkeit – der Hersteller spricht von über 90 Mikron – und ist leicht einzustellen.

Der Generator funktioniert nach dem Moving-Iron-Prinzip: Ein Stückchen Eisen am Nadelträger bewegt sich in einem Feld von zwei Magneten. Die Modulation des Magnetflusses induziert dann eine Spannung in feststehenden Spulen. Das Fideles produziert eine kräftige Ausgangsspannung von 5,5 Millivolt, die von jeder Phonostufe ohne Moving-Coil-Eingang oder besonders hohe Verstärkung weiterverarbeitet werden kann. Jeder Phono-Eingang mit einem Eingangswiderstand zwischen 47 und 100 Kiloohm und einer Verstärkung von 35 bis 50 Dezibel ist für das Fideles geeignet.

Der Preis für das Fideles liegt weltweit bei 1000 Dollar respektive 900 Euro. Dafür soll es neue Standars bei Klang, Technik und im Preis/Leistungsverhältnis setzen und sich nicht nur wegen seines Titan-Körpers mit Mitbewerbern aus der Preisklasse von 2000 bis 3500 Euro messen können.

Das Fideles kann ab Mitte September bestellt werden. Es wird erstmals auf der Hong Kong Show und Mitte August auf der Taipei Audio Show vorgestellt.

Herstellerangaben
Acoustical Systems Fideles
Freqenzgang 18 Hz – 25 kHz +/- 2 dB
Kanal-Balance innerhalb von 0,8dB @ 1kHz
Kanaltrennung besser als 25dB @ 1kHz
Ausgangsspannung 5,5 mV, 1 kHz bei 5 cm/sec
Statische Nadelnachgiebigkeit 35 mm/N
Dynamische Nadelnachgiebigkeit bei 9 -10 Hz 17 mm/N
Vertikaler Abtastwinkel 22°
Nadel True Elliptical 7µ x 2,5µ, vom Hersteller austauchbar
Empfohlener Abschlusswiderstand 47 bis 100 kΩ
Empfohlene kapazitive Last Phonokabel plus max 200pF
Gewicht 9.5 g 
Empfohlene Auflagekrauft 17 mN bis 18 mN

Hersteller
Acoustical Systems
Anschrift Axinia Schäfer
Alpenstr. 26
86935 Rott
E-Mail info@acoustical-systems.com
Web www.acoustical-systems.de

JThink Ltd.

JThink Ltd.

SongKong

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Gut gepflegte Meta-Daten sind das A und O einer digitalen Musiksammlung. Nur wenige von uns besitzen Musikbibliotheken, die in dieser Hinsicht wirklich perfekt sind. Hier kann man – insbesondere bei größeren Musikbibliotheken – gut und gerne Tage und Wochen mit der Pflege verbringen. Ein kleines Programm mit dem Namen SongKong verspricht Abhilfe.

Meta-Daten enthalten die Informationen über unsere Musikdateien, wie Album, Titel, Künstler, Band, Erscheinungsjahr, Komponist, et cetera und nicht zu vergessen das Album Cover. Ohne Meta-Daten wissen wir nichts über eine bestimmte Musik-Datei. Aufmerksam geworden bin ich SongKong durch einen Hinweis von Alan Ainslie, dem Digital-Spezialisten und Kopf hinter Melco. Dirk Sommer und ich treffen uns mit Alan nun fast schon regelmäßig, wenn er in Deutschland ist. Sie können mir glauben, dass uns der Diskussionsstoff bei diesen Treffen niemals ausgeht. Bei unserem letzten Treffen kamen wir auf die Bedeutung von Meta-Daten für die Verwaltung einer digitalen Musiksammlung zu sprechen. Alan erzählte uns von den Problemen, die viele seiner stolzen Melco-Besitzer mit der schlechten Qualität ihrer Meta-Daten hätten, die von gerippten oder heruntergeladenen Dateien stammten. Auf der Suche nach einer einfachen Lösung für seine Kunden ist eine Kooperation zwischen Melco und JThink Ltd. entstanden. Alan hat mir freundlicher Weise dann den direkten Kontakt mit Paul Taylor, dem Entwickler und Kopf hinter JThink, vermittelt. SongKong ist ein kleines, intelligentes Programm zur automatischen Optimierung der Meta-Daten in digitalen Musiksammlungen. SongKong sucht nach Meta-Daten für alle Art von Musik und nutzt hierfür das Konzept des akustischen Fingerabdrucks (acoustic fingerprint). Vereinfachend gesprochen hört sich das Programm jedes Musikstück an, generiert daraus ein digitales Muster und gleicht dieses Muster mit den Informationen in entsprechenden Online Datenbanken ab. Bereits vorhandene Meta-Daten werden zusätzlich in die Suche miteinbezogen, um die Treffergenauigkeit zu erhöhen; im Extremfall funktioniert das Ganze sogar dann, wenn zu einem Musikstück überhaupt keine Meta-Daten vorhanden sind. Hat SongKong Informationen gefunden, werden diese automatisch heruntergeladenen und die in einer Musiksammlung schon vorhandenen Daten korrigiert und ergänzt. Seine Informationen bezieht SongKong vom eigenen JThink Music Server, der sich regelmäßig mit den Daten von MusicBrainz und Discogs versorgt und optimal mit SongKong zusammenarbeitet. Übrigens: Paul Taylor hat früher für MusicBrainz gearbeitet und dort an verantwortlicher Stelle an deren Such-Code geschrieben.

Ergebnis der intensiven Kooperation mit Melco ist die Programm-Version SongKong for Melco. Diese Bezeichnung führt meiner Meinung nach aber eher zur Verwirrung. Zum einen ist SongKong for Melco ein eigenständiges Programm, das unabhängig von einem Melco-Server auf jedem Rechner unter Windows, Mac OS X oder Linux installiert und von jedermann erworben werden kann. Wie mir Paul Taylor in diesem Zusammenhang berichtete, wird SongKong for Melco in Zukunft im Bereich UPnP spezielle Erweiterungen erhalten. Zum anderen erzeugt SongKong for Melco Standard Meta-Daten Felder, die von jedem guten Media Server unterstützt werden. Natürlich arbeitet das Programm besonders gut mit MinimServer und Twonky zusammen, die beide auch auf den Melco-Geräten laufen.

SongKong nimmt für sich in Anspruch, mit allen wesentlichen Datei-Formaten einschließlich DSD-DSF und Dateien mit unterschiedlichen Sampling-Raten zurechtzukommen. Ich habe deshalb eine Testumgebung mit SongKong auf meinem Windows 10 Laptop und einer externen USB-Festplatte mit einer kleinen Musikbibliothek von etwa 50 Alben aus Pop/Rock, Jazz und Klassik und in den unterschiedlichsten Formaten und Sampling-Raten aufgebaut. Als Media Server liefen MinimServer und als Control Point habe ich Linn Kazoo verwendet. Bei der Installation des Programms kann man die bevorzugte Sprache auswählen. Ich habe es hier bei Englisch belassen, wobei die deutsche Spracheinstellung übrigens alles andere als schlecht ist.


Vorab noch eine grundlegende Bemerkung zu Meta-Daten im Zusammenhang mit Audio-Netzwerklösungen auf der Basis des Standards UPnP-AV: Die Meta-Daten, die auf einem Control Point, wie einem Tablet, zur Anzeige kommen, werden durch die vom Media Server bereitgestellten Daten bestimmt. Ein Control Point kann keine Daten anzeigen, die auf dem Media Server nicht vorhanden sind, umgekehrt kann nicht jeder Control Point alle vom Media Server bereitgestellten Informationen anzeigen. In jedem Fall sollte der Media Server so konfiguriert sein, dass die Meta-Daten bestmöglich genutzt werden. Hierzu gibt es im Blog von Paul Taylor eine äußerst lesenswerte Anleitung zur Konfiguration von MinimServer für die Zusammenarbeit mit SongKong.

Nach der Installation rufen wir SongKong auf und wählen den Ordner mit unseren Musikdateien aus, die durch SongKong bearbeitet werden sollen und klicken „Fix Songs“.

Anschließend öffnet sich ein Fenster und wir müssen uns durch eine Vielzahl von Einstellungen arbeiten, mit denen SongKong individuell konfiguriert werden kann. Ich habe mir dazu die ausgezeichnete Anleitung ausgedruckt und neben den Bildschirm gelegt. In den meisten Fällen kommt man mit den Standardeinstellungen bestens zu Recht. Im Basis-Menü könnten wir uns über einen Haken bei „Preview only“ die von SongKong geplanten Änderungen erst einmal in Ruhe anschauen und verhindern, dass die Änderungen sofort in die Dateien geschrieben werden. Abweichend von den Standard-Einstellungen habe ich „Update Mood and other acoustic attributes such as BPM“ abgewählt, da ich für „Stimmung“ und „Beats per Minute“ keine Verwendung habe. Auf einige der anderen Einstellungen werde ich gleich noch einmal zurückkommen.

Anschließend klicken wir auf „Start“ und lassen SongKong arbeiten. Bei größeren Musikbibliotheken kann das beim ersten Mal durchaus mehrere Stunden dauern. Meine Empfehlung ist deshalb, die Bearbeitung der Musikbibliothek irgendwie zu unterteilen und nicht alles auf einmal zu bearbeiten, insbesondere dann, wenn man sich die von SongKong vorgenommenen Änderungen auch im Einzelnen anschauen möchte. SongKong erstellt hierzu einen hervorragenden, extrem ausführlichen Bericht in HTML, in dem jede Kleinigkeit dokumentiert ist und der mit jedem Browser angesehen werden kann.


Ein besonderer Schwerpunkt wurde bei SongKong auf das Tagging klassischer Musik gelegt. Die Anforderungen an Meta-Daten für klassische Musik sind ja bekanntlich ziemlich unterschiedlich zu denen für Pop und Rock Musik. Dabei geht es um wichtige Informationen wie Komponist, Dirigent oder Orchester. Bei Pop/Rock Musik enthält ein Album meistens die Songs eines Künstlers oder einer Gruppe. Die Kompositionen klassischer Komponisten hingegen heißen beispielsweise Symphonien oder Sonaten und werden als Werke und nicht als Alben bezeichnet. Darüber hinaus besteht ein Werk, wie eine Symphonie, aus mehreren Sätzen. Wenn klassische Musik als Album veröffentlicht wird, kann dieses Album nur Teile eines Gesamtwerks enthalten, umgekehrt aber auch mehrere Werke eines oder mehrerer Komponisten. Eine Anzeige nach Alben ist deshalb mitunter nicht besonders aussagekräftig. SongKong erkennt klassische Musik und stellt die zusätzlichen Informationen in besonderen Meta-Daten Feldern bereit. Darüber hinaus findet das Programm auch Informationen wie Opus, Nummer oder ausführende Künstler mit ihren Instrumenten.

Als Beispiel für die Fähigkeiten von SongKong bei klassischer Musik greifen wir deshalb das Album Beethoven Symphonien No.1 und 3 mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von René Leibowitz heraus. Bei diesem Album war ich der Meinung, dass ich eigentlich recht gute Meta-Daten hinterlegt hätte. Schauen wir also, was SongKong dazu meint: Als erstes stellen wir fest, dass SongKong das eingebettete Album Cover gelöscht und durch ein Cover in höherer Auflösung, wie wir gleich sehen werden, ersetzt hat.

Allerdings findet SongKong nicht immer das richtige Cover. Um deshalb nicht allein wegen des Covers alle Änderungen rückgängig machen zu müssen, habe ich folgende Strategie angewendet. In meiner Musikbibliothek ist in fast allen Fällen das Cover zusätzlich im File-System abgespeichert. Im Reiter „Artwork“ habe ich deshalb eingestellt, dass SongKong das neu gefundene Cover bei besserer Qualität in die Song-Datei einbetten darf, lasse SongKong aber zusätzlich das neue Cover auch in das File-System schreiben, ohne die bereits vorhandene Bild-Datei zu überschreiben. In diesen Fällen kann ich dann später in aller Ruhe auswählen, und eventuell manuell mit einem Tagger das bisherige Cover wieder in die einzelnen Musik-Dateien kopieren. Ganz ohne Handarbeit geht es also nicht, wenn man seine eigenen Vorstellungen hat.


Ferner hat SongKong in den folgenden Feldern Änderungen vorgenommen.

Im Feld Album hat SongKong den Titel wesentlich ausführlicher gefasst. Der Komponist stand bereits am Beginn des Albumtitels. Wenn nicht, hätte SongKong diesen hinzugefügt. Dies erreichen wir durch zusätzliche Einstellungen im Reiter „Classical“. Hier können wir auch den Komponisten aus dem Feld Album Artist entfernen lassen, da für den Komponisten ein eigens Feld vorgesehen ist. Die übrigen von SongKong vorgenommenen Änderungen fallen unter die Kategorie Feinschliff.

SongKong hat nicht nur Felder gelöscht oder geändert, sondern auch eine Vielzahl neuer Felder hinzugefügt. Nachfolgend die beeindruckende Liste neuer Felder, wobei ich nur die wichtigsten ausgewählt und die mehr technischen Felder weggelassen habe.


Auffallend sind die vielen Sort Felder. Bei Feldern, wie Composer (Komponist) oder Conductor (Dirigent), erfolgt der Feldeintrag nämlich immer in der Reihenfolge Vorname - Nachname. Sucht man im Feld Composer, dann findet man Beethoven deshalb unter dem Buchstaben L wegen seines Vornamens Ludwig. Mit den Sort Feldern kann man die Anzeige des Felds Composer in der richtigen Reihenfolge erreichen. Allerdings funktioniert dies nur dann, wenn zu jedem Eintrag im Feld Composer auch ein entsprechender Eintrag im Feld Sort Composer existiert; da sind wir wieder bei dem Thema gut gepflegte Meta-Daten.

Man kann natürlich darüber streiten, ob so viele Felder überhaupt notwendig sind. Auch hier zeigt sich SongKong sehr flexibel und ermöglicht es uns, im Reiter „Format“ auszuwählen, dass bestimmte Felder nicht hinzugefügt werden. Paul empfahl mir allerdings, insbesondere MusicBrainz Id Felder, wie MB Recording Id, nicht abzuwählen, da diese von SongKong verwendet werden, um festzustellen, ob bereits ein Abgleich des betreffenden Stücks mit MusicBrainz stattgefunden hat. Wir könnten aber beispielsweise problemlos alle Sort Felder abwählen.

Wichtige Felder bei klassischer Musik sind Group und Work. Das Group Feld ist ein gutes Beispiel für das perfekte Zusammenspiel zwischen SongKong und MinimServer. Obwohl Group kein Standard Meta-Daten Feld ist, kann SongKong dieses Feld erzeugen und füllen, so dass die entsprechenden Stücke von MinimServer automatisch zusammengefasst werden. Ohne diese Funktion werden die Stücke, in unserem Beispiel die Sätze der Symphonien, einfach der Reihe nach angezeigt, wenn wir das Album öffnen.


Mit Hilfe der Gruppierung sehen wir nun auf einen Blick, dass das Album zwei verschiedene Werke, nämlich die Symphonien Nr. 3 und Nr. 1 von Beethoven, enthält. Damit können wir bequem eine gesamte Symphonie zum Hören auswählen, statt die einzelnen Sätze der jeweiligen Symphonie.

Mit einem Doppel-Klick auf die Symphonie Nr. 3 sehen wir dann wieder die einzelnen Sätze des Werks und können wieder jeden Satz getrennt auswählen.

Mit dem Feld Work hingegen können wir in unserer Datenbank gezielt nach einzelnen Werken, wie der Symphonie Nr. 3, suchen.

Diese wenigen Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie perfekt SongKong bei Klassik arbeitet. Dies gilt, wie ich mich überzeugen konnte, für die Datei-Formate WAV, FLAC und DSD-DSF gleichermaßen und unabhängig von der Sampling-Rate.

Wer nun glaubt SongKong, sei nur etwas für Klassikliebhaber, für den habe ich noch ein Beispiel aus dem Bereich Pop/Rock: das bekannte Album Love Over Gold von den Dire Straits. SongKong hat an vorhandenen Meta-Daten wieder einiges auszusetzen und deshalb bestehende Felder geändert und neue hinzugefügt. SongKong bringt also auch bei Pop/Rock Alben einen deutlichen Zugewinn an Information.


Allerdings funktioniert auch bei SongKong nicht alles perfekt, wie das folgende Beispiel zeigt.

Hier bleibt nur die Funktion „Undo Fixes“. Wir wählen den betroffenen Ordner im File-System aus und SongKong macht alle Änderungen rückgängig. Dies funktioniert ganz hervorragend, wie ich mich in verschiedenen Fällen überzeugen konnte. Perfekt wäre eine Funktion, mit der nur einzelne Änderungen, wie Album Cover, zurückgenommen werden könnten. Allerdings besitzt SongKong gerade keine manuelle Tagging-Funktion. Wer es perfekt haben möchte, kommt um manuelle Eingriffe mit einem Tagger nicht herum. Und hier könnte Jaikoz, der große Bruder von SongKong, ins Spiel kommen.

Jaikoz bietet neben dem automatischen Abgleich der Datenbestände mit MusicBrainz und Discogs analog SongKong auch die Möglichkeit, ein Album halbautomatisch oder manuell mit einer ganz bestimmten Ausgabe bei MusicBrainz oder Discogs abzugleichen. Umgekehrt können neue Releases auch von Jaikoz nach MusicBrainz zurückgeschrieben werden. Darüber hinaus hat Jaikoz eine sehr übersichtliche Benutzeroberfläche, mit der man alle Felder schnell und einfach überarbeiten kann.


Jaikoz lässt sich nach meiner Erfahrung leicht bedienen und ist ein fantastischer Tagger, um seine Musik-Dateien automatisch, halbautomatisch oder manuell zu überarbeiten. Allerdings erfordern die vielen Funktionen schon ein gehöriges Maß an Einarbeitung und man sollte wissen, was man tut. Im direkten Vergleich wird damit das Konzept von SongKong noch klarer: mit einmal gewählten Grundeinstellungen soll dem Anwender die gesamte Arbeit bei der Überarbeitung seiner Meta-Daten vollautomatisch abgenommen werden.

STATEMENT

SongKong ist ein einfaches und zugleich mächtiges Werkzeug, mit dem man mit wenigen Klicks die Meta-Daten einer digitalen Musiksammlung überarbeiten kann. Die Ergebnisse sind absolut überzeugend. Eine klare Empfehlung!
Gehört mit
Computer Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 mit AudiophileOptimizer 2.0, iPad mini
Software MinimServer, JPlay 6.2, Linn Kazoo
Herstellerangaben
SongKong Standard
Leistung Unbegrenzt suchen
Hinzufügen akustischer Meta-Daten Nein
Parse Naim Rips Meta-Daten Nein
Melco Optimiert Nein
Geschäftliche Nutzung erlaubt Nein
Preis £25 ($31 USD)
Herstellerangaben
SongKong Pro
Leistung Unbegrenzt suchen mit doppelter Geschwindigkeit
Hinzufügen akustischer Meta-Daten Ja
Parse Naim Rips Meta-Daten Nein
Melco Optimiert Nein
Geschäftliche Nutzung erlaubt Nein
Preis £35 ($43 USD), £40 ($50 USD) (Melco discount)
Herstellerangaben
SongKong for Melco
Leistung Unbegrenzt suchen mit doppelter Geschwindigkeit
Hinzufügen akustischer Meta-Daten Ja
Parse Naim Rips Meta-Daten Ja
Melco Optimiert Ja
Geschäftliche Nutzung erlaubt Nein
Preis £50 ($62 USD)
Herstellerangaben
SongKong Commercial
Leistung Unbegrenzt suchen mit doppelter Geschwindigkeit
Hinzufügen akustischer Meta-Daten Ja
Parse Naim Rips Meta-Daten Ja
Melco Optimiert Nein
Geschäftliche Nutzung erlaubt Ja
Preis £99 ($122 USD)

Hersteller/Vertrieb
JThink Ltd.
E-Mail paultaylor@jthink.net
Web www.jthink.net/songkong/de/index.jsp

Burmester 175 Plattenspieler

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Pünktlich zum 40. Geburtstag des Unternehmens präsentiert Burmester ein analoges Laufwerk im Reference Design. Nach jahrzehntelanger Erfahrung in der Verarbeitung von feinsten Phono-Signalen vervollständigt Burmester damit die Reihe der erfolgreichen Phono-Vorstufen mit einem Schallplattenspieler.

Schon auf den ersten Blick als typischer Burmester erkennbar, bedient sich der 175 Schallplattenspieler charakteristischer Gestaltungselemente der Reference Line. Die integrierte Signalverarbeitung aus dem Burmester 100 Phonopreamplifier verarbeitet die feinen Phono-Signale auf höchstem Niveau.

Der seriennahe Prototyp des 175 Schallplattenspielers wurde auf der High End in München vorgestellt. Er hat ein Gesamtgewicht von circa 60 Kilogramm und wird in der Berliner Manufaktur gefertigt. Der Burmester 175 ist voraussichtlich ab 2018 erhältlich und wird etwa 30.000 Euro kosten.

Hersteller
Burmester Audiosysteme GmbH
Anschrift Wilhelm-Kabus-Straße 47
10829 Berlin
Fon +49 30 787 968 0
Fax +49 30 787 968 68
E-Mail mail@burmester.de
Internet www.burmester.de

Audio Exklusiv P 0.8

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„Verehrter Musik-Enthusiast“ lautet die Ansprache des Lesers in der Bedienungsanleitung des ersten reinen D/A-Wandlers von Audio Exklusiv. Trotz des günstigen Preises darf man auch wegen dieser Begrüßung auf den Klang des neuen P 0.8 gespannt sein.

Der selbst auferlegte Anspruch hinsichtlich musikalischer Qualität ist bei der deutschen Manufaktur keineswegs bescheiden. Das bewiesen die Tests der letzten Jahre. So war ich seinerzeit sehr angetan vom Klang der preisgünstigen Eco-Line Verstärker. Auf der letzten Highend zeigte Audio Exklusiv-Chef Andreas Schönberg die Vorserien-Version eines neuen, zweiteiligen Reference-Vorverstärkers, der mit enormen Detail-Aufwand gebaut werden wird. Auf den müssen wir aber noch etwas warten und sicher auch etwas sparen. Es ist zu begrüßen, wenn ein Hersteller hochklassiger Komponenten sich mit seinem Knowhow in den bezahlbaren Bereich begibt. Hier hat der DA-Wandler P 0.8 seinen Platz. Der erste separate Digital-Analog-Wandler der hessischen Manufaktur überhaupt ist technisch dicht angelehnt an den integrierten Wandler des CD-Players P 8 der Classic-Line, in dem Röhren den Klang mitbestimmen. Dieser hat mich im Herbst 2014 sehr beeindruckt, als ich ihn, er war gerade auf den Markt gekommen, zum Test hatte.

Optisch ist der P 0.8 klein, schlicht und funktional, wirkt aber hochwertig. Dies ist auch der massiven, gebürsteten Aluminium-Front zu verdanken. Rückseitig machen solide Kipp-Schalter, ebenfalls auf Alu montiert, einen guten Eindruck. Das Gehäuse selber besteht aus einem Metall-Profil, das mit seinen Rippen reichlich Oberfläche zur Kühlung bietet. Die fest integrierte, erdungsfreie Netzleitung gerät zum optischen Stolperstein. Da muss man als Audio-Enthusiast die Option einer Netzkabel-Optimierung gleich ad acta legen. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Audio Exklusiv-Chef Andreas Schönberg und sein Entwickler auch den Rotstift ansetzen mussten, um den günstigen Preis von 669 Euro zu realisieren. Ich kenne Andreas Schönberg schon einige Jahre und weiß, dass er und sein Team in ausgiebigen Hörtests ermittelt, wo in einem Gerät Aufwand getrieben werden muss und an welcher Stelle Sparmaßnahmen nur minimale Auswirkungen haben. Mit diesem Wissen kann ich die Kabel-Kröte schlucken, zumal beim Betrachten des P 0.8 auch schnell jedem klar wird, dass eine Netz-Kaltgeräte-Buchse keinen Platz hat. Dies wird erst recht deutlich, wenn man den oberen Teil des Profil-Gehäuses nach dem Lösen von je zwei Inbus-Schrauben vorn und hinten abhebt. Der P 0.8 ist sehr gut mit feinen Bauteilen gefüllt. Das Netzteil besteht aus einem stattlichen Trafo und großen Netz-Kondensatoren mit üppig dimensionierter Sieb-Kapazität. Die Platinen begünstigen mit 105 Mikron dicken Kupfer-Leitern den Stromfluss. Viel Wert legen Andreas Schönberg und sein Entwickler auf die Ausgangsstufe. Die ist im P 0.8 diskret und nicht mit preisgünstigen Operations-Verstärkern aufgebaut. Die Class-A-Schaltung ist mit hochwertigen, eng tolerierten Koppelkondensatoren bestückt. Die kosten zwar Geld, sind musikalisch aber einfach besser und deshalb wichtig und unumgänglich. Schließlich ist die Referenz dieser Stufe das erwähnte, mit Röhren bestückte Pendant im P 8 CD-Player.


Der P 0.8 ist kein Upsampler. Er verarbeitet das PCM-Signal bis 24 bit/192 kHz so, wie er es über einen der drei Eingänge angeliefert bekommt, ohne es umzurechnen. Im Eingang bereitet ein Crystal Cirrus CS 8416 den Audio-Datenstrom mit seiner präzisen Taktgebung Jitter-minimiert auf. Von ihm erhält dann ein Burr-Brown PCM 1793 Wandler-Chip das Signal zur Umsetzung ins Analoge. Die drei rückseitigen Eingänge für das digitale Eingangs-Signal sind: USB, S/PDIF-Koax und Toslink. Benötigt man den Toslink-Eingang nicht – er ist bei TV-Receivern wegen der galvanischen Trennung sinnvoll –, bietet sich statt seiner ein zweiter koaxialer S/PDIF-Eingang auf der Geräte-Rückseite an. Dazu ist es notwendig, im Gerät eine Brücke umzustecken. Die gewünschte Variante kann auch beim Kauf des P 0.8 geordert werden und ist jederzeit reversibel. Mit einem der beiden rückseitigen Kipp-Schalter wählt man zwischen den drei Eingängen. Der zweite Kipp-Schalter ist zuständig für den Netz-Strom und trennt den DAC gänzlich vom Netz. Das USB-Eingangs-Modul kommt von M2Tech aus Italien, einem seit vielen Jahren etablierten Hersteller in Sachen Digital-Analog-Wandlung mit eigenem großen Geräte-Angebot. Der USB-Anschluss verarbeitet in Verbindung mit dem passenden Treiber ebenfalls PCM bis 24 bit / 192 kHz. Dieses M2Tech Modul ist kein Plug- und-Play-Konzept, sondern bedarf der Installation der passenden Software. Die lässt sich auf der Support-Website von M2Tech leicht finden. Einige Treiber liegen dem Wandler aber auch auf CD bei. Für Apple-Rechner steht aktuell ab dem Betriebssystem El Capitan kein Treiber zur Verfügung, weil Apple die Entwickler bei M2Tech zur Zeit ärgerlicherweise nicht unterstützt wie auf der Support-Website http://lnx.m2tech.biz/support/ bei der Treiber-Beschreibung zu lesen ist. Ganz anders ist es bei Windows. Hier ist für Windows 10 gesorgt und sogar das Upgrade auf Creator wird bedient. Dazu muss nur unter Systemsteuerung-Sound der exklusive Zugriff-Modus für den Audio Exklusiv-Treiber deaktiviert werden. Etwas gewöhnungsbedürftig funktionieren die drei frontalen LEDs. Sobald der P 0.8 an einen USB-Anschluss eines eingeschalteten Computers oder Streamers angeschlossen ist, leuchtet die rote USB-LED. Das ist auch der Fall, wenn der Wandler nicht eingeschaltet ist und die dazugehörige Power-LED nicht leuchtet. Irritierend ist, dass die rote Lock-LED zwar bei S/PDIF und Toslink die Funktion anzeigt, bei USB jedoch nicht. Wenn man dies einmal weiß, ist´s gut und spielt keine Rolle mehr. Ohnehin fällt es von Herzen leicht, dem kleinen P 0.8 derartige Extravaganzen zu verzeihen, sobald man ihn gehört hat.

Bei mir ging es los mit dem Primare CD-Spieler, angeschlossen über S/PDIF. Es ist mir schon beinahe unangenehm, immer wieder meine Begeisterung für die preisgünstigeren Geräte von Audio Exklusiv zu formulieren. Ich fürchte da fast um meine Glaubwürdigkeit, aber Dirk Sommer, der sich bevorzugt um die teureren Komponenten kümmert, geht es bei diesem Hersteller nicht viel anders. Die Audio-Exklusiv-Elektronik, die ich in den letzten Jahren hören konnte, übertraf immer wieder meine Erwartungen. Dies gilt für den P 0.8 nicht nur ebenso, sondern hier erst recht: Soviel dynamische Spielfreude und musikalischen Fluss, die Abwesenheit eines eigenen klanglichen Fingerabdrucks, solch eine saubere Zeichnung des Klangbildes und die Bereitschaft, richtig zur Sache zu gehen, hatte ich nicht erwartet. Bleiben wir aber auf dem Teppich! Verglichen mit deutlich teureren DACs wie meinem Audio-gd, der dreimal so viel kostet, fehlt es etwas an Detail-Auflösung. Dies ist zum Beispiel hörbar beim Händeklatschen in „The Beat Goes On“ von Patricia Barbers Album Companion. Nur, sobald der P 0.8 wieder im Spiel ist, vermisst man die soeben über den anderen DAC gehörten Details überhaupt nicht, weil beim P 0.8 die musikalische Stimmigkeit obsiegt. Darauf kann man sich nicht nur entspannt einlassen, nein, die Musik erfährt mit diesem Audio Exklusiv-Wandler eine mitreißende Lebendigkeit.


Um das Können des Wandlers auszuloten, brachte ich die Mutec MC-3+Smart Clock mit ins Spiel. Darüber ließ ich sowohl meinen Primare CD-Player am AES-EBU-Eingang des Mutec laufen als auch per USB jetzt meinen Mac Mini mit Audirvana. Verbunden waren diese Komponenten mit hochwertigen AES/EBU- und SPDIF-Leitungen von JIB-Boaacoustic sowie dem Audioquest Diamond USB mit Audioquest Jitterbug. Dieser Aufwand übertrifft den Preis des Wandlers ganz erheblich. Um so erfreulicher war das Ergebnis. Der kleine Audio Exklusiv hatte keine Mühe, diese Investition hörbar zu machen. Es war beachtlich, welchen klanglichen Zugewinn ich zu hören bekam. Somit ist die musikalische Güte des P 0.8 ganz wesentlich von seinen Zuspielern abhängig. Als ich zum Vergleich bei Beethovens Klavierkonzerten 1 und 3 mit Ronald Brautigam am Flügel meinen Audio-gd heranzog, gefiel mir die Wiedergabe mittels des P 0.8 sogar partiell besser, weil das Orchester so kraftvoll und satt, mit Struktur und musikalischem Fluss, im Raum stand. Ohnehin scheint dieser Wandler, egal welches Musik-Genre er verarbeiten muss, perfektes Timing zu beherrschen. Der Audio-gd klang bei Beethoven fast ein wenig langweilig, da er das Orchester weniger warm reproduzierte. So schien mir bei dieser CD der Audio Exklusiv etwas authentischer zu sein.

Will man mehr als die für den P 0.8 aufgerufenen 669 Euro investieren, kann ich mir vorstellen, dass die Anschaffung der Mutec-Clock, für etwa 1000 Euro, mehr Sinn macht, als das Geld für einen anderen, kostspieligeren Wandler auszugeben. Als ich mit dem Reclocker im Signalweg „The Beat Goes On“ mit Patricia Barber noch einmal hörte, war auch das Händeklatschen detailreicher und hinsichtlich der Klangfarbe sehr glaubwürdig. Übrigens erfahren bei Verwendung des Mutec auch alle Apple-Benutzer keinerlei Einschränkungen mehr, egal welches Betriebssystem sie benutzen. Der Mutec serviert dem P 0.8 dann auch noch höher aufgelöste PCM-Formate und DSD in der passenden 24 bit /192 kHz-Auflösung. Technisch wie klanglich bilden die Zwei ein hervorragendes Duo, das begeisternd zu musizieren versteht.

STATEMENT

Einmal mehr hat es Audio Exklusiv geschafft, ein preisgünstiges Gerät auf den Markt zu bringen, das klanglich begeistert. Gemessen an seinen musikalischen Fähigkeiten, ist der P 0.8 ein Schnäppchen, das es verdient, mit den feinsten Komponenten zusammenzuspielen.
Gehört mit
Computer Asus Laptop U53Jc mit Windows 10 Creator, Apple MacMini mit OS X El Capitan, Audirvana Plus 3 und Qobuz
Clock Mutec MC-3+Smart Clock USB
DA-Wandler Antelope Zodiac plus, Audio-gd Master 7, Sonic Frontiers SFD-1
CD-Player Primare DVD 30
Vorverstärker Audio-gd Master 9
Endstufe für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Air Tight ATM-3 oder Spectral DMA-100
Lautsprecher Triangle Grand Concert
Zubehör Audioquest Diamond oder Carbon USB, Audioquest Jitterbug, JIB-Boaacoustic Silver Digital Carbon SPDIF und Silver Digital Krypton AES/EBU, Inakustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis
Herstellerangaben
Audio Exklusiv P 0.8
Frequenzgang 5 Hz bis 20 kHz (-2dB)
Rauschabstand dBu 98,5 dB
Rauschabstand dBu 96,3 dB gefiltert
Verzerrungen 0,025 %
Stromaufnahme 2 Watt
Abmessungen 120 B x 190 T x 69 H mm
Gewicht 1,2 kg
Preis 669 Euro

Hersteller/Vertrieb
Audio Exklusiv
Anschrift Andreas Schönberg
Sudetenstrasse 11
63691 Ranstadt
Telefon +49 6041 9624217
Fax +49 6041 9624218
E-Mail info@audioexklusiv.de
Web www.audioexklusiv.de

Mytek Manhattan II

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Seit mehr als fünf Jahren tummeln sich die in der Studio-Szene schon damals anerkannten Digital-Spezialisten von Mytek auch sehr erfolgreich auf dem Hifi-Markt. Mit dem Manhattan II begeben sich Michal Jurewicz und Marcin Hamerla nun auch in High-End-Gefilde – klanglich, optisch und mit Preisen bis zu 8500 Euro.

Mit dem ersten, noch für den Profi-Bereich konzipierten Stereo 192-DSD-DAC setze Mytek zumindest für mich einen Meilenstein in puncto Preis/Klang-Verhältnis. In Sachen Bedienungskomfort musste man allerdings den ein oder anderen Kompromiss in Kauf nehmen. Dann folgte Anfang 2015 der opulent ausgestattete erste Manhattan, der allein schon von seinem Erscheinungsbild eher einen Platz in den heimischen vier Wänden als im Studio beanspruchte, aber natürlich auch alles an Ausstattung bot, was für den professionellen Einsatz sinnvoll ist. Aber nicht nur, was Gestaltung und Verarbeitung anbelangt, sondern auch klanglich übertraf er den 192-DSD-DAC noch einmal deutlich. Das hatte natürlich seinen Preis: Der erste Manhattan kostete 4500 Euro und hatte damit immer noch ein ausgesprochen kundenfreundliches Preis/Klang-Verhältnis.

Und nun 8500 Euro? Gut, ich habe oben etwas plakativ den Preis für den Manhattan II in Vollausstattung genannt. Natürlich ist er dank besserer Bauteile kostspieliger als sein Vorgänger, aber in der Grundversion, wie sie sich gerade in meiner Kette einspielt, wird er für 6000 Euro angeboten. In Kürze wird man zusätzlich noch eine Roon-Ready-Netzwerk-Karte für 1000 und einen Phono-Einschub für MC- und MM-Tonabnehmer für 1500 Euro zum Manhatten II dazu bestellen können, um ihn zu einer kompletten digitalen und analogen Schaltzentrale zu machen. Nach den bisherigen Erfahrungen mit den in den USA und Polen entwickelten Wandlern darf man also davon ausgehen, dass auch der Manhattan II wieder ein attraktives Angebot sein wird.


Rein äußerlich bestehen zwischen den beiden Generationen des Manhattan nur sehr geringe Unterschiede: Auch beim Zweier fügt sich die Struktur der Tasten nahtlos in die der Frontplatte ein. Allerdings sind sie nun farblich ein wenig abgesetzt und daher besser zu finden. Falls mir nichts entgangen ist, stellt dies neben dem Wegfall der USB-1.1-Buchse auf der Rückseite den einzigen von außen festzustellenden Unterschied zwischen den beiden Modellreihen dar. Marcin Hamerla, der die Entwicklung und Fertigung in Warschau leitet, war bereit, per Skype ein paar mehr Informationen über den neuen Wandler zu geben, als im Internet zu finden sind. Dort erfährt man, dass der Manhattan II das Gehäuse, das Netzteil mit getrennten Trafos und Spannungsregelungen für die analogen und digitalen Schaltungen und das Display inklusive Ansteuerung von seinem Vorgänger übernommen hat. Die Hauptplatine hingegen wurde völlig neu entwickelt. Das Layout der Digital-Schaltungen wurde vom famosen Mytek Brooklyn, dem legitimen Nachfolger des 192-DSD-DAC, übernommen, unterscheidet sich vom Brooklyn aber durch den Einsatz von ESS Technologys neusten und rauschärmsten, aber auch teuersten Wandler, dem ES9038PRO. Gänzlich neu konzipiert wurde die analoge Ausgangsstufe. Die neue Topologie soll für deutlich geringeres Übersprechen sorgen und die Verwendung neuer Operationsverstärker für noch mehr Wohlklang.

Die bereits erwähnten Zusatzboards zum Anschluss von Phono und Netzwerk werden im Spätherbst lieferbar sein. Zu meiner Überraschung – und Freude – kündigte Marcin Hamerla für diesen Termin auch die Software zum Upsampling – oder vielleicht besser: zur Umrechnung – von allen PCM-Formaten auf DSD an. Die war bereits beim Test des ersten Manhattan im Gespräch, geriet dann aber in Vergessenheit, zumindest bei mir. Als ich dann zur Einstimmung für diesern Test noch mal nachlas, was ich vor Jahren über den Manhattan geschrieben hatte, wurde ich an die DSD-Umrechnung erinnert. Während unserer Skype-Unterhaltung fragte ich Marcin Hamerla, was aus diesem Projekt geworden sei: Die Software werde in den kommenden Tagen fertig, in ein, zwei Monaten stünde sie dann offiziell zum Download bereit. Und bis dahin könne der Manhattan II gerne in Gröbenzell bleiben.

Sie merken schon, ich stehe den Wandlern von Mytek nicht unvoreingenommen gegenüber: Ich mag sie, seit ich dem ersten begegnet bin. Inzwischen ist mir klar geworden, worauf sich meine Sympathie gründet. Gut, vor fünf Jahren war ich einfach sehr positiv überrascht darüber, welch großer musikalischer Genuss mit der vergleichsweise niedrigen Investition in den 192-DSD-DAC vor allem bei HighRes-Dateien möglich war. Zehn Jahre zuvor wären dafür Komponenten mit fünfstelligem Preisschild nötig gewesen. Dass erst der 192-DSD-DAC und später der Brooklyn in meiner Kette selbst mehrfach teurere Wandler relativ langweilig erscheinen ließen, hat – wie ich so allmählich im Austausch mit Kollegen herausfand – sicher auch mit meinem Musikgeschmack zu tun: Die Klangcharakteristik der Myteks passt einfach hervorragend zu Jazz, dynamischer Klassik und zu Rock und Blues sowieso. Sie sind nicht unbedingt die klangfarbenstarken, detailverliebten Feingeister, lassen aber rhythmisch und dynamisch nichts anbrennen und faszinieren zudem mit einer ausgedehnten Raumdarstellung. Den eher klassik-affinen Kollegen Dietl beispielsweise begeisterte der Brooklyn weit weniger als mich. Erst mit einem zusätzlichen linearen Netzteil kam er seinen Klangvorstellungen nahe. Ich kann mich immer noch für die immense Spielfreude, Lebendigkeit und Räumlichkeit der „kleinen“ Myteks begeistern: Intern trägt der Brooklyn den durchweg positiv gemeinten Ehrentitel „Rampensau“. Wie schon im zweiten Teil meines Berichts nachzulesen, lässt sich diese aber mit linearen, externen Netzteilen oder Reclockern auch domestizieren und in die feinsinnige Richtung erziehen.


Einen Anschluss für ein externes Netzteil braucht der Manhatten II nicht: Er verfügt, wie gesagt, ja sogar über zwei lineare Stromversorgungen. Ich benutze ihn natürlich zuerst einmal als reinen Wandler. Obwohl ich kurz zuvor noch Chord Electronics' DAVE samt BLU MkII im USB-Upscaler-Modus, also mit 705,6 Kilohertz gehört habe – fehlt mir beim nicht einmal ein Drittel so teuren Mytek rein gar nichts: Keith Jarrett, Gary Peacock und Jack DeJohnette swingen bei „God Bless The Child“ vom Album Standards, Vol. 1, als ob es kein Morgen gäbe. Ich hoffe ich habe Sie mit diesem Test-Track nicht allzu sehr gelangweilt, wenn ich ihn immer auf den Plattenteller gelegt habe. Vor kurzem habe ich die 192-Kilohertz-Variante bei HighRes-Audio heruntergeladen, war aber beim ersten Hören über die Kette im Wohnzimmer wenig begeistert von der Musik-Datei. Da fehlte es mir einfach ein wenig an Lebendigkeit, Wärme und Luftigkeit. Davon kann nun weder bei den Chords noch beim Manhattan II die Rede sein: Der Song entwickelt hier seinen unnachahmlichen Groove, so dass es schwer fällt, die Hände auf der Tastatur zu lassen, statt den Takt mit zu klopfen. Snare und Hi-Hat treiben das Geschehen voran, kommen aber ohne jeden Anflug von Nervigkeit rüber und der Bass besitzt einen derartigen Punch, dass ich das Vinyl nicht im mindesten vermisse.

Bevor die Klangbeschreibung zur Lobhudelei verkommt, wechsele ich lieber noch einmal zum DAVE zurück, der seine Daten jetzt wie der Manhattan II direkt vom Aries Femto bezieht: Gut, die Instrumente umgibt jetzt noch ein wenig mehr Luft, aber ganz so emotional wie der Manhattan II geht der DAVE nicht zur Sache. Ich habe das Gefühl, die Musik würde mit minimal verzögertem Tempo wiedergegeben, was einem aber auch mehr Zeit gibt, einige Feininformationen – wie etwa die über den Raum – klarer wahrzunehmen. Der deutlich teurere DAVE entspricht wohl eher den hehren Ansprüchen der High Fidelity, macht aber zumindest ohne den BLU MkII eine Spur weniger Spaß. Statt weiterer Erbsenzählerei genieße ich noch ein Stück des Albums, das Stones-Drummer Charlie Watts mit der Danish Radio Big Band eingespielt hat, und das ich kürzlich als 24/48-Datei bei HighRes-Audio erworben habe, „You Can't Always Get What You Want“: Dank des Mytek bekomme ich aber alles, was ich mir wünsche: Bläsersätze mit feinen Anblasgeräuschen, satte Klangfarben, messerscharfe Breaks, einen mächtig grummelnden E-Bass und dazwischen ein paar Hammond-Sounds: eine heftig brodelnde Melange, die rhythmisch mitreißt – und einen trotzdem mit einer Fülle von Details verwöhnt. Grob- und Feindynamik vom Feinsten – ein Hochgenuss!

Aber ich schreibe ja nicht nur zum eigenen Vergnügen und sollte Ihnen verraten, wie gut der Manhattan II als Kopfhörerverstärker agiert. Dazu verbinde ich seine XLR-Ausgänge mit dem Bryston BHA-1, der für mich in Sachen symmetrischer Verstärkung das Maß der Dinge ist. Über die beiden 6,3-Millimeter-Klinkenbuchen, an denen das Signal einmal phasenrichtig und einmal um 180 Grad gedreht anliegt, und einen Adapter kann der Manhattan II ja auch Kopfhörer mit symmetrischer Verkabelung und vierpoligem XLR-Stecker treiben. Um es ihm nicht zu leicht zu machen, wähle ich den Audeze LCD-X mit einer Impedanz von nur 20 Ohm. Da es hier nicht zuletzt um Stromlieferfähigkeit geht, wähle ich als ersten Songs „Pork Pie Hat“ von Dave Hollands Solo-Bass-Album Ones All. Der Mingus-Titel wird über den LCD-X zum Hochgenuss: Detail wie Griffgeräusche oder das Atmen Hollands gibt’s in Hülle und Fülle, die unbegrenzt wirkende Dynamik lässt einen den Bass beinahe fühlen und die Wiedergabe wirkt so offen und frei, dass man schon nach Sekunden nicht mehr davon irritiert wird, dass die Musik nicht wie bei Lautsprechern von vorne kommt. Der Manhattan II treibt den Audeze so souverän, dass ich ohne große Erwartungen zum Bryston wechsle: Der hat den LCD-X natürlich genau so fest im Griff, verleiht der Wiedergabe sogar noch einen Hauch mehr Luftigkeit. Da muss man wohl ein Kopfhörer-Aficionado sein, um für diese minimale Verbesserung in den Bryston zu investieren.


Vielleicht fördert der erste Satz von Mahlers Symphonie Nr. 6 mit den Duisburgern Philharmoniker unter Jonathan Darlington ja größere Unterschiede zutage. Auch wenn es mir schwer fällt, es bei der Kopfhörerwiedergabe von Raum zu schreiben: Der Bryston differenziert die Instrumentengruppen räumlich besser und umgibt sie mit mehr Luft. Die vorzügliche Living-Concert-Series-Aufnahme wirkt über den Manhatten II minimal griffiger, direkter und auch rhythmisch noch eine Spur ansprechender, wenn der BHA-1 die Verstärkung übernimmt, bekommt man eine Anmutung der Größe der Bühne und Aufnahmeraumes und der Verteilung der Musiker darin. Ich weiß nicht, ob das für eingefleischte Kopfhörer-Nutzer genauso positiv klingt, wie ich es meine, aber für mich kommt die Wiedergabe über LCD-X und Bryston der über Lautsprecher etwas näher als beim direkten Anschluss des Audeze an den Manhattan II. Bleibt festzuhalten, dass der Mytek über einen sehr guten Kopfhörerverstärker verfügt und auch sehr niederohmige Lasten locker zum klingen bringt, dem Niveau eines spezialisierten Kopfhörerverstärkers wie des Bryston BHA-1 zwar recht nahe kommt, es aber nicht völlig erreicht.

Als nächstes steht der Umzug ins Wohnzimmer an, wo sich der Manhattan II mit dem Brooklyn samt Keces P8 messen und auch als Vorverstärker Farbe bekennen muss. Ich verbinde die beiden Myteks per Swisscable Reference mit der Brinkmann-Vorstufe und mit zwei Habst Ultra III mit dem Euphony Server, der ja über genügend USB-Anschlüsse verfügt. Doch ich muss feststellen, dass die Ausgabe der Daten an die beiden parallel angeschlossenen Wandler nicht funktioniert – und das unabhängig davon, welche USB-Ausgänge ich wähle. Aber es ist ja kein Drama, zum Vergleich ein USB-Kabel umzustecken. Da braucht man nicht zweimal hinzuhören: Beim Köln Concert bringt der Manhattan II gerade in der Anfangsphase mit dem unruhigen Publikum mehr Details zu Gehört, sorgt für mehr Fluss in Melodie und Rhythmus, differenziert dynamisch noch feiner, und verwöhnt mit einem größeren Raum. Aber das beweist ja na nur, dass bei Mytek die Hierarchie zwischen den Wandlern stimmt. Jetzt schleife ich auch wieder den Mutec MC-3+ zwischen Euphony und Mytek ein, und wie schon der Brooklyn so profitiert auch der Manhattan II deutlich von der galvanischen Trennung und der Aufbereitung des Signals im Zeitbereich: Der Raum wird größer, die Instrumente besser von einander getrennt, der Rhythmus zieht einen noch stärker in seinen Bann und dynamisch legt die Wiedergabe auch minimal zu. Eine so stimmige Reproduktion digitaler Daten gab im Wohnzimmer bisher nicht!

Beim Vergleich der eingebauten Vorstufe des Mytek mit der Brinkmann Marconi kam das Signal anfangs direkt aus dem Wandler in die analoge Lautstärkeregelung des Manhattan II. Aber auch dieser extrem kurze Signalweg konnte nicht verhindern, dass es über den Marconi noch einen Tick offener, in Tiefe und Breite minimal weiter ausgedehnt und auch dynamisch etwas packender Klang. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, hat der Manhattan II gegenüber seinem Vorgänger dennoch in puncto Räumlichkeit deutlich zugelegt. Das scheint sich bei der Verwendung der unsymmetrischen Hochpegel-Eingänge zu bestätigen: Bei Bang, Baaroom And Harp bildet der Manhattan II das Precussions-Ensemble auf einer enorm breiten Bühne ab, und – wie erwartet – lassen Dynamik und Spielfreude keine Wünsche offen. Der Brinkmann verleiht dem virtuellen Raum allerdings noch ein wenig mehr Tiefe und verwöhnt mit ein wenig mehr Luft zwischen den Instrumenten. Ohne direkten Vergleich höre ich aber auch mit dem Manhattan sehr zufrieden die altbekannte Scheibe. Wunschlos glücklich bin ich dennoch nicht, denn mir geht die Frage nicht aus dem Kopf, wie viel es besser klingen könnte, wenn statt des PP1 der großartige Aurorasound Vida die Entzerrung besorgen würde, aber der ist leider schon längst kein Bestandteil meiner Kette mehr…


Doch zurück zum Manhattan II: Dass eine Kombination aus High-End-Wandler, sehr gutem Kopfhörerverstärker und ebensolcher analogen Vorstufe einem reinen, deutlich teureren Vorverstärker klanglich nicht ganz ebenbürtig ist, spricht meines Erachtens nicht im geringsten gegen den Mytek. Die beste Nachricht am Schluss – zumindest für alle Besitzer eines Manhattan, der vor Jahren 4500 Euro kostete: Mytek bietet ein Upgrade auf den Zweier an, und zwar zum Preis von nur 1000 Euro. Dafür wird die komplette Hauptplatine ausgetauscht. Wenn die Kundenfreundlichkeit bei Mytek noch eines Beweises bedurft hätte: Hier ist er!

STATEMENT

Dass ein Mytek ungemein mitreißend und lebendig musiziert, darf man inzwischen erwarten. Aber der Manhattan II hat in puncto Raumdarstellung und Detailzeichnung noch ein gutes Stück mehr zu bieten. Er ist schlicht der beste Mytek, den es je gab. Wer in dieser Preisklasse und auch darüber hinaus zu investieren bereit ist und dies tut, ohne den Manhattan II ausführlich gehört zu haben, dem kann ich auch nicht mehr helfen!
Gehört mit (Wohnzimmer)
Laufwerk Brinkmann Avance
Tonarm Breuer Dynamic 8
Tonabnehmer Roksan Shiraz
Phonostufe Lukaschek PP1
Musikserver SoulM mit Keces P8. Euphony mit Keces P8
Reclocker Mutec MC-3+ Smart Clock USB
D/A-Wandler Mytek Brooklyn mit Keces P8
Vorverstärker Brinkmann Marconi
Endstufe Eintein The Poweramp
Lautsprecher Acapella Violon VI
Kabel Swiss Cables Reference (Plus), Habst Ultra III, Audioquest Diamond, SunWire Reference
Zubehör Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Harmonix Füße, Audioquest Jitterbug, Franc Audio Accessories und Acoustic System Füße, Sieveking Quantum Noise Resonator
Gehört mit (Hörraum)
CD-Laufwerk Chord Electronics BLU MK II
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
Vorverstärker Einstein The Preamp
Kopfhörer-Verstärker Bryston BHA-1
Endstufe Eintein The Poweramp, Accustic Arts Mono II
Lautsprecher Kaiser Acoustics Kawero! Classic
Kopfhörer Audeze LCD-X
Kabel HMS Gran Finale Jubilee, Swisscables Reference Plus, Goebel High End Lacorde, Habst Ultra III, Audioquest Diamond und Carbon,Cardas Audio Clear Network, Transparent Cables
Zubehör PS Audio Power Regenerator P5, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus, Room Tuning Disks, Tuning Tips und TU-666M, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
Mytek Manhattan II D/A-Wandler, Vorstufe, Kopfhörerverstärker
Analoge Ausgänge 1x XLR (symmetrisch, 1 x Cinch (unsymmetrisch)
Auflösung des DAC 32bit bei PCM, x256 (11,2MHz) bei DSD
PCM-Abtastrate 44,1 / 48 / 88,2 / 96 / 176,4 /192 / 384 kHz
Dynamikumfang 130dB
Ausgangsimpedanz 75 Ohm
Kopfhörerverstärker mehr als 500mA, 6W, hoher Strom, hohe Anstiegszeit, extrem niedrige Verzerrungen, symmetrisch, voll kompatibel mit symmetrischen Kopfhörern
Analoger Vorverstärker Hochpegel oder Phono-MM/MC Eingänge, Relais gesteuert
Computer-Audio Ein-, Ausgang USB 2.0 High Speed, bis zu 480MBits/384kHz, Type B, treiberlos
AES/EBU XLR, bis zu 24bit/384kHz, DSD bis zu x128 (DoP)
S/PDIF optischer Eingang bis zu 176kHz, DSD x64, single wire
S/PDIF koaxialer Eingang 1, 2, 3 PCM bis zu 24bit/384kHz, DSD bis zu x128 (DoP), single wire
SDIF DSD Eingang DSD bis zu x256 (native)
WordClock Ein-, Ausgang BNC, 75 Ohm
Clock Mytek Femtoclock Generator™, 0,82ps interner Jitter, WordClock Ein-, Ausgang (erlaubt das Zusammenschalten mehrerer Geräte für Mehrkanal-Betrieb, auch Mehrkanal-DSD)
Firmware Upgrade über das USB-Control-Panel, Updates online verfügbar, periodische Upgrades für Features
Netzteil zwei, getrennt für analoge und digitale Schaltungen, doppelt geschirmte Trafos für hohe Spitzenbelastung mit geringem Streufeld, externer Wahlschalter für 110 und 230 Volt
Abmessungen (B/H/T) 431/66/300 mm
Gewicht 8kg
Leistungsaufnahme 15W bei 230v ohne Last, 32W bei 230V an 15 Ohm Last pro Kanal, Sinus vollausgesteuert
Preis 6000 Euro, 1000 Euro für die Roon-Ready-Network-Card, 1500 Euro für die SUT-Phono-Karte

Hersteller
Mytek Digital
Anschrift 148 India Street 1FL
Brooklyn, NY 11222
USA
Telefon +1 347 384 2687
E-Mail highend@mytecdigital.com
Web www.mytekdigital.com
Vertrieb
Pro Audio Services
Anschrift E. Kröckel
Kleiststraße 6
65187 Wiesbaden
Telefon 0611 205 60 31 / 32
E-Mail e.kroeckel@pro-audio-services.com
Web www.pro-audio-services.de

HEM Electronics

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Vertrieb
HEM Electronics
Inhaber Marcin Hamerla
Anschrift Mytek European Rep and Distribution
Instalatorow 7c
02-237 Warszawa
Poland
Telefon +48 22 823 7238

Genuin Audio präsentiert audiophilen High-End-Musikserver

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Analog oder Digital? Das ist keine Qualitätsfrage mehr. Denn der neue Musikserver Tars von Genuin Audio kann auch jene besonderen Eigenschaften vermitteln, die bisher vorrangig der Schallplatte zugeschrieben wurden: Feindynamik, Raumdarstellung, Natürlichkeit. Jedoch mit einem Komfort, der weit über die Annehmlichkeit einer CD hinausgeht.

Bei diesem Server wurde neben dem Streben nach vollendeter Klangqualität höchster Wert darauf gelegt, ein leicht bedienbares und extrem stabiles digitales Musiksystem zu konzipieren. Als weiteres Kernziel der Entwicklung stand im Pflichtenheft die allumfassende Ausstattung: Tars versammelt alle relevanten Funktionen in einem einzigen Gerät. Ein zusätzlicher Computer wird zu keinem Zeitpunkt benötigt. Der Musikserver bietet vier zentrale Funktionalitäten: Einlesen von CDs oder Audio-Dateien, Speicherung und Verwaltung der Musikbibliothek, Abspielen der Audio-Files, Steuerung via Tablet. Jeder Vorgang geht unter besonderer Berücksichtigung audiophiler Ansprüche vonstatten. Das CD-Einlesen geschieht vollautomatisiert. Als interne Speicherbausteine fungieren bis zu fünf SSDs. Eine PCIe Bridge sorgt für direkten Daten-Transport zum S/PDIF-Ausgang (koaxial und XLR symmetrisch). Das Betriebssystem des Servers wird beim Abspielvorgang umgangen.

Die Taktgenauigkeit der Digital-Signale gewährleistet eine extrem exakte, temperaturstabile OCXO-Clock. Im Zusammenspiel aus dieser hochpräzisen Clock und dem kürzestmöglichen Signal-Weg von SSD via PCIe Bridge zu S/PDIF kann extrem minimierter Jitter realisiert werden. Die konsequente Vermeidung von Jitter zieht sich durch jedem Arbeitsgang des Musikservers Tars: Rippen/Speichern/Wiedergeben. Besonders Augenmerk legt Genuin Audio auf die Stromversorgung des Tars: Alle relevanten Systemkomponenten – Motherboard, PCIe Bridge und SSD – verfügen über jeweils eigene, separate Stromversorgungslinien. Das Netzteil wurde vollständig ausgelagert. Diese klassisch mit großem RingkernTransformator aufgebaute diskrete Stromversorgung ist bewußt großzügig dimensioniert und wiegt 15 Kilo.

Detaillierte Informationen auf der Website. Der Genuin Audio Tars wird in Silber oder Schwarz angeboten und ist ab sofort in einer Version mit 1 TB SSD zum Preis von 12.500 Euro direkt über Genuin Audio erhältlich.

Vertrieb
Genuin Audio Vertrieb
Anschrift Thomas Wendt
Byhlener Straße 1
03044 Cottbus
Telefon +49 355 38377808
Fax +49 355 38377809
E-Mail thomas.wendt@mac.com
Web www.genuin-audio.de

NT Global Distribution GmbH

EISA Award für RHA

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Der RHA Dacamp L1 wurde mit dem EISA Award für den besten, tragbaren D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker ausgezeichnet.

Der Audiogerätehersteller RHA freut sich bekanntzugeben, dass der Dacamp L1 mit dem EISA Award für das beste Produkt in der Kategorie „Tragbare D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker“ der European Image and Sound Association ausgezeichnet wurde. Der Preis gilt als einer der wichtigsten im Bereich Unterhaltungselektronik und zeichnet Produkte aus, die fortschrittliche Technologie mit branchenführender Leistung kombinieren. Um die Auszeichnung mit ihren Kunden zu feiern, bietet RHA nun den Dacamp L1 sowie den CL1 Ceramic In-Ear-Kopfhörer zu einem besonderen Preis von 399,95€ bzw. 299,95€ an.

Seit 35 Jahren vereint EISA Erfahrung und Wissen von mehr als 50 Mitgliedermagazinen in über 25 Ländern und ist so ein integraler Bestandteil der Unterhaltungselektronikbranche. Ihre internationalen und unabhängigen Expertengruppen bewerten die neueste Verbraucherelektronik in langwierigen, gründlichen Testverfahren nach Kategorien der Innovation und Technik und stellen so sicher, dass jeder EISA Gewinner das beste Produkt der jeweiligen Kategorie ist. Über den Dacamp L1 urteilt EISA: „Diese junge Firma ist mit ihrem D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker aus voller Kraft durchgestartet. Hochwertige ESS-DAC-Chips bieten einen lebendigen Sound und das robuste Aluminiumgehäuse ist eines der Elegantesten auf dem Markt. Die perfekte Wahl, um Musik unterwegs zu hören.“

Der Dacamp L1 wurde im November 2016 auf den Markt gebracht und ist RHAs erstes Produkt dieser Kategorie. Durch seine einzigartige Kombination aus hochwertigen Materialien, moderner Technologie und der Fähigkeit, hochauflösenden Klang zu reproduzieren, ermöglicht der Dacamp L1 erstklassigen Musikgenuss jederzeit und überall. Er verkörpert so RHAs Firmenethos von Innovation und Qualität. Sorgfältig aus stranggepresstem Aluminium gefertigt, vereint der Dacamp L1 klassische HiFi-Ästhetik mit leichten, langlebigen Materialien und eignet sich so für die Nutzung unterwegs oder am Desktop. Das innovative Setup zeichnet sich durch dedizierte Kanalprozessoren für jeden Stereokanal aus, die symmetrische, hochauflösende Audiosignale erzeugen. Diese einzigartige Kombination aus dualen SABRE32 ES9018K2M D/A-Wandlerchips und Klasse-AB-Verstärkern beseitigt störende Signalinterferenzen und bietet so eine klare und genaue Audiowiedergabe.

Der Dacamp L1 wurde speziell für leichte Bedienbarkeit und Kompatibilität entworfen. Seine Regler ermöglichen eine Anpassung der Höhen- und Basswiedergabe an eigene Vorlieben. Durch Verstärkungsregler, eine Vielzahl von Eingängen und 3,5-Millimeter- sowie Mini-XLR-Ausgänge ist der Dacamp L1 zudem mit einer Vielzahl von Audiogeräten kompatibel. Seine leistungsstarke 4000mAh Lithiumionenbatterie bietet zehn Stunden Spielzeit, und eine Ladefunktion für Handys und Tablets machen den Dacamp L1 zu einem vielseitigen und innovativen Produkt. „Der Dacamp L1 macht keine Kompromisse, wenn es um Tragbarkeit, Ästhetik oder Klang geht. Es ist viel Zeit und Hingabe in seine Entwicklung geflossen; mit diesem renommierten Preis ausgezeichnet zu werden, ist daher eine besondere Anerkennung“, sagt Kyle Hutchison, RHAs Head of Product Design. „Bei RHA folgen wir dem Anspruch, Produkte zu entwickeln, die das bestmögliche Klangerlebnis für Kunden bieten. Es ist eine Ehre, dass der Dacamp L1 von EISA als Bester Tragbarer DAC/Kopfhörerverstärker anerkannt wurde.“ Der Preis wird RHA auf der EISA Award Gala am 1. September 2017 in Berlin übergeben.

Herstellerangaben
RHA Dacamp L1
Ausgangsleistung (16Ω) 300mW
Ausgangsleistung (300Ω) 28mW
Ausgangsimpedanz 2.2 Ohm
THD+N >0.0018%
Dynamikbereich 111dB
PCM Sampling-Frequenzen 44.1 - 384kHz, 16 / 24 / 32-bit
DSD Sampling-Frequenzen 2.8224MHz (DSD64), 5.6448MHz (DSD128), 11.2896MHz (DSD256)
Eingangsanschlüsse 3,5-mm-Eingang, USB-A, USB Micro-B, Mini-TOSLINK optisch
Ausgangsanschlüsse 3,5-mm-Ausgang, 3,5-mm-Kopfhörerausgang, 4-poliger Mini-XLR (symmetrisch)
Batterie 4000mAh
Maße 118x73x20mm
Gewicht 233g

Vertrieb
NT Global Distribution GmbH
Telefon +49 421 70508619
Web www.nt-global.de

Acuhorn

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Hersteller
Acuhorn
Anschrift Kartuska 243A
Gdansk 80-125
Poland
Telefon +48 737476346
E-Mail info@acuhorn.pl
Web www.acuhorn.pl
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